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Das akute Leberversagen

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- Bradykinin<br />

- Prostaglandine<br />

- Plättchenaktivierender Faktor<br />

- atriales natriuretisches Peptid (ANP).<br />

Dem Stickoxid (NO) kommt bei der Eröffnung des peripheren Widerstandes wahrscheinlich die<br />

größte Bedeutung zu, da es mit endothelialen Relaxationsfaktor identisch ist. NO entsteht enzymatisch<br />

aus L-Arginin und molekularem Sauerstoff..<br />

Barorezeptoren im Hoch- und Niederdrucksystem des Kreislaufs, welche über den intravasalen Druck<br />

den Füllungszustand des Gefäßsystems erfassen, vermitteln auf Grund des verminderten peripheren<br />

Widerstandes eine Sympathikusaktivierung.<br />

Die Folgen sind eine Tachykardie mit einer Steigerung des Herzzeitvolumens, sofern keine<br />

myokardiale Schädigung vorliegt, sowie eine gesteigerte Retention von freiem Wasser und Natrium<br />

durch intrarenale Vasokonstriktion und vermehrter Freisetzung von Renin, Angiotensin, Aldosteron und<br />

ADH.<br />

Die reflektorische Sympathikusaktivierung führt weiterhin zu einer Verminderung der glomerulären<br />

Filtrationsrate, andererseits zu einer gesteigerten Natriumrückresorption im proximalen Tubulus.<br />

Hieraus erklärt sich die im späteren Krankheitsverlauf verminderte Wirksamkeit der ausschließlich im<br />

distalen Tubulus angreifenden Aldosteronantagonisten und des atrialen natriuretischen Peptids.<br />

Eine weitere Folge der Sympathikusaktivierung ist die vermehrte Ausschüttung des antidiuretischen<br />

Hormons (Vasopressin, ADH).<br />

Aber auch ohne meßbare Veränderung der systemischen Hämodynamik kommt es beim <strong>akute</strong>n<br />

<strong>Leberversagen</strong> schon zu einer Natrium- und Wasserretention.<br />

Verantwortlich hierfür sind vermutlich direkte hepatorenale Kommunikationswege, welche bisher<br />

jedoch nur teilweise geklärt sind.<br />

Die durch die periphere Vasodilatation aktivierten Vasopressorsysteme (Sympathikus, hepatorenaler<br />

Reflex, Angiotensin III, Endothelin, Vasopressin) führen zur intrarenalen Vasokonstriktion.<br />

Als Antwort auf diese ausgeprägte Vasokonstruktion der Nierenrinde kommt es schließlich zur Oligurie<br />

und zur Retention harnpflichtiger Substanzen, was letztlich jedoch im Nierenversagen endet.<br />

hämodynamische Störungen:<br />

<strong>Das</strong> <strong>akute</strong> <strong>Leberversagen</strong> wird häufig durch eine arterielle Hypotonie begleitet (siehe auch renale<br />

Komplikationen).<br />

Dies kann trotz erhöhtem HZV zu lokalen ischämischen Prozessen führen. (Stichwort: Schockdarm !)<br />

Blutungskomplikationen:<br />

Als Bildungs- und Abbauort für die Mehrzahl der Faktoren und Inhibitoren des Gerinnungs- und<br />

Fibrinolysesystems ist beim <strong>akute</strong>n <strong>Leberversagen</strong> das Gerinnungssystem an zahlreichen Punkten<br />

gestört. Die Folge ist die hämorrhagische Diathese.<br />

Diese Koagulopathie hepatischen Ursprungs äußert sich meist in Blutungen, gelegentlich aber auch in<br />

Thrombosen, was bei extrakorporalen Verfahren zur Verkürzung der Lebensdauer des extrakorporalen<br />

Kreislaufs führen kann.

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