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Jahresbericht 2012 - Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> CVUA Freiburg<br />

Besonderheiten <strong>2012</strong><br />

Bubble Tea:<br />

Viel Geblubber um nichts?!?<br />

Er ist süß, bunt <strong>und</strong> exotisch. Die Rede ist von<br />

Bubble Tea, einem Getränk, das im letzten Jahr<br />

auch in Baden-Württemberg Einzug gehalten hat<br />

<strong>und</strong> spätestens seit dem Angebot in einer großen<br />

Fast-Food-Kette auch in den entlegenen Winkeln<br />

des Landes bekannt wurde. Während Bubble Tea<br />

bei vielen Erwachsenen nur zu<br />

verständnislosem Kopfschütteln<br />

führte, waren es vor allem<br />

Jugendliche, die sich in<br />

die Schlangen vor den Bubble<br />

Tea Geschäften einreihten.<br />

Von Taiwan aus verbreitete sich<br />

der Bubble Tea über das asiatische<br />

Festland <strong>und</strong> wurde in den<br />

1990er Jahre auch in den USA<br />

bekannt. Heutzutage wird Bubble<br />

Tea üblicherweise zubereitet, indem<br />

Tee durch Zugabe von Sirup<br />

unterschiedlicher Geschmacksrichtungen<br />

aromatisiert, gesüßt <strong>und</strong> gefärbt<br />

wird. Daneben gibt es Varianten,<br />

die unter Verwendung von Milch<br />

oder Joghurt hergestellt werden.<br />

Doch erst die Garnierungen, genannt<br />

Toppings oder Jellies, machen den besonderen<br />

Reiz des Modegetränks aus.<br />

Sie werden über einen extra breiten<br />

Trinkhalm aufgesaugt <strong>und</strong> geben beim Draufbeißen<br />

den enthaltenen Sirup <strong>und</strong> Aromen frei.<br />

Das Fazit einer größeren Untersuchungsreihe: Die<br />

Getränke sind gespickt mit einer Menge Zucker sowie<br />

einem bunten Mix aus Zusatzstoffen, die teilweise<br />

nicht mehr zeitgemäß sind. So wurden in fast<br />

jedem Bubble Tea Azofabstoffe nachgewiesen; bei<br />

jeder zweiten Probe fehlte der Hinweis „kann die<br />

Aktivität <strong>und</strong> Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“.<br />

Eine Ges<strong>und</strong>heitsgefahr, ausgehend<br />

von Kontaminanten, war aber nicht festzustellen.<br />

Jedoch fehlte bei etwa drei Viertel der untersuchten<br />

Getränke der empfohlene Warnhinweis bezüglich<br />

einer Aspirationsgefahr. Zudem waren die Produkte<br />

teilweise hygienisch nicht einwandfrei.<br />

So schnell wie die vielen „Bubble-Tea“-Läden aus<br />

dem Boden gesprossen sind, verschwinden sie derzeit<br />

jedoch wieder aus den Städten. Bleibt abzuwarten,<br />

ob der süße, bunte Traum „geplatzt“ ist oder<br />

ob sich doch eine Fangemeinde für das Trendgetränk<br />

gef<strong>und</strong>en hat. Die Lebensmittelüberwachung<br />

wird die Entwicklung weiterhin im Auge behalten.<br />

„Echt“ prickelnd – woher stammt<br />

die Kohlensäure im Sekt?<br />

Zu einem festlichen Anlass darf es ruhig etwas<br />

Hochwertigeres sein, deshalb wird gerne auch<br />

mal ein Glas Champagner, Crémant, Cava oder<br />

Winzersekt gereicht. Diesen Qualitätsstufen gemeinsam<br />

ist die sogenannte traditionelle oder<br />

klassische Flaschengärung. Die im Enderzeugnis<br />

enthaltene Kohlensäure (Kohlendioxid CO 2<br />

) stammt<br />

bei diesem Herstellungsverfahren ausschließlich<br />

aus der Vergärung des Ausgangsweines (= endogene<br />

Kohlensäure). Ein Zusatz an gärungsfremder<br />

(exogener) Kohlensäure ist nicht zulässig.<br />

Überwiegend erfreulich war das Ergebnis eines<br />

Untersuchungsprogramms bei insgesamt 56<br />

Schaumweinen, die beispielsweise als „Winzersekt“<br />

bezeichnet waren oder Werbeaussagen wie<br />

„klassische Flaschengärung“ trugen. Auffällige<br />

Gehalte an technischer, exogener, d.h. nicht durch<br />

Vergärung des Ausgangsweins gebildeter Kohlensäure<br />

blieben die Ausnahme. Ein als „Winzersekt“<br />

bezeichneter Schaumwein, der folglich aus der klassischen<br />

Flaschengärung stammen muss, wies einen<br />

deutlich erhöhten Gehalt an technischer Kohlensäure<br />

auf. Der Unternehmer räumte ein, dass das<br />

Erzeugnis aus dem Tankgärverfahren stammte. Die<br />

Verwendung der Bezeichnung „Winzersekt“ wurde<br />

untersagt. Auffällig waren auch zwei Proben aus<br />

dem Tankgärverfahren, die hohe Gehalte von 71<br />

bzw. 80 % technischem CO 2<br />

aufwiesen <strong>und</strong> damit<br />

deutlich über den industrieeigenen Vorgaben für<br />

deutsche Sekthersteller lagen.<br />

ulikat / pixelio.de

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