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[Umrisse]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

Nach dem Forum Baukultur das Thema Gesundheitszentren, Beispiele aus Leipzig, Linz, Schlangenbad, Aachen, Mainz,<br />

Heidelberg, Düsseldorf, Wuppertal, Echternach und den Beitrag »Moderner Brandschutz und effi ziente Versorgung«<br />

umfassend, zwei Besondere Brücken und »Faszination Brückenbau als Herausforderung« sowie Brandschutz und<br />

Licht, Leuchten, Gebäudeautomation als Special, die Rubrik Software und IT und …


Über<br />

unsere<br />

Brücken<br />

gelangen<br />

Sie<br />

bequemer<br />

ans Ziel.<br />

���<br />

Industriestraße 9, 36275 Kirchheim<br />

Tel.: 06625/88-0, Fax: 06625/88-111<br />

www.bickhardt-bau.de<br />

Seit über drei Jahrzehnten gestaltet die Bickhardt Bau Aktiengesellschaft die Welt<br />

von Morgen und schafft Bauwerke von hoher Qualität. Als ein führendes Unternehmen<br />

der deutschen Bauindustrie genießt sie bei ihren Auftraggebern volles Vertrauen<br />

und bei Partnern hohe Anerkennung. Die Bickhardt Bau AG bietet ihren Kunden<br />

ein komplexes Leistungsspektrum von der Planung bis zur Fertigstellung. Kreativität<br />

und innovative Entwicklungen sichern in allen Phasen der Leistungserstellung<br />

den Erfolg. Die zielgerichtete Führung des Unternehmens, Kompetenz und Erfahrung<br />

aller Mitarbeiter sowie eine leistungsstarke Auslegung des Maschinenparks<br />

ermöglichen die Realisierung auch größter Bauvorhaben.


[Umrisse]<br />

Funktion mit Atmosphäre<br />

»Heute sehen die Häuser vielerorts wie<br />

reisefertig drein. Obwohl sie schmucklos<br />

sind oder eben deshalb, drückt sich in<br />

ihnen Abschied aus. Im Innern sind sie hell<br />

und kahl wie Krankenzimmer, im Äußeren<br />

wirken sie wie Schachteln auf bewegbaren<br />

Stangen, aber auch wie Schiffe. Haben<br />

flaches Deck, Bullaugen, Fallreep, Reling,<br />

leuchten weiß und südlich, haben als<br />

Schiffe Lust, zu verschwinden.«<br />

Ohne einen bestimmten Grund, einen als<br />

dringend oder zwingend empfundenen<br />

Anlaß wird wohl niemand eine Arztpraxis<br />

oder eine Tagesklinik ansteuern, sich in<br />

die Nähe oder das Innere von Sanatorien,<br />

Rehabilitationseinrichtungen oder Krankenhäusern<br />

bewegen wollen, verheißen<br />

solche Besuche doch nur selten erquickliche<br />

Erlebnisse und kaum beglückende<br />

Begegnungen: Wer, außer manchen Hypochondern,<br />

absolviert auch schon gerne<br />

irgendwelche Vor- oder Nachsorgemaßnahmen,<br />

beginnt mit Begeisterung eine<br />

ambulante Therapie oder stationäre<br />

Behandlung, unterzieht sich gar voller<br />

Vergnügen einem, neudeutsch formuliert,<br />

Gesundheitscheck, dessen Verlauf nicht<br />

immer hoffnungsfroh zu klingen vermag?<br />

Der Wunsch nach einem anderen, einem<br />

schöneren Fahr- oder Reiseziel und insofern<br />

einer Umgebung mit wahrlich unbeschwerten<br />

Perspektiven, in der zudem das<br />

Essen besser schmeckt und die Sonne<br />

eher scheint, ist in den allermeisten Fällen<br />

also durchaus verständlich – und ergreift<br />

selbst jene, die lediglich kurz vorbeischauen,<br />

um einen Bekannten oder Verwandten<br />

ein klein bißchen aufzuheitern.<br />

Keinem festen Termin, ja nicht einmal<br />

einer medizinischen An- oder Verordnung<br />

folgend und deren Konsequenzen daher<br />

fürchten müssend, verspüren viele von<br />

ihnen dennoch ein leises Unbehagen, ein<br />

Gefühl der Unruhe, das sich bisweilen zu<br />

heftigen Fluchtphantasien auswächst, so<br />

daß sie sich bereits beim Eintreffen auf<br />

und später über eine Verabschiedung<br />

freuen, die ihren mehr oder minder schnell<br />

zu bewältigenden Ortswechsel einzuleiten<br />

hilft.<br />

Trotz der zahllosen Schreckensbilder, die<br />

ihnen offenkundig anhaften, verfügen<br />

diese Gebäude aber natürlich über diverse<br />

Charakteristika – und mitunter über Qualitäten,<br />

die über ihre reine »Daseinsberechtigung«<br />

hinausreichen, sie letztlich als<br />

in Gestalt und Funktion überzeugende<br />

Bauwerke ausweisen. Derartige Planungsresultate<br />

zeichnen sich per se durch<br />

Nachhaltigkeit aus, basieren in der Regel<br />

auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

verschiedener Fachdisziplinen und<br />

erfüllen damit höchste technische und<br />

ästhetische Ansprüche.<br />

Wie das aussehen kann oder sollte, verdeutlichen<br />

nun die [Umrisse] auf knapp<br />

100 Seiten, wobei es ihnen freilich an Beispielen<br />

ermangelt, wie sie Ernst Bloch in<br />

seinem fast 50 Jahre alten Buch »Prinzip<br />

Hoffnung« beschreibt. Und so finden sich<br />

hier statt atmosphärebefreiter »Schachteln<br />

auf bewegbaren Stangen« und Räumen<br />

»hell und kahl wie Krankenzimmer« ausschließlich<br />

Lösungen, die mit einer differenzierten<br />

Struktur und einem individuellen,<br />

stets ebenso angemessenen wie<br />

anregenden Farb- und Materialkonzept<br />

aufwarten.<br />

Michael Wiederspahn<br />

[ Editorial<br />

[3


Inhalt ]<br />

4]<br />

Editorial Funktion mit Atmosphäre 3<br />

Michael Wiederspahn<br />

Forum Baukultur 6<br />

Gesundheitszentren Umgebaut, ergänzt – und fertig? 10<br />

Dorit Richter, Iphigenie Traxler<br />

Konzentrationen in flexiblen Gebäudestrukturen 18<br />

Thomas Jansen, Volker Merker<br />

Medizinische Behandlung in einladender Atmosphäre 22<br />

Gerhard Eckl<br />

Moderner Brandschutz und effiziente Versorgung 26<br />

Petra Winkler<br />

Neue Perspektiven für das Arbeitsleben 32<br />

Christiane Leiska<br />

Leben und Lernen in lichten Raumeinheiten 36<br />

Michael Wiederspahn<br />

Ausgezeichnetes Angebot zur Erholung 40<br />

Ursula Witry<br />

Besondere Brücken Gekrümmte Pfeilerscheiben als Analogie 44<br />

Wolfgang Walochnik<br />

Eine erste Seilkonstruktion im Allgäu 49<br />

Gerhard Pahl<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Aktuell Faszination Brückenbau als Herausforderung 54<br />

