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PHOTOVOLTAIK | PRAXIS
HERE COMES THE SUN
Solarenergie. Die letzten Monate waren für die europäische Photovoltaikindustrie mit
ihren drastisch sinkenden Markterlösen ziemlich schwierig. Die gute Nachricht: Der
globale Photovoltaikmarkt wächst – und mit ihm clevere Partnerschaften wie die der
beiden Firmen Bonfiglioli und Rittal.
Text: Thomas Schneidewind und Jürgen Jehle
L
eider hat auch das Geschäft mit der
Sonne, sprich Photovoltaik (PV),
seine Schattenseiten. Die europäische
Solarbranche musste dies in den
letzten Jahren schmerzlich erfahren,
nachdem Billigimporte aus Fernost reihenweise
europäische Solarfirmen in die Knie
zwangen und eine Insolvenz auf die
nächste folgte. „China hat einen Fünfjahresplan
nur für die Solarindustrie erlassen.
Jeder, der in China ein Solarmodul baut,
bekommt dafür Geld vom Staat und kann
natürlich billiger exportieren“, beschreibt
Milan Nitzsckke, Sprecher der Initiative
europäischer Solarunternehmen (EU Pro-
Sun) das Dilemma. Die Folge: Mittlerweile
decken Solarmodule aus Fernost mehr als
80 Prozent der Neuinstallationen in
Deutschland ab.
Anders sieht es bei der Leistungselektronik
für PV-Anlagen aus, bei denen Deutschland
eine weltweit führende Stellung einnimmt.
Der Wettbewerbsdruck nimmt aber
auch hier stetig zu. Eine mögliche Antwort
darauf ist die Spezialisierung und Konzentration
auf die weltweiten Wachstumsmärkte
mit einem Topservice gleich im Gepäck.
Exakt diesen Weg gehen Rittal und die
Unternehmensgruppe Bonfiglioli – beides
inhabergeführte Unternehmen. Bonfiglioli
SONNENKRAFT FÜR DIE GANZE WELT
2012 wurden weltweit rund 30 Gigawatt Photovoltaikleistung
neu installiert. Die wichtigsten
Märkte sind Europa, USA und Asien.
als Experten für Wechselrichter und hochtechnologische
Elektronikkomponenten kooperiert
mit Rittal als Experten für Schaltschranksysteme.
Wechselrichter sind ein
zentraler Bestandteil von Solaranlagen. Da
der Strom aus der Steckdose jedoch Wechselstrom
ist, muss der Gleichstrom direkt an
der Solaranlage in Wechselstrom umgerichtet
werden. Seine Wechselrichter verpackt
Bonfiglioli in Schaltschränken von
Rittal.
DER INNOVATIONSDRUCK WÄCHST
Wichtig für die Zusammenarbeit ist, dass
Rittal ebenso wie Bonfiglioli weltweit
präsent ist. Als international tätiges Unternehmen
mit elf Produktionsstandorten in
Europa, Asien und Nordamerika kann
Rittal seinen Kunden Bonfiglioli überall
flexibel beliefern und einen einheitlichen
Service bieten. Zudem benötigt Bonfiglioli
einen Partner für die Produktion, der auf
allen Märkten präsent ist, um schnell und
kostengünstig liefern zu können. „Wir bieten
Bonfiglioli einen zentralen Ansprechpartner
für alle Märkte und können unseren
Kunden vor Ort bei der Projektabwicklung
unterstützen“, sagt Jan Oliver Kammesheidt,
Global Market & Key Account Manager
Renewable Energies bei Rittal.
Für Bonfiglioli hat Rittal ein eigenes Team
zusammengestellt, das aus Mitarbeitern
an allen wichtigen Standorten und verschiedenen
Abteilungen weltweit besteht.
Die Zusammenarbeit mit Bonfiglioli geht
mittlerweile längst über die Lieferung von
Schaltschranksystemen hinaus. Schließlich
ist der Innovationsdruck in diesem
Markt hoch, da die Wettbewerber jeden
technischen Vorsprung heute sehr schnell
einholen. Deshalb beginnt die Kooperation
der beiden Unternehmen Bonfiglioli und
Bonfiglioli (Jahresumsatz:
660 Millionen Euro, 3.500 Mitarbeiter)
gehört weltweit zu den
Top-Ten- Produzenten von
Wechselrichtern. Der Weltmarktanteil
des Unternehmens mit
Hauptsitz in Bologna beträgt
fünf Prozent. Die Gehäusetechnik
für Zentralwechselrichter
stammt zu 100 Prozent von Rittal.
Rittal bereits in der Entwicklung. Gemeinsam
arbeiten Ingenieure der beiden Partner
an neuen Anwendungen für den Solarmarkt.
Schließlich müssen nicht nur die
Wechselrichter stets auf dem neusten
Stand der Technik sein, auch die Schaltschränke
werden den verschiedenen
Anforderungen der Kunden aus der
Solarbranche angepasst. Dabei spielt
auch die Klimatisierung eine Schlüsselrolle,
denn große Solarparks – wie
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