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FASZINATION WAFFEN | 8 Bore OC Sporting Rifle<br />
ersten Schuss mit voller Ladung wie<br />
eine Blume ab. Ich ersetzte ihn durch<br />
einen Messingstock. Die nur angelöteten<br />
Ladestockröhrchen hielten dem<br />
Rückstoß auch nicht lange stand. Ich<br />
ließ neue aus Stahl anfertigen und befestigte<br />
sie mit Schrauben. Seitdem gab<br />
es keine Probleme mehr. Ich habe grenzenloses<br />
Vertrauen in die Waffe: Fünfmal<br />
habe ich sie in Namibia und Zimbabwe<br />
geführt und etwa 30 Stück des als<br />
„plains game“ bekannten Savannenwildes<br />
(Zebra, Gnu, Oryx, Eland etc.) sowie<br />
ein paar Elefanten erlegt.<br />
Die Treibladungen: Für jagdliche<br />
Zwecke verwende ich meist zwei Ladungen,<br />
210 Grains Schweizer Jagdschwarzpulver<br />
Nr. 3 (CH3) für „plains game“ und<br />
eine CH3-Ladung von 440 Grains für Elefanten.<br />
Bis 100 Meter Distanz haben<br />
beide Ladungen fast die gleiche Treffpunktlage.<br />
Auf 50 m lassen sich fünf<br />
Schuss problemlos in einem Streukreis<br />
von 50 bis 70 mm unterbringen. Auf<br />
100 m gelingt es mir mit meinen altersschwachen<br />
Augen, alle Schüsse in einem<br />
Streukreis von 18 bis 20 cm zu platzieren.<br />
Diese Werte reichen für den gedachten<br />
Zweck völlig aus – also für die<br />
Jagd auf schweres und großes Wild und<br />
den Schuss über Kimme und Korn. Auf<br />
70 m eingeschossen, beträgt die maximale<br />
Flugbahnerhebung 30 mm und der<br />
Geschossabfall auf 100 m etwa 100 mm.<br />
Normalerweise schieße ich bis maximal<br />
120 m und halte bei weiten Schüssen<br />
einfach etwas höher an.<br />
Die Geschosse: Ein weites Experimentierfeld<br />
ist das Herausfinden der<br />
optimalen Bleilegierung. In alter Zeit<br />
mischte man meist Zinn und Antimon<br />
bei. Aber die Altvorderen gebrauchten<br />
auch Quecksilber zum Gießen sehr harter<br />
Geschosse. Es hatte darüber hinaus<br />
noch den Vorteil, dass das legierte Projektil<br />
schwerer ausfiel als ein reines<br />
Bleigeschoss. Für „plains game“ verwende<br />
ich meist 54 Gramm schwere<br />
Reinblei-Geschosse. Deren Wirkung ist<br />
beeindruckend: Meist geht das Wild<br />
86 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Beim Korn der Büchse handelt es sich um ein in einem Schwalbenschwanzsockel<br />
montiertes, seitlich driftbares Neusilberelement, das auf der Rückseite geriffelt ist.<br />
Die Kimme umfasst zwei klappbare Blätter mit zwei Rechteckausschnitten,<br />
Heinz W. Faude benutzt freilich immer das – hier im Bild aufgestellte – niedrigere.<br />
Heinz W. Faude bei der Pirsch in Namibia, seine Vorderladerbüchse<br />
8 Bore OC Sporting Rifle im Anschlag, im Hintergrund der erlegte Oryx.<br />
August 2014