30.08.2014 Aufrufe

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.6.1 Diabetische Nephropathie<br />

Bedingt durch eine Angiopathie <strong>der</strong> Kapillaren <strong>der</strong> Nierenkörperchen kann ein<br />

langjährig schlecht behandelter Diabetes mellitus zur progressiv verlaufenden<br />

diabetischen Nephropathie (Synonym: Kimmelstiel-Wilson-Syndrom, interkapilläre<br />

Glomerulonephritis, diabetische Glomerulosklerose) führen mit histologisch<br />

knötchenförmiger Bindegewebsvermehrung (noduläre Sklerose). Die<br />

fortgeschrittene diabetische Nephropathie war in Deutschland im Jahr 2005 mit<br />

einem Anteil von 35% die häufigste Ursache einer dialysepflichtigen<br />

Niereninsuffizienz (33).<br />

Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes, bei dem die Nephropathie dem Bluthochdruck<br />

vorangeht, ist beim Typ-2-Diabetes die Hypertension ein wichtiger Kofaktor in <strong>der</strong><br />

Entstehung <strong>der</strong> Nephropathie. Sobald die Nierenfunktion herabgesetzt ist, steigt<br />

<strong>der</strong> Blutdruck kontinuierlich weiter an, und mit <strong>der</strong> Blutdrucksteigerung nimmt<br />

wie<strong>der</strong>um die Nierenschädigung zu (53). Somit sind die renalen Mechanismen für<br />

die Induktion und Aufrechterhaltung des Hypertonus von beson<strong>der</strong>er Bedeutung<br />

(21, 70, 79, 90, 117, 118).<br />

Das Auftreten einer Mikroalbuminurie gilt dabei als erstes Anzeichen einer<br />

diabetischen Nierenparenychmschädigung, die morphologisch durch eine diffuse<br />

(Typ-2-DM) o<strong>der</strong> noduläre (Typ-1-DM) Glomerulosklerose, interstitielle Fibrose,<br />

passagere Entzündungsinfiltrate sowie tubuläre Atrophie gekennzeichnet ist. Als<br />

entscheidener Progressionsfaktor für eine diabetische Nephropathie gilt die<br />

arterielle Hypertonie, welche durch das Vorliegen einer Mikroalbuminurie über<br />

verschiedene, z.T. noch ungeklärte Mechnismen zu einer Verschlechterung dieser<br />

beitragen kann (16). Es kommt bereits bei mil<strong>der</strong> Nephropathie zu einer<br />

Aktivierung des RAS mit Beeinträchtigung <strong>der</strong> renalen Hämodynamik, und<br />

Aktivierung von intrarenalen Barorezeptoren mit folgen<strong>der</strong> Aktivitätssteigerung<br />

efferenter renaler und vasokonstriktorisch muskulärer Sympathikusäste. Durch<br />

das aktivierte RAS und die damit verbundene Erhöhung von Angiotensin II wird<br />

die vaskuläre Inflammation und Fibrosierung vorangetrieben (75, 88).<br />

Somit ist <strong>der</strong> Nachweis einer Mikroalbuminurie ein früher und wichtiger<br />

unabhängiger Risikomarker einer Endorganschädigung und steht für eine erhöhte<br />

Morbidität und Mortalität bei Patienten mit Diabetes mellitus mit und ohne<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!