Angelika Beyreuther, Stefan Teufel<br />

Nachhaltigkeit im Bauwesen zertifizieren? 56<br />

Bettina Gehbauer-Schumacher<br />

Ein Weg zur Kunstkultur Europas 57<br />

Manfred Stollenwerk<br />

Special Brandschutz 58<br />

Licht, Leuchten, Gebäudeautomation 66<br />

Rubriken Immobilienmarkt 78<br />

Projekte und Konzepte 80<br />

Produkte und Verfahren 84<br />

Software und IT 88<br />

Nachrichten 92<br />

Termine 95<br />

Bücher 98<br />

Impressum 99<br />

[ Inhalt<br />

[5


Forum Baukultur ]<br />

6]<br />

Wirtshäuser mit Wert<br />

Im Dezember 2007 waren es noch Brücken<br />

und Brückenheilige, davor auch schon<br />

historische Bahnhöfe, Dorfkirchen und<br />

Brunnen: Der Bund Heimat und Umwelt<br />

möchte mit seiner jährlichen Wahl das Interesse<br />

an erhaltenswerten Elementen der<br />

Kulturlandschaft wecken.<br />

Für 2008 hat er nun Wirtshäuser als sogenannte<br />

Kulturdenkmale des Jahres bestimmt,<br />

denn: »Wo traf man sich in den<br />

vergangenen Jahrhunderten? Wo konnten<br />

sich politische Zirkel bilden? Wo lernte<br />

man vielleicht sogar seinen zukünftigen<br />

Lebenspartner kennen?« In Wirtshäusern,<br />

lautet seine Antwort, sei diesen doch als<br />

Ort der Begegnung einst eine zentrale<br />

Funktion zugekommen. So dienten sie auf<br />

dem Land mit ihren wöchentlichen Frühschoppen<br />

als Heiratsmärkte und Nachrichtenbörsen,<br />

während in der Stadt ihre politische<br />

Konnotation stärker in den Vordergrund<br />

rückte, sie zum Beispiel für die Bildung<br />

und die frühe Arbeiterbewegung<br />

gänzlich unverzichtbar waren.<br />

Hier wie dort hat sich ihre lokale Bedeutung<br />

aber stark gewandelt, bewirken ökonomische<br />

und gesellschaftliche Veränderungen,<br />

daß viele jener nicht selten gewachsenen<br />

Anlaufstationen sozialen Lebens,<br />

ehedem oft über zahllose Generationen<br />

in Familienbesitz, ideell wie reell verschwinden,<br />

einer Umnutzung oder dem<br />

Abriß anheim fallen. Und selbst wenn es<br />

den klassischen Typus des Wirtshauses<br />

nicht gibt, finden sich unter ihnen häufig<br />

denkmalgeschützte Gebäude mit zum Teil<br />

recht eigenwilliger, bisweilen über Jahrzehnte<br />

oder sogar Jahrhunderte ablesbarer<br />

Umbaugeschichte. Eine breite öffentliche<br />

Würdigung ihres Ranges hält der<br />

Bund Heimat und Umwelt daher für dringend<br />

geboten.<br />

Detaillierte Auskünfte erteilt www.bhu.de.<br />

R. R.<br />

Stadtdenker für Flensburg<br />

Bereits zum vierten Mal hat im Dezember<br />

2007 der Flensburger Baukultur e.V. sein<br />

Stadtdenker-Projekt realisiert, mit dem er<br />

den Dialog über räumliche Bestände und<br />

gesellschaftliche Belange durch den unbefangenen<br />

Blick von außen fördern will.<br />

Und so wurde nun zum Jahresausklang<br />

Udo Wachtveitl eingeladen, für eine<br />

Woche in Flensburg zu wohnen und sich<br />

zu selbstgewählten Themen mit dem dortigen<br />

Stadt- und Landschaftsbild auseinanderzusetzen.<br />

Qualifiziert für eine solche<br />

Form des Spurenlesens hatte sich der vor<br />

allem als Münchner Tatort-Kommissar bekannte<br />

Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor<br />

wohl durch seine Kolumne<br />

»Wachtveitls Ermittlungen« in der Zeitschrift<br />

Baumeister, in der er regelmäßig<br />

das aktuelle Architekturgeschehen zu<br />

kommentieren versucht.<br />

Nach einer fünftägigen Erkundungstour<br />

faßte der in diesen Tagen nur mit einem<br />

Faltplan »bewaffnete« und durch die<br />

Straßen schlendernde statt kutschierende<br />

Wachtveitl seine Beobachtungen zu einem<br />

Bericht zusammen: Überwiegend positive<br />

Erlebnisse habe er gehabt und viel Freundlichkeit<br />

erfahren. Er wies aber zugleich<br />

darauf hin, daß es ihm in Städten inzwischen<br />

generell zu hell und zu laut sei und<br />

empfahl Flensburg deshalb, Vorreiter zu<br />

sein beim sparsamen Umgang mit der<br />

Außenbeleuchtung; eventuell könnte man<br />

sie sogar für eine Woche ganz ausschalten<br />

und dadurch mehr Ruhe auf Wegen<br />

und Plätzen einkehren lassen.<br />

Hier sollte die Bauverwaltung doch eher<br />

eigene, professionelle Ermittlungen anund<br />

auch ein Täterprofil erstellen, bevor<br />

sie sich einer derartigen Vermutung anschließt.<br />

Wer im nächsten Jahr der fünfte<br />

und vorerst letzte Stadtdenker sein wird,<br />

möchte der Verein noch nicht verraten.<br />

Gesetzeskonforme Nachforschungen sind<br />

unter www.flensburger-stadtdenker.de<br />

sicherlich erwünscht und erlaubt.<br />

R. S.<br />

Belehrung in Blau<br />

Wie kein anderes Bundesland ist Nordrhein-Westfalen<br />

geprägt durch seine zahlreichen<br />

Arbeitersiedlungen, die im Zuge<br />

der Industrialisierung rund um Bergwerke<br />

und Hochöfen entstanden. Als kollektive<br />

Wohnformen historische Zeugnisse einer<br />

im rasanten Wandel befindlichen Region<br />

werden sie dennoch immer häufiger in Einzeleigentum<br />

umgewandelt, so daß ihre<br />

einheitliche, einst bewußt komponierte<br />

Anmutung zu zerfallen droht – dank Haustüren,<br />

Briefkästen, Fenstern, Zäunen und<br />

sonstigen »Elementen« aus dem Baumarktrepertoire.<br />

Neben einem Schaden an<br />

ihrem Erscheinungs- wie dem Stadtbild<br />

generell verursachen solche Individualisierungsbestrebungen<br />

natürlich auch<br />

einen von den Besitzern oft kaum bedachten<br />

Wertverlust der Immobilien. Hier hat<br />

man nun von halboffizieller Seite doppelten<br />

Handlungsbedarf konstatiert und im<br />

Rahmen der »Blauen Reihe«, einem sicherlich<br />

nicht ganz glücklich gewählten<br />

Titel, ein Handbuch angefertigt, das den<br />

baugeschichtlichen Rang jener Häuser<br />

verdeutlicht und zugleich aufzeigt, wie sie<br />

sich zeitgenössischen Wohnansprüchen<br />

anpassen lassen.<br />

Obwohl sich die vom Europäischen Haus<br />

der Stadtkultur e.V. herausgegebene Publikation<br />

primär an Nutzer und Eigentümer<br />

richtet, darf sie auf den Schreib- bzw. Zeichentischen<br />

mancher Planer fast ebensowenig<br />

fehlen: Hinweise zu Fördermitteln,<br />

vor allem aber Negativbeispiele und gelungene<br />

Sanierungen in Wort und Photo umfassend,<br />

vermag sie gerade ihnen zu vermitteln,<br />

worauf es technisch und ästhetisch<br />

ankommt, damit der Charme der ursprünglich<br />

ambitioniert gestalteten Ensembles<br />

erhalten bleibt. Und das Beste dabei:<br />

Bis zu fünf Exemplare von »Historische<br />

Siedlungen in Nordrhein-Westfalen« sind<br />

kostenfrei.<br />

Die genaue Bestelladresse und eine Liste<br />

der gesamten Schriftenreihe »liefert«<br />

www.stadtbaukultur.nrw.de.<br />

S. L.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Ingenieurinnen als Perspektive<br />

Alarmierende Nachricht von den Eidgenossen:<br />

Die hochgeschätzten Schweizer<br />

Ingenieure sind vom Aussterben bedroht!<br />

Da sich jenseits der Berge offenbar ein<br />

Fachkräftemangel im Ingenieurwesen abzuzeichnen<br />

beginnt, will man(n) nun dezidiert<br />

junge Frauen für diesen schönen<br />

Beruf begeistern. Und so haben sich die<br />

HSR Hochschule für Technik Rapperswil,<br />

die NTB Interstaatliche Hochschule für<br />

Technik Buchs, die HTW Hochschule für<br />

Technik und Wirtschaft Chur und die FHS<br />

St. Gallen, Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften zur Fachhochschule Ostschweiz<br />

