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Energiewende

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den Abfällen enthaltenen Stoffe wie Chlor, Schwefel,<br />

Alkalien, Schwermetalle usw., die bei der Verbrennung<br />

weitgehend ins Abgas transferiert werden, ist das<br />

Korrosionspotential sehr hoch. Um ausreichende<br />

Standzeiten der Kesselrohre zu erreichen sowie eine<br />

hohe Verfügbarkeit, sind die Dampfparameter häufig<br />

auf Werte um die 400°C/40 bar limitiert. Der elektrische<br />

Netto-Wirkungsgrad ist daher auf ca. 20-24%<br />

begrenzt.<br />

Um den Wirkungsgrad zu steigern, gibt es verschiedene<br />

Ansätze. Zum einen die dampfseitige Verbindung mit<br />

einem fossil befeuerten Kraftwerk, wie z.B. im MHKW<br />

Mainz. Der Dampf aus der Restabfallverbrennung wird<br />

in die Zwischenüberhitzung einer GuD-Anlage eingespeist,<br />

deren Dampftemperatur mit 555°C wesentlich<br />

höher ist. Der auf den Restabfall bezogene elektrische<br />

Netto-Wirkungsgrad liegt bei dieser Kombination bei<br />

über 40%.<br />

Um die Kesselrohre im 1. Zug vor Korrosion zu schützen,<br />

aber auch um die gesetzlichen Forderungen bzgl.<br />

Mindesttemperatur und -verweilzeit einzuhalten, werden<br />

keramische Materialien auf die Rohre aufgebracht,<br />

überwiegend auf der Basis von Silizium-Carbid (SiC).<br />

Anfänglich waren dies keramische Massen (Stampfmassen),<br />

die aber immer mehr von gebrannten<br />

Platten abgelöst wurden; letztere sind wesentlich dichter,<br />

lassen also weniger Schadgase an die Kesselrohre und<br />

können mit höherer Qualität gefertigt werden. Diese<br />

Platten gibt es als Systeme mit geklebter/hintergossener<br />

oder hinterlüfteter Ausführung. Bei letzterer wird ein<br />

Spalt zwischen Platte und Kesselrohr belassen, der mit<br />

Sperrluft beaufschlagt wird. Diese verhindert das Eindringen<br />

von Schadgasen. Dieses System ist in vielen<br />

Anlagen seit Jahren erfolgreich im Einsatz.<br />

Martin hat das Prinzip der hinterlüfteten Platte weiter<br />

entwickelt und Überhitzerrohre in dem Spalt angeordnet,<br />

die damit effektiv vor Korrosion geschützt sind. Zwei<br />

unterschiedliche Anordnungen für den Einbau wurden<br />

erfolgreich getestet und werden für den kommerziellen<br />

To protect the boiler tubes against corrosion while<br />

upholding the statutory minimum temperature and<br />

residence time ceramic materials on a silicon carbide<br />

(SiC) basis are applied to the tubes. Initially these<br />

were ceramic masses (ramming mixtures), but they<br />

have been increasingly replaced by tiles, which are<br />

much more dense, allow far less corrosive gases to<br />

reach the boiler tubes and can be made with higher<br />

quality. These tiles are available as systems in glued/<br />

back-filled or air-spaced versions. In the latter, a gap<br />

is left between the tile and the boiler tube, which<br />

is filled with air. This prevents harmful gases from<br />

entering. It is a system that has been in use in many<br />

plants for many years.<br />

Martin has further developed the principle of the airspaced<br />

tile and arranged superheating tubes in the<br />

air space, thus protecting them effectively against<br />

corrosion. Two different arrangements were tested<br />

successfully and are offered for commercial use: as<br />

a wall superheater in the side walls of the first pass;<br />

and as a radiation superheater that is hung from the<br />

ceiling of the first pass into the flue gas flow. The<br />

steam temperature can be raised by at least 40°C in<br />

this way, without increasing the corrosion risk.<br />

If all the waste in Germany were to be treated in<br />

waste incineration plants, 3-5% of the primary energy<br />

requirement could be covered with what they produce.<br />

Around 50% of waste is of biogenic origin, the burning<br />

of which does not increase the CO 2 balance, so thermal<br />

treatment with a higher efficiency rate than is achieved<br />

today, which is technically no problem to realise,<br />

CO 2 emissions could be reduced by around 30 million<br />

t per year.<br />

Organic substances contained in the waste are largely<br />

destroyed. Modern gas cleaning plants remove the<br />

pollutants released in the combustion process very<br />

effectively. The limit values for emissions from waste<br />

incineration plants are the toughest in the entire industry,<br />

but they are adhered to with great reliability.<br />

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