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alte kunst old masters köln 19. nov. 2011 lempertz auktion 987

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GIOVANNI BATTISTA BARBIERI,<br />

GEN. GUERCINO<br />

1591 Cento – 1666 Bologna<br />

1252 HL. KATHARINA<br />

VON ALEXANDRIEN<br />

Öl auf Leinwand (doubliert).<br />

50,5 x 41,5 cm.<br />

Gutachten<br />

Nicholas Turner, Halstead, 12.2.2005.<br />

€ 50 000 – 60 000<br />

Guercino zeigt die Hl. Katharina von Alexandrien nach oben links<br />

blickend, bekrönt und einen Palmzweig als Symbol ihres Martyriums<br />

h<strong>alte</strong>nd. Entsprechend dem Format des Gemäldes, das den Kopf und<br />

die Schultern der Heiligen zeigt, fehlt das zerborstene Rad, das übliche<br />

Attribut der Heiligen. Der Überlieferung nach erlitt die Heilige, die von<br />

königlicher Herkunft war, unter Kaiser Maxentius ihr Martyrium; das<br />

Rad, mit dem sie gemartert werden sollte, zerbarst auf wundersame<br />

Weise, woraufhin sie enthauptet wurde.<br />

Nicholas Turner erkennt in diesem Gemälde eine eigenhändige Arbeit<br />

Guercinos von hoher Qualität und datiert es in die frühen 1650er Jahre.<br />

Als Argumente nennt er neben der Qualität der Malerei („…the handling<br />

is of such very high quality“) die Pentimenti am Kopf und am Saum des<br />

Kleides sowie Ähnlichkeiten mit Werken Guercinos, die in den Jahren<br />

nach 1650 entstanden sind. So lässt sich die Kopfhaltung bzw. der<br />

Typus der Heiligen mit anderen Werken Guercinos vergleichen, etwa<br />

mit dem Gemälde „Der Engel erscheint Hagar und Ismael in der Wüste“<br />

in der Sammlung von Sir Denis Mahon oder dem Gemälde „Martyrium<br />

der Hl. Katharina“ in der Eremitage, St. Petersburg. Vor allem aber geht<br />

Nicholas Turner von einer unmittelbaren Nähe zum Altarbild der „Madonna<br />

di Sorano“ aus, das Guercino 1655 für San Domenico in Bozen<br />

geschaffen hat, und auf der eine Hl. Katharina zur Linken der Muttergottes<br />

zu sehen ist. Auf einer Skizze zu diesem Altarbild, heute in der<br />

National Gallery of Ireland, Dublin, zeigt die Hl. Katharina die identische<br />

Kopfhaltung wie im vorliegenden Gemälde. Turner vermutet, dass<br />

der Künstler den Kopf der Heiligen als eigenständiges Bild gest<strong>alte</strong>t hat<br />

mit der Intention, es seinem Mäzen zu schenken.<br />

Guercino depicts St. Catherine of Alexandria looking upward to the left,<br />

crowned and h<strong>old</strong>ing a palm frond as symbol of her martyrdom. The<br />

saint is represented as head and shoulders and the wheel as the usual<br />

attribute of the saint is missing. According to legend, the Saint, being of<br />

royal descent, suffered her martyrdom under Emperor Maxentius; the<br />

wheel on which she was to be martyred miraculously burst, whereupon<br />

she was beheaded.<br />

Nicholas Turner recognises this painting as a work by Guercino’s own<br />

hand of high quality and dates it to the early 1650’s. His arguments<br />

aside from the quality of the painting („... the handling is of such very<br />

high quality“) are the pentimenti at the head and the seam of the dress<br />

as well as similarities to Guercino’s works created after 1650. The position<br />

of the head and the Saint’s typical quality can be compared to other<br />

works by Guercino such as „The Angel appears to Hagar and Ismael in<br />

the Desert“ in the collection of Sir Denis Mahon, or the painting „Martyrdom<br />

of St. Catherine“ in the Hermitage, St. Petersburg. But Nicholas<br />

Turner most closely relates the work to the altar piece „Madonna di Sorano“<br />

created by Guercino in 1655 for San Domenico in Bolzano, showing<br />

St. Catherine to the left of the Virgin. One of the sketches to this<br />

altar piece, today in the National Gallery of Ireland in Dublin, shows St.<br />

Catherine’s head in identical position as in our present painting. Turner<br />

assumes that the artist created a head of the Saint as a unique painting<br />

with the intention to offer it as a gift to his patron.

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