Modernes Holzhaus im Schoss der Berge - Traumhaus

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PlanEn & BauEn hausautomation Vernetzte und selbstdenkende Gebäude TEXT Rolf MahleR FOTOS SieMenS Schweiz aG Das Haus Der Zukunft ist mit modernsten technologien ausgestattet, welche das ganze Gebäude vernetzen und zu einem interaktiven system machen. «Smart Buildings» produzieren Energie sowie Trinkwasser und steuern die installierten Geräte selbständig. Dadurch erlauben die Gebäude ihrerseits ein gesamtheitliches Management. 88 traumhaus 4 | 2013
Ob TV, Waschmaschine oder Heizung – in einem intelligenten Haus sind sämtliche Systeme miteinander vernetzt. Dies geht sogar soweit, dass übrige Energie ins Stromnetz je nach Bedarf eingespeist wird. Das Elektrizitätswerk kann die Belastungen im Stromnetz besser ausgleichen und der Verbraucher profitiert vom günstigen Stromtarif. D ie heimische Heizung schon vor der Rückkehr aus dem Urlaub einschalten oder die hochgezogenen Storen vom Ferienort aus schliessen – moderne Gebäudeautomation macht dies schon heute möglich. Mit Smartphone oder Tablet können Hausbesitzer oder der technische Dienst per Fernzugriff die gesamte Klima- und Haustechnik gezielt steuern oder werden über den aktuellen Status der Systeme informiert. Zusätzlich können Eigentümer oder der technische Dienst bei nicht energieeffizienten Einstellungen und Störungen automatisch benachrichtigt werden. Per Smartphone führen sie die Systeme wieder in den normalen Betriebszustand oder bieten dank den detaillierten Informationen die Techniker zur Behebung der Störung auf. Alle SySteme im HAuS Steuern Zukünftig werden alle im Haus installierten Geräte und Sensoren miteinander verbunden sein; dies wird die Bedienung vereinfachen und den Komfort erhöhen. Erste Anwendungen dazu gibt es bereits heute. Das Gebäudeautomationssystem «Synco living» von Siemens vernetzt und verwaltet alle im Haus installierten Systeme. Wählt man beispielsweise auf dem Smartphone oder Tablet den TV-Modus, schaltet sich der Fernseher ein, die Storen fahren herunter und das Licht wird gedimmt. energie und WASSer SpeicHern Selbst für den Eigenbedarf des Trinkwassers wird das Haus der Zukunft selber sorgen. Das Regenwasser wird auf dem Dach gesammelt und über Membran- und Kohlefilter sowie UV-Bestrahlung gereinigt, so dass es Trinkwasserqualität erreicht. Einmal verwendet, wird das wertvolle Nass nicht in die Kanalisation geleitet, sondern gesammelt und gereinigt, um für Toilettenspülungen oder zur Bewässerung verwendet zu werden. Das moderne Gebäude wird ohne CO2-Emissionen und schadstofffrei betrieben. Die im Sommerhalbjahr durch die Kühlung der Räume entstehende Abwärme wird gefasst und mittels Sonden im Erdreich oder in speziellen Betonkernen eingelagert. Im Winterhalbjahr wird diese Energie für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser wieder entnommen. Der Solarstrom gewährleistet den Betrieb der Haustechnik. Win-Win-SituAtion bei energie Künftig werden Haushalte mittels ausgeklügelter Informations- und Kommunikationstechnologien mit einem elektronischen Strommarktplatz verbunden sein. Einerseits können die Nutzer hier ihren individuellen Stromverbrauch und die Strompreise einsehen, andererseits ist dieser Marktplatz die Basis für den Betrieb von intelligenten Haushaltsgeräten. Damit entsteht eine Win-Win- Situation für Energieerzeuger wie auch für Verbraucher. Das Elektrizitätswerk kann die Belastungen im Stromnetz besser ausgleichen und der Verbraucher profitiert vom günstigen Stromtarif. Somit wird das Geschirr oder die Wäsche zum optimalen Zeitpunkt gewaschen. Darüber hinaus werden Gebäude zunehmend mit Solarpanels ausgerüstet, je nach geografischer Lage ist auch die Installation von Windturbinen denkbar. In den meisten Fällen produzieren diese Anlagen zwar Strom oder thermische Energie für den Eigenbedarf, speisen aber gleichzeitig einen Teil ihrer produzierten Energie in das öffentliche Netz ein. Gebäude werden also selbst zu Kraftwerken. Sie passen dabei ihren Stromverbrauch selbständig an das aktuelle Stromangebot an, indem beispielsweise Kühlanlagen ein- und ausgeschaltet oder Elektroautos als energetische Puffer genutzt werden. Die Elektromobile dienen dabei als Stromspeicher, die bei Wind und Sonnenschein das Überangebot an Strom aufnehmen und bei Flaute und Regen wieder abgeben. Dadurch könnten Elektroautos künftig in der Summe als ein gigantischer Pool aus vielen kleinen Batterien wirken. Der reibungslose Betrieb sowie das Management der Energieflüsse werden durch kommunikative Systeme im Gebäude wie auch zwischen den Gebäuden und den Energielieferanten sichergestellt. Über Smartphones oder Tablets lassen sich künftig sämtliche Systeme im Haus steuern. gebäude AlS digitAle SySteme Im Energienetz von morgen kommt Gebäuden als Energieproduzenten und -speichern, aber auch als intelligente Konsumenten eine zentrale Rolle zu. Darin liegt ein enormes Potenzial für die intelligente Gebäudeautomation. Gebäude werden miteinander und mit den Energielieferanten kommunizieren, sowohl lokal wie auch überregional. Damit dies überhaupt möglich wird, sind innovative Kommunikationstechnologien und Gebäudetechnik-Systeme gefragt – auch auf Seite der Energielieferanten. zUM AUTOR Rolf Mahler ist seit 1995 für die Siemens Schweiz AG tätig. Er hatte die Projektleitung Gebäudeautomation inne und war für das Business Prozess Management in Europa zuständig. Seit 2007 ist er Leiter Produktmanagement bei Building Automation in der Schweiz. Die Gebäudeautomation von Siemens steht für modernste Produkte, Systeme und Lösungen – für einzelne Räume bis hin zu ganzen Gebäudekomplexen. 4 | 2013 traumhaus 89
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