das ganze Panorama der Friedhelm Loh Group - Rittal
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PRAXIS | MOBILFUNK<br />
VON BUNT BIS WEISS<br />
Ein Wüstenchamäleon<br />
(Chamaeleo namaquensis)<br />
wechselt seine Hautfarbe bei<br />
Temperaturschwankungen:<br />
Brennt die Sonne mit 50 Grad<br />
Celsius, wird die Haut weiß<br />
und reflektiert Licht.<br />
BLEIB MIR VOM LEIB!<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Kampfenergie<br />
eines Wüstenchamäleons geht<br />
für Abschreckung drauf. Wenn<br />
es seinen Körper verfärbt,<br />
bedeutet <strong>das</strong> übersetzt nichts<br />
an<strong>der</strong>es als „Hau ab!“.<br />
IM DUNKELN GUT MUNKELN<br />
In den kalten Nächten <strong>der</strong> Wüste,<br />
in denen Minusgrade die Regel<br />
sind, werden die wechselwarmen<br />
Tiere dunkel. So sind sie in <strong>der</strong><br />
Lage, Wärme zu speichern.<br />
sechsmal höher als in Frankfurt. Der Staub<br />
würde also binnen kurzer Zeit die Filter verunreinigen.<br />
Um dem Problem Herr zu werden,<br />
tat sich <strong>Rittal</strong> mit den Filterexperten<br />
von Gore zusammen. In einer engen Projektpartnerschaft<br />
entwickelten beide Unternehmen<br />
eine neuartige Klimatechnik,<br />
die sich jetzt in Indien bewährt.<br />
KOMBINATION AUS FILTER UND LÜFTER<br />
Herausgekommen sind robuste Filterelemente<br />
mit einem hochdichten Gewebe und<br />
eine Überdrucklösung, bei <strong>der</strong> die Luft von<br />
außen nach innen zirkuliert und <strong>der</strong> Staub<br />
draußen bleibt. Die Kombination aus Filter<br />
und Lüfter erreicht im Gegensatz zum Wärmetauscher<br />
bei vergleichbarer Größe sogar<br />
die dreifache Kühlleistung, verbraucht<br />
aber weniger als die Hälfte an Energie und<br />
senkt auch noch die Geräuschentwicklung<br />
um rund 30 Prozent. Die Anschaffungskosten<br />
sanken mit dieser Lösung fast um ein<br />
Drittel. Lediglich die Serviceaufwendungen<br />
sind aufgrund <strong>der</strong> Filterwartung etwas höher.<br />
Doch eine Wartung lässt sich anhand<br />
<strong>der</strong> Kennlinie des Lüftermotors relativ einfach<br />
feststellen, denn steigt <strong>der</strong> Stromverbrauch,<br />
ist <strong>das</strong> in <strong>der</strong> Regel ein verlässlicher<br />
Indikator für einen verstopften Filter.<br />
Bei Anwen<strong>der</strong>n von Outdoorgehäusen<br />
herrscht gegenüber Filterlüftern eine gewisse<br />
Skepsis aufgrund <strong>der</strong> möglichen<br />
Luftfeuchtigkeit am Einsatzort. <strong>Rittal</strong> untersucht<br />
daher in einem Dauertest alle Werkstoffe<br />
und Montageelemente, die üblicherweise<br />
in einem Outdoorgehäuse verbaut<br />
werden. Die Materialien durften nicht anfällig<br />
für Korrosion sein. Bei seiner<br />
CS-Outdoorserie setzt <strong>Rittal</strong> daher im Inneren<br />
nur Aluminium und Edelstahl ein. Eine<br />
clevere Entscheidung wie sich herausgestellt<br />
hat, denn auch Monate später waren<br />
unter extremen Testbedingungen keine<br />
Oberflächenverän<strong>der</strong>ungen erkennbar.<br />
Dieses Ergebnis kommt aus physikalischen<br />
Gründen allerdings nicht wirklich überraschend:<br />
Durch die hohe Innentemperatur<br />
bleibt eine Kondensatbildung, die den elektronischen<br />
Bauteilen gefährlich werden<br />
könnte, praktisch aus. Luftfeuchtigkeit stellt<br />
demnach eine eher geringe Bedrohung für<br />
<strong>das</strong> Innenleben <strong>der</strong> Gehäuse dar.<br />
GEHÄUSE TROTZT JEDER WIDRIGKEIT<br />
Vor Projektstart in Indien und Südafrika wurden<br />
die Klimatechnik und <strong>der</strong> äußere Schutz<br />
durch umfangreiche Tests geprüft. Um ganz<br />
auf Nummer sicher zu gehen, kamen bei<br />
diesen Tests sogar eine Turbine zum Einsatz,<br />
die sonst normalerweise Kampfjets<br />
den Schub gibt. Das Ergebnis konnte alle<br />
Bedenken ausräumen, und die neuen Outdoorgehäuse<br />
sind selbst bei starkem Wind<br />
und Regen dicht. Filterlüfter können so<br />
selbst bei starker Temperaturschwankung<br />
und hoher Belastung <strong>der</strong> Luft mit Staubpartikeln<br />
effektiv arbeiten. Einzige Voraussetzung<br />
ist, bereits im frühen Entwicklungsstadium<br />
mit dem Partner zusammenzuarbeiten,<br />
um die Vorteile <strong>der</strong> Technologie ohne Einschränkungen<br />
nutzbar zu machen. Im diesem<br />
Fall hat <strong>das</strong> gut funktioniert. Der<br />
gemeinsam entwickelte Alleskönner wurde<br />
von <strong>Rittal</strong> von März bis September 2012<br />
geliefert. In Indien und Südafrika kommen<br />
seither 3.000 Outdoorgehäuse zum Einsatz<br />
und trotzen dort hohen Temperatur- und<br />
Staubbelastungen – ähnlich wie <strong>das</strong> lebende<br />
Vorbild auf <strong>der</strong> Seite oben links. n<br />
LINKTIPP:<br />
Mit dem QR-Code erfahren<br />
Sie mehr über Staub- und<br />
Klimaherausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
| 58 be top | Das Magazin <strong>der</strong> <strong>Friedhelm</strong> <strong>Loh</strong> <strong>Group</strong> | 01 | 2013