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tgw herbst 2013.qxd - Tagwerk

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Streuobstwiesen<br />

rund um den Hof<br />

Schon die Vorfahren der Wimmers haben<br />

viele Obstbäume gepflanzt: Äpfel, Birnen<br />

und Quitten, verstreut als Hochstämme auf<br />

den umliegenden Wiesen oder an den Feldrändern.<br />

Hochstammbäume können bis zu<br />

100 Jahre alt werden, sie brauchen aber auch<br />

20 Jahre bis sie den vollen Ertrag bringen.<br />

Im vergangenen Jahr wurden neue schorfresistente<br />

Sorten, Halbstämme, gepflanzt:<br />

Topaz, Opal, Orion und Rosana.<br />

Glück haben die Wimmers mit ihrem unmittelbaren<br />

Nachbarn und Verwandten<br />

Waldemar Wimmer: einem engagierten und<br />

fachkundigen Pomologen (Apfelkundler) und<br />

Bienenhalter, auf dessen Hof perfekt gepflegt<br />

reichlich Apfelbäume stehen, als<br />

Bioland-Qualität zertifiziert. Von ihm bekommen<br />

sie sehr viel Obst für ihre Säfte. Und<br />

seine Bienen leisten einen wichtigen Beitrag<br />

bei der Bestäubung der Obstbäume in<br />

Rockern.<br />

Saft pressen – die Kelterei<br />

2006, nachdem Matthias seine Ausbildung<br />

zum Fruchtsafttechniker beendet hatte,<br />

wurde die Kelterei aufgerüstet. Bis dahin war<br />

das Pressen und Abfüllen in kleinerem<br />

Maßstab erfolgt. Aber schon immer hat sich<br />

die Familie für die Saftherstellung interessiert<br />

und enge Kontakte zu österreichischen<br />

Herstellern aus dem Mostviertel gepflegt.<br />

Anliefern, Waschen, Zerkleinern, Pressen,<br />

Pasteurisieren und Abfüllen wurden zu<br />

einem rationelleren Ablauf geführt, neue<br />

Maschinen installiert. Wirklich neu waren<br />

sie allerdings nicht immer: die Flaschenreinigungsanlage<br />

z.B. bekamen sie geschenkt,<br />

mit einem mechanisch versierten<br />

Kollegen hat Matthias sie komplett zerlegt,<br />

wieder zusammengebaut und funktionsfähig<br />

gemacht. Sie hat eine hohe Bedeutung<br />

für den Betrieb: Die Wimmers sind in ganz<br />

Ober- und Niederbayern die einzigen, bei<br />

denen man den Saft aus seinen eigenen<br />

Die Wimmers von Rockern:<br />

Matthias, Angelika und Josef Wimmer<br />

Äpfeln in Pfandflaschen abgefüllt wieder<br />

mitnehmen kann. Aus 100 kg Äpfeln erhält<br />

man ca. 65 Liter Saft.<br />

Dass der Saft in Glasflaschen kommt, ist<br />

Wimmers sehr wichtig. Plastikflaschen (PET)<br />

misstrauen sie: sie sind nicht gasdicht und<br />

können wegen der größeren Poren Rückstände<br />

enthalten. Außerdem ist nicht endgültig<br />

geklärt, ob nicht doch Weichmacher<br />

aus dem Kunststoff in den Saft gelangen.<br />

Schonend werden die Säfte hergestellt.<br />

Dazu dient das Aussortieren von faulem<br />

Obst, das Pressen auf einer modernen Bandpresse<br />

und schließlich das Erhitzen im<br />

Pasteur nicht über 80°C. So bleiben Geschmack,<br />

Vitamine und Mineralstoffe weitgehend<br />

erhalten und der Saft ist haltbar. Der<br />

heiße Saft wird sofort in die gereinigten<br />

heißen Flaschen abgefüllt. Der Apfelsaft ist<br />

naturtrüb, enthält also noch Fruchtanteile.<br />

Der Birnensaft ist klar. Denn, so Matthias<br />

Wimmer: Mostbirnen enthalten zu viele<br />

Gerbstoffe, deshalb muss ihr Saft vor der<br />

Abfüllung gefiltert werden.<br />

Es geht nichts über die<br />

Glasflasche<br />

Der Geschmack variiert je nach Jahreszeit<br />

und den dann reifen Äpfeln oder Birnen.<br />

Beim Ernten wird darauf geachtet, verschiedene<br />

Sorten zu ernten, die geschmacklich<br />

harmonieren: süße und saure, gerb-<br />

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