verbunden und eine Charmeoffensive<br />

gestartet, um gezielt Studentinnen anzuwerben.<br />

Schon im August wird mit<br />

einem begleitenden Praxisjahr, gefördert<br />

vom Bundesamt für Berufsbildung und<br />

Technologie, Schulabsolventinnen ein erster<br />

Einblick in das Tätigkeitsbild der Ingenieure<br />

vermittelt, wobei Praktika in Firmen<br />

und Büros für eine differenzierte Wahrnehmung<br />

der Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

sorgen und im Anschluß, so die<br />

Hoffnung, zu einem »Dipl.-Ing.«-Studium<br />

motivieren sollen. Daß alle Interessentinnen<br />

bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen<br />

unterstützt und zudem über<br />

das gesamte Jahr hinweg betreut werden,<br />

gehört daher ebenso zur »Perspektive Ingenieurin«.<br />

Wer auswandern, also die Alpen überqueren<br />

oder in hiesigen Breitengraden einfach<br />

nur ein ähnliches Projekt initiieren möchte,<br />

stößt unter www.praxisjahr.ch auf durchaus<br />

hilfreiche Anregungen.<br />

S. L.<br />

Baukultur par excellence<br />

Den europäischen Preis für Architektur<br />

und Ingenieurleistungen, den die db deutsche<br />

bauzeitung und der BDB Bund Deutscher<br />

Baumeister, Architekten und Ingenieure<br />

seit 1994 ausschreiben, darf in diesem<br />

Jahr eine internationale Planungsgemeinschaft<br />

entgegennehmen: Für das<br />

Mahnmal 11. März am Atocha-Bahnhof in<br />

Madrid erhalten Schlaich Bergermann und<br />

Partner, Stuttgart, und FAM Arquitectura y<br />

Urbanismo SLP, Madrid, den Balthasar-<br />

Neumann-Preis 2008.<br />

In seiner Vielschichtigkeit auf inhaltlicher<br />

wie konstruktiver Ebene überzeugend, sei<br />

durch den Entwurf ein sehr präsenter Ort<br />

kollektiven Erinnerns geschaffen worden,<br />

der gleichzeitig wie dematerialisiert wirke,<br />

so die Jury in ihrer Begründung. Die konsequente<br />

Materialwahl – Glasblöcke, für<br />

die eine innovative Klebeverbindung entwickelt<br />

wurde, und ETFE-Folie – sorge<br />

dabei für einen bei Tag fast sakral anmutenden<br />

Raum des Gedenkens, der nachts<br />

zu einem Signet im Stadtbild werde.<br />

Insgesamt 106 Einreichungen aus<br />

Deutschland, der Schweiz, Österreich,<br />

Spanien sowie aus Belgien, den Niederlanden,<br />

Großbritannien, Lettland und Polen<br />

lagen der Jury zur Beurteilung vor, die sich<br />

zudem für fünf Anerkennungen zu entscheiden<br />

wußte; sie gingen an das Letzigrund-Stadion<br />

in Zürich, das Gemeindezentrum<br />

Ludesch, das Dokumentationshaus<br />

Hinzert, eine Straßenbahnhaltestelle<br />

in Alicante und das Weingut Gantenbein in<br />

Fläsch.<br />

Mit dem seit nunmehr 14 Jahren ausgelobten<br />

Balthasar-Neumann-Preis wird die beispielhafte,<br />

innovative und über technisch<br />

etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit<br />

verschiedener Disziplinen<br />

an einem bemerkenswerten Bauwerk ausgezeichnet.<br />

Mit 10.000 Euro dotiert, wird er<br />

am 6. Juni in der Würzburger Residenz<br />

verliehen.<br />

Nähere Angaben finden sich unter<br />

www.db.bauzeitung.de.<br />

S. T.<br />

Theater am Straßenrand<br />

Die deutsche Alpenstraße ist 450 km lang<br />

und 75 Jahre alt, führt von Lindau am Bodensee<br />

kurvenreich nach Berchtesgaden<br />

am Königssee und damit »zu« 25 Burgen,<br />

Klöstern und Schlössern sowie 20 Seen.<br />

Die deutsche Märchenstraße wiederum<br />

geleitet einen mit ihren rund 600 km zwischen<br />

Bremen und Hanau von Rotkäppchens<br />

Wald bis hinter die sieben Berge,<br />

also zu mehr als 70 Städten, Gemeinden<br />

und Landkreisen, die mit dem Leben der<br />

Brüder Grimm in Verbindung stehen. Die<br />

deutsche Alleenstraße ist mit ihren 2.500<br />

km hingegen der definitiv längste dieser<br />

Touristenpfade, erstreckt sie sich doch<br />

von Kap Arkona auf der Insel Rügen bis<br />

zur Insel Reichenau im Bodensee, geht<br />

dabei über Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt durch<br />

Hessen bis nach Koblenz und dann nach<br />

Karlsruhe, wo die die letzte Etappe durch<br />

den Schwarzwald beginnt. Daneben gibt<br />

es noch die Straße der Romanik, die niedersächsische<br />

Milchstraße, die deutsche<br />

Motorradstraße, die Burgenstraße – und<br />

seit November 2007 nun auch eine der historischen<br />

Theater.<br />

Als neuer Kulturreiseweg und erster Meilenstein<br />

einer geplanten »Europastraße<br />

Historische Theater« verknüpft sie zunächst<br />

zwölf solcher Orte von Putbus auf<br />

der Insel Rügen, einem der eindrucksvollsten<br />

Beispiele des norddeutschen Klassizismus,<br />

über Neubrandenburg, Potsdam-<br />

Sanssouci, Großkochberg, Gotha, Meiningen,<br />

Bayreuth, Ludwigsburg, Schwetzingen<br />

und Hanau bis nach Koblenz, wobei<br />

das von Goethe für seine Weimarer Hoftruppe<br />

entworfene und nach ihm benannte<br />

Gebäude in Bad Lauchstädt natürlich<br />

ebenfalls Berücksichtigung findet: Gerade<br />

die Residenztheater der Regionen, überwiegend<br />

aus dem 18. und 19. Jahrhundert<br />

stammend, veranschaulichen die kulturelle<br />

Vielfalt der ehemaligen deutschen Kleinstaaten.<br />

[ Forum Baukultur<br />

[7


Forum Baukultur ]<br />

8]<br />

In den kommenden zwei Jahren werden<br />

abschnittsweise fünf Routen in Skandinavien,<br />

Tschechien, Österreich, Italien, Benelux<br />

und Großbritannien entwickelt, erweitert<br />

und an den deutschen Vorläufer angeschlossen,<br />

um nach Aussage von Perspektiv,<br />

der Gesellschaft der historischen Theater<br />

Europas e.V. einen Überblick vom 16.<br />

bis ins 19. Jahrhundert zu ermöglichen;<br />

überprüfen läßt sich das am besten unter<br />

www.perspectiv-online.org.<br />

R. S.<br />

Stadtkrone zum Feiern<br />

Als Wahrzeichen Darmstadts, Inkunabel<br />

der Architekturgeschichte und steinerne<br />

Krönung der Künstlerkolonie gelten das<br />

Ausstellungsgebäude und der Hochzeitsturm<br />

von Josef Maria Olbrich, die 2008<br />

ihren 100. Jahrestag feiern: Anlaß für ein<br />

eindrucksvolles Jubiläumsprogramm der<br />

Mathildenhöhe, dessen erklärtes Ziel es<br />

ist, das Nachdenken zu fördern und über<br />

die Rolle der Architektur als essenziellen<br />

Lebensraum des Menschen zu reflektieren.<br />

Neben einem internationalen Symposium<br />

zu Leben und Werk Olbrichs am<br />

11. und 12. Juli dürfen hier aber auch die<br />

Gegenwartskünste zu ihrem Recht kommen,<br />

was bedeutet, daß insgesamt sieben<br />

große Veranstaltungen stattfinden sollen.<br />

Die genauen Themen und Termine sind<br />

unter www.mathildenhoehe.eu abrufbar.<br />

R. R.<br />

Großrechner ohne Emissionen<br />

Kaum ein Bauteil in großen Büro- und<br />

Gewerbegebäuden erscheint diskreter als<br />

das Rechenzentrum – wohl aus Sicherheitsüberlegungen<br />

wie aufgrund geringer<br />

gestalterischer Relevanz, denn mehr als<br />

ein abgeschiedener Raum mit hoher Tragfähigkeit<br />

und reichlich Kabelschächten ist<br />

ja kaum erforderlich. Oder doch? Einer der<br />

führenden deutschen Anbieter von Planungsleistungen<br />

für Rechenzentren, die<br />

Schnabel AG, konnte die Data Dynamics<br />

London dafür gewinnen, die letztjährige<br />

Fachkonferenz in Frankfurt am Main mit<br />

der Auslobung eines »Nachwuchspreises<br />

für nachhaltige Technik und Architektur in<br />

Rechenzentren«, kurz Node, zu verbinden,<br />

mitgetragen von weiteren Partnerunternehmen.<br />

Hintergrund der Initiative ist der<br />

wachsende Energiebedarf in konventionellen<br />

Rechenzentren, der aus den stetig steigenden<br />

Anforderungen an die Serverkapazitäten<br />

und damit immer höheren Kühl- und<br />

Klimatisierungslasten resultiert. Mit einem<br />

Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro ausgestattet,<br />

richtete sich die Ausschreibung<br />

an Studierende sowie Absolventen von<br />

Technischen Universitäten und Fachhochschulen<br />

in Deutschland, wobei Innovationsgrad<br />

und Einmaligkeit ebenso wie<br />

Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

wesentliche Beurteilungskriterien darstellten.<br />

Den ersten Preis erhielt Enno Wagner,<br />

Technische Universität Darmstadt, für<br />

seine »Konzeptskizze eines solarbasierten<br />

Energiesystems für Hochleistungsrechenzentren«,<br />

ausgehend von einem Bewertungsschema,<br />

das verschiedene Energiesysteme<br />

einschließlich architektonisch<br />

relevanter Aspekte vergleichbar macht.<br />

Auch der dritte Preis ging nach Darmstadt,<br />

und zwar an Frank Wondra für ein »Mehrphasiges<br />

Kreisprozeßmodell zur Kühlung<br />

von Servern in Rechenzentren« durch Einsatz<br />

nicht leitfähiger Flüssigspeicher;<br />

beide Arbeiten wurden von Peter Stephan,<br />

Lehrstuhl für Technische Thermodynamik,<br />

betreut. Den zweiten Preis verlieh man der<br />

Spanierin Eva Bernal-Serra für die Anwendung<br />

ihrer Untersuchung über die Wirkungsweise<br />

von mit Photovoltaik beschichteten<br />

Jalousien, die an der Technischen<br />

Universität München, Lehrstuhl für<br />

Thermodynamische Systeme, entstanden<br />

war.<br />

Green I-Tower<br />

© Hans Günther Coppenrath<br />

Ein neues Fenster für bauliche Konzepte<br />

eröffnete indessen der Sonderpreis »Visionäre<br />

Rechenzentrums-Architektur«. Hans<br />

Günther Coppenrath, Architekt aus Köln,<br />

entwarf den »green i-tower – Ein solarbasiertes<br />

Nullemissionsrechenzentrum«.<br />

Dem aktuellen Trend zu »grünen« Turmhäusern<br />

folgend, stapelt er die Serverräume,<br />

statt sie in den Keller zu verbannen,<br />

in einem gesonderten Trakt in die<br />

Höhe und gewinnt derart die Möglichkeit,<br />

ein System bekannter thermodynamischer<br />

Komponenten intelligent zu verknüpfen –<br />

beginnend mit Erdsonden und Kaltwasserspeichern<br />

zur Konditionierung der Luft und<br />

Kühlung der Räume, sich fortsetzend in<br />

einer Fassade, in die in Form einer Doppelhelix<br />

den runden Turm umlaufende Abluftkanäle<br />

integriert sind und dort so geführt<br />

werden, daß sie die auftretenden solaren<br />

Winde nach oben ableiten, und gipfelnd<br />

schließlich in Hochtemperaturkollektoren,<br />

die einen darüber angeordneten Latentspeicher<br />

mit Salzhydratlösung als Kompensator<br />

für Nachtzeiten speisen. Das<br />

Dach bekrönt zudem ein Abluftventilator,<br />

der die Thermik unterstützt, wenn die solaren<br />

Einträge nicht ausreichen, und dessen<br />

Antrieb bei Wind und Wetter ein Darreius-<br />

Rotor liefert, während bei extremen Wetterlagen<br />

ohne Sonne und Wind ein CO2 freies Blockheizkraftwerk den Betrieb<br />

sichert. Ein solcher »green i-tower« könnte<br />

für Großrechner in südlichen Klimazonen<br />

durchaus eine Option darstellen, nachzulesen<br />

unter www.nodepreis.de.<br />

G. E.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Städtebau auf Island<br />

»Warum es den Finanzwikingern auf Island zu eng<br />

wird« fragte und beantworte Ende November 2007<br />

die Neue Züricher Zeitung in ihrem Wirtschaftsteil,<br />

indem sie dem Boom nachspürte, der Island, vor<br />

wenigen Dekaden noch eher als ein europäisches<br />

»Dritte-Welt-Land« geltend, gerade einen enormen<br />

wirtschaftlichen Aufschwung beschert: Fast unbemerkt<br />

vom Rest des europäischen Festlandes hat<br />

sich die Insel in den letzen 25 Jahren komplett reformiert<br />

und saniert – und macht jetzt sogar auf<br />

den internationalen Finanzmärkten als Großinvestor<br />

Furore.<br />

Im Zuge dieses Booms folgen nun seit einiger Zeit<br />

bedeutende infrastrukturelle Projekte, wie der<br />

kürzlich ausgelobte städtebauliche Ideenwettbewerb<br />

zur Neugestaltung des Flughafenareals von<br />

Reykjavik zeigt. Direkt am Wasser gelegen, soll<br />

das Gebiet zu einem zentralen Quartier mit »Bausteinen«<br />

aus Handel und Wirtschaft, kulturellen<br />

Einrichtungen, der Universität sowie Wohneinheiten<br />

entwickelt werden, um die von den Initiatoren<br />

geforderte lebendige Mischung für eine europäische<br />

Stadt des 21. Jahrhunderts zu gewährleisten.<br />

Der weltweit ausgeschriebene zweistufige Wettbewerb<br />

wurde Ende November entschieden, bereits<br />

im Sommer 2007 hatte die Jury aus 137 Einsendungen<br />

aber für die zweite Phase 16 Teilnehmer<br />

ausgewählt, die mit einer vertieften Bearbeitung<br />

beauftragt wurden; darunter waren neben<br />

britischen, niederländischen und französischen<br />

Beiträgen auch Konzepte aus Australien, Italien,<br />

Spanien, den USA und Kanada. Und aus deren<br />

Kreis wurden schließlich drei gleichberechtigte,<br />

mit jeweils 60.000 Euro dotierte Preise ermittelt<br />

und der Stadt zur Realisierung vorgeschlagen. Sie<br />

gingen an das schottische Team Graeme Massie,<br />

Stuart Dickson, Alan Keane, Tim Ingleby, Edinburgh,<br />

das niederländischen Büro Johanna Irander,<br />

Nuno Gonçalves Fontarra, Den Haag, sowie<br />

an die französischen Planer Jean-Pierre Pranlas-<br />

Descours, Christine Dalnoky, Ove Arup, Paris.<br />

Für Island, das mit einer Fülle an natürlichen Energien<br />

ausgestattet ist und dessen bislang ertragreichstes<br />

Kapital in seiner Landschaft gesehen<br />

wurde, zeichnen sich jedoch schon heute erste<br />

Gefahren einer Zersiedelung ab, weshalb die<br />

Regierung solche Vorhaben gezielt auf das nahe<br />

Umfeld der Hauptstadt beschränken will.<br />

Weitere Informationen und eine Zusammenstellung<br />

der prämierten Projekte sind unter<br />

www.vatnsmyri.is anzutreffen.<br />

S. T.<br />

Internationale Fachmesse für Architektur und Technik<br />

Die Symbiose von<br />

Ästhetik und Technik<br />

Wo Form und Funktion in Einklang stehen, heißt die<br />

Perspektive Zukunft – auf der Light+Building 2008!<br />

In einem weltweit einzigartigen und innovativen<br />

Ver bund von Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und<br />

Ge bäude automation wird das interdisziplinäre Arbeiten<br />

von Architekten, Planern, Designern und Ingenieuren<br />

zur Selbst verständlichkeit. Sehen und er leben Sie<br />

zukunftsfähige Produkte und Technologien, die die<br />

Ansprüche an Energieeffizienz und Design gleichermaßen<br />

erfüllen.<br />

Frankfurt am Main, 6. – 11.4. 2008<br />

www.light-building.messefrankfurt.com


10]<br />

»Gesundheitsboulevard« in Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

Einleitung<br />

Häuser werden im Laufe ihres Lebens mit<br />

einer Reihe von zeitgeistigen und funktionalen<br />

Veränderungen konfrontiert, und<br />

neue Anforderungen und Nutzungen ziehen<br />

oft erhebliche bauliche Umgestaltungen<br />

nach sich. Einen Spitzenplatz in bezug<br />

auf Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

besetzen dabei die<br />

technisch hochinstallierten Krankenhäuser,<br />

denn sie sind nicht nur den obengenannten<br />

Entwicklungen, sondern auch<br />

immer neuen politischen Rahmenbedingungen<br />

unterworfen.<br />

»Es sind bauliche Strukturen zu schaffen,<br />

die an künftige Veränderungen anpassbar<br />

sind.« – So oder ähnlich lautet heute eine<br />

der häufigsten Formulierungen in den<br />

öffentlichen Ausschreibungstexten für<br />

Gebäude des Gesundheitswesens. Erfahrene<br />

Krankenhausarchitekten wissen, wie<br />

realitätsnah und berechtigt der hier zitierte<br />

Anspruch ist. Was aber führt eigentlich<br />

dazu, daß eine Krankenhausanlage baulich<br />

nie vollendet sein wird?<br />

Umgebaut, ergänzt – und fertig?!<br />

Vier Krankenhausprojekte als (Gegen-)Beispiele<br />

Allein schon die Tatsache, daß die gesamte<br />

Haustechnik einer Klinik nach 15–20<br />

Jahren eine Ertüchtigung durchlaufen muß<br />

und die medizintechnische Ausstattung<br />

bereits nach 5–10 Jahren überholt ist, zeigt<br />

den permanenten Veränderungsprozeß<br />

von Krankenhäusern. Außerdem verursachen<br />

die wechselnden Vorgaben aus Forschung<br />

und Politik grundlegende, nicht<br />

selten gewaltige Umstrukturierungen. Ein<br />

Beispiel dafür ist die aus der Gesundheitsreform<br />

resultierende drastische Klinikbettenreduzierung<br />

der letzten Jahre.<br />

Der Wettbewerb auf dem »Gesundheitsmarkt«<br />

zwingt die Krankenhausträger<br />

zudem mehr denn je zu einem wirtschaftlichen<br />

und interdisziplinären Arbeiten, zu<br />

einer intensiven Vernetzung ihrer Ressourcen<br />

– und damit früher oder später ebenso<br />

zur baulichen Neustrukturierung ihrer<br />

darauf nicht ausreichend eingerichteten<br />

Häuser. Konservative Schätzungen gehen<br />

derzeit von einem bundesweiten Investitionsstau<br />

von über 20 Milliarden Euro aus.<br />

Universitätsklinikum Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

Leipzig: Tradition und Innovation<br />

Stolz wirbt das inzwischen fertiggestellte<br />

Zentrum für Frauen- und Kindermedizin<br />

des Universitätsklinikums Leipzig so um<br />

seine Patienten – und eine verhältnismäßig<br />

kleine Umbaumaßnahme innerhalb<br />

des gesamten, umfangreichen Neuprojektierungsvorhabens<br />

bot die Grundlage dazu.<br />

Aber zur Vorgeschichte: In einem städtebaulich<br />

begrenzten Umfeld zwischen<br />

mehrgeschossigen Wohnhäusern und Forschungseinrichtungen,<br />

wenige Gehminuten<br />

von der Leipziger Innenstadt entfernt,<br />

galt es, ein fast komplettes Universitätsklinikum<br />

neu zu errichten. Hier sollten das<br />

Zentrum für Frauen- und Kindermedizin,<br />

das Zentrum für Konservative Medizin und<br />

ein weiteres Verwaltungs- und Funktionsgebäude<br />

entstehen. Die Konzentration am<br />

gemeinsamen Standort auf der Liebigstraße<br />

war eine wegweisende Entscheidung<br />

des Klinikvorstands – und die Voraussetzung<br />

für einen effizienten Betrieb<br />

mit optimaler Vernetzung und kurzen<br />

Wegen; sämtliche Außenstellen im Stadtgebiet<br />

wurden damit aufgelöst.<br />

Für diese Baumaßnahme mit dem gewaltigen<br />

Umfang von 41.000 m 2 Nutzfläche<br />

mußten die vorhandenen Gebäude weichen,<br />

einzig und allein das wenige Monate<br />

zuvor eingeweihte Operative Zentrum blieb<br />

unangetastet. Sogar die »Alte Chirurgie«<br />

stand zur Disposition, obwohl die Denkmalschutzbehörde<br />

den Erhalt des architektur-<br />

und krankenhausgeschichtlich sehr<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

