Doktorarbeit Nina Ewerdwalbesloh - Universität zu Lübeck
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Einleitung<br />
1.4 Kombination von Chemotherapeutika und Antisense-Oligonukleotiden<br />
Die präklinische Entwicklung verschiedener Antisense-Oligonukleotide, welche gegen<br />
krebs-relevante Gene gerichtet sind, ist in den letzten Jahren sehr schnell<br />
vorangeschritten. Aufgrund der multigenetischen Entstehung von Tumoren haben<br />
präklinische und klinische Studien gezeigt, dass eine Monotherapie mit Antisense-<br />
Oligonukleotiden oft un<strong>zu</strong>reichend wirksam ist. Dem<strong>zu</strong>folge ist es ein vielversprechender<br />
Ansatz, Kombinationstherapien <strong>zu</strong> entwickeln, die in verschiedene molekulare<br />
Signalwege, welche z.B. die Zellproliferation oder Apoptose regulieren, eingreifen und<br />
damit eine Chemoresistenz bzw. die Aktivierung alternativer „Pathways“ überwinden.<br />
Besondere Angriffspunkte bei der Kombinationstherapie bilden hierbei Proteine, die in<br />
Signalwege der Zellproliferation (Onkogene wie ras oder PKA) oder Apoptose (z.B. Bcl-<br />
2, Bcl-xl, Survivin) eingreifen.<br />
Verschiedene Zellkultur- und Tiermodelle haben gezeigt, dass die Kombination von<br />
Antisense-Oligonukleotiden und konventionellen Chemotherapeutika einen<br />
vielversprechenden Ansatz darstellt. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass<br />
die Suppression verschiedener Signalwege die Zytotoxizität für Chemotherapeutika in<br />
vitro und in vivo erhöht. Damit kann eine Resistenzverminderung der Zellen gegenüber<br />
den Chemotherapeutika erreicht werden (Miayake et al., 2000; Tortora et al., 2000 und<br />
2001; Biroccio et al., 2001b; Liu und Gazitt, 2003). Weiter ergaben klinische Studien,<br />
dass die Antisense-Behandlung gut toleriert wird, ohne dabei die Toxizität der<br />
Chemotherapeutika <strong>zu</strong> erhöhen (Biroccio et al., 2003).<br />
Ein positives Beispiel hierfür ist das Antisense-Oligonukleotid Genasense ® , welches<br />
gegen Bcl-2 gerichtet ist. Zur Zeit laufen mit diesem Oligonukleotid fortgeschrittene<br />
Phase-III-Studien bei Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie und malignen<br />
Melanomen, welche positive Ergebnisse zeigen (O’Brian et al., 2007; Tarhini und<br />
Kirkwood, 2007).<br />
Obwohl in vielen Studien gezeigt wurde, dass die Kombination von Antisense-<br />
Oligonukleotiden mit konventionellen Therapien eine verbesserte Ansprechrate hatte,<br />
konnte bis jetzt in den meisten Studien keine signifikant erhöhte Überlebensrate<br />
nachgewiesen werden (Biroccio et al., 2003).<br />
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