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Berichterstattung in der Presse - Stiftung Denkmal für die ...

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»Was damals Recht war. . .« zeigt Nazi-Willkür und -Unrecht<br />

Marburg (pm). Am Sonntag, 25. Oktober, wird im Marburger Rathaus <strong>die</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

»›Was damals Recht war. . .‹ - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten <strong>der</strong> Wehrmacht« eröffnet.<br />

E<strong>in</strong> Blick auf <strong>die</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellung »Was damals Recht war. . .« am Ausstellungsort Berl<strong>in</strong> -<br />

ab dem 25. Oktober ist sie <strong>in</strong> Marburg zu sehen. (Foto: pm)<br />

Ansprachen halten <strong>der</strong> frühere Bundesjustizm<strong>in</strong>ister Dr. Hans-Jochen Vogel, <strong>der</strong> Schirmherr<br />

und Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel, <strong>der</strong> ehemalige Deserteur und Vorsitzende <strong>der</strong><br />

Bundesvere<strong>in</strong>igung Opfer <strong>der</strong> NS-Militärjustiz, Ludwig Baumann, und Dr. Ulrich Baumann<br />

(stellvertreten<strong>der</strong> Direktor <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> für <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas und Kurator<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellung). »Die Ausstellung zeigt, wie Unrecht und Willkür den Militärjustiz-<br />

Alltag kennzeichneten und tausende Männer und Frauen, nicht nur Soldaten, son<strong>der</strong>n auch<br />

Zivilisten, <strong>der</strong> Unrechtsjustiz zum Opfer fielen«, heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Presse</strong>mitteilung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>.<br />

Marburg ist nach 14 Städten wie Berl<strong>in</strong>, München, Hamburg und Wien <strong>die</strong> erste Station <strong>in</strong><br />

Hessen. Bis zum 22. November können Interessierte <strong>die</strong> Ausstellung im Saal 1 und <strong>der</strong> Schirn<br />

des Marburger Rathauses kostenlos besuchen und Führungen buchen.<br />

Die Ausstellung, zu <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Begleitprogramm angeboten wird, bietet e<strong>in</strong>en Überblick über <strong>die</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Wehrmachtjustiz - von <strong>der</strong> Vorgeschichte über <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtung 1933/34<br />

zum organisatorischen Aufbau bis h<strong>in</strong> zur politischen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das NS-Regime. Verdeutlicht<br />

wird auch <strong>der</strong> Handlungsspielraum, <strong>der</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Richtern trotz <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />

das NS-Regime blieb. Zu sehen se<strong>in</strong> wird <strong>die</strong>ser Ausstellungsteil im Saal 1 des Rathauses.<br />

Von zentraler Bedeutung s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schirn präsentierten Fallgeschichten von Opfern <strong>der</strong><br />

NS-Militärjustiz. Sie verdeutlichen <strong>die</strong> Vielfalt unterschiedlicher Lebensläufe und Handlungen<br />

<strong>der</strong> Opfer, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se <strong>in</strong> <strong>die</strong> Mühlen <strong>der</strong> Militärgerichtsbarkeit brachten. Schließlich nimmt <strong>die</strong><br />

Ausstellung <strong>die</strong> Ausgrenzung überleben<strong>der</strong> Justizopfer und <strong>die</strong> Karrieren <strong>der</strong> Richter <strong>in</strong> den<br />

Blick. Unter ihnen ist nach Angaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> Marburger Professor und Rechtswissenschaftler<br />

Erich Schw<strong>in</strong>ge, <strong>der</strong> auch nach dem Krieg se<strong>in</strong>e Tätigkeit unter an<strong>der</strong>em als Universitätsrektor<br />

fortsetzen konnte.<br />

In Marburg wird es zusätzlich e<strong>in</strong>e lokalhistorische Ergänzung geben. Dabei ist das Rathaus<br />

e<strong>in</strong> historischer Ort. Anhand e<strong>in</strong>er sachlichen und geographischen Verortung wird deutlich,<br />

dass das Marburger Feldkriegsgericht <strong>in</strong> das System <strong>der</strong> Wehrmachtsjustiz e<strong>in</strong>gebunden war.<br />

E<strong>in</strong>ige Fälle, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Zellen neben <strong>der</strong> Schirn vorgestellt werden, verdeutlichen <strong>die</strong>s. Diese<br />

Zellen wurden während des Zweiten Weltkrieges von <strong>der</strong> Gestapo zur Inhaftierung von Menschen,<br />

<strong>die</strong> später an <strong>die</strong> Militärjustiz überstellt wurden, genutzt.<br />

___________________________________________________________________<br />

Station Marburg, GIESSENER ALLGEMEINE / Teil 1 /2, 20. Oktober 2009<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Denkmal</strong> für <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas – <strong>Presse</strong>dokumentation<br />

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