bedeutenden Teils des alten Klinikums<br />

gern gesehen hätte. Aufgrund der Priorität<br />

eines funktionierenden Neubaus konnte<br />

ein solches Anliegen in der Wettbewerbsauslobung<br />

allerdings nur als Wunsch formuliert<br />

werden.<br />

Neben der Herausforderung einer funktional<br />

sinnvollen Planung von nahezu 2.000<br />

Klinikräumen umfaßte die Ausschreibung<br />

»ganz nebenbei« auch einen hochinteressanten<br />

städtebaulichen Auftrag: Die Liebigstraße,<br />

ein vormals unscheinbarer und<br />

unstrukturierter Verkehrsweg in der Leipziger<br />

Innenstadt, sollte zum bislang fehlenden<br />

Campus des Universitätsklinikums<br />

»Alte Chirurgie« in Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

umgestaltet werden. Daraufhin entwikkelte<br />

das Architekturbüro woerner und<br />

partner den Straßenraum zum sogenannten<br />

Gesundheitsboulevard, der verkehrsberuhigten,<br />

fußgängerfreundlichen Haupterschließungszone<br />

für das gesamte Klinikum<br />

mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten.<br />

Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

Die »Alte Chirurgie« ließ sich in das<br />

städtebauliche Konzept für die Klinikanlage<br />

integrieren, sie bildet heute den eindrucksvollen<br />

Eingang des Zentrums für<br />

Frauen- und Kindermedizin und beherbergt<br />

außerdem Seminarräume, die Elternunterkünfte<br />

der Kinderklinik und die psychiatrische<br />

Tagesklinik.<br />

Daß dieser Vorschlag im Architektenwettbewerb<br />

erfolgreich war, ist wohl, neben<br />

der Ausformulierung von wirtschaftlich<br />

und funktional sinnvoll strukturierten<br />

Gebäuden und der bestimmenden Idee des<br />

»Gesundheitsboulevards«, nicht zuletzt<br />

dem emotionalen Bonus zu verdanken, den<br />

der Erhalt der »Alten Chirurgie« in den Entwurf<br />

eingebracht hatte. Denn neben einer<br />

hohen Funktionalität, einer bestmöglichen<br />

medizinischen Versorgung, der komfortablen<br />

Unterbringung der Patienten und<br />

einer angenehmen Arbeitsatmosphäre ist<br />

unbestritten auch die Schärfung des eigenen<br />

Profils ein wesentlicher Aspekt für die<br />

Außenwirkung des Klinikums. Die unverwechselbare,<br />

ausdrucksstarke Adresse<br />

wird also gerade durch den Kontrast zwischen<br />

der historischen Fassade und den<br />

neuen Gebäuden betont.<br />

Zur besonderen Ausstrahlung des Zentrums<br />

für Frauen- und Kindermedizin trägt<br />

aber nicht nur der einprägsame Zugang,<br />

sondern ebenso der Empfang in einer zentralen,<br />

dreigeschossigen Halle im Herzen<br />

des Neubaus bei. Hier begrüßt die Riesenechse<br />

»Lurchi« die kleinen und großen<br />

Patienten – als Seelentröster, Maskottchen<br />

und Spielplatz zugleich. Dieser Ort<br />

der Begegnung und Entspannung mit einladenden<br />

Wartebereichen und einem Café<br />

Alt und neu in Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

[11


12]<br />

wird zudem für hausinterne Veranstaltungen,<br />

Feste und Seminare genutzt und<br />

inspiriert mit seinen räumlichen Möglichkeiten<br />

die Klinikleitung zu vielfältigen<br />

Ideen, zum Beispiel der Etablierung von<br />

öffentlichen Vorträgen oder Lesungen. Der<br />

sogenannte Plafond, der als überdimensionales<br />

Leuchtobjekt mitten in der Halle<br />

schwebt, kann dann ohne Aufwand<br />

umfunktioniert werden und als Projektionsfläche<br />

für Bilder oder Filmvorführungen<br />

dienen. Neben all jenen Aufenthaltsqualitäten<br />

hat die Halle aber die Funktion der<br />

Haupterschließung für den gesamten Komplex:<br />

Sie trennt und verbindet Kinder- und<br />

Frauenklinik gleichermaßen und erleichtert<br />

durch ihre zentrale Lage und die klare<br />

Struktur den Patienten und Besuchern die<br />

Orientierung im Haus.<br />

Mit dem Zentrum für Frauen- und Kindermedizin<br />

wurde im August 2007 der erste<br />

Bauabschnitt des neuen städtebaulichen<br />

Ensembles seiner Nutzung übergeben. Das<br />

Zentrum für Konservative Medizin und<br />

auch der »Gesundheitsboulevard« folgen<br />

Ende des Jahres 2008.<br />

Neues Ensemble in Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

Zentrale Halle mit Plafond, Leipzig<br />

© woerner und partner<br />

Bauherr:<br />

Universitätsklinikum Leipzig AöR<br />

Architekten:<br />

woerner und partner<br />

architekten gbr,<br />

Dresden<br />

Tragwerksplanung:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Erfurth + Matthes + ICL,<br />

Leipzig<br />

Haustechnik:<br />

Planungsgruppe M+M AG,<br />

Dresden<br />

Medizin- und Labortechnik:<br />

woerner und partner<br />

planungsgesellschaft mbh,<br />

Frankfurt am Main<br />

IMV Aachen<br />

Brandschutz:<br />

HHP Braunschweig<br />

Beratende Ingenieure GmbH,<br />

Braunschweig<br />

Bauphysik:<br />

ITA Weimar<br />

Freianlagen:<br />

woerner und partner<br />

architekten gbr,<br />

Dresden<br />

Ulrich Krüger<br />

Landschaftsarchitektur,<br />

Dresden<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Linz: Vitalisierung einer Klinik<br />

Um die anstehenden, sehr unterschiedlichen<br />

Bauaufgaben für das Allgemeine<br />

öffentliche Krankenhaus der Elisabethinnen<br />

in Linz, Österreich, zu lösen, wurde<br />

2004 ein europaweiter Architektenwettbewerb<br />

ausgelobt. Der mit dem ersten Preis<br />

ausgezeichnete Entwurf von woerner und<br />

partner wird nun seit dem Frühjahr 2007 in<br />

vier voneinander mehr oder weniger unabhängigen<br />

Abschnitten umgesetzt.<br />

Eine dieser Maßnahmen ist die Sanierung<br />

eines Bettenhauses. Um zeitgemäße Pflegestationen<br />

mit einer sinnvollen Größe und<br />

komfortablen Patientenzimmern anzubieten,<br />

wird das Gebäude grundlegend umgebaut<br />

– und zwar etagenweise, während<br />

des laufenden Klinikbetriebs. Neben einer<br />

überzeugenden Gesamtplanung entwickelten<br />

die Architekten hier mit den Ingenieuren<br />

ein schlüssiges Konzept zur Tragwerksertüchtigung<br />

in Gestalt eines autarken<br />

Systems, das die Konstruktion des<br />

Zehngeschossers nicht zusätzlich belastet.<br />

Bis auf das reine Betonskelett blieb infolgedessen<br />

nicht viel von der vorhandenen<br />

Substanz übrig, das heißt, sein gesamtes<br />

»Innenleben« wurde einschließlich der<br />

Technik vollständig zurückgebaut und<br />

durch neue Strukturen ersetzt. Im Zuge der<br />

Realisierungsphase mußten darüber hinaus<br />

oft ad hoc unvorhergesehene Fragestellungen<br />

beantwortet werden, auch eine<br />

im Vorfeld nicht so umfangreich eingeschätzte<br />

Brandschutzsanierung, denn das<br />

Bettenhaus war während der vergangenen<br />

Jahrzehnte mehrmals erweitert und aufgestockt<br />

worden. Nach außen werden die<br />

Rekonstruktion und Verjüngungskur des<br />

Hauses quasi über ein Facelifting, eine<br />

neue, transparente Glasfassade, dokumentiert,<br />

wobei Horizontallamellen aus Aluminium<br />

und Verglasungen mit optimierten<br />

Wärmedurchgangswerten eine sommerliche<br />

Überhitzung der Innenräume verhindern.<br />

Die Patientenzimmer gewinnen<br />

durch diese vorgehängte Pfosten-Riegel-<br />

Konstruktion an Tiefe, vor allem aber an<br />

Großzügigkeit und Aufenthaltsqualität.<br />

Künftig wird man von ihnen aus einen einmaligen<br />

Ausblick über die Stadt Linz<br />

genießen.<br />

Umgebautes Bettenhaus, Linz<br />

© woerner und partner<br />

Die zweite Teilaufgabe lautete »Funktionale<br />

und bauliche Neuordnung der zentralen<br />

Speisenversorgung« – freilich unter<br />

Sicherstellung der Essenversorgung des<br />

Krankenhauses während der gesamten<br />

Bauphase. Innerhalb der vorgegebenen<br />

Tragstrukturen werden nun der gesamte<br />

Großküchenbereich, eine Frischküche mit<br />

Fleischhauerei und Patisserie, und das<br />

Personalrestaurant neu organisiert und<br />

damit sinnvolle Arbeitsabläufe und kurze<br />

Transportwege zu den einzelnen Essensausgaben<br />

geschaffen. Nicht zuletzt überzeugte<br />

den Bauherrn der Vorschlag eines<br />

neuen, attraktiven Standorts für das Personalrestaurant.<br />

Neue Glasfassade in Linz<br />

© woerner und partner<br />

[13


14]<br />

Parallel zu den beschriebenen Sanierungsaufgaben<br />

wird als dritte Teilmaßnahme auf<br />

dem gegenüberliegenden Grundstück des<br />

Klinikgeländes ein fünfgeschossiger Neubau<br />

realisiert und durch eine Brückenkonstruktion<br />

mit den Gebäuden auf dem<br />

Hauptareal verbunden. Hier finden demnächst<br />

Funktionen ihren angemessenen<br />

Platz, die derzeit unzureichend oder noch<br />

gar nicht im bestehenden Komplex untergebracht<br />

sind – die größte Dialyseeinrichtung<br />

Österreichs, verschiedene Ambulanzbereiche<br />

und eine Akutgeriatrie; mit dem<br />

Angebot von Ordinationen für niedergelassene<br />

Ärzte wird zudem der zukunftsorientierten<br />

Verzahnung von ambulanter und<br />

stationärer Krankenversorgung Rechnung<br />

getragen. Und am Ort der bisherigen Dialyse<br />

wird nach deren Umzug in den Neubau<br />

ein Verwaltungsgebäude für die Klinikleitung<br />

verwirklicht.<br />

Klinik mit Kapelle in Linz<br />

© woerner und partner<br />

Die vierte Teilaufgabe wird die Neuausrichtung<br />

des Krankenhauses äußerlich am<br />

eindrucksvollsten widerspiegeln. Der<br />

Wunsch nach einer verbesserten Repräsentanz<br />

und Funktion der Eingangsebene<br />

war der Anlaß, generell über die Erschließungsstruktur<br />

des unübersichtlichen Komplexes<br />

nachzudenken. woerner und partner<br />

entwickelten folglich die Idee einer<br />

zweigeschossigen »gläsernen Magistrale«,<br />

die vom umgestalteten Haupteingang bis<br />

zum Zugang des Neubaus auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite alle Einheiten<br />

des Klinikums zusammenführt. Sie dient<br />

einer klaren Wegegliederung und einer<br />

guten Orientierung im Innern, da von ihr<br />

aus sämtliche Bereiche erschlossen werden.<br />

Durch die Verwandlung der vorhandenen<br />

eingeschossigen Empfangszone in<br />

eine lichtdurchflutete zweigeschossige<br />

Glashalle gewinnt das Haus in hohem Maß<br />

an Atmosphäre. Zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

in der Cafeteria oder den<br />

großzügigen Warteinseln wechseln sich<br />

ab, und überall weitet sich der Blick in den<br />

grünen Patientengarten zwischen den Klostergebäuden<br />

und dem Klinikum, der als<br />

neu zu erschaffende Grünfläche durch die<br />

gewonnene Transparenz nahezu ein Teil<br />

des Innenraums wird. Auch die ehrwürdige<br />

Kirche des Ordens der Elisabethinnen<br />

rückt durch diese Sichtbeziehungen wieder<br />

sehr viel stärker ins Bewußtsein der<br />

Patienten und Besucher, und künftig wird<br />

zudem ein moderner Sakralbau die Orientierung<br />

des Hauses an den Werten eines<br />

christlichen Weltbildes symbolisieren; die<br />

Kapelle für Patienten, Besucher und<br />

Ordensschwestern entsteht an zentraler<br />

Stelle zwischen Kloster und Klinik.<br />

Glashalle, Linz<br />

© woerner und partner<br />

Das Krankenhaus der Elisabethninen in<br />

Linz wird sich nach Abschluß der Baumaßnahmen<br />

im Jahr 2010 als ein Ensemble präsentieren,<br />

das sich allen neuen, zeitgemäßen<br />

Entwicklungen öffnen und dennoch<br />

seine traditionellen Werte wahren kann.<br />

Bauherr:<br />

A. ö. Krankenhaus der Elisabethinnen,<br />

Linz, Österreich<br />

Projektsteuerung:<br />

Jastrisky Baumanagement<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Salzburg, Österreich<br />

Architekten, Brandschutz, Freianlagen:<br />

woerner und partner<br />

architekten gbr,<br />

Dresden<br />

Bauüberwachung:<br />

Delta Baumanagement GmbH,<br />

Wels, Österreich<br />

Tragwerksplanung:<br />

Büro Tragwerk Ingenieure,<br />

Dresden<br />

Haustechnik:<br />

Technisches Büro<br />

Freunschlag Ges. m.b.H.,<br />

Linz, Österreich<br />

Medizin- und Labortechnik:<br />

woerner und partner<br />

planungsgesellschaft mbh,<br />

Frankfurt am Main<br />

Küchenplanung:<br />

Büro Stria,<br />

Wien, Österreich<br />

Bauphysik:<br />

ITA Weimar<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Schlangenbad:<br />

