Nachhaltige Rohstoffnutzung und Abfallentsorgung - BAFU
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<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Rohstoffnutzung</strong> <strong>und</strong> <strong>Abfallentsorgung</strong> 30<br />
namhafte Wirkungen entfalten zu können, muss die IPP in der Schweiz jedoch stärker verankert,<br />
systematisiert <strong>und</strong> ausgebaut werden. Das internationale Engagement soll weitergeführt werden.<br />
Zudem sind auch Innovationen auf der Ebene der Funktion von Produkten sowie neue Ansätze zur<br />
Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung mit geringerem Materialeinsatz notwendig.<br />
4.2 Handlungsbedarf für eine Politik zur nachhaltigen <strong>Rohstoffnutzung</strong><br />
Der direkte Rohstoffinput in die Schweizer Wirtschaft ist in den letzten Jahren zwar nicht angestiegen,<br />
verharrte jedoch auf einem konstant hohem Niveau von r<strong>und</strong> 14 Tonnen pro Person <strong>und</strong> Jahr<br />
(vgl. Kapitel 2.2) 32 . Diese Stabilisierung ist zum Teil auf eine gesteigerte Ressourcenproduktivität<br />
<strong>und</strong> auf die Zunahme des Recyclings zurückzuführen. Sie hängt aber auch mit der Verlagerung der<br />
wirtschaftlichen Aktivitäten vom sek<strong>und</strong>ären Sektor zum weniger materialintensiven Dienstleistungssektor<br />
zusammen. In diesen 14 Tonnen nicht eingerechnet sind allerdings die importierten<br />
verarbeiteten Erzeugnisse, die in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben.<br />
Um längerfristig eine nachhaltige <strong>Rohstoffnutzung</strong> zu erreichen, ist daher ein Kurswechsel notwendig.<br />
Die IPP muss besser verankert, systematisiert <strong>und</strong> ausgebaut werden. Zudem muss der Fokus<br />
von der Ebene der Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovation auch auf die Ebene der Funktions- <strong>und</strong> Bedürfnisinnovation<br />
erweitert werden. Folgende konkrete Schritte werden vorgeschlagen:<br />
• Institutionelle Verankerung der IPP in der Schweiz: Die Integrierte Produktpolitik des B<strong>und</strong>es<br />
setzt sich zurzeit aus verschiedenen Teilprojekten zusammen, die verschiedenen B<strong>und</strong>esämtern<br />
zugeordnet sind. Seit Herbst 2004 wird die Koordination durch den Aufbau eines b<strong>und</strong>esinternen<br />
IPP-Netzwerks verstärkt. Um namhafte Wirkung zu entfalten, muss die IPP in der<br />
Schweiz jedoch noch stärker institutionell <strong>und</strong> rechtlich verankert sowie die Aufgabenteilung<br />
zwischen B<strong>und</strong>, Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden festgelegt werden.<br />
Kapitel 4.3: Institutionelle Verankerung der IPP in der Schweiz<br />
• Gezieltes Engagement für die IPP auf internationaler Ebene: Die IPP bedingt Umsetzungsaktivitäten<br />
auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene. Insbesondere der Einfluss auf die Güterproduktion<br />
<strong>und</strong> den Rohstoffabbau ist praktisch nur auf internationaler Ebene möglich. Die<br />
Schweiz soll sich auch auf internationaler Ebene gezielt in IPP-Projekten engagieren, wenn<br />
günstige Voraussetzungen bestehen, um mit einem schweizerischen Input eine vergleichsweise<br />
grosse Wirkung zu erzielen.<br />
Kapitel 4.4: Gezieltes Engagement für die IPP auf internationaler Ebene<br />
• Systematisierung der IPP: Die bisherige pragmatische Wahl von Teilprojekten soll mittelfristig<br />
durch eine Fokussierung auf Produktgruppen <strong>und</strong> Lebenswegabschnitte mit besonders grossem<br />
Handlungsbedarf abgelöst werden. Als Gr<strong>und</strong>lage dazu dienen systematische Lebensweganalysen<br />
von Produktgruppen <strong>und</strong> Stoffflussanalysen.<br />
Kapitel 4.5: Systematisierung der IPP<br />
• Massgeschneiderte Ansätze zur Implementation <strong>und</strong> Evaluation der IPP: Zur Umsetzung der<br />
IPP steht eine breite Instrumentenpalette zur Verfügung. Zurzeit liegt ein Schwerpunkt der<br />
Schweizer IPP bei der Erarbeitung <strong>und</strong> Bereitstellung von Informationen für Öko-<br />
32 BFS, BUWAL 2005: Umweltstatistik Schweiz in der Tasche 2005