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Landsberger Echo

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Nichtamtlicher Teil - 8 -<br />

Nr. 22/2013<br />

nehmen, die wahrscheinlich in der Umgebung<br />

von Leipzig stattfinden wird. Die Dispositionen<br />

werden an Ort und Stelle getroffen werden,<br />

entsprechend den Bewegungen, die der Feind<br />

machen könnte (...), und wird seine Linke<br />

stützen, derart, um zu verhindern, daß der<br />

Feind ... nicht ... nahekommt. Alle (Individuen)<br />

Männer, die nicht kampffähig sind, können<br />

nicht der Armee folgen, der Kommandanten<br />

der Korps wird befohlen, sie nach Halle zu<br />

schicken, oder zur Bewachung der Fahrzeuge<br />

(Equipagen, Geräte). Wenn die Korps Schnaps<br />

haben, werden sie davon die Verteilung machen.<br />

Es wird im Gefolge der Armee keine<br />

Fahrzeuge geben außer dem Kriegsgerät<br />

(Kriegsmaschinen), d.h. der Artillerie und den<br />

Munitionswagen, die Krankenwagen, die Gefährte<br />

zum Transport der leichtverwundeten<br />

(Blessierten) werden sich in Marsch setzen<br />

eine Stunde nach der Armee, ebenso wie die<br />

Fahrzeuge (Kaleschen) der Generäle.<br />

Im Hauptquartier zu Hohenthurm, den 16. Okt.<br />

1813<br />

C. Adlercreutz / G. Popig<br />

Am 19. Oktober war Napoleon besiegt. Der Krieg war zu Ende.<br />

Die Verluste der Völkerschlacht zu Leipzig lassen sich wie folgt verzeichnen:<br />

Preußen: 16000 Mann<br />

600 Offiziere an Toten und Verwundeten<br />

Russen: 21000 Mann<br />

860 Offiziere<br />

Österreicher: 14000 Mann<br />

400 Offiziere<br />

Franzosen: 30000 Mann<br />

15000 Gefangene<br />

300 Geschütze, 23000 in den Lazaretten zurück<br />

Gedenktafel an der russischen Kirche in Leipzig<br />

Quellen: - Schwedisches königliches Kriegsarchiv - Meyers Konservationslexikon<br />

von 1890- Claes Tamm (Schweden)- Renate Wittig<br />

(Sietzsch)- Erich Ballmann (Landsberg) † - Dr. med. Rolf Kutscher<br />

(Landsberg)† - Heinz-Walther Borgass (Landsberg) - Kerstin Lehmann<br />

(Görlitz) als Übersetzerin<br />

Aus der Geschichte der Gemeinde Gütz (43)<br />

Die Landwirtschaft (3)<br />

M. & A. Messerschmidt<br />

Das Bodenreform - Bauprogramm<br />

1945/46 erhöhte sich die Einwohnerzahl in Gütz (einschl. Wölls-<br />

Petersdorf) durch Zuzug von 284 Flüchtlingen und Vertriebenen auf<br />

850 - mit zunehmendem Wohnraummangel.<br />

Infolge der Bodenreform fehlten auch Stall- und Hofräume. Abhilfe<br />

sollte das Bodenreform-Bauprogramm schaffen (1948 SMAD-Befehl<br />

209). Als Bauland wurden je 2500 m 2 Bodenreformland bereitgestellt,<br />

privates Bauland war nicht statthaft. Die Neubauern konnten<br />

unter 4 Bautypen wählen. In Düringsdorf, in der Florian-Geyer-Str. und<br />

in Piltitz wurden 16 Gebäude des Typs B (Wohnhaus mit Keller und<br />

Stall) und 4 des Typs C (Wohnhaus ohne Stall) gebaut, in Petersdorf<br />

7 Häuser Typ B, 1 Typ C und 2 Ausbauten. Die Kreditsumme z. B.<br />

für Typ B betrug 10 000 DM, davon 3750 DM zinslos. Der Bauwert<br />

wurde bei Erteilung der Baugenehmigungen mit 22000 DM beziffert.<br />

Die Differenz mussten die Bauherren selbst leisten.<br />

Problematisch war die Beschaffung der Baumaterialien. Bauholz und<br />

Steine wurden aus dem Abriss zweier Scheunen in Düringsdorf und<br />

Petersdorf gewonnen, außerdem Bruchsteine aus dem Steinbruch<br />

Löbejün verwendet. Bauholz, geschältes und zugeschnittenes Rundholz,<br />

auf dem kurz zuvor Vögel noch ihre Lieder pfiffen, wurde ebenfalls<br />

bereitgestellt.<br />

Natürlich wurden auch Handwerker gebraucht. Sie mussten entlohnt<br />

werden, doch „das Wichtigste war ihre Verpflegung, wenn das nicht<br />

stimmte, waren sie weg“.<br />

Ein Haus mit Stall für nur 22 000 DM? „Wir waren 1948 bettelarm<br />

und mussten bei dem geringen Einkommen den Kredit noch lange<br />

Jahre abzahlen“, berichtete eine Neubauerin.<br />

Bauausführung und Material wurden genau vorgeschrieben. Nachfolgend<br />

Auszüge:<br />

„Die Bauten werden nach den vom Ministerium für Aufbau verbindlich<br />

erklärten Typen aus-geführt (...) Zur Einsparung von Baustoffen und<br />

zur Senkung der Baukosten ist zu beachten:<br />

a) der Außenputz bei 38 cm starkem Vollmauerwerk entfällt (...)<br />

b) hölzerne Keller- und hölzerne Außentreppen entfallen, es sind<br />

massive Stufen, möglichst aus Hartbranntziegeln, vorzusehen;<br />

c) die Ausführung von Holzfachwerk entfällt.<br />

d) Einhaltung des vorgeschriebenen Dachverbandes unter strenger<br />

Beachtung der Holzabmessungen. Geschältes Rundholz ist weitestgehend<br />

zu verwenden;<br />

e) Holzverschalungen und Verbretterungen sind zu verwenden;<br />

f) bei Neubauten sind genormte Bauteile zu verwenden (Fenster,<br />

Türen, Treppen).

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