Farbe als Therapiemittel<br />

Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

an der HSK-Klinik in Schlangenbad, einem<br />

der kleinsten Kurorte Deutschlands, standen<br />

unter einem äußerst engen Zeit- und<br />

Kostenrahmen. Im Jahr 2004 hatte die<br />

Wiesbadener Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken<br />

GmbH die beiden Einrichtungen des Rheumazentrums<br />

Schlangenbad im Taunus<br />

erworben und in Rekordgeschwindigkeit,<br />

noch während der parallel verlaufenden<br />

Planung, mit deren Umgestaltung begonnen.<br />

Von April 2005 bis Januar 2006 erfolgten<br />

Umwidmung und Modernisierung des<br />

ehemaligen Rheumazentrums zu einer Klinik<br />

für Rheumatologie und Klinische Immunologie<br />

sowie einer Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie.<br />

Das vorhandene Gebäude hatte nach 20<br />

Jahren nicht nur Staub angesetzt, so daß<br />

für einen neuen Start der Klinik eine<br />

umfassende bauliche Ertüchtigung der<br />

Räumlichkeiten notwendig geworden war.<br />

Gesamtkomplex, Linz<br />

© woerner und partner<br />

Moderne Sanitärzellen, komfortable behindertengerechte<br />

Patientenzimmer, therapieorientierte<br />

Behandlungsräume und qualitätvolle<br />

Aufenthaltsmöglichkeiten mußten<br />

hier realisiert werden, wobei die Fassade<br />

und die Grundstruktur des Hauses aber,<br />

anders als in den vorangegangenen Beispielen,<br />

weitestgehend unangetastet bleiben<br />

sollten.<br />

Umgestaltung in Schlangenbad<br />

© Dieter Leistner<br />

Neue Funktionen erfordern neue Räumlichkeiten:<br />

Die Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie sollte als<br />

zusätzliche Fachdisziplin für eine ganzheitliche,<br />

seelisch-körperliche Heilung etabliert<br />

werden. Und so wurden die nicht<br />

mehr benötigten Operationssäle des früheren<br />

Rheumazentrums zur Tagesklinik der<br />

psychosomatischen Abteilung umgeformt.<br />

Die rheumatologische Akutabteilung verringerte<br />

sich im Zuge dieser Umstrukturierung<br />

von 80 auf 20 Betten und erfuhr daher<br />

ebenfalls eine baulich entsprechende<br />

Anpassung. Bei der Ausstattung und Ausgestaltung<br />

der Patienten- und Therapieräume<br />

gehörten Farben und Materialien zu<br />

den wesentlichen Entwurfselementen der<br />

Architekten: insbesondere Blau – eine<br />

Farbe, die Stille, Vertrauen und Harmonie<br />

ausdrückt – und Rot als Symbol für Stärke<br />

und Lebenskraft.<br />

Farbkonzept, Schlangenbad<br />

© Dieter Leistner<br />

Seit dem Jahr 2006 werden nun wieder<br />

Patienten in den neuen Räumlichkeiten<br />

behandelt.<br />

[15


16]<br />

Bauherr:<br />

HSK Klinik Schlangenbad GmbH<br />

Architekten:<br />

woerner und partner<br />

planungsgesellschaft mbh,<br />

Frankfurt am Main<br />

Tragwerksplanung:<br />

Schwarzbart und Partner,<br />

Frankfurt am Main<br />

Haus- und Elektrotechnik:<br />

Ingenieurbüro Mayer,<br />

Ottobeuren<br />

Ingenieurbüro Haibach,<br />

Eltville-Hattenheim<br />

Küchenplanung:<br />

Zilg-Brauneis GmbH,<br />

Hainburg<br />

Brandschutz:<br />

Ingenieurbüro für Brandschutz,<br />

Mainz<br />

Asbestgutachten:<br />

Dr. Wessling<br />

Beratende Ingenieure GmbH,<br />

Mannheim<br />

C.A.U. GmbH,<br />

Dreieich<br />

Aachen: Weiterbauen am Denkmal<br />

Der Maßstab des Aachener Klinikums<br />

übertrifft alle bis zum heutigen Tag realisierten<br />

Krankenhausprojekte in Deutschland.<br />

Auf der enormen Nutzfläche von<br />

130.000 m2 sind sämtliche Klinikfunktionen,<br />

also Lehre und Forschung sowie Krankenversorgung,<br />

unter einem Dach integriert<br />

worden. Seine Einzigartigkeit auf dem<br />

»Krankenhausmarkt« hat es aber auch seiner<br />

baugeschichtlichen Bedeutung zu verdanken:<br />

Das futuristische Gebäude, entworfen<br />

von Weber, Brand und Partner, ist<br />

eines der weltweit wenigen verwirklichten<br />

Beispiele der sogenannten High-Tech-<br />

Architektur der 1970er Jahre. Seine charakteristischen<br />

Baukörper – Türme, Dachgärten,<br />

Rücksprünge und Fassaden – und<br />

das prägende Farbkonzept im Inneren werden<br />

deshalb demnächst unter Denkmalschutz<br />

gestellt.<br />

Wartezone und …<br />

© Dieter Leistner<br />

Therapiebereich in Schlangenbad<br />

© Dieter Leistner<br />

Die Planungen für das Haus begannen<br />

Ende der 1960er Jahre, auf dem Höhepunkt<br />

allgemeiner Technikbegeisterung. Eine der<br />

wesentlichen Vorgaben war es schon<br />

damals, ein äußerst flexibles Bauwerk zu<br />

entwickeln, was dank einer relativ neuen<br />

Konzept für Aachen<br />

© woerner und partner<br />

Konstruktionsweise aus Primär- und<br />

Sekundärstruktur auch gelang. Tragwerk,<br />

Technik und der gesamte Innenausbau<br />

wurden konsequent und deutlich sichtbar<br />

voneinander getrennt, und die bewußt<br />

nach außen gekehrten Installationen und<br />

statischen Elemente sind für sein Erscheinungsbild<br />

bis heute bestimmend. 1985<br />

wurde es dann nach einer unerwartet langen<br />

Errichtungszeit von nahezu 15 Jahren<br />

endlich eingeweiht.<br />

Inzwischen, 20 Jahre später, steht der<br />

Komplex am Beginn einer umfangreichen<br />

Sanierungsepoche. Nach Angaben der<br />

Geschäftsführung fallen im Aachener<br />

Klinikum momentan Energiekosten von<br />

27.000 €/d an – eine umfassende Erneuerung<br />

der Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen<br />

ist daher dringend erforderlich.<br />

Aber auch die aufwertungsbedürftigen<br />

Bauteile, die Anforderungen des Brandschutzes<br />

und die veränderten Rahmenbedingungen<br />

in der Krankenhauslandschaft<br />

machen größere Eingriffe notwendig.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Was Architekten mit Respekt und einer gewissen Faszination<br />

»Mega-Struktur« nennen, empfinden viele Patienten und Besucher<br />

allerdings als eine monströse, überdimensionierte und unübersichtliche<br />

Krankenhausmaschine: Die Modernisierung des Hauses<br />

muß daher neben der technischen und funktionalen Anpassung<br />

ebenso eine Verbesserung der atmosphärischen Qualitäten beinhalten!<br />

Mit einer im wahrsten Sinne des Wortes »einschneidenden«<br />

Maßnahme wird dies nun in den drei obersten Pflegegeschossen<br />

geschehen. Die bereits vorhandenen, für das Aachener<br />

Klinikum charakteristischen Lichthöfe werden hier um drei weitere<br />

ergänzt – eine Vielzahl unbelichteter Räume erhält somit Tageslicht<br />

und eine natürliche Belüftung. Zudem erleichtern die neugeschaffenen<br />

Sichtbezüge zum Außenraum die Orientierung innerhalb<br />

des Hauses.<br />

Diese strukturelle Umgestaltung und Sanierung der Pflegegeschosse<br />

werden in drei Teilabschnitten realisiert, die Planung für<br />

den ersten ist derzeit im Gange, und mit einem Beginn der Bauarbeiten<br />

ist Mitte dieses Jahres zu rechnen. Für das Folgeprojekt, die<br />

Sanierung der sechs Funktionsgeschosse unter den Pflegeebenen,<br />

müssen noch etliche Voraussetzungen, eine realistische Bedarfsermittlung<br />

und nicht zuletzt die finanzielle Basis, geschaffen werden.<br />

Immerhin: Der erste wesentliche Schritt für die Erneuerung des<br />

Aachener Klinikums ist getan!<br />

Dipl.-Ing. Dorit Richter<br />

Dr. Iphigenie Traxler<br />

woerner und partner,<br />

Frankfurt am Main, Dresden<br />

Bauherr:<br />

Universitätsklinikum Aachen AöR<br />

Auftraggeber:<br />

Bau- und Liegenschaftsbetrieb<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Niederlassung Aachen<br />

Architekten:<br />

woerner und partner<br />

planungsgesellschaft mbh,<br />

Frankfurt am Main<br />

Objektüberwachung:<br />

Held und Partner,<br />

Siegen<br />

Tragwerksplanung:<br />

Schwarzbart und Partner,<br />

Frankfurt am Main<br />

Haustechnik:<br />

Dr.-Ing. Bernd Kriegel,<br />

Ingenieure GmbH,<br />

Kiel<br />

Brandschutz:<br />

HHP West<br />

Beratene Ingenieure GmbH,<br />

Bielefeld<br />

Bauphysik:<br />

DS-Plan GmbH,<br />

Köln<br />

Freianlagen:<br />

Club L94,<br />

Köln<br />

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LEUCHTSTOFFRÖHRE<br />

INDIVIDUELL EINSTELLBARER<br />

LICHTKOMFORT<br />

LIGHT+BUILDING<br />

FRANKFURT AM MAIN<br />

6. - 11. APRIL 2008<br />

HALLE 3, STAND B31<br />

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18]<br />

Anspruch und Aufgabe<br />

Die Symbiose von Forschung, Lehre und<br />

medizinischer Versorgung im Universitätsbau<br />

verlangt flexible, kreative Raumstrukturen.<br />

Hochtechnische Untersuchungsund<br />

Behandlungsbereiche, Forschungscluster<br />

und Pflegezonen sind in einem<br />

Gebäudetypus auf engstem Raum zukunftsorientiert<br />

zu arrangieren. Farbliche<br />

Zonierungen und atmosphärische Farbgestaltung<br />

sichern dabei die Orientierung<br />

und verstärken die örtliche Identifikation. –<br />

Dies waren die Aufgabe und der Anspruch<br />

beim Neubau des ersten Bauabschnittes<br />

der Konservativen Medizin in der Johannes<br />

Gutenberg Universität Mainz.<br />

Konzentration in flexiblen Gebäudestrukturen<br />

Die Konservative Medizin im Universitätsklinikum Mainz<br />

Gesamtkomplex<br />

© Johannes Vogt<br />

Baukörperausbildung<br />

Das Klinikgelände der Johannes Gutenberg<br />

Universität Mainz ist geprägt durch<br />

den zentralen historischen Kern mit denkmalgeschützten<br />

Pavillonstrukturen; umliegend<br />

wurden mit der Chirurgie und zuletzt<br />

der Frauenklinik dominante Neubauten zur<br />

Konzentration der Kernfachbereiche<br />

errichtet. Ein weiterer Modernisierungsschritt<br />

ist hier nun der erste Bauabschnitt<br />

der Konservativen Medizin mit der 1.–3.<br />

Medizinischen Klinik, der Klinik für Radiologie,<br />

den Instituten für Klinische Chemieund<br />

Labortechnik sowie einer Vielzahl von<br />

Forschungslaboren: 52.000 m 2 Geschoßfläche<br />

inklusive einer Tiefgarage wurden<br />

auf dem 10.000 m 2 großen Grundstück realisiert.<br />

Trotz des beengten Areals verlangt eine<br />

lebenszyklus- und energieorientierte Planung<br />

einen Haustypus, der über einen<br />

starken Außenbezug verfügt. Das heißt,<br />

alle Räume sind natürlich zu belichten und<br />

zu belüften, während die verbindende<br />

Flächenlayout<br />

© tönies + schroeter + jansen<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Magistrale die notwendige Gesamtorientierung<br />

