Tourismusstrategie 2015 - Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz
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Aufgabenadäquate Finanzierung des touristischen<br />
Systems<br />
Eine den Aufgaben angemessene, langfristig und<br />
auf allen Ebenen tragfähige Finanzierung des<br />
touristischen Systems stellt die zentrale Grundvoraussetzung<br />
für die Behauptung der guten Wettbewerbsposition<br />
des Landes dar. Die Haushaltslage<br />
der Kommunen und des Landes und die verfügbaren<br />
Fördermittel lassen jedoch darauf schließen,<br />
dass die öffentliche Hand zukünftig immer weniger<br />
der Haupt-Finanzierungsträger des Tourismus in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> sein kann.<br />
Auch in vielen Betrieben der Tourismuswirtschaft<br />
ist die Situation schwierig: Die finanziellen und<br />
personellen Ressourcen der kleinen und mittelständischen<br />
Tourismusbetriebe im Land sind<br />
begrenzt. Es besteht ein erheblicher Investitionsstau,<br />
der durch die demographisch bedingten<br />
Nachfolgeprobleme noch verschärft wird.<br />
Angesichts der immer anspruchsvolleren Aufgaben<br />
und immer knapper werdenden Mittel<br />
stellen sich für die weiter entwickelte <strong>Tourismusstrategie</strong><br />
des Landes wichtige Fragen. Diese beziehen<br />
sich vor allem auf die nachhaltige Fähigkeit<br />
der Kommunen zur Investition und Unterhaltung<br />
der touristischen Infrastruktur, aber auch auf<br />
die Finanzierbarkeit marktfähiger touristischer<br />
Organisations- und Marketingstrukturen auf allen<br />
Ebenen. Die Sicherstellung der nachhaltigen<br />
Finanzierbarkeit des touristischen Systems ist<br />
daher ein zentrales Handlungsfeld der <strong>Tourismusstrategie</strong>.<br />
Ansätze zur Verbesserung der Tourismusfinanzierung<br />
Die Finanzströme im touristischen System<br />
stellen sich – wie auch in anderen Bundesländern<br />
– komplex dar. Die Organisationen und<br />
Institutionen im touristischen System sind über<br />
Steuern und Beiträge, Fördermittel, Mitgliedschaften,<br />
Kooperationen usw. miteinander verflochten.<br />
Hieraus ergeben sich eine ganze Reihe möglicher<br />
Stellschrauben, über die die Finanzierung des<br />
Tourismus positiv zu beeinflussen ist. Drei grundsätzliche<br />
Ansätze wollen wir weiter verfolgen:<br />
■ ■ Ansatz 1: Erzielung von mehr Einnahmen aus<br />
dem Kerngeschäft der Tourismusorganisationen<br />
sowie Entwicklung von Zusatzgeschäften. Dies<br />
ist die vordringlichste Aufgabe, die die Tourismusorganisationen<br />
im Land lösen müssen.<br />
■ ■ Ansatz 2: Effizienzoptimierung durch Optimierung<br />
der Aufbau- und Ablauforganisation<br />
horizontal und vertikal.<br />
■ ■ Ansatz 3: Ausschöpfung der bestehenden<br />
Finanzierungsmöglichkeiten<br />
Bei der konsequenten Umsetzung der ersten beiden<br />
Ansätze sind die touristischen Organisationen<br />
im Land künftig noch stärker als bisher gefordert.<br />
Politik und Entscheider müssen ihrerseits die<br />
entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.<br />
Hierzu gehört die Ausschöpfung aller Optimierungspotenziale<br />
durch Weiterentwicklung<br />
der Organisationsstrukturen.<br />
Auch bei der Verbesserung der Einnahmesituation<br />
sind die richtigen Weichenstellungen<br />
gefragt: Bei der Erzielung von Einnahmen aus dem<br />
Gästeaufkommen bestehen oftmals Möglichkeiten,<br />
sei es beim Ticketverkauf, bei der Erzielung<br />
von Vertriebseinnahmen, bei der Parkraumbewirtschaftung,<br />
bei Eintrittsgeldern etc.<br />
Ausschöpfung bestehender Finanzierungsmöglichkeiten<br />
Im Hinblick auf den dritten Ansatz, die Ausschöpfung<br />
der bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
ergeben sich verschiedene Möglichkeiten,<br />
die in nebenstehender Tabelle dargestellt werden.<br />
Bevorzugt sollen dabei solche Finanzierungsmodelle<br />
entwickelt werden und Vorrang haben,<br />
die im Rahmen einer freiwilligen Beteiligung<br />
entstehen. Können durch eine freiwillige Beteiligung<br />
nicht in hinreichendem Maße Finanzierungsbeiträge<br />
eingeworben werden, stellt sich die Frage<br />
der Einbindung über Steuern und Beiträge.<br />
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