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HAVELREGION
Fotos: Kreissportbund Havelland e. V.
Havelländisches Seniorensportfest
im September 2012 in Dallgow-Döberitz
Gibt es noch mehr solcher exotischen Sportvereine?
So exotisch ist das gar nicht. Casting
ist über 150 Jahre alt. Natürlich gibt es
immer Trendsportarten, wie gegenwärtig
BMX oder Bogenschießen. Ganz neue
Möglichkeiten gerade für junge Leute
bietet die Funsporthalle am Inselweg,
die die Kreissportjugend seit Beginn des
Jahres neu profiliert. Das „Madhouse“
ist schon jetzt ein guter Platz für BMX-
Fahrer. Im Sommer sollen Skater-Rampen
und eine Kletterwand die sportlichen
Angebote erweitern.
Sportvereine eröffnen jedem die Chance,
sich nach seinen Interessen, Möglichkeiten
und Bedürfnissen zu bewegen.
Wirklich jeder: jung und sehr alt, Frau
und Mann, mit sportlicher Vorgeschichte
oder Anfänger, mit Handicap oder uneingeschränkt
mobil. Immer wichtiger werden
dabei Angebote für ältere Menschen
– das war einer der wichtigen Punkte, die
wir auf der ersten Sportkonferenz der Region
Havelland-Fläming am 19. Januar in
Haage diskutierten.
Was brachte die Teilnehmer zum Staunen?
Unter anderem das Ergebnis, dass 96
Prozent aller Menschen, die sich bewegen
möchten, als Motiv dafür „Gesundheit
und Wohlbefinden“ angeben. Nur 19
Prozent fühlen sich durch „Wettkampf
und Erfolg“ motiviert und rangieren damit
an letzter Stelle der Skala. Dem müssen
die Vereine in ihrer Arbeit gerecht
werden: durch spezielle Angebote im Gesundheitssport.
Wir als Kreissportbund
bieten zwei derartige Kurse, Bedarf steigend.
Und wir helfen Vereinen, deren
Übungsleiter sich für Gesundheits- und
Präventionskurse qualifizieren möchten.
Gerade in unserer ländlichen Gegend ist
es für die älteren Menschen hilfreich,
wenn sie diese Kurse – deren Kosten die
Krankenkassen häufig ganz oder teilweise
tragen – vor Ort finden.
In Haage wurden auch die Schwierigkeiten der
Vereinarbeit diskutiert. Mehr als die Hälfte der
Havelländer Vereine sieht sich in ihrer Existenz
bedroht. Sind die Kassen leer?
Ich würde den Sportvereinen wünschen,
dass ihre Kassen voller wären,
doch darin sehe ich nicht das Hauptproblem.
Nein, das eigentliche Problem
heißt Manpower, personeller Nachwuchs,
vor allem in den Vorständen, wo
der Altersdurchschnitt oft sehr hoch ist.
Vereinsarbeit macht Spaß, kostet natürlich
auch Zeit und nicht selten Nerven.
Viele Vereine haben das Nachwuchsproblem
erkannt und fördern zielstrebig unter
ihren engagierten Mitgliedern Menschen,
die bereit und willig sind, sich für
den Verein auch in Leitungsfunktionen
zu engagieren.
Ehrenamt braucht Anerkennung.
Ja, denn ohne Ehrenamt gäbe es keinen
Freizeitsport. Übungsleiter, Trainer,
Platzwarte und all die anderen Ehrenamtler
schaffen letztendlich einen immensen
Gewinn an Lebensqualität und
sichern die Zukunft der Sportvereine.
Wir danken alljährlich bei der Sportlerehrung
des Landkreises in vier verschiedenen
Kategorien den ehrenamtlichen
Helfern des Sports, die dann ausnahmsweise
mal – im Beisein von Landräten,
Bürgermeistern, Medienvertretern und
vielen Sportinteressierten – die große
Bühne ganz für sich haben.
von Brigitte Menge
www.ksb-havelland.de
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