bietet und sich zu den Innenhöfen<br />

öffnet. Durch die Wahl einer einheitlichen<br />

Gebäudetiefe und Geschoßhöhe über alle<br />

Etagen ist zudem die erforderliche Flexibilität<br />

bei der Anordnung der Nutzungen<br />

gewährleistet. Dies bewährte sich schon<br />

im Entwurfsprozeß und wird die gewünschte<br />

Nachhaltigkeit sichern.<br />

Das Gebäude bildet mit den Bauten der<br />

Chirurgie und der Urologie bzw. Orthopädie<br />

ein Ensemble parallel zur historischen<br />

Mittelachse der Klinik: Die entstandene<br />

Platzsituation sorgt für eine fußläufige,<br />

autofreie Verknüpfung der Fachbereiche,<br />

wobei die mit Pergolen, Wasseranlagen,<br />

Bepflanzungen und Sitzgelegenheiten<br />

gegliederten Außenzonen Patienten und<br />

Besucher zum Aufenthalt einladen.<br />

Die Einbindung in das städtebauliche<br />

Umfeld wird durch unterschiedliche Volumina<br />

sowie die Lage und Orientierung der<br />

Bauteile auf dem Grundstück erreicht. Im<br />

Sinne des Denkmalschutzes entsteht eine<br />

Gesamtwirkung des Ensembles durch die<br />

Neuinterpretation der Fassadenmaterialien<br />

und Proportionen im Zusammenspiel mit<br />

modernen, leichten und transparenten<br />

Bauteilen. Grundmaterialien wie Stein,<br />

Metall und Glas werden in ihrer natürlichen<br />

Farbigkeit als Gestaltungsmittel eingesetzt,<br />

eine lebendige und zugleich<br />

warme Ausstrahlung der Fassade wird<br />

darüber hinaus mit subtilen Farbnuancen<br />

erzielt.<br />

Haupteingang<br />

© Johannes Vogt<br />

Der Grundsatz, durch natürliche Materialien<br />

und Kontraste eine angenehme, helle<br />

und freundliche Atmosphäre zu schaffen,<br />

ohne überladen zu wirken, findet sich auch<br />

im Innenbereich und wird dort durch hel-<br />

»Außenzonen«<br />

© Johannes Vogt<br />

les Holz, helle Objektoberflächen, differenzierte<br />

Fußböden und sorgfältig darauf<br />

abgestimmte Akzentfarben zu einem ganzheitlichen<br />

Gestaltungskonzept ergänzt.<br />

[19


20]<br />

Erstes Obergeschoß<br />

© tönies + schroeter + jansen<br />

Farbkonzept<br />

In Zusammenarbeit mit der Malerin Lee<br />

Kozlik, Lübeck, haben die Architekten die<br />

Innenfarbgestaltung entwickelt.<br />

Eine angenehme Atmosphäre »aus« positiven<br />

und freundlichen Farben wird die<br />

Genesung der Patienten und das Wohlbefinden<br />

des Personals fördern. Die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse dieser Personengruppen<br />

setzen aber verschiedene<br />

Farbklimata voraus: Die Pflegebereiche<br />

sind von warmen, strahlenden Tönen<br />

umgeben mit der Assoziation Sonne als<br />

Erdgeschoß<br />

© tönies + schroeter + jansen<br />

Erschließungsbereich<br />

© Johannes Vogt<br />

Energiespender, die Funktionsbereiche<br />

wiederum durch kühle, konzentrationsfördernde<br />

Töne gekennzeichnet mit der Assoziation<br />

Pflanze als Symbol für Wachstum. –<br />

Längsschnitt<br />

© tönies + schroeter + jansen<br />

Die Unterteilung des komplexen Ganzen in<br />

kleinere Einheiten mit warmen und kühlen<br />

Zonen vereinfacht die Orientierung im<br />

Haus und stellt einen höheren Identifikationsfaktor<br />

dar; die Wiedererkennungswerte<br />

der Farben bestärken darüber hinaus<br />

das Gefühl der Vertrautheit.<br />

Farbsignale helfen Patienten und Besuchern,<br />

Wege und Ziele zu finden. Deshalb<br />

sind alle Wege, also Flure, durch neutrale<br />

Wände und Fußböden markiert, die Ziele,<br />

also Stationen, Pflegezimmer, Warteplätze,<br />

Arbeitsbereiche etc., hingegen durch farbige<br />

Veränderungen auf Böden und Wandteilen.<br />

In der Magistrale, der »Hauptstraße«<br />

des Hauses, verschmelzen dann<br />

Außen- und Innenraum. Holz, Glas, Stein<br />

und Metall als Gestaltungsmittel verstärken<br />

hier das Wechselspiel von Licht und<br />

Schatten, das Spiel von Himmelsfarben,<br />

Wetterbedingungen und Tageszeiten zu<br />

einem lebendigen Bauteil mit subtilen<br />

Farbnuancen.<br />

Die Farbskala basiert auf der Primärfarbe<br />

Gelb. Prozentual wird (kühles) Blau oder<br />

(warmes) Rot beigemischt, um entsprechende<br />

Sekundärtöne zu erzielen; Gelb<br />

aber bildet immer das tragende Fundament.<br />

Dies erzeugt ein in sich schlüssiges<br />

Farbspektrum, bei dem alle Töne Bezug<br />

zueinander nehmen – ein kraftvolles, sonniges<br />

Spannungsfeld bestimmt die gesam-<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Patientenzimmer<br />

© Johannes Vogt<br />

te Gestaltung. Die Abstufungen der warmen<br />

und kühlen Töne zueinander entwikkeln<br />

sich dabei durch eine Palette von<br />

Kühl-Gelb, Warm-Gelb, Gelb angrenzend<br />

an Rot, in Polarität zu Kühl-Grün, Warm-<br />

Grün, Grün angrenzend an Blau. In dieser<br />

Zusammenstellung wird Farbfreude erlebbar,<br />

überladene Buntheit jedoch vermieden;<br />

entscheidend dafür ist der Verzicht<br />

»Magistrale«<br />

© Johannes Vogt<br />

Flurzone<br />

© Johannes Vogt<br />

auf Komplementärinteraktionen aus reinem<br />

Blau, Rot oder Violett. Weiß wird zudem als<br />

kraftvolle Farbe eingesetzt, dadurch zeigen<br />

sich die gemischten Töne als klare strahlende<br />

Akzente.<br />

Thomas Jansen<br />

Volker Merker<br />

tönies + schroeter + jansen,<br />

Lübeck<br />

Bauherr:<br />

LBB Niederlassung Mainz<br />

Entwurf und Bauleitung:<br />

tönies + schroeter + jansen<br />

freie architekten gmbh,<br />

Lübeck<br />

Oberbauleitung:<br />

LBB Niederlassung Mainz<br />

Tragwerksplanung:<br />

Kempen Ingenieurgesellschaft<br />

Beratende Ingenieure VBI/BDB,<br />

Aachen<br />

Medizintechnik:<br />

Tönies + Schroeter + Jansen<br />

Freie Architekten GmbH,<br />

Lübeck<br />

Haustechnik:<br />

Eser, Dittmann, Nehring & Partner GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Elektroplanung:<br />

PGKM Planungsgruppe<br />

Knut Müller + Partner,<br />

Mainz<br />

EMSR-Planung:<br />

IEP GmbH<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

Prof. Dr. Ellrich + Partner,<br />

München<br />

Bodengutachten:<br />

Arcadis-Trischler + Partner GmbH,<br />

Darmstadt<br />

Prüfstatik:<br />

Prof. Paschen, Dr. Johannes, Kützing<br />

Prüfingenieure für Baustatik,<br />

Mainz<br />

Außenanlagen:<br />

GFP Gesellschaft für<br />

Freiraumplanung mbH<br />

Wolf Blumenthal Ingenieure,<br />

Mainz<br />

[21


22]<br />

Medizinische Behandlung in einladender Atmosphäre<br />

Die HIT-Schwerionen-Therapieanlage der Universität Heidelberg<br />

Funktion und Lage<br />

Die Gebäudeanlage dient zur Krebsbehandlung<br />

mit Ionenstrahlen und steht im<br />

Zentrum des Hofs des später geplanten<br />

»Heidelberger Klinikrings«. Vereinfacht<br />

dargestellt, umfaßt sie drei Elemente: das<br />

grüne Plateau, den Kupferblock und den<br />

Glas-Riegel. Dies ist gleichbedeutend mit<br />

einer inhaltlichen Trennung, denn im Glas-<br />

Riegel, der eingeschossig aus dem Gelände<br />

ragt, sind die medizinischen Einrichtungen<br />

untergebracht. Mit dem Kupferblock<br />

wiederum bleibt der höchste Raum<br />

des Bestrahlungsteils aus dem sonst mit<br />

den grünen Plateaus bedeckten Trakt<br />

sichtbar.<br />

»Verteiler«<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

Die Ebene 99 ist die eigentliche Hauptfläche<br />

des Ensembles. Hier erfolgt der<br />

Zugang bzw. der Transport der Patienten<br />

von der Kopfklinik über einen Verbindungsgang,<br />

an dessen Ecke eine Magistrale für<br />

eine zukünftige Erweiterung der Klinik fortgeführt<br />

werden kann. Am Zugangsbereich<br />

zur HIT ist zudem der Wartebereich für<br />

Patienten und Angehörige angeordnet, mit<br />

attraktiven Blickbeziehungen in den Hof.<br />

Medizinischer Teil<br />

Sobald man das Gebäude des medizinischen<br />

Teils betritt, öffnet sich dem Besucher<br />

der Blick über die gesamte Ebene,<br />

wobei eine Geschoßhöhe von über 5 m<br />

und transparente Einbauten für eine<br />

freundliche und einladende Atmosphäre<br />

des Empfangs sorgen. Der Patient tritt in<br />

Kontakt mit der Leitstelle, Liegendkranke<br />

verweilen in einer anschließenden geschützten<br />

Zone, der Ergänzung zum zuvor<br />

beschriebenen Wartebereich. In der nördlichen<br />

Raumspange befinden sich Räume<br />

mit attraktiven Nutzungen öffentlicher Art,<br />

wie unter anderem Bibliothek, Seminarraum,<br />

Personalaufenthalt und Besprechungsraum.<br />

Die beiden lichtdurchfluteten<br />

Haupttreppenhäuser markieren die Ausgänge<br />

zu den Aufenthaltsflächen im Gartenhof,<br />

während der Vorbereich zum Aufzug<br />

über einen Lichthof aus dem darüberliegenden<br />

Geschoß tagesbelichtet ist. Eine<br />

Station der Automatischen Warentransportanlage<br />

(AWT), der Gantry-Kontrollraum<br />

sowie Technikräume und Schächte sind<br />

die weiteren Einrichtungen dieser Kernzone.<br />

Eingangsfront<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Strahlenschutzmaßnahmen<br />

Um Strahlenschutzauflagen zu erfüllen,<br />

sind von Hochbauseite eine Anzahl von<br />

Maßnahmen notwendig: Bis 2,50 m dicke<br />

Wände und Decken aus Stahlbeton<br />

begrenzen die Räume des Bestrahlungsteils.<br />

Die Zugänge mußten im Grundriß<br />

darüber hinaus in Form von Labyrinthen<br />

ausgebildet werden, um die Strahlen abzuschirmen.<br />

Begleitend sind 50 cm dicke<br />

geschoßhohe Schiebetüren mit einer Polyäthylenfüllung<br />

vorgesehen sowie, als<br />

ergänzende Maßnahme, 50 cm dicke<br />

Stahlplatten in den Wänden und unter den<br />

Decken mehrere Rippen von Stahlbetonunterzügen.<br />

Und die Einbringöffnungen<br />

werden mit Blöcken aus Stahlbetonfertigteilen<br />

reversibel geschlossen.<br />

Fassadendetail<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

Erschließung<br />

Auf der Ebene 00 erkennt man die Zusammensetzung<br />

der Anlage aus den drei Elementen<br />

»Glas-Riegel«, »Kupfer-Block« und<br />

»grünes Plateau«.<br />

Nordfassade<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

Im medizinischen Teil als Gelenkpunkt des<br />

Gebäudes ist hier über dem längsgerichteten<br />

Hof der Personaleingang zu erreichen,<br />

in dessen direkter Nähe auch die zentralen<br />

Personalumkleiden untergebracht sind. Sie<br />

bezeichnet also die eigentliche Büroebene<br />

für die Mitarbeiter in der HIT. Über den<br />

Lichthof an den Erschließungskernen wird<br />

Tageslicht in die darunterliegende Etage<br />

gelenkt.<br />

Die dreigeschossige Gantry, das heißt die<br />

Bestrahlungseinrichtung im Kupfer-Block,<br />

ist auf dieser Ebene zusätzlich erschlossen:<br />

An der Südseite ermöglicht eine<br />

Wand aus Stahlbetonfertigteilelementen<br />

die Nutzung als Einbringöffnung, an der<br />

Stelle erfolgt zudem die Andienung der<br />

Technikzentrale von außen. Und an der<br />

Ostseite des Grundstücks befindet sich die<br />

Einbringöffnung für die Trafoanlage in der<br />

Ebene 98. Der Rest des Bestrahlungsteils<br />

aus der Ebene 99 ist mit bis zu 7 m hohen<br />

Geländeschichten überdeckt.<br />

Gestaltung und Konstruktion<br />

Einfachheit und Klarheit sind die architektonischen<br />

Ziele, die Fassaden spiegeln<br />

daher auch die inneren Vorgänge wider.<br />

Lage<br />

© Nickl & Partner<br />

Der medizinische Teil besteht aus einer um<br />

alle Gebäudeseiten des »Riegels« verlaufenden<br />

Vollverglasung. Eine innere »Hülle«<br />

von Holzeinbauten aus Brüstungsmöbeln<br />

in den Büros und Lamellenelementen in<br />

den öffentlichen Bereichen der Zugangs-<br />

[23


24]<br />

ebene gewährleistet hingegen die Medienversorgung,<br />

den Sicht- und Blendschutz<br />

sowie eine akustische und klimatische<br />

Optimierung. Der hochtechnische Bestrahlungstrakt<br />

erhält eine Fassade aus einer<br />

mit Klarlack vergüteten Kupferverblechung,<br />

deren Beschichtung den glänzenden<br />

Kupferton sichert und ihr die Brillanz<br />

einer Technikskulptur verleiht.<br />

Der medizinische Teil wurde als Stahlbetonskelettbau<br />

mit unterzugsfreier Flachdecke<br />

errichtet. Aus wirtschaftlichen und<br />

bauphysikalischen Gründen, Stichwort<br />

»Speichermasse«, bleiben die Stahlbetonbauteile,<br />

wo immer dies aus installationstechnischen<br />

Gründen möglich ist, unverkleidet,<br />

bestehen also aus Sichtbeton oder<br />

verfügen über einen Anstrich nach Spachtelung.<br />

Die Flur- und Raumtrennwände, als<br />

Leichttrockenbaukonstruktion ausgeführt,<br />

gewährleisten dabei eine weitestgehende<br />

Flexibilität im Innern, während im Bestrahlungstrakt<br />

die Dimensionen der Stahlbauteile<br />

im wesentlichen aus den Anforderungen<br />

des Strahlenschutzes resultieren.<br />

Schnitt<br />

© Nickl & Partner<br />

Beginnend mit den Bestrahlungsplätzen,<br />

sind hier die Wände bis zu den Zugängen<br />

mit hellen Holzpaneelen aus Esche bekleidet,<br />

um eine architektonische Wirkung zu<br />

schaffen, die den Patienten nicht der<br />

»Maschine Krankenhaus« ausliefert.<br />

Zentrale Halle im Untergeschoß<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

