30.08.2014 Aufrufe

Doktorarbeit Nina Ewerdwalbesloh - Universität zu Lübeck

Doktorarbeit Nina Ewerdwalbesloh - Universität zu Lübeck

Doktorarbeit Nina Ewerdwalbesloh - Universität zu Lübeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung<br />

Kretschmer-Kazemi Far und Sczakiel (2003) <strong>zu</strong>m Beispiel gezeigt, dass die biologische<br />

Aktivität mit sehr aktiven (IC 50 ca. 0,2-0,5 nM) und inaktiven (IC 50 >1 µM) siRNA-<br />

Konstrukten um das tausendfache variiert.<br />

Obwohl diese Faktoren <strong>zu</strong> Beginn häufig nicht vorhersehbar sind, ist statistisch gesehen<br />

eine von fünf siRNA-Sequenzen effektiv (Dallas und Vlassow, 2006). Eine Hilfe für die<br />

Auswahl der Sequenzen sind Algorithmen, die viele Faktoren oder Charakterzüge,<br />

welche experimentell erarbeitet wurden, berücksichtigen. So wird durch diese<br />

Analysierung eine Liste von siRNA-Sequenzen erstellt, welche am wahrscheinlichsten<br />

effektiv sind. Beispiel für solch eine Such-Software ist unter<br />

www.jura.wi.mit.edu/bioc/siRNAext/ (Whitehead Institute, August 2007) <strong>zu</strong> finden. Um<br />

<strong>zu</strong> verhindern, dass diese Sequenzen Homologien <strong>zu</strong> anderen Genen haben, sollte mit<br />

diesen ausgewählten siRNA-Sequenzen ein „BLAST search“<br />

(www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST, August 2007) durchgeführt werden. Es wurde allerding<br />

von Seyhan et al. (2005) gezeigt, dass einige effektive Sequenzen von keinem der<br />

verfügbaren Algorithmen gefunden wurden.<br />

Erste Vergleiche der Wirksamkeit von siRNA und Antisense-Oligonukleotiden zeigen,<br />

dass die Geninhibierung durch siRNA deutlich wirksamer ist als durch Antisense-<br />

Oligonukleotide (Bertrand et al. 2002). Hierbei liegen die IC 50 -Werte für siRNA bis <strong>zu</strong><br />

100-1000 fach niedriger als bei thiolierten AS-Oligonukleotiden (Kretschmar-Kazemi<br />

Far und Sczakiel, 2003; Miyagishi et al., 2003).<br />

Dass siRNA nicht nur in vitro, sondern auch in vivo ein vielversprechender Ansatz ist,<br />

haben mittlerweile viele Experimente gezeigt. So konnte z.B. durch siRNA, welche das<br />

Onkogen H-Ras stilllegt, in vivo das Tumorwachstum von Ovarial-Karzinomen in<br />

Mäusen inhibiert werden (Yang et al., 2003).<br />

Bei relativ problemloser Produktion zeigen erste Daten, dass siRNA eine günstige<br />

Pharmakokinetik auszeichnet und von vielen Organen aufgenommen werden kann<br />

(Braasch et al., 2004). Mittlerweile wurde siRNA gegen verschiedene Krankheiten, wie<br />

z.B. altersabhängige Makuladegeneration, Hepatitis B und C, Chorea Huntington oder<br />

Morbus Parkinson und Respiratoral-syncytial-Virus entwickelt (Howard, 2003; Dallas<br />

und Vlassov, 2006). Des Weiteren wurde in vivo siRNA gegen Tumoren wie z.B.<br />

kleinzelliges Lungen-Karzinom und Glioblastom untersucht (Lakka et al., 2004;<br />

Sumimoto et al., 2005). Auch erste Phase-I-Studien haben mittlerweile begonnen. So<br />

wurde eine Phase-I-Studie mit siRNA gegen VEGF (Cand 5) bei altersabhängiger<br />

Makuladegeneration abgeschlossen, welche positive Resultate brachte<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!