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Adventistische Identität und christliche Solidarität - Theologische ...

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er, das sei für die adventistischen Brüder geschehen. Naja, wir dürfen uns<br />

untereinander nämlich im Dienst nicht mit Bruder anreden.<br />

Jetzt einige Worte zu den Kameraden. Wir haben Solidarität erlebt. Andere<br />

haben mit uns gefiebert. Sie haben gesehen, dass unser Problem auch ihr<br />

Problem ist – die Glaubens- <strong>und</strong> Gewissensfreiheit nämlich.<br />

Dass Gott uns dann half, brachte einige dann in Schwierigkeiten. Ein Diakon,<br />

der mich sehr unterstützt hat, sagte dann zu mir: „Nicht dass ihr aber nun<br />

denkt, dass das eine Bestätigung dafür ist, dass der Sabbat richtig ist.“ Gottes<br />

Hilfe hat einige in Verlegenheit gebracht. Nicht nur wegen des Sabbats, denke<br />

ich. Auch wegen der Frage, ob es nun Gottes Wille ist, dass man alles hinnimmt<br />

in Rücksicht auf Familie u. ä. Alles in allem sind wir dadurch von<br />

Anfang an sehr bekannt geworden. Man beobachtet mich. Wie ich arbeite. Wie<br />

ich bin (Brief Andreas Erben an Lothar Reiche, 19. 12. 1983, AAE SB).<br />

Die zwei Tage Arrest brauchten von den fünf Verweigerern vom 19. November<br />

nicht angetreten zu werden. Bestraft wurde indirekt – alle sechs adventistischen<br />

Befehlsverweigerer durften nicht wie die anderen Bausoldaten zu Weihnachten<br />

oder über Silvester nach Hause fahren. Lothar Reiche protestierte in einem Brief<br />

an die Herren S. <strong>und</strong> G. vom Ministerium des Innern gegen die Urlaubssperre <strong>und</strong><br />

schrieb:<br />

Ich frage mich, muss das sein? Was soll damit erreicht werden? Außerdem<br />

müssen unsere Bausoldaten immer noch am Samstagvormittag am theoretischen<br />

Unterricht teilnehmen <strong>und</strong> haben anschließend Stubenreinigen. Auch<br />

diese Ordnung ist in anderen Einheiten nicht üblich <strong>und</strong> für Adventisten belastend.<br />

Ich möchte Sie darum bitten, mitzuhelfen, dass in Prora möglich wird, was an<br />

allen anderen Plätzen, wo Bausoldaten dienen, möglich ist. Es wird sonst ständig<br />

neue Beunruhigungen geben (Brief Lothar Reiche an S./G., 20. 1. 1984,<br />

AAE SB).<br />

4. Inneradventistische Differenzen aufgr<strong>und</strong> der ersten Konfliktlösung<br />

Weil die Diskussion unter den Adventisten über den Rahmen der Sabbatruhe<br />

unter den Bedingungen des Kasernenlebens in Prora nach der ersten Konfliktlösung<br />

weiterging, wurde ein Treffen organisiert. In dieser Gesprächsr<strong>und</strong>e, an<br />

der u. a. M. B., E. B., S. V., Uwe Rühle, A. S. <strong>und</strong> der Verfasser teilnahmen <strong>und</strong><br />

die wahrscheinlich im Januar 1984 stattfand, standen folgende Fragen im Mittelpunkt:<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, in Prora wirklich Sabbat zu feiern?<br />

Welche Schwierigkeiten gibt es, in Prora wirklich Sabbat zu feiern?<br />

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