Bedeutung des Lymphotoxin-β-Rezeptors für die Bildung von ...
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DISKUSSION<br />
darauf hin, dass es sich um einen Faktor im Serum handelt, der seine hemmende Wirkung<br />
auf <strong>die</strong> Stromazellen <strong>von</strong> lymphatischem Gewebe entfaltet. Dies lässt sich aus der Tatsache<br />
ableiten, dass bei Zugabe <strong>von</strong> WT-Milzgewebe in einen WT-Empfänger mit seiner eigenen<br />
Milz zwar <strong>die</strong> Menge an LT<strong>β</strong>R-exprimierendem Milzgewebe konstant gehalten wird<br />
(Abbildung 25), aber <strong>die</strong> Anzahl Leukozyten im gesamten Milzgewebe um 25 Prozent<br />
gegenüber der Kontrolle zurückgeht (Tabelle 7). Es gibt demnach keine konstante Anzahl<br />
<strong>von</strong> Leukozyten in lymphatischem Gewebe, was eine Beteiligung der Leukozyten an der<br />
Hemmung eher unwahrscheinlich macht. Der hemmende Einfluss der vorhandenen<br />
Lymphknoten und der Milz verhindert, dass sich der induktive Impuls <strong>des</strong> LT<strong>β</strong>R im<br />
Transplantat voll entfalten kann. Andererseits wird durch LT<strong>β</strong>R im Transplantat aber der<br />
hemmende Faktor induziert, wodurch <strong>des</strong>sen Spiegel im Blut ansteigt und vorhandenes<br />
lymphatisches Gewebe reduziert wird. Die Hemmung <strong>des</strong> über LT<strong>β</strong>R induzierten Faktors<br />
wird dabei nicht über den LT<strong>β</strong>R exekutiert, denn sie wirkt auch auf Stromazellen, <strong>die</strong> den<br />
Rezeptor nicht exprimieren (Abbildung 26; Abbildung 27). Das Wachstum <strong>des</strong> LT<strong>β</strong>R -/- -<br />
Transplantats im LT<strong>β</strong>R -/- -Tier lässt hier allerdings <strong>die</strong> Frage aufkommen, ob im Knockout-<br />
Tier tatsächlich ein Hemmstoff fehlt oder ein Induktor induziert ist, weil sich der LT<strong>β</strong>R im<br />
Transplantat eigentlich als essentiell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regeneration erwiesen hatte (Abbildung 20;<br />
Abbildung 27). Dass es sich um einen fehlenden Hemmstoff handeln muss, zeigt das<br />
Ergebnis im Hybrid-Tier. Wenn im Knockout-Tier tatsächlich ein Induktor hochreguliert<br />
wäre, müsste das zweite Transplantat ebenso groß werden wie das erste. Dies ist aber nicht<br />
der Fall, sondern statt<strong>des</strong>sen bewirkt der hemmende Einfluss <strong>des</strong> ersten Transplantats eine<br />
geringeres Wachstum <strong>des</strong> zweiten (Abbildung 22). Analog zu der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Follikelbildung<br />
verantwortlichen positiven Rückkopplung (52) existiert also eine negative Rückkopplung,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Menge an lymphatischem Gewebe im adulten Organismus kontrolliert. Dieses<br />
Phänomen in Abhängigkeit <strong>des</strong> <strong>Lymphotoxin</strong>-<strong>β</strong>-<strong>Rezeptors</strong> wird in der vorliegenden Arbeit<br />
erstmals beschrieben. Übereinstimmend mit den hier dargestellten Ergebnissen wurde in<br />
anderen Stu<strong>die</strong>n bereits festgestellt, dass eine vorhandene Milz <strong>die</strong> Regeneration <strong>von</strong><br />
implantiertem Milzgewebe hemmt und <strong>die</strong> Transplantation <strong>von</strong> verschiedenen Mengen<br />
Milzgewebes zu einer konstanten Menge an Regenerat führt (67). Metcalf (67) zog schon<br />
aus seinen Versuchen im Jahr 1964 <strong>die</strong> Schlussfolgerung, dass es einen Mechanismus<br />
geben müsse, der <strong>die</strong> Größe der Milztransplantate reguliert, zog aber eine Beteiligung der<br />
Lymphknoten nicht in Betracht. Er konnte damals auch keinen Effekt der Transplantate auf<br />
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