Nachhaltige Rohstoffnutzung und Abfallentsorgung - BAFU
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<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Rohstoffnutzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Abfallentsorgung</strong> 26<br />
• Die vier im Abfallkonzept 1992 formulierten Strategien haben nicht nur die Verringerung der<br />
Umweltbelastung, sondern auch die Verringerung des Verbrauchs von Primärrohstoffen zum<br />
Ziel.<br />
• Seit Beginn der 1990er Jahre hat das <strong>BAFU</strong> die Entwicklung des Instruments der „Ökobilanzierung“<br />
stark gefördert <strong>und</strong> auch immer wieder als Entscheidungshilfe bei der Erarbeitung von<br />
Verordnungen, Richtlinien <strong>und</strong> Empfehlungen eingesetzt (z. B. für Kunststoffe, Verpackungen<br />
oder Anstrichstoffe im Baubereich).<br />
• In der nationalen Abfallkampagne von 1991-1994 stellte die Abfallvermeidung ein wichtiges<br />
Thema dar.<br />
• Die Einführung der Sackgebühr in vielen Kantonen hat zu einer deutlichen Vergrösserung des<br />
Anteils der verwerteten Abfälle geführt. Gleichzeitig hat sie auch Impulse gegeben für abfallvermeidende<br />
Massnahmen der Produzenten <strong>und</strong> des Handels im Bereich Verpackungen (z.B.<br />
Verzicht auf Schachteln um Tuben, Ersatz sperriger Verpackungen oder Einführung von Nachfüllbeuteln).<br />
• Mit Hilfe der Stoffverordnung konnte der Einsatz von umweltschädlichen Stoffen in den letzten<br />
Jahren stark vermindert werden.<br />
Diese Ansätze führten neben weiteren Massnahmen zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils der<br />
verwerteten Abfälle. Eine Vermeidung von Abfällen konnte jedoch nicht im erhofften Ausmass erreicht<br />
werden. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass wirkungsvolle Massnahmen zur<br />
Abfallvermeidung eine Veränderung oder eine Verminderung des Güterkonsums zur Folge haben<br />
können. Da dies allenfalls einen dämpfenden Effekt auf das Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> eine Beeinträchtigung<br />
der Handels- <strong>und</strong> Gewerbefreiheit bedeuten kann, wurden derartige Massnahmen in<br />
der politischen Diskussion oft als unverhältnismässig eingestuft <strong>und</strong> nicht weiter verfolgt. 26<br />
4.12 Integrierte Produktpolitik<br />
In der Strategie <strong>Nachhaltige</strong> Entwicklung 2002 hat der B<strong>und</strong>esrat mit der Massnahme 4 die Einführung<br />
einer Integrierten Produktpolitik (IPP) beschlossen. Diese wird wie folgt umschrieben: „Mittels<br />
der Schaffung besserer nationaler <strong>und</strong> internationaler Rahmenbedingungen bemüht sich der<br />
B<strong>und</strong>esrat um eine Verlagerung der Nachfrage seitens der öffentlichen Hand <strong>und</strong> der Privaten auf<br />
Produkte, die hohen wirtschaftlichen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Standards entsprechen. Produkte<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen sollen neu über ihren gesamten Lebenszyklus (Planungs-, Herstellungs-, Nutzungs-<br />
<strong>und</strong> Entsorgungsphase) hohen wirtschaftlichen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Anforderungen<br />
genügen“. 27<br />
Zur Umsetzung der Integrierten Produktpolitik sind zur Zeit eine Reihe von Teilprojekten in Bearbeitung<br />
oder sollen in Kürze in Angriff genommen werden. VertreterInnen aus fünf Departementen<br />
der B<strong>und</strong>esverwaltung sind an diesen Projekten beteiligt. 28<br />
26 Vgl. Evaluation der Abfallpolitik des B<strong>und</strong>es zwischen 1986 <strong>und</strong> 2002, Kap. 3.1<br />
27 BUNDESRAT 2002: Strategie <strong>Nachhaltige</strong> Entwicklung 2002, S.17: Massnahme 4<br />
28 BUNDESRAT 2002: Strategie <strong>Nachhaltige</strong> Entwicklung 2002: Technischer Teil (aktualisierte Fassung vom 10.1.05)<br />
<strong>und</strong> pers. Mitteilung Anna Wälty, <strong>BAFU</strong>