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1 Einleitung und Fragestellung<br />
1.1 Allgemeine Einleitung<br />
Arterielle Hypertonie i.S. einer chronischen Erhöhung des systemischen<br />
Blutdrucks und seine assoziierten makro- und mikrovaskulären Folgeschäden<br />
(koronare Herzkrankheit, Kardiomyopathie, allgemeine und periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit (AVK), Nephropathie, Retinopathie, zerebraler Insult) stellen<br />
eines <strong>der</strong> Hauptprobleme in <strong>der</strong> heutigen Medizin dar und sind in den<br />
Industrielän<strong>der</strong>n die Haupttodesursache. In den meisten Fällen (ca. 90%) liegt<br />
eine primäre o<strong>der</strong> essentielle Hypertonie vor, <strong>der</strong>en Ätiologie und Pathogenese<br />
noch weitgehend ungeklärt ist. Als allgemein anerkannte Risikofaktoren gelten<br />
eine gewisse genetische Disposition, hohe Kochsalzzufuhr, Adipositas, Stress,<br />
Nikotinabusus und erhöhter Alkoholkonsum.<br />
Viele Formen <strong>der</strong> arteriellen Hypertonie gehen mit einem erhöhten vasokonstriktorischen<br />
sympathischen Tonus einher. Das sympathische Nervensystem<br />
hat nicht nur eine kurzfristige physiologische Funktion für die beständige sofortige<br />
Blutdruckanpassung an sich ständig än<strong>der</strong>nde systemische und lokale<br />
Perfusionsbedingungen, son<strong>der</strong>n auch eine herausragende Bedeutung für die<br />
langfristige Integration <strong>der</strong> kardiovaskulären Funktionen und<br />
Blutdruckhomöostase. Die erhöhte efferente sympathische Aktivität zum<br />
Gefäßmuskelbett bei arterieller Hypertonie ist mit einer zentralnervösen<br />
autonomen Dysregulation vergesellschaftet (36, 90). Eine chronische<br />
sympathische Überaktivität findet man z.B. auch bei hypertonen Patienten mit<br />
Diabetes mellitus Typ 2 (70). Gerade diese Patientenpopulation weist ein erhöhtes<br />
Risiko bezüglich kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität auf. Eine begleitende<br />
Nephropathie, definiert als Mikroalbuminurie, in Verbindung mit Hypertonie<br />
und/o<strong>der</strong> Diabetes mellitus ist ein früher Marker <strong>der</strong> Endorganschädigung <strong>der</strong><br />
Niere und ist unabhängig mit einer schlechten Prognose vergesellschaftet.<br />
Für die Adaption des Blutdrucks an den sich beständig wechselnden<br />
Perfusionsbedarf <strong>der</strong> einzelnen Organe sind neben den vegetativen Regelkreisen<br />
verschiedene humorale Regulatoren beteiligt, welche ineinan<strong>der</strong>greifend zur<br />
Hömostase beitragen (21). So interagiert das sympathische Nervensystem (SNS)<br />
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