Grundlagen der Mechanik und Elektrodynamik 2011 - Theoretische ...
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42 4 Lagrange-<strong>Mechanik</strong><br />
∂L<br />
⇒ L = T − V ; ≠ 0 für alle l<br />
∂q l<br />
⇒ keine zyklischen Koordinaten<br />
2. Wahl: (q 1 , q 2 , q 3 ) = (R x , R y , R z ) ; (q 4 , q 5 , q 6 ) = (r, ϑ, ϕ)<br />
⇒ T = 1 2 M(Ṙ2 x + Ṙ2 y + Ṙ2 z) + 1 2 µ (ṙ2 + r 2 ˙ϕ 2 )<br />
V = − G M µ<br />
r<br />
⇒ L = T − V ;<br />
∂L<br />
= ∂L = ∂L = 0<br />
∂R x ∂R y ∂R z<br />
⇒ M ¨R x = M ¨R y = M ¨R z = 0<br />
⇒ ⃗p = const. ̂= kräftefreie Bewegung des Schwerpunktes<br />
∂L<br />
∂ϕ = 0 ⇒ d dt<br />
∂L<br />
∂ ˙ϕ = d dt (µ r2 ˙ϕ) = 0<br />
⇒ µ r 2 ˙ϕ = const ̂= (Relativ-)Drehimpulserhaltung<br />
⇒<br />
∂L<br />
∂ϑ = 0 ⇒ d ∂L<br />
dt ∂ ˙ϑ = 0<br />
da aber bereits ∂L = 0 ergibt sich keine weitere Erhaltungsgröÿe<br />
∂ ˙ϑ<br />
Insgesamt erhält man also:<br />
5 zyklische Koordinaten <strong>und</strong> 4 Erhaltungsgröÿen<br />
Neben dem zu einer zyklischen Koordinate gehörenden (erhaltenen) generalisierten Impuls lassen<br />
sich in <strong>der</strong> Lagrange-<strong>Mechanik</strong> natürlich auch die üblichen Erhaltungssätze für Energie,<br />
Impuls <strong>und</strong> Drehimpuls formulieren. Mehr noch: die Lagrange-Beschreibung erlaubt einen einfachen<br />
Weg einen tiefer liegenden Zusammenhang zwischen Erhaltungsgröÿen <strong>und</strong> Symmetrien<br />
zu erkennen. So sind die Haupt-Erhaltungssätze mit <strong>der</strong> Homogenität <strong>und</strong> Isotropie von Raum<br />
<strong>und</strong> Zeit verknüpft. Um das einzusehen betrachten wir zunächst die<br />
4.4.3 Energieerhaltung<br />
Die Homogenität <strong>der</strong> Zeit führt auf die Energieerhaltung: Wenn die Lagrange-Funktion<br />
eines abgeschlossenen Systems invariant unter zeitlichen Translationen t ′ = t + α ist, folgt:<br />
⇒<br />
⇒<br />
L = L(q 1 , . . . , q s , ˙q 1 , . . . , ˙q s , t) = L(q 1 , . . . , q s , ˙q 1 , . . . , ˙q s , t + α) ⇒ ∂L<br />
∂t = 0<br />
dL<br />
dt = ∑ {( ) ( ) }<br />
∂L ∂L<br />
˙q l + ¨q l = ∑ { ( ) ( ) }<br />
d ∂L ∂L<br />
˙q l + ¨q l = d ∑<br />
( ) ∂L<br />
˙q l<br />
∂q l ∂ ˙q l dt ∂ ˙q l ∂ ˙q l dt ∂ ˙q l<br />
l<br />
l<br />
l<br />
[ d ∑<br />
{( ) } ]<br />
∂L<br />
˙q l − L = 0 ⇔ dH dt ∂ ˙q l dt = 0 ⇒ H = const.<br />
l<br />
} {{ }<br />
=: H b= Hamiltonfunktion