das ganze Panorama der Friedhelm Loh Group - Rittal
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QUALITÄTSMANAGEMENT | WISSEN<br />
Laufende Optimierung <strong>der</strong> Testverfahren<br />
und permanente Absprachen<br />
im Team gehören für Dr. Martin Lang,<br />
Geschäftsbereichs leiter Qualitätsmanagement<br />
& Service (rechts im Bild) bei <strong>Rittal</strong><br />
zum Arbeitsalltag.<br />
simulieren. „Durch Dauertests auf dem<br />
Shaker wird sichergestellt, <strong>das</strong>s unsere<br />
Produkte auch nach einem längeren Transport<br />
o<strong>der</strong> beim Einsatz an ICE-Trassen, in<br />
denen durch vorbeifahrende Züge enorme<br />
Schwingungen entstehen können, nicht in<br />
ihrer Funktionalität eingeschränkt sind“,<br />
erklärt Becker. So werden bereits im Vorfeld<br />
kritische Schwingungszustände ermittelt<br />
und durch konstruktive Maßnahmen beseitigt<br />
o<strong>der</strong> auf ein materialverträgliches<br />
Maß reduziert.<br />
In den drei Klimakammern können dagegen<br />
Wetter- und Klimazonen simuliert werden<br />
– von arktischer Kälte bis tropischer<br />
Hitze, von minus 40 Grad Celsius bis über<br />
90 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit<br />
von bis zu 95 Prozent. Schließlich müssen<br />
die Produkte überall einwandfrei funktionieren.<br />
Während es etwa in Außenanwendungen<br />
wichtig sein kann, eine hohe Luftfeuchtigkeit<br />
effizient zu reduzieren, ohne <strong>das</strong>s<br />
sich Kondenswasser im Schaltschrank bildet,<br />
liegt <strong>der</strong> Hauptaspekt bei Innenanwendungen<br />
wie in großen Rechenzentren eher<br />
darauf, die hohe Verlustleistung <strong>der</strong> Server<br />
abzuführen. „Damit wir <strong>das</strong> gesamte Einsatzspektrum<br />
unserer Kühlgeräte testen<br />
können, mussten wir die Kaltwasserversorgung<br />
für die Klimakammern erheblich erweitern“,<br />
erklärt Laborleiter Becker. Jetzt<br />
kann in den Klimakammern eine Verlustleistung<br />
von 200 Kilowatt simuliert werden. Der<br />
Ausbau war not wendig, weil die Anfor<strong>der</strong>ung<br />
an Klimageräte insbeson<strong>der</strong>e in IT-<br />
Anwendungen in den vergangenen fünf<br />
Jahren stark gestiegen sind und künftig<br />
weiter steigen werden. Während vor wenigen<br />
Jahren pro Serverrack in einem Rechenzentrum<br />
noch rund fünf Kilowatt Verlustleistung<br />
als Wärme entstanden, muss<br />
die vergleich bare Konfiguration heute 20<br />
bis 30 Kilowatt Abwärme via Klimatisierung<br />
abführen – eine Leistung, die ausreicht, ein<br />
Einfamilienhaus zu beheizen und mit Warmwasser<br />
zu versorgen.<br />
Über die Funktionsprüfung <strong>der</strong> Klimageräte<br />
hinaus führen die Ingenieure in den<br />
Klimakammern Stresstests für die in den<br />
Schaltschränken verbauten Materialien<br />
durch. „Wir testen etwa, wie ein Dichtungsgummi<br />
auf wechselnde klimatische Bedingungen<br />
reagiert o<strong>der</strong> ob Klebeverbindungen<br />
halten“, berichtet Qualitätsexperte<br />
Lang.<br />
Neben den rein mechanischen und funktionellen<br />
Tests legen die Ingenieure großes<br />
Augenmerk auf die Geräuschentwicklung<br />
<strong>der</strong> Produkte im Betrieb. Die wird in <strong>der</strong><br />
Akustikkammer begutachtet und optimiert.<br />
Zur Überprüfung <strong>der</strong> Emissionen werden<br />
verschiedene Methoden <strong>der</strong> Schalldruckpegel-<br />
und Schallintensitätsmessungen<br />
eingesetzt. „Diese akustischen Messungen<br />
werden auch konstruktionsbegleitend<br />
durchgeführt“, erklärt Becker. „So können<br />
wir die Geräuschentwicklung bereits in <strong>der</strong><br />
Entwicklungsphase minimieren.“<br />
ZUM TAUCHTEST IN DEN LÖSCHTEICH<br />
Alle gängigen Normprüfungen (siehe Infobox,<br />
Seite 45) nach IEC, EN und UL 50E<br />
kann <strong>Rittal</strong> im Qualitätslabor durchführen –<br />
auch die Schutzart IPX7, die Schutz vor<br />
eindringendem Wasser beim Ein-<br />
01 | 2013 | Das Magazin <strong>der</strong> <strong>Friedhelm</strong> <strong>Loh</strong> <strong>Group</strong> | be top | 43