FILM REVIEW SON OF SARDAAR Bollywood-Spass, der einen besonderen Humor bedarf Die wenigsten Bollywood-Komödien treffen den Geschmack der deutschen Bollywood-Fans, weil wir einfach einen anderen Sinn für Humor haben, als Inder. Oft finden wir Situationen auch nicht komisch, weil wir die Situationen als solche schon gar nicht verstehen. Und in Sachen Action oder besser gesagt Darstellung von Pseudo-Action-Szenen schütteln wir einfach nur den Kopf. Wem solche Sachen jedoch als Banalitäten erscheinen und wer sich auch gern über die sinnlosesten Szenen und Dialoge vor Lachen krümmt, ist bei „Son Of Sardaar“ von Regisseur Ashwani Dhir bestens aufgehoben. Der aus dem Punjab stammende Jassi Randhawa (Ajay Devgn) lebt in London. Vor Jahren ist er hierher gezogen, nachdem sein Vater ein Mitglied einer rivalisierenden Familie getötet hatte. und der Rest der Familie die Heimat verlassen hatte. Doch nun steht der Verkauf des Hauses und Grundstücks seines Vaters an und so begibt sich Jassi nach über 25 Jahren in seine Heimat. Auf seiner Reise lernt er ein hübsches Mädchen kennen (Sonakshi Sinha), die zufälligerweise das gleiche Reiseziel hat, wie er. Sie stellt ihm ihre Familie vor, nichtsahnend, dass es sich bei dieser Familie um eben genau die Rivalen von früher handelt. Familienoberhaupt ist Ballu Sandhu (Sanjay Dutt), der Bruder des vor 25 Jahren von Jassis Vater getöteten Mannes hat seit damals Rache an Jassi geschworen, weiß momentan jedoch noch nicht, dass es sich bei dem Fremden um eben diesen Jassi handelt. Gastfreundschaft wird im Punjab großgeschrieben und so lädt Ballu Jassi zu sich nach Hause ein. Doch wie es der Zufall so will, erfährt Ballu, dass Jassi der von ihm gesuchte Mann ist und versucht ihn nun zu töten. Keine einfache Sache, wo es doch seine Gastgeberfreundlichkeit ihm verbietet, Gäste seines Hauses auch nur ein Haar zu krümmen. So muss er versuchen, Jassi aus seinem Haus zu locken, was dieser jedoch geschickt immer wieder zu verhindern weiß. Der Film strotzt geradezu voll namhaften Bollywood-Stars. Neben den Hauptdarstellern Ajay Devgn, Sanjay Dutt und Sonakshi Sinha sehen wir die bezaubernde Juhi Chawla als Langzeitverlobte von Ballu und Arjan Bajwa als guten Freund der Familie, der in die Nichte Ballus (Sonakshi Sinha) verliebt ist. Salman Khan hat zwei Gastauftritte im Film: gleich zu Beginn des Films in einer Prügel-Szene zwischen Jassi und britischen Kneipenbesuchern und dann noch einmal am Ende des Films im Schluss- Song „Po-Po“, der schlechteste Song im ganzen Film übrigens. „Son Of Sardaar“ ist die Kopie des südindischen Films „Maryada Ramanna“ , der wiederum eine Kopie des aus dem Jahr 1929 stammenden amerikanischen Stummfilms „Our Hospitality“ ist. Daher ist die Geschichte des Films, der von Ajay Degvn unter seinem eigenen Banner produziert wurde, nichts Neues. Obwohl die Story an sich sicher einiges zu bieten gehabt hätte, mangelt es sehr stark an einer adäquaten Umsetzung, sowohl von Seiten der Regie als auch aus technischer Sicht. Schade, dass ein Super-Cast für so einen sinnlosen Klamauk verschwendet wurde. Empfehlenswert ist der Film höchstens für Hard- Core-Fans. Wenn Sie jedoch eine supertolle Bollywood- Masala-Komödie erwarten, bleiben Sie besser diesem Film fern. 14 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> 15