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PRAXIS | MOBILFUNK MEISTER DER ANPASSUNG Outdoorgehäuse. Wer in der Wüste telefonieren will, benötigt robuste Technik. Für einen weltweit führenden Telekommunikationskonzern hat Rittal widerstandsfähige Outdoorgehäuse entwickelt. Sie schützen vor Temperaturschwankungen und hoher Staubbelastung. Text: Dietrich Malzacher und Hans-Robert Koch | 56 be top | Das Magazin der Friedhelm Loh Group | 01 | 2013
MOBILFUNK | PRAXIS Brennend heißer Sandboden, Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius am Tag und kein Wasser weit und breit. Unter solchen klimatischen Bedingungen lebt eine besondere Spezies: das Wüstenchamäleon. Um in der unwirtlichen Umgebung zu überleben, muss es sich klimatisch perfekt anpassen. Seine Überlebensstrategie unterscheidet sich so gesehen nicht wesentlich von den Voraussetzungen einer technischen Anlage, die mit einer guten Klimaanlage und einen perfekten Schutz vor Staub in extremen Umgebungen zum Einsatz kommt. Auch hier gilt es, Temperaturschwankungen von minus 30 bis plus 50 Grad Celsius zu meistern. Genau das waren die Herausforderungen, vor denen Rittal bei der Entwicklung von Outdoorgehäusen für einen weltweit führenden Telekommunikationskonzern stand. Das Unternehmen suchte nach einer Lösung, um seine Mobilfunknetze in Indien und Südafrika auszubauen. Dafür musste die empfindliche Funkübertragungstechnik durch robuste Gehäuse vor den heftigen Umwelteinflüssen geschützt werden. Die entscheidende Frage lautete: Wie lässt sich das System kühlen und gleichzeitig vor Staub schützen? Die meisten Lüftungs- und Klimatisierungssysteme benötigen eine Verbindung zwischen Innenraum und Außenbereich – eine Verbindung, die Geräte anfällig für Staub und Schmutz macht. TOPKLIMATISIERUNG IST KNIFFLIG Eine mögliche Lösung ist der Einsatz von Luft-Luft-Wärmetauschern. Diese Kühltechnologie arbeitet mit zwei Gebläsen und einer Wärmetauscherplatte. Der Vorteil dieser Lösung: Das Innere des Gehäuses ist dank des geschlossenen Systems vor Staub geschützt. Der Nachteil: Für eine effektive Klimatisierung benötigen Wärmetauscher eine Temperaturdifferenz von mindestens zehn Kelvin. Zudem sind die zwei Gebläse sehr laut und verbrauchen viel Energie. Deshalb entschieden sich die Fachleute von Rittal für eine andere kostengünstige Lösung mit Filterlüftern. Der Vorteil: Sie arbeiten mit nur einem Gebläse, das die kühlere Außenluft ansaugt, gefiltert ins Innere leitet und über Lüftungsschlitze als Warmluft nach außen abführt. Das Problem: Das offene System arbeitet gut und rund, wenn die Luft nicht zu stark verschmutzt ist. Jedoch liegt die Staubbelastung in den Einsatzregionen mit 180 Mikrogramm pro Kubikmeter fünf- bis 01 | 2013 | Das Magazin der Friedhelm Loh Group | be top | 57
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