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Energiewende

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Sprach man früher über Abfallprodukte, so sind dies heute<br />

Wertstoffe, die begehrt sind. Liefer- und Abnahmeverträge<br />

helfen, eine gewisse Planungssicherheit zu geben.<br />

Trotzdem bleibt das Abwasser der einzig gesicherte Rohstoff<br />

einer Kläranlage. Es liefert den Kohlenstoff für die Faulung<br />

und beinhaltet Wärme auf tiefem Temperaturniveau.<br />

considered a waste product is today a valuable resource.<br />

Supply and purchase agreements help provide a certain<br />

planning security. And nonetheless, the waste water remains<br />

the only reliable raw material of a purification plant.<br />

It provides the carbon for the fermentation and contains<br />

low-temperature heat.<br />

Eine zukunftsgerichtete Gasverwertung ist die Basis für eine<br />

zweckmässige Strom- und Wärmeproduktion. Aus Sicherheitsgründen<br />

verfügt eine Kläranlage über zwei unabhängige<br />

Wärmeproduktionsanlagen, entweder die Wärmekraftkopplung<br />

mit dem Blockheizkraftwerk oder die Gasturbine<br />

zur Stromproduktion mit Abwärmenutzung und einem Ölkessel<br />

zur Not- und Spitzendeckung. Demgegenüber kann<br />

das Wärmedefizit auch anderweitig über die Abwasserwärmepumpen<br />

gedeckt werden. Das Problem liegt nur darin,<br />

dass für die Notdeckung, d.h. 100% Wärmeversorgung,<br />

eine grosse Wärmepumpe beschafft werden müsste, die<br />

praktisch nie läuft. Kann jedoch die Wärme über ein Fernwärmenetz<br />

noch an weitere Endkunden abgegeben werden,<br />

macht die Nutzung der Abwasserwärme Sinn.<br />

Bei grossen Anlagen ist die Variante Klärgasaufbereitung<br />

und Einspeisung in das Erdgasnetz zu prüfen. Die Prozesswärme<br />

für die Faulung muss dann allerdings über Verbrennung<br />

von Erdgas oder besser über Wärmepumpen im<br />

Ablauf der Nachklärung gewonnen werden. Solarzellen<br />

zur Heizung des Faulturmes sind ebenfalls eine kreative<br />

Alternative.<br />

Derjenige Investor, ob Kläranlagenbetreiber oder Contractor,<br />

der den Bau eines Fernwärmenetzes mit Endkunden vorantreibt,<br />

sichert sich die Führungsrolle im Wärmegeschäft.<br />

Dabei wird zwischen kalten Wärmenetzen mit dezentraler<br />

Wärmeversorgung (auch Kühlung) jedes einzelnen Kunden<br />

und einem warmen Wärmenetz mit zentralem Wärmehub<br />

unterschieden. Je nach Bedarf ist beides möglich. Beim<br />

warmen Verbund kann zentral ein Wärmehub erstellt werden.<br />

Es ist unbedingt anzustreben, dass dieser auf oder<br />

sehr nahe an der Kläranlage liegt. Denn damit erhält der<br />

Kläranlagenbetreiber die Möglichkeit, seine überschüssige<br />

Wärme in den Verbund abzugeben und somit den gesamten<br />

Energieinhalt des Klärgases zu verwerten.<br />

Forward-looking gas utilisation is the basis for purposeful<br />

heat production. For safety reasons, a waste water purification<br />

plant has two independent heat production facilities,<br />

either combined heat and power with a co-generation<br />

plant or a gas turbine for electricity production with<br />

the use of waste heat and an oil boiler for emergency and<br />

peak-time supply. The heat deficit can also be covered by<br />

the waste water heat pumps. The only problem is that to<br />

cover the emergency supply requirement, i.e. 100% heat<br />

supply, a large heat pump would have to be acquired that<br />

more or less never operates. However, if the heat can be<br />

sold to other consumers through a district heating grid, it<br />

makes sense to use the waste water heat.<br />

In large plants the option of processing the sewage gas<br />

and feeding it into the natural gas grid has to be looked<br />

at. The process heat for the fermentation would then,<br />

however, have to be gained by burning natural gas, or<br />

using heat pumps in the secondary clarification phase.<br />

Solar cells for heating the fermentation tower are also a<br />

creative alternative.<br />

The investor, whether the operator of a waste water purification<br />

plant or a contractor, who drives the construction of a<br />

district heating network with end customers forwards would<br />

secure itself a leading role in the heating business. Here a<br />

differentiation is made between cold heating networks with<br />

decentralised heat and cooling supply at each customer, and<br />

a warm heating network with a central heating hub. Both versions<br />

are possible, depending on what is most suited. In a<br />

warm network, a heating hub can be erected centrally. It is<br />

highly desirable that it be in or very near to the waste water<br />

purification plant. Because this means that the operator of<br />

the waste water purification plant retains the option of feeding<br />

the extra heat into the network, and hence of using the<br />

entire energy contained in the sewage gas.<br />

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