Freianlagen<br />

Ziel der Planung ist eine Neuordnung der<br />

Außenanlagen in diesem Bereich der Klinik.<br />

Die wichtigste Maßnahme beinhaltet<br />

hier die Überdeckung der geschlossenen<br />

Fassaden- und Dachbereiche des Bestrahlungsteils<br />

mit einer Terrassenstruktur aus<br />

»grünen Plateaus«, die von Natursteinmauern<br />

begrenzt werden. – Lediglich die<br />

Gantry ragt als »Kupfer-Block« darunter<br />

hervor.<br />

Die Terrassenfläche besteht aus einzelnen<br />

Wiesen- und Gebüschabschnitten. An<br />

ihrem Fußpunkt sollen attraktive Aufenthaltsflächen<br />

an einem Teich, der in seiner<br />

Grundform bereits vorhanden war, zum<br />

Verweilen einladen. Zwei Fußwege von<br />

Südwest nach Nordost und nach Osten<br />

binden die HIT als Hauptelement zugleich<br />

in die Hofgestaltung des zukünftigen »Heidelberger<br />

Klinikrings« ein, wobei in der<br />

Auswahl der Pflanzen das bisherige<br />

Thema »Ostasien« des Neuenheimer Feldes<br />

eine Fortsetzung erfährt.<br />

Am »Glas-Riegel« des medizinischen Teils<br />

bilden der Gartenhof auf der Ebene 99 und<br />

der Zugangshof in der Ebene 00 zudem<br />

qualitätvolle Freiräume.<br />

Gerhard Eckl<br />

Nickl & Partner,<br />

München<br />

Treppenhaus<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Bauherr:<br />

Land Baden-Württemberg<br />

vertreten durch:<br />

Vermögen und Bau Baden-Württemberg<br />

Universitätsbauamt Heidelberg<br />

Nutzer:<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Architekten:<br />

Nickl & Partner Architekten AG,<br />

München<br />

Bauleitung:<br />

Ernst_Architekten,<br />

Stuttgart<br />

Empfangsbereich im Untergeschoß<br />

© Stefan Müller-Naumann<br />

Tragwerkplanung:<br />

Leonhardt, Andrä und Partner<br />

Beratende Ingenieure VBI, GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Gebäudetechnik:<br />

Jaeger, Mornhingweg + Partner<br />

Ingenieurbüro,<br />

Stuttgart<br />

Elektroplanung:<br />

Müller & Bleher GmbH<br />

Ingenieurbüro für Elektrotechnik,<br />

Filderstadt<br />

Bauphysik:<br />

Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH<br />

Wolfgang Sorge,<br />

Nürnberg<br />

Lichtplanung:<br />

Ulrike Brandi Licht GmbH,<br />

Hamburg<br />

Laborplanung:<br />

Labor- und Institutsplanung<br />

Dr. Heinekamp,<br />

Karlsfeld<br />

Beschleunigertechnik:<br />

Gesellschaft für Schwerionenforschung GmbH,<br />

Darmstadt<br />

Vermessung:<br />

Intermetric Gesellschaft für<br />

Ingenieurmessung und raumbezogene<br />

Informationssysteme mbH,<br />

Ditzingen<br />

Bodengutachten:<br />

Institut für Geotechnik<br />

Geyer Hettler Joswig,<br />

Karlsruhe<br />

Landschaftsarchitekt:<br />

Holger Lulay<br />

Freier Garten- und Landschaftsarchitekt,<br />

Edingen-Neckarhausen<br />

Die Zukunft des Bauens: www.lap-consult.com<br />

Schwerionentherapieanlage<br />

Universität Heidelberg<br />

Medizinische Klinik Heidelberg<br />

Klinikum der Philipps-Universität Marburg<br />

Alten- und Pflegeheim Louise Otto Peters Meißen<br />

Olgahospital - Frauenklinik, Stuttgart<br />

Verfügungsgebäude der Medizinischen<br />

Forschung, Universitätsklinik Tübingen<br />

[25


26]<br />

Einleitung<br />

Moderner Brandschutz und effiziente Versorgung<br />

Das Zentrum für Operative Medizin II der Düsseldorfer Universitätsklinik<br />

ZOM II<br />

© Universitätsklinikum Düsseldorf<br />

Die Neuerrichtung des Zentrums für Operative<br />

Medizin II (ZOM II) ist gegenwärtig<br />

die größte Baumaßnahme auf dem Gelände<br />

des Universitätsklinikums Düsseldorf;<br />

es soll bis Anfang 2009 fertiggestellt<br />

werden.<br />

Das ZOM II führt die Kliniken der Neurochirurgie,<br />

Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde<br />

sowie die Hautklinik funktional<br />

und baulich zusammen. Mit seiner Realisierung<br />

werden wichtige klinische Aufgaben<br />

zentralisiert und die dezentralen Kliniken<br />

vernetzt, um die Patienten noch besser<br />

und effizienter versorgen zu können.<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Das ZOM II ist ein Gebäude besonderer<br />

Art oder Nutzung (Sonderbau) in Düsseldorf,<br />

Nordrhein-Westfalen, das dem Krankenhausstatus<br />

unterliegt. Für die brandschutztechnische<br />

Beurteilung muß deshalb<br />

neben der Landesbauordnung (BauO<br />

NRW) auch die Krankenhausbauverordnung<br />

(KhBauV) zugrunde gelegt werden.<br />

Die KhBauV stammt aus dem Jahr 1976,<br />

das heißt, das Regelwerk kann den heutigen<br />

Anforderungen an moderne Krankenhäuser<br />

nicht mehr in vollem Umfang gerecht<br />

werden. – Heutzutage bieten Krankenhäuser<br />

den Patienten eine offene,<br />

wohnliche Atmosphäre und eine persönliche<br />

Betreuung. Gleichzeitig besteht der<br />

Anspruch, das bisherige Sicherheitsniveau<br />

beizubehalten bzw. zu erhöhen. Für die<br />

brandschutztechnische Beurteilung von<br />

Kliniken sind, neben den gesetzlichen<br />

Regelungen, außerdem weitere Besonderheiten<br />

von entscheidender Bedeutung: In<br />

Kliniken halten sich viele Personen auf, die<br />

zumeist ortsunkundig und überwiegend auf<br />

fremde Hilfe angewiesen sind. Dem gegenüber<br />

steht eine begrenzte Zahl an Pflegepersonal,<br />

das vor allem während der<br />

Nachtstunden auf ein Minimum reduziert<br />

ist. Im Brandfall hat daher, im Unterschied<br />

zu Bränden in anderen öffentlichen Gebäuden,<br />

die Feuerwehr die Personenrettung<br />

erheblich zu unterstützen oder sogar<br />

vollständig zu übernehmen.<br />

Bei der Planung der Brandschutzmaßnahmen<br />

für das ZOM II galt es, die heutigen<br />

Anforderungen an die Nutzung und das<br />

Sicherheitsniveau von Krankenhäusern<br />

einerseits und die veraltete, jedoch baurechtlich<br />

noch gültige KhBauV andererseits<br />

zu berücksichtigen. Hierfür wurde ein<br />

umfassendes und zielorientiertes Brandschutzkonzept<br />

entwickelt, mit dem die allgemeinen<br />

Bestimmungen des § 17 der<br />

BauO NRW erfüllt werden:<br />

1. der Entstehung eines Brandes und der<br />

Ausbreitung von Feuer und Rauch vorzubeugen,<br />

2. bei einem Brand die Rettung von Menschen<br />

und Tieren zu ermöglichen und<br />

3. wirksame Löscharbeiten zu ermöglichen.<br />

Die Erarbeitung dieses Konzepts erfolgte<br />

unter Verwendung wissenschaftlich basierter<br />

Ingenieurmethoden.<br />

»Brandschutzlegende«<br />

© hhpberlin<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Baukörperanordnung<br />

© hhpberlin<br />

Angaben zum Gebäude<br />

In den oberirdischen Geschossen des<br />

ZOM II findet der Krankenhausbetrieb<br />

statt, geplant sind 316 Bettenplätze. In den<br />

beiden unterirdischen Geschossen sind<br />

Nebenräume wie Personalumkleiden,<br />

Lager- und Technikeinrichtungen, RLT-Zentralen<br />

und Medienkanäle vorgesehen.<br />

Das ZOM II setzt sich aus vier Bauteilen<br />

mit vier bzw. fünf Vollgeschossen (Ebenen<br />

0–3 bzw. 0–4) zusammen, die ab der Ebene 2<br />

durch einen Abstand von ca. 23 m räumlich<br />

voneinander getrennt und ausschließlich<br />

durch Stahl-Glas-Brücken miteinander verbunden<br />

sind. Lediglich die zweigeschossige<br />

Eingangshalle, die sich über die Ebenen<br />

0 und 1 erstreckt, verknüpft alle Trakte<br />

miteinander.<br />

Auf dem Bauteil 4 ist in einer Höhe von ca.<br />

23 m ein Helikopterlandeplatz oder Heliport<br />

angeordnet, im benachbarten Bauteil 3<br />

liegt zudem in gleicher Höhe ein Dienstraum<br />

für die Hubschrauberbesatzung. In<br />

diesem Fall war zu prüfen, ob es sich bei<br />

der Klinik um ein Hochhaus handelt, denn<br />

Gebäude, bei denen sich der oberste Aufenthaltsraum<br />

in einer Höhe von mehr als<br />

22 m über der angrenzenden Geländeoberfläche<br />

befindet, fallen bereits in den Geltungsbereich<br />

der Hochhausrichtlinie. Da<br />

der Dienstraum aber nur temporär, gemeinsam<br />

mit dem Heliport, genutzt wird<br />

und nicht für einen längeren Aufenthalt<br />

ausgestattet ist, wird er nicht als Aufenthaltsraum<br />

im Sinne des Baurechts<br />

betrachtet und das Klinikum als Gebäude<br />

mittlerer Höhe gemäß BauO NRW und<br />

nicht als Hochhaus eingestuft.<br />

Der gesamte Komplex läßt sich von der<br />

Feuerwehr umfahren: Im Zuge dieser<br />

Feuerwehrumfahrt werden Bewegungsflächen<br />

realisiert, die mit den Löschwasserentnahmestellen<br />

(Hydranten) und den<br />

Einspeisestellen für die trockenen Steigleitungen<br />

der Treppenräume kombiniert sind.<br />

Risikobetrachtung<br />

Im Krankenhaus besteht eine erhöhte Personengefahr<br />

im Brandfall. Bei den Patienten<br />

handelt es sich hauptsächlich um<br />

Menschen, die in ihrer Handlungsweise<br />

physisch und/oder psychisch eingeschränkt<br />

und deshalb größtenteils auf<br />

fremde Hilfe angewiesen sind. Zu den kritischen<br />

Faktoren, die die Evakuierung im<br />

Gefahrenfall erschweren, gehören<br />

– Gehbehinderungen,<br />

– teilweise bis ständige Bettlägerigkeit,<br />

– unberechenbares Verhalten in Streßsituationen<br />

und<br />

– eine unvertraute Umgebung.<br />

Im Brandfall ist meist nicht der mangelnde<br />

Feuerwiderstand von Bauteilen, sondern<br />

die Rauchentstehung und -ausbreitung im<br />

Gebäude problematisch. Deshalb ist es in<br />

Rauch- und Brandabschnitte zu unterteilen,<br />

und es müssen Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, um die Patienten<br />

