Januar - THW-historische Sammlung
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dienst stoßen werden, mit etwas<br />
Handfertigkeit, mehr oder weniger<br />
drastisch leicht wiedergeben. Es ist<br />
wichtig, daß alle Verletzungen,<br />
Brüche, Blutungen usw., anatomisch<br />
richtig angeschminkt bzw. dargestellt<br />
werden, was wiederum am<br />
besten ein Arzt oder erfahrener<br />
Sanitäter wird überprüfen müssen.<br />
Zu warnen ist vor allen übertreibungen,<br />
wie überhaupt diese realistische<br />
Unfalldarstellung nie Selbstzweck<br />
sein darf, sondern ausschließlich<br />
zur richtigen Anwendung erster<br />
Hilfeleistung und Bergungstechnik<br />
dienen soll. Man wird bei der Bergung<br />
im Luftschutz vermutlich am<br />
häufigsten auf Verbrennungen,<br />
Schnitt- und Quetschwunden, Abschürfungen,<br />
Knochenbrüche und<br />
Schockzustände stoßen. Dazu werden<br />
Verletzungen durch Holz-, Glas- und<br />
Eisensplitter kommen. Alle diese<br />
Verletzungen lassen sich naturgetreu<br />
nachbilden und zurechtschminken.<br />
Wobei zum Beispiel die Holz-, Glasoder<br />
Eisensplitter vorher mit Leukoplast<br />
auf die betreffenden Stellen<br />
geklebt werden, dann mit eingefärbtem<br />
Glaserkitt die umgebenden<br />
Wundränder anmodelliert und das<br />
Ganze mit entsprechenden Blutdarstellungen<br />
wirklichkeitsgetreu gemacht<br />
werden soll. Schreckzustände<br />
lassen sich durch Ganzschminkung<br />
des Gesichts und der Ohren realistisch<br />
einwandfrei darstellen.<br />
Gebraucht werden an Schminkstiften<br />
(zum Beispiel Leichner<br />
Schminken oder andere entsprechende<br />
Fabrikate):<br />
1 Schminkstift, schwarz (dick),<br />
zum Beispiel Leichner Nr. 12<br />
1 Schminkstift, schwarz (dünn),<br />
zum Beispiel Leichner NI'. 42<br />
Schminkstift, w,ziß (dick),<br />
zum Beispiel Leichner Nr. 20<br />
Schmink stift, karmin I,<br />
zum Beispiel Leichner NI'. 320<br />
Schminkstift, karmin H,<br />
zum Beispiel Leichner NI'. 321<br />
Schminkstift, karmin IH,<br />
zum Beispiel Leichner NI'. 322<br />
1 Schminkstift, karmin IV,<br />
zum Beispiel Leichner Nr. 323<br />
1 Schminkstift, lilablau,<br />
zum Beispiel Leichner Nr. 57a<br />
1 Schminkstift, jugendrot (dünn),<br />
zum Beispiel Leichner Nr. 35<br />
An Pasten und Blutdarstellungen<br />
stelle man sich zusammen:<br />
Schwarze Paste:<br />
4 cm schwarz (Leichner Nr. 12)<br />
drei Teelöffel Salatöl<br />
Rote Paste:<br />
5 cm karmin I (Leichner Nr. 320)<br />
1/ 4 mm schwarz (Leichner Nr. 12)<br />
drei Teelöffel Salatöl<br />
(Vom schwarzen Schminkstift wird<br />
dabei eine 1 mm dicke Scheibe abgeschnitten<br />
und diese gevierteilt<br />
= 1/ 4 mm.)<br />
Geronnenes Blut:<br />
2 cm karmin IH (Leichner Nr. 322)<br />
1,5 cm karmin IV (Leichner Nr. 323)<br />
1/ 4 mm schwarz (Leichner NI'. 12)<br />
drei Teelöffel Salatöl<br />
Flüssiges Blut:<br />
0,5 cm karmin I (Leichner NI'. 320)<br />
1 cm karmin H (LeiChner Nr. 321)<br />
0,5 cm karmin IH (Leichner NI'. 322)<br />
1/ 4 mm schwarz (Leich ne I' NI'. 12)<br />
vier Teelöffel Öl.<br />
Die Auflösung der Schminken im<br />
Öl geschieht in Flaschen, die :n<br />
ein heißes Wasserbad gestellt<br />
werden .).<br />
Vor Aufbringen des Kittes ist die<br />
Haut immer dünn mit Vaseline einzureiben.<br />
Zur Darstellung von Brandblasen<br />
wird Wachs oder Klebstoff<br />
(Uhu o. dgl.) verwendet.<br />
Verletztendarsteller mit empfindlicher<br />
Haut, die zu Ausschlag neigen,<br />
soll man zu Gesichtsschminkungen,<br />
wie zum Beispiel bei Schockdarstellung<br />
erforderlich, nicht heranziehen.<br />
