04·2013 - Thema: Türme - Fassaden - Brandschutz - Umrisse
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angestrebt, und das Mauerwerk soll aus örtlichen Steinbrüchen<br />
stammen. Einer weiteren Bedingung aus Scottsdale, das Anwesen<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat Pratt mit der Vorlage<br />
eines Shuttle-Bus-Service entsprochen. Doch während das Ehepaar<br />
der Vollendung seines Traums entgegenfiebert, regt sich lokaler<br />
Widerstand. Manche Anrainer sind verärgert über das, was sie für<br />
ein Museumsstück aus dem vergangenen Jahrhundert halten, andere<br />
sehen in dem Entwurf einen Störenfried im gewachsenen regionalen<br />
Baustil, und weitere bekunden ihre Sorge ob eines zu erwartenden<br />
Architektur-Tourismus.<br />
Doch es geht tatsächlich um mehr. Viele Besitzer denkmalgeschützter<br />
Wright-Häuser in den USA wehren sich seit langem gegen späte<br />
posthume Errichtungen, da sie den Wert der Originale zweifellos<br />
mindern. Wenn aktuell ein Bau entsteht, der Wright’sche Entwurfsqualitäten<br />
mit den Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts verbindet,<br />
ruft es jene auf den Plan, die gerne an ihren Liegenschaften ein paar<br />
zeitgemäße Verbesserungen vornehmen lassen würden, solche aber<br />
selten von den Denkmalbehörden gestattet bekommen. Wer seiner<br />
Architekturleidenschaft in teilweise frugaler thermischer Unbehaglichkeit<br />
frönt, möchte dafür wenigstens mit einer Wertsteigerung<br />
des Anwesens belohnt werden.<br />
Fachleute bringen noch weitere Argumente vor. Wright hatte mit<br />
seinen potentiellen Bauherren meist über viele Jahre Kontakt und<br />
oft erfolgen noch während der Bauphase Modifikationen. Ein über<br />
Jahrzehnte verwaistes Konzept hätte sicher vor seiner Realisierung<br />
eine grundlegende Überarbeitung erfahren. Im Falle Bristols stelle<br />
sich außerdem die Frage, ob er hier, so beauftragt, nicht einen völlig<br />
anderen Entwurf entwickelt hätte.<br />
Dass nach Wrights Tod, somit posthum, von seinen Mitarbeitern<br />
viele in Planung oder Errichtung befindliche Werke vollendet wurden,<br />
ist unbestritten. Bristol markiert indessen nur den vorläufigen Schlusspunkt<br />
einer langen Reihe von Projekten, bei denen die Grenzen zwischen<br />
autorisierter Fertigstellung und »Nachdichtung« verschwimmen.<br />
Erst vor einigen Jahren erregte ein Fall Aufsehen, als ein Bauunternehmer<br />
einen See mit anrainendem Landbesitz erwarb und in der<br />
Folge ein für den vormaligen Besitzer von Wright für eines dieser<br />
Grundstücke entworfenes Haus baute, für das es nur ein paar wenige<br />
Pläne, hauptsächlich Ansichten, gab. Der Käufer und ein von ihm<br />
beauftragter Architekturhistoriker und Architekt interpretierten,<br />
komplettierten und realisierten den Entwurf – mit durchaus eigenmächtigen<br />
Abweichungen, vielfach den Bauverordnungen, in Teilen<br />
auch den Wünschen des Unternehmers geschuldet. Die Stiftung,<br />
als Rechtsnachfolgerin und damit, wie sie glaubte, alleinige Inhaberin<br />
aller Rechte, klagte und verlor. Das Gericht urteilte zugunsten des<br />
Beklagten, da Wrights Leistung damals entlohnt, somit die Rechte<br />
veräußert und vom neuen Käufer rechtmäßig erworben worden<br />
seien. Man einigte sich letztendlich darauf, das Gebäude nicht als<br />
Wright-, sondern als »nach Entwürfen von FLW« gebautes Haus zu<br />
bezeichnen.<br />
Wahrscheinlich deshalb, weil der Lizenzverkauf in Fachkreisen für<br />
Unverständnis und Unmut sorgt und außerdem vor wenigen Wochen<br />
mit Nemtin der letztverbliebene im Geiste Wrights geschulte Architekt<br />
starb, verkündete die Frank Lloyd Wright Foundation, dass nach Bristol<br />
kein posthum errichteter Bau mehr entstehen werde. Unbekannt<br />
ist allerdings, ob, und wenn, wie viele Konzepte, ähnlich dem »Haus<br />
am See«, zurzeit in Umlauf sind. Von den bekannten ca. 1.000 Entwürfen<br />
Wrights wurde (bislang) ja lediglich knapp die Hälfte realisiert.<br />
E. P.<br />
An der msa münster school of architecture sollen neue<br />
Möglichkeiten für Stahlkonstruktionen im Wohnungsbau<br />
auf Grundlage aktueller bautechnischer Entwicklungen, aber<br />
auch der Wiederentdeckung räumlicher Werte erörtert<br />
werden. Grundlage hierfür ist der Versuch einer ganzheitliche<br />
Betrachtung der »Leistungsform« eines Gesamtsystems<br />
Haus, mit dessen architektonischen, konstruktiven und energetischen<br />
Bedingungen, auch unter Einbeziehung von neuen<br />
Ansätzen für Programming, Projektsteuerung sowie digitale<br />
Planung bis hin zu simulierter Virtualität von Logistik und<br />
Baustellenabläufen. Insofern kann der Titel des Symposiums<br />
»private steel | living no limits« durchaus auch programmatisch<br />
verstanden werden. Ziel des Symposiums ist eine<br />
neue zukunftsweisende Positionierung, vielleicht ein erster<br />
Schritt hin zu einer möglichen Renaissance des Stahlbaus<br />
im Wohnungsbau.<br />
Die Veranstaltung ist als Fortbildung bei der Architektenkammer NRW<br />
für Mitglieder mit einem Umfang von 4 Unterrichtsstunden à 45 Minuten<br />
für die Fachrichtungen Architektur und Innenarchitektur anerkannt.<br />
msa münster school of architecture<br />
Leonardo Campus 5 | 48149 Münster<br />
Tel 0251. 83 650 75 | Fax 0251. 83 650 88<br />
team-reichardt@fh-münster.de<br />
www.private-steel.com<br />
bauforumstahl e. V.<br />
Sohnstraße 65 | 40237 Dü seldorf<br />
Tel 0211.6707.828 | Fax 0211.6707.829<br />
zentrale@bauforumstahl.de<br />
www.bauforumstahl.de<br />
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