Entwicklungen und Strukturen des Arbeitsmarktes in Baden ...

Frauenerwerbstätigkeit
Frauenberufe und Männerberufe
Frauen waren noch nie so gut ausgebildet wie heute.
So hat sich der Anteil der berufstätigen Frauen ohne
Berufsausbildung seit 1982 von rund 42 % auf 24 %
nahezu halbiert. Der Anteil der Akademikerinnen
wiederum hat sich in den letzten gut 20 Jahren von
6 % auf 13 % mehr als verdoppelt. Vor allem die jüngeren
erwerbstätigen Frauen sind ihren männlichen
Altersgenossen bei der beruflichen Ausbildung dicht
auf den Fersen. Ungeachtet des stark angestiegenen
Bildungsniveaus von Frauen und ihrer zunehmenden
Erwerbsbeteiligung, weist der Arbeitsmarkt dennoch
nach wie vor eine starke geschlechtsspezifische Unterteilung
auf, deren Wurzeln bereits in der Wahl der
Ausbildung zu finden sein dürften. Wie die Ergebnisse
des Mikrozensus 2006 zeigen, konzentrieren sich berufstätige
Frauen und Männer nach wie vor auf jeweils
unterschiedliche Branchen, Berufe und Tätigkeiten.
Ein Schlaglicht auf die geschlechtsspezifische Differenzierung
der Arbeitswelt wirft die Rangliste der zehn
häufigsten Berufe von Frauen und Männern. Den
häufigsten Frauenberuf stellten 2006 mit knapp 20 %
die Büroberufe dar. Die zweitgrößte Gruppe bildeten
die Gesundheitsberufe (annähernd 11 %). Auf Rang
3 und 4 bei den häufigsten Frauenberufen lagen das
Verkaufspersonal und soziale Berufe wie zum Beispiel
Altenpflegerinnen, Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen
(jeweils knapp 7 %). Mit annähernd 6 % folgten
die Reinigungs- und Entsorgungsberufe bei den Frauen
an fünfter Stelle. Anders als bei den Männern, zeichnet
sich bei den von Frauen am häufigsten ausgeübten
Berufen eine starke Konzentration auf einige wenige
Berufsfelder, wie Büro- und Gesundheitsberufe, ab.
Mehr als zwei von drei erwerbstätigen Frauen übten
einen der in der Rangliste aufgeführten Berufe aus.
Die im Jahr 2006 von den baden-württembergischen
Männern am häufigsten ausgeübten Berufe waren
die der Ingenieure und Architekten. Knapp 6 % aller
berufstätigen Männer in Baden-Württemberg übten
einen entsprechenden Beruf aus. An zweiter Stelle
rangierten die Berufe in der Unternehmensleitung
und -beratung mit gut 5 %, gefolgt von den Büro- und
kaufmännischen Berufen sowie den Technikern mit
jeweils knapp 5 %. Die Berufe des Landverkehrs, also
zum Beispiel Kraftfahrer, Lokführer, Taxifahrer etc. (rund
Rangliste der 10 häufigsten Frauenberufe in Baden-Württemberg 2006
Anteil an allen erwerbstätigen Frauen in %
Büroberufe, kaufmännische Angestellte
Gesundheitsberufe
Verkaufspersonal
Soziale Berufe
Reinigungs- und Entsorgungsberufe
Lehrberufe
Groß- und Einzelhandelskaufleute
Rechnungskaufleute, Informatiker
Hotel- und Gaststättenberufe
Unternehmensleitung, -beratung
3,6
3,3
3,1
2,9
6,9
6,7
5,8
4,9
10,7
19,7
593 07
Datenquelle: Mikrozensus.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 670 07
50