Auch Kinder soll man, schon aus<br />
psychologischen Gründen, von diesen<br />
Darstellungen ausschließen. Leichen<br />
durch Lebende darstellen zu<br />
lassen ist aus denselben Gründen zu<br />
unterlassen. Wo es bei Bergungsübungen<br />
notwendig erscheint, Tote<br />
zu bergen, verwende man lebensgroße,<br />
entsprechend zurechtgemachte<br />
Stroh- oder Holzpuppen.<br />
So zweckmäßig eine realistische<br />
Unfall darstellung bei der Durchführung<br />
von Bergungsübungen erscheint,<br />
muß nochmals eindringlich davor<br />
gewarnt werden, diese zu anderen<br />
als nur zu Ausbildungszwecken anzuwenden.<br />
Würde man solche mit<br />
menschlichem Leid verbundenen<br />
Verletzungeli mißbräuchlich für<br />
andere Zwecke nachzubilden versuchen,<br />
könnte man mit Recht den<br />
Unwillen weiter Bevölkerungskreise<br />
auf sich ziehen und damit die freiwillige<br />
Mitarbeit im Luftschutzhilfsdienst<br />
beeinträchtigen.<br />
') Die angegebenen Rezepte sind von<br />
Dr. med. Ger 1 ach, DRK AugSburg,<br />
zusammengestellt und vielfach erprobt<br />
worden.<br />
I<br />
I<br />
I<br />
Der Leser hat das Wort<br />
An dieser Stelle veröffentlichen wir Zuschriften aus dem Leserkreis,<br />
die sich mit dem Inhalt unserer Zeitschrift befassen. Diese Zuschriften<br />
geben nicht immer die Auffassung des Herausgebers und der Schriftleitung<br />
wieder. Sie sollen lediglich Anregungen und Vorschläge vermitteln<br />
oder zur Diskussion stellen. ,"Vir würden es begrüßen, wenn<br />
recht viele unserer Leser von dieser Möglichkeit, ihre Meinung zu<br />
äußern und den Erfahrungsaustausch anzuregen, Gebrauch machten.<br />
Nur einen Wunsch haben wir: Bitte schreiben Sie nicht mehr als zwei<br />
Maschinenseiten. - Anschrift: Bundesanstalt <strong>THW</strong>, Bonn, Postfach<br />
Ich erlaube mir, folgende kleine<br />
Abhandlung einzusenden, die vielleicht<br />
auch als Anschauung gelten<br />
könnte.<br />
Atomare Waffen einmal anders<br />
Im Heft Nr. 11 /1957 heißt es:<br />
Wenn bei einer A-Bombe 1 kg Uran<br />
2;~5<br />
92 gespalten wird, wird eine<br />
Energie frei, die der Menge von<br />
20 000 t TrinHoluol entspricht.<br />
Trinitoluol = Pioniersprengmittel.<br />
Für mich als alter Pionier war<br />
es nun einmal interessant zu wissen,<br />
wie groß ein einzelner Betonklotz<br />
wäre, den man mit diesen<br />
20 000 t zerschmettern kann.<br />
Die Sprengformel für geballte<br />
Ladungen lautet: L = w 3 • r . cl<br />
Diese Formel auf die 20000 t angewandt,<br />
ergibt folgendes: L =<br />
20 000 t = 20 000 000 kg.<br />
Gesetzt für c = 3 (Festigkeit)<br />
und für d = I (Verdümmung)<br />
20000000<br />
--;~ - = 6666666 111 3 = w 3 =<br />
Wirkung,shalbmessel'.<br />
;J 16666666 = 188 111<br />
138 . 2 = ;376 111 (2 " ')<br />
Also rd. 380 . 380 . 380 m wäre<br />
der Betonklotz groß, und da mit<br />
dem Widerstand des Stoffes die<br />
Wirkung des Sprengmittels wächst,<br />
kämen wohl noch einige m dazu.<br />
Und die Größe der Ladung:<br />
1 kg Sprengmittel 5 Sprengkörper<br />
zu je 200 g.<br />
1 Sprengkörper 4 7· 5 cm<br />
groß = 140 cm l .<br />
20000000 . 5 = 100000000 =<br />
10' Stk. Sprengkörper.<br />
100000000 . 140 = 14 000 000 000<br />
= 14 - 10' cm'.<br />
14000000000 = H. 109 = 14000013<br />
1000000<br />
10 6<br />
31 von 14000 = etwa 24,00 m.<br />
Also 24 . 24 . 24 m groß wäre die<br />
geballte Ladung, die mitten in den<br />
Betonklotz VOn 380 . 380 . 380 m<br />
einzubringen wäre.<br />
Bernhard Hommens,<br />
Ortsverband Trier<br />
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