Text Stadtbahnwagen Typ S-DT 8.12 Stuttgarts Zwölfte - SSB
Text Stadtbahnwagen Typ S-DT 8.12 Stuttgarts Zwölfte - SSB
Text Stadtbahnwagen Typ S-DT 8.12 Stuttgarts Zwölfte - SSB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Designprofessor<br />
Herbert Lindinger<br />
Die Griffstangen bei den Einstiegen sind nun aus Edelstahl statt<br />
mit Überzug aus Kunststoff. Die stark verkleinerten Sitzpodeste<br />
machen es den Reinigungskräften beim Fegen und Putzen des<br />
Wagenbodens leichter. Das Mehr an Glas statt an flächigen<br />
Wandelementen soll mehr „gefühlte Sicherheit“ bewirken, auch<br />
das ein Anliegen Lindingers.<br />
„Der alte Mensch bewegt sich anders, greift anders“: Dass die<br />
Ergonomie stimmt und auch die verstärkte Ausrichtung auf<br />
die Zielgruppe Ü 60, nimmt man Lindinger sofort ab. Denn der<br />
drahtige Schnauzbartträger wird in diesem Jahr 80. Offenbar<br />
hält die Beschäftigung mit dem Nahverkehr und seinen Fahrzeugen<br />
sogar jung.<br />
Zeitlos und typisch<br />
Besonders in Fällen wie in Stuttgart hat sich der Produktentwickler<br />
noch ein weiteres Ziel gestellt: nicht so viel Veränderung<br />
wie möglich, sondern nur wie nötig. Denn Objekte wie Fahrzeuge<br />
des Schienenverkehrs haben meist eine Lebenserwartung von weit<br />
über 20 Jahren. Oft durchlaufen sie, wie im Moment die meisten<br />
älteren <strong>Stadtbahnwagen</strong> <strong>Stuttgarts</strong>, eine Generalüberholung,<br />
wodurch sich ihre Nutzungszeit verdoppeln kann.<br />
Darin liegen Anspruch und Kunst: Die Gestaltung zumindest des<br />
Äußeren soll flott sein und doch zeitlos — zu Anfang nicht völlig<br />
anders, nach einer Generation jedoch auch noch nicht hausbacken.<br />
Nicht nur das: Die bereits vorhandenen Züge möchten neben dem<br />
Neuen von ihrer gefühlten Ausstrahlung her nicht im Wert abfallen<br />
— das Alte soll nicht alt wirken. Nicht Ablösung, wie bei einer<br />
Autoserie, sondern passende Begleitung des Bestandes über lange<br />
Zeit ist das Ziel. Und der Wiedererkennungseffekt — aha, ein<br />
typischer Stuttgarter Wagen — soll bei allen gegeben sein.<br />
13