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VISIER: Das internationale Waffen-Magazin Bluegrass Moonshiner (Vorschau)

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Smith & Wesson M 66 | TEST & TECHNIK<br />

da<br />

August 2014<br />

Vorn die brandneue<br />

Version des S & W M 66<br />

Combat Magnum im<br />

Kaliber .357 Magnum,<br />

dahinter drei ältere<br />

Modelle aus der Baureihe<br />

M 19 / M 66.<br />

Seit einigen Jahren ist es ruhig auf dem Revolvermarkt<br />

– zu ruhig, wie man bei dem US-Hersteller<br />

Smith & Wesson befand und daher das Jahr 2014<br />

mit einer kleinen Produktoffensive startete. Ein<br />

Ergebnis davon ist der wiederbelebte M 66.<br />

Um die Jahrtausendwende begann<br />

der Siegeszug der Selbstladepistolen<br />

mit Polymergriffstück – auch<br />

bei den traditionell auf Revolvern eingeschworenen<br />

US-Polizisten. Diese Umwälzungen<br />

machten vor Smith & Wesson als<br />

dem (neben der brasilianischen Firma<br />

Forjas Taurus) größten Revolverhersteller<br />

der Welt nicht halt: Hier nahm man<br />

bei den oft dienstlich genutzten Modellreihen<br />

Einschnitte vor. So stellte<br />

S & W 1996 bei der Reihe M 19 zuerst die<br />

Sechs-Zoll-Ausführung mit eckigem<br />

Griffrahmenrücken (Square Butt) ein,<br />

1998 trennte man sich von der Spielart<br />

mit 2 ½-Zoll-Lauf und rundem Griffrahmenrücken<br />

(Round Butt). Im November<br />

1999 kam das Aus für den M 19. Gut fünf<br />

Jahre länger dauerte die Schonfrist für<br />

dessen Ableger M 66, doch 2004/05 war<br />

es auch für ihn vorbei. <strong>Das</strong> heißt: Bis<br />

jetzt. Auf der SHOT Show 2014 präsentierte<br />

S & W neu Entwickeltes. Etwa den<br />

M 69, einen mit mittelgroßem Rahmen<br />

bestückten Fünfschüsser in .44 Magnum.<br />

Überdies legte man Altvertrautes<br />

wieder auf, darunter auch den M 66. Und<br />

kaum hatte S & W-Importeur Waimex aus<br />

Fürth die ersten Stücke auf Lager, als er<br />

auch schon eins davon zur <strong>VISIER</strong>-Redaktion<br />

in Marsch setzte.<br />

M 66-8 Combat Magnum – so lautet<br />

die Bezeichnung der neuen, 1132 Euro<br />

teuren Version (s. Kasten Seite 29). Ihr<br />

auffälligstes Merkmal ist in zweierlei<br />

Hinsicht der fünfzügige Lauf:<br />

1. Er wird zweiteilig gefertigt. <strong>Das</strong> eigentliche<br />

Rohr steckt in einem Mantel,<br />

an dem sich obendrauf die Schiene, die<br />

Aufnahme für die Kimme und das rot<br />

eingelegte Rampenkorn sowie unten<br />

drunter das Ausstoßergehäuse finden.<br />

„Tensioned Barrel“, also eingespannter<br />

Lauf, nennt sich das. Ganz neu ist das<br />

nicht. Es kam nach 2002 mit dem M 66-7.<br />

Und die Revolver der US-Kultmarke Dan<br />

Wesson warteten mit so etwas auf. Jedenfalls<br />

führt diese Bauweise dazu, dass<br />

sich die Laufmündung in neuem Look<br />

darbietet.<br />

2. Die Lauflänge ist neu. Der 66-8 kam<br />

mit 4 ¼ Zoll statt mit den für den M 66<br />

klassischen 4 Zoll. Als Erklärung verwies<br />

Thilo Kuchler von Waimex auf ein Dokument<br />

der Royal Canadian Mounted Police<br />

(im Web abzurufen unter: www.rcmp-grc.<br />

gc.ca/cfp-pcaf/fs-fd/clas-eng.htm).<br />

Demnach gilt in Kanada eine Waffe als<br />

verboten, wenn sie einen Lauf mit einer<br />

Länge von 105 Millimetern oder weniger<br />

besitzt. Um sich also diesen Markt nicht<br />

zu verschließen, verlängerte S & W den<br />

Lauf des M 66 auf das geforderte Maß.<br />

Was sonst noch auffiel: Die Trommel<br />

verriegelt wie gehabt zweifach – jedoch<br />

vorn nun mittels einer gefederten Kugel.<br />

Diese sitzt im Trommelkran und greift<br />

hinten in eine Kerbe des Ausstoßergehäuses<br />

ein. Früher hatte sich die Achse<br />

über einen Federbolzen ganz vorn im<br />

Ausstoßergehäuse festgesetzt. Jetzt<br />

verbaut S & W bei Abzug, Trommelentriegler<br />

und Hahn brünierten Stahl aus<br />

MIM-Teilen anstatt des früher vom M 66<br />

gewohnten Stainless Steel. Der Abzug ist<br />

nunmehr glatt und nicht mehr geriffelt.<br />

Wie seit 1998 und damit bei der Version<br />

M 66-5 üblich, findet sich auch beim<br />

M 66-8 ein fliegend gelagerter Schlagbolzen.<br />

Zudem prangt oberhalb des<br />

Trommelentrieglers das inzwischen bei<br />

S & W gängige, kreisförmige „internal<br />

lock“, mittels dessen sich die Waffe gegen<br />

unbefugten Gebrauch absperren<br />

lässt. Zu den Griffschalen: Anfangs kam<br />

der M 66 mit den werksintern als „Stocks“<br />

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