Energiewende
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Die Strategie der künftigen<br />
Energieversorgung und<br />
welchen Beitrag die Gemeinden<br />
dazu leisten können<br />
The strategy of the future<br />
energy supply and<br />
what the local communities<br />
can help achieve it<br />
Walter Steinmann<br />
Direktor Bundesamt<br />
für Energie<br />
Director of the Federal<br />
Bureau of Energy<br />
Der Bundesrat hat aus der Katastrophe im japanischen<br />
Kernreaktor Fukushima vom März 2011 den Schluss gezogen,<br />
dass die Stromversorgung künftig ohne nukleare<br />
Energie sichergestellt werden soll. Mit diesem Entscheid<br />
hat er auch den Auftrag des Parlaments erfüllt, die künftige<br />
Energieversorgung der Schweiz ohne Nuklearenergie<br />
zu gewährleisten. Mit der so genannten „Energiestrategie<br />
2050“ will der Bundesrat die <strong>Energiewende</strong> schrittweise<br />
umsetzen. Ein erstes Massnahmenpaket hat der Bundesrat<br />
bereits im Winter 2012/13 in eine breite öffentliche Vernehmlassung<br />
geschickt. Noch dieses Jahr will er dieses<br />
dem Parlament in einer Gesetzesvorlage, die ab 2016<br />
in Kraft treten könnte, unterbreiten. Das Parlament und<br />
– falls ein Referendum ergriffen wird – auch noch das<br />
Stimmvolk werden das letzte Wort haben.<br />
The Federal Council has drawn the consequence<br />
from the disaster in the Japanese nuclear reactor in<br />
Fukushima in March 2011 that our electricity is in the<br />
future to be generated without atomic power. With<br />
this decision it has also met the demand of parliament<br />
to ensure Switzerland‘s future energy supply without<br />
nuclear sources. With the ”Energiestrategie 2050“,<br />
the Federal Council wants to accomplish the energy<br />
turnaround step by step. The Federal Council<br />
already sent a first action package out to the<br />
cantons for review in winter 2012/13. It wants to<br />
submit it this year to parliament as a bill that could<br />
come into effect in 2016. Parliament and – if a referendum<br />
is called – the voting populace, will have the<br />
last word.<br />
Die Energiestrategie 2050 setzt auf einen etappenweisen,<br />
langfristigen Umbau des Energiesystems. Die fünf Kernreaktoren,<br />
die in der Schweiz derzeit in Betrieb sind, sollen<br />
so lange am Netz bleiben, wie ihr Betrieb von der nationalen<br />
Nuklearaufsichtsbehörde als sicher beurteilt wird.<br />
Aufgrund der weltweiten Betriebssicherheitserfahrung<br />
kann man davon ausgehen, dass das letzte Kernkraftwerk<br />
voraussichtlich in den 2030er Jahren abgeschaltet<br />
wird. Damit steht genügend Zeit zur Verfügung, den<br />
erforderlichen Strukturumbau nachhaltig und in einer<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft tragbaren und vor allem<br />
bezahlbaren Weise zu realisieren. Und es wird so auch<br />
sichergestellt, dass neue wissenschaftlich-technische<br />
Erkenntnisse und Lösungen zeitnah vom Markt aufgenommen<br />
werden können.<br />
Im Zentrum der Energiestrategie 2050 steht die Senkung<br />
des Energie- und Stromverbrauchs. So soll insbesondere<br />
die Energieeffizienz im Gebäude- und Industriebereich<br />
sowie in der Mobilität verbessert werden. Weiter ist ein<br />
The Energiestrategie 2050 aims to achieve a gradual,<br />
long-term restructuring of the nation‘s energy<br />
system. The five nuclear reactors currently in operation<br />
in Switzerland are to remain on the grid as long as<br />
the national nuclear supervisory authority considers<br />
them to be safe. Because of the worldwide operational<br />
safety experience, it can be assumed that the last<br />
atomic plant will be turned off in the 2030s. This gives<br />
us enough time to realise the necessary structural<br />
changes in a lasting, acceptable and also affordable<br />
way for the economy and society. This time frame<br />
also helps ensure that the market will be able to<br />
integrate new scientific and technical know-how as it<br />
becomes relevant.<br />
At the centre of the Energiestrategie 2050 is the<br />
reducing of energy and electricity consumption. The<br />
energy efficiency in buildings, industry and mobility<br />
is to be particularly improved. A major development<br />
of renewable energies combined with the remodel-<br />
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