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ISSF-Wettkämpfe | VOR ORT<br />
„Aktive Erholung“<br />
– die Technik, die<br />
Christian Reitz mit<br />
seiner Pardini-Schnellfeuerpistole<br />
vorm<br />
Match anwendet:<br />
Halten mit der „falschen“<br />
linken Hand,<br />
aber im Gehirn wirkt<br />
es wie eine beruhigende<br />
Übung mit rechts.<br />
Weltcup in München: <strong>Das</strong> erst 14-jährige<br />
Küken (Überraschung 1) Martina Veloso<br />
aus Singapur (Überraschung 2) gewann<br />
das Luftgewehr-Finale der Damen und<br />
steht auf dem Treppchen zwischen<br />
Katerina Emmons (Silber, CZE, links) und<br />
Andrea Arsovic (SER).<br />
auf: Ihre 592 Ringe entsprechen zwar wie<br />
Louginets 1186-Marke exakt den Rekorden<br />
nach den früheren Regeln (bei den<br />
Damen von Sonja Pfeilschifter, bei den<br />
Herren war es der Uraltrekord von Rajmond<br />
Debevec aus dem Jahr 1992). Aber<br />
wegen des geänderten Ablaufs werden<br />
diese Bestmarken nun eben neu anerkannt,<br />
da sie mit einem anderem Ablauf<br />
erreicht wurden. Eva Friedel als Überraschungssiegerin<br />
beim Weltcup in Maribor<br />
lässt hoffen, dass auch ohne Sonja Pfeilschifter<br />
(die vom DSB im Team nicht gewünscht<br />
wird), Medaillenchancen auf der<br />
WM bestehen.<br />
Auch in den Pistolen-Wettbewerben haben<br />
sich die Regeln für die Finalkämpfe<br />
drastisch geändert, selbst wenn die<br />
Hauptwettkämpfe über jeweils 60 Wertungsschüsse<br />
(nur Damen Luftpistole 40<br />
Schuss) identisch blieben. Aber das Verhältnis<br />
zwischen dieser „Qualifikation“<br />
und dem Finale verschob sich, zunächst<br />
durch die höhere Schusszahl, so dass Finalkämpfe<br />
heute quasi eigene Wettkämpfe<br />
sind. Früher waren das eben<br />
August 2014<br />
zehn Schuss mit Zehntelwertung, plus<br />
maximal ein bis zwei weitere bei Ringgleichheit.<br />
Heute müssen Zuschauer wie<br />
Starter mehr Zeit einplanen. So ein Finale<br />
über acht Fünf-Schuss-Serien in je<br />
vier Sekunden, bis der Sieger mit der<br />
Schnellfeuer-Pistole feststeht, das dauert<br />
gut eine Dreiviertelstunde.<br />
Nur das Auswerten geht blitzschnell:<br />
Durch die Modusänderung bei Sportpistole<br />
und Schnellfeuerpistole zählen im<br />
Finale keine Ringe mit Zehntelwertung<br />
mehr, sondern nur noch „Treffer“. Und<br />
das bedeutet für die Schnellfeuerschützen,<br />
von denen nur die besten sechs ins<br />
Finale kommen: Mindestens eine 9,7 mit<br />
jedem Schuss jeder Fünfer-Serie im Finale<br />
treffen, alles darunter zählt simpel<br />
… Null. Wir leben auch bei der ISSF im<br />
digitalen Zeitalter, hit or miss, Treffer<br />
oder eben kein Treffer. Und es erweist<br />
<strong>VISIER</strong>-Service<br />
Zum Skeet-Wettkampf<br />
in München waren so<br />
viele Starter gemeldet,<br />
dass der DSB die<br />
geplante Deutsche<br />
Meisterschaft verlegen<br />
musste: <strong>Das</strong><br />
Ordnungsamt erlaubt<br />
nur eine begrenzte<br />
Zahl an Schützen und<br />
Schießtagen pro Jahr.<br />
Die 51. ISSF-Weltmeisterschaften<br />
finden vom 6. bis 20. September im<br />
spanischen Granada statt. Dort<br />
werden nicht nur die Meister in den<br />
olympischen Disziplinen mit Gewehr,<br />
Pistole und Flinte ermittelt,<br />
sondern auch in den anderen, sonst<br />
etwas vernachlässigten Wettbewerben<br />
– etwa 300 m Großkalibergewehr,<br />
KK-Standardpistole oder<br />
Zentralfeuerpistole. Die Starter des<br />
Deutschen Schützenbundes werden<br />
leider erst nach Redaktionsschluss<br />
im Juli und August festgelegt. Alle<br />
Infos zur WM (nur in englisch) vom<br />
Zeitplan bis zu Anfahrt und Hotels<br />
gibt es auf dieser Website: www.issf<br />
wchspain2014.com<br />
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