Bedeutung des Lymphotoxin-β-Rezeptors für die Bildung von ...
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EINLEITUNG<br />
CXCL13 lockt nicht nur weitere B Lymphozyten an, sondern erhöht gleichzeitig <strong>die</strong><br />
Expression <strong>von</strong> LT<strong>β</strong> auf <strong>die</strong>sen Zellen, wodurch sich das System selbst verstärkt und <strong>die</strong><br />
Follikelbildung vorantreibt (Abbildung 1C) (52). Die Erkenntnisse zur Organogenese der<br />
sekundär lymphatischen Organe stammen überwiegend aus Stu<strong>die</strong>n an Knockout-Mäusen<br />
(Übersichten in 35; 46). Verschiedene Untersuchungen haben LT<strong>β</strong> auf B Lymphozyten als<br />
den entscheidenden Liganden <strong>für</strong> LT<strong>β</strong>R auf den Stromazellen in der Milz identifiziert (53;<br />
54). Die zentrale Rolle <strong>des</strong> <strong>Lymphotoxin</strong>-<strong>β</strong>-<strong>Rezeptors</strong> wurde an LT<strong>β</strong>R -/- -Mäusen deutlich,<br />
<strong>die</strong> weder Lymphknoten noch Peyersche Platten besitzen und deren lymphatische<br />
Strukturen in der Milz grundlegende Defekte aufweisen. Die Trennung <strong>von</strong> T-Zell-Areal<br />
(PALS) und Follikel ist aufgehoben und T- und B-Lymphozyten liegen statt<strong>des</strong>sen in<br />
starker Durchmischung vor. Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Milz typische Marginalzone mit einem Ring aus<br />
metallophilen Makrophagen um T- und B-Zell-Areal ist nicht vorhanden. Die strukturellen<br />
Defizite setzen sich bei der zellulären Zusammensetzung und Funktion fort. Natürliche<br />
Killer (NK)-Zellen sind zu über 90 Prozent reduziert und Marginalzonen (MZ) B-Zellen<br />
sowie Follikulär Dendritische Zellen (FDCs) fehlen. Nach Antigenstimulation bilden sich<br />
keine Keimzentren und <strong>die</strong> Antikörperantwort ist stark eingeschränkt (37; 55).<br />
Dem profunden Wissen über <strong>die</strong> Ontogenese der lymphatischen Organe stehen vergleichsweise<br />
wenige Daten über <strong>die</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>von</strong> lymphatischem Gewebe im adulten Organismus<br />
gegenüber. Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen aber, dass <strong>die</strong> Erkenntnisse<br />
über <strong>die</strong> Individualentwicklung nicht einfach auf den adulten Organismus übertragen<br />
werden können. So stellen <strong>die</strong> in LT<strong>β</strong>R -/- -Mäusen beobachteten Effekte eine Mischung aus<br />
gestörter Ontogenese und Homöostase dar (Übersicht in 56). In früheren Stu<strong>die</strong>n wurde<br />
versucht, über <strong>die</strong> Injektion oder transgene Expression <strong>von</strong> antagonistischen und<br />
agonistischen Fusionsproteinen sowie <strong>die</strong> Transplantation <strong>von</strong> Knochenmark, <strong>die</strong> Prozesse<br />
im adulten Organismus <strong>von</strong> der Ontogenese zu trennen, mit teilweise mehrdeutigen<br />
Ergebnissen (Übersicht in 57). Bei der Blockade <strong>des</strong> LT<strong>β</strong>R-Signals mit Antikörpern oder<br />
Fusionsproteinen zu verschiedenen Zeitpunkten der Individualentwicklung, erwies sich <strong>die</strong><br />
Entstehung der Lymphknoten und Peyerschen Platten als ein Prozess, der nur während der<br />
Embryonalentwicklung in begrenzten Zeitfenstern stattfindet und nach der Geburt nicht<br />
mehr induziert oder unterdrückt werden kann (39; 41; 42; 58). Die Befunde <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Etablierung und den Erhalt der Mikroarchitektur lymphatischer Organe sind dagegen sehr<br />
widersprüchlich. Untersuchungen mit Fusionsproteinen ermittelten ein sehr kurzes<br />
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