schnell aus den gefährdeten Bereichen in<br />

brandschutztechnisch sichere Bereiche<br />

verlegen zu können. Diese Anforderungen<br />

an das Rettungskonzept sind, neben den<br />

dafür notwendigen baulichen Brandschutzmaßnahmen,<br />

auch dadurch zu<br />

unterstützen, daß Vorkehrungen für eine<br />

frühzeitige Branddetektion und Alarmierung<br />

der Personen im Gebäude (anlagentechnische<br />

Brandschutzmaßnahmen)<br />

getroffen werden.<br />

[27


28]<br />

Rettungskonzept<br />

Horizontale Rettungswege:<br />

Gemäß KhBauV müssen im Krankenhaus<br />

für jeden Aufenthaltsraum mindestens<br />

zwei voneinander unabhängige und möglichst<br />

in entgegengesetzter Richtung liegende<br />

Rettungswege vorhanden sein. Die<br />

horizontalen Rettungswege im Gebäude<br />

führen aus den einzelnen Räumen über<br />

notwendige Flure zu den notwendigen<br />

Treppenräumen bzw. im Erdgeschoß direkt<br />

ins Freie. Gemäß KhBauV hat zudem mindestens<br />

ein Treppenraum oder ein Ausgang<br />

ins Freie in höchstens 30 m von jeder<br />

Stelle eines Aufenthaltsraumes erreichbar<br />

zu sein. Im ZOM II sind die Rettungswege<br />

aber teilweise bis zu 42 m lang. Gegen die<br />

Überschreitung der Länge bestehen aus<br />

brandschutztechnischer Sicht jedoch<br />

keine Bedenken, weil die Klinik eine flächendeckende<br />

Brandmelde- und Alarmierungsanlage<br />

aufweist und gesicherte<br />

Bereiche in jeder Zone innerhalb von<br />

weniger als 30 m angeordnet sind. In allen<br />

Bauteilen befindet sich darüber hinaus am<br />

jeweiligen westlichen sowie am östlichen<br />

Ende ein Treppenraum. Da sie in unterschiedlichen<br />

Brandabschnitten situiert<br />

sind, ist im Gefahrenfall nur einer betroffen:<br />

Der Treppenraum im benachbarten<br />

Abschnitt steht also in jedem Fall noch für<br />

die Rettung zur Verfügung, womit die<br />

Fluchtwege gewährleistet bleiben.<br />

Rettungswegkonzept<br />

© hhpberlin<br />

Vertikale Rettungswege:<br />

Die vertikalen Rettungswege im Gebäude<br />

sind baulich sicherzustellen. Als vertikale<br />

Rettungswege dienen notwendige Treppen<br />

im Treppenraum, wobei deren nutzbare<br />

Laufbreite mindestens 1,50 m betragen<br />

muß. Alle Türen, die am Treppenraum liegen<br />

und/oder ins Freie führen, haben für<br />

den Rettungsfall zudem ausreichend breit<br />

zu sein. Da über die Treppenräume kein<br />

Bettentransport stattfindet, wird für die<br />

Treppenraumzugangstüren nur eine lichte<br />

Breite von 1 m vorgesehen. Die Ausgänge<br />

aus den Treppenräumen »gehen« zum Teil<br />

in die Innenhöfe zwischen den Bauteilen.<br />

Um von hier aus den Rettungsweg weiter,<br />

bis auf die internen Verkehrsflächen des<br />

Grundstücks, zu gewährleisten, existieren<br />

Durchgänge durch das Gebäude; sie stellen<br />

einen Bestandteil der »Ausgänge aus<br />

den Treppenräumen ins Freie« dar. Hinsichtlich<br />

des Brandschutzes gelten deshalb<br />

für die Durchgänge dieselben Anforderungen<br />

wie für die Treppenräume.<br />

Horizontale Bettenverlegung:<br />

In einem Krankenhaus ist davon auszugehen,<br />

daß sich nicht alle Patienten selbsttätig<br />

retten können. Es wird angenommen,<br />

daß in den Bereichen der Normalpflege<br />

ca. 30% der Bettenplätze mit Liegendkranken,<br />

die ohne Hilfe nicht zu gehen vermögen,<br />

belegt sind. Diese Personen müssen<br />

im Bett oder über Tragen transportiert<br />

werden. Ein großer Teil der verbleibenden<br />

70% ist nur bedingt gehfähig und bedarf im<br />

Rettungsfall daher der Begleitung bzw.<br />

Unterstützung, und Patienten der Intensivpflege<br />

sind zu 100% als nicht gehfähig einzuschätzen.<br />

Um sie alle zu retten, ist eine<br />

schnelle horizontale Verlegung in den<br />

nächsten Rauch- und dann weiter in den<br />

nächsten Brandabschnitt erforderlich. –<br />

Die für die horizontale Bettenverlegung<br />

erforderlichen Flächen werden im Brandschutzkonzept<br />

nachgewiesen.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Heliport:<br />

Kommt es auf der Landeplattform zu einem<br />

Brand, können die Personen über die<br />

Brücke zum Dienstraum im Bauteil 3 und<br />

weiter über den dortigen Treppenraum fliehen.<br />

Daneben existiert noch ein unabhängiger<br />

Rettungsweg: Von der Landeplattform<br />

aus führt eine Treppe auf das Dach<br />

des Bauteils 4, über das dann der östliche<br />

Treppenraum des Bauteils zu erreichen ist.<br />

Ebene 5<br />

© hhpberlin<br />

Bauliche Brandschutzmaßnahmen<br />

Brandabschnitte:<br />

Gemäß KhBauV sind Brandabschnittslängen<br />

bis zu 50 m und eine maximale Brandabschnittsfläche<br />

bis zu 2.000 m2 zulässig,<br />

wobei jedes Pflegegeschoß in mindestens<br />

zwei Brandabschnitte unterteilt sein muß.<br />

Größere Brandabschnitte können außerhalb<br />

von Pflegebereichen gestattet werden,<br />

wenn die Nutzung des Gebäudes dies<br />

erfordert und aus brandschutztechnischer<br />

Sicht keine Bedenken bestehen. Beim<br />

ZOM II gibt es nun Brandabschnittslängen<br />

bis zu 58 m, die Brandabschnittsflächen<br />

sind dort jedoch deutlich kleiner als<br />

2.000 m 2 und damit aus brandschutztechnischer<br />

Sicht unbedenklich. Türen in<br />

Brandwänden wiederum dürfen gemäß<br />

KhBauV innerhalb von notwendigen Fluren<br />

dicht- und selbstschließend (dTs) sein,<br />

wenn die angrenzenden Wände in einem<br />

Bereich von 2,50 m beidseitig der Tür<br />

feuerhemmend und öffnungslos ausgeführt<br />

sind. Da dTs-Türen allerdings nicht mehr<br />

dem Stand der Technik entsprechen, werden<br />

beim ZOM II stattdessen feuerhemmende<br />

und rauchdichte Türen (T 30-RS)<br />

verwendet. So werden sowohl der erforderliche<br />

Raumabschluß als auch der erforderliche<br />

Rauchschutz sichergestellt.<br />

Eingangshalle:<br />

In Krankenhausneubauten wird die Eingangshalle<br />

oft als Atrium gestaltet, um<br />

eine offene, einladende Atmosphäre zu<br />

erzeugen. Aus brandschutztechnischer<br />

Sicht sollte auf diese Bereiche ein besonderes<br />

Augenmerk gelegt werden, da sie<br />

häufig mehrere Brand- oder Rauchabschnitte<br />

miteinander verbinden. Hier sind<br />

vor allem Maßnahmen zu planen, die die<br />

Entstehung und Ausbreitung von Feuer<br />

und Rauch verhindern sowie die anwesenden<br />

Personen im Gefahrenfall frühzeitig<br />

alarmieren. Die Eingangshalle im ZOM II<br />

verknüpft alle Bauteile, das heißt vier<br />

Brandabschnitte, und zwei Geschosse miteinander.<br />

Um die daraus resultierenden<br />

Risiken zu kompensieren, wurden folgende<br />

brandschutztechnische Maßnahmen vorgesehen:<br />

– vollflächige Sprinklerung der Eingangshalle;<br />

– RWA-Öffnungen im Dach zur Rauchund<br />

Wärmeableitung in Verbindung mit<br />

einer Unterteilung der Halle in Rauchabschnitte<br />

durch im Brandfall abrollbare<br />

Rauchschutzvorhänge, zur Funktionsfähigkeit<br />

der Rauchableitung<br />

wurde ein entsprechender Nachweis<br />

mit Hilfe von Ingenieurmethoden<br />

durchgeführt;<br />

– flächendeckende Brandmelde- und<br />

Alarmierungsanlage im Gebäude;<br />

– keine Führung fremder Rettungswege<br />

über die Eingangshalle;<br />

– rauchdichte Abtrennung zur Galerie<br />

mit Wänden bzw. Rauchschutzvorhängen,<br />

um die Rettungswege für die Personen<br />

auf der Galerie sicherzustellen.<br />

Aufgrund dieser Maßnahmen wird die<br />

Nutzung der Eingangshalle nicht eingeschränkt.<br />

Ebenso ist eine brandlastarme<br />

Ausstattung nicht erforderlich.<br />

[29


30]<br />

Vollflächige Sprinklerung<br />

© hhpberlin<br />

Dächer:<br />

Das Tragwerk der Dächer des ZOM II ist<br />

feuerbeständig konzipiert. Die Bedachungen<br />

müssen Flugfeuer und strahlender<br />

Wärme widerstehen und die Anforderungen<br />

an eine sogenannte harte Bedachung<br />

erfüllen. Das Dach der Eingangshalle, das<br />

intensiv begrünt wird, ist ohne weiteren<br />

Nachweis als widerstandsfähig gegen<br />

Flugfeuer und strahlende Wärme zu<br />

bewerten, da die Begrünung regelmäßig<br />

bewässert und gepflegt wird und eine<br />

dicke Substratschicht vorhanden ist. Die<br />

Dächer der einzelnen Bauteile werden hingegen<br />

mit einer Extensivbegrünung aus<br />

niedrig wachsenden Pflanzen, zum Beispiel<br />

Gras, Sedum, Eriken, ausgestattet.<br />

Diese können ebenfalls als harte Bedachung<br />

eingestuft werden, wenn bestimmte<br />

Anforderungen eingehalten bleiben, und<br />

zwar hinsichtlich<br />

– Dicke und Beschaffenheit der Substratschicht,<br />

– Ausbildung der Brandwände im Dachbereich<br />

und<br />

– Abständen zu Öffnungen in der Dachfläche<br />

bzw. zu Wänden mit Öffnungen.<br />

Das Dach auf Bauteil 4 bildet die Landeplattform<br />

des Heliports. Um eine Ausdehnung<br />

von auslaufendem, brennendem<br />

Kerosin auf die anderen Trakte zu verhindern,<br />

müssen alle Entwässerungsöffnungen<br />

in der Plattform mit Flammenschutzsperren<br />

ausgestattet bzw. in massiver<br />

feuerbeständiger Bauart innerhalb des<br />

Gebäudes abgetrennt werden. Eine flüssigkeitsdichte<br />

Aufkantung rings um den<br />

Landeplatz in Höhe von 5 cm verhindert<br />

außerdem, daß brennendes Kerosin über<br />

den Rand der Landeplattform auf darunterliegende<br />

Gebäudeteile gelangen kann.<br />

Offene Schwesternstützpunkte:<br />

Um die Patienten zeitgemäß zu betreuen,<br />

werden offene Leitstellen in den notwendigen<br />

Fluren eingerichtet. Da sie Brandlasten<br />

darstellen, werden hier lokale Wassernebellöschanlagen<br />

angeordnet, damit<br />

ein Brand noch im Entstehungsstadium<br />

detektiert und gelöscht und die Rauchentwicklung<br />

so weit wie möglich eingedämmt<br />

werden kann. Der Wassernebel hat<br />

außerdem die positive Eigenschaft, Rauch<br />

zu binden und auszuwaschen; das Auslösen<br />

der Löschanlage erfolgt automatisch<br />

über Rauch- oder manuell über Handfeuermelder.<br />

Zusätzlich gibt es in unmittelbarer<br />

Nähe der Leitstellen ein mindestens<br />

1 m 2 großes Fenster, das ins Freie führt<br />

und so den entstehenden Rauch auf kurzem<br />

Wege abführt. Das Fenster öffnet sich<br />

automatisch, sobald die Wassernebellöschanlage<br />

ausgelöst wird.<br />

Anlagentechnische<br />

Brandschutzmaßnahmen<br />

Die frühe Erkennung eines Brandes, die<br />

unverzügliche Information des Pflegepersonals<br />

und die schnelle Alarmierung der<br />

Feuerwehr sind entscheidend für eine<br />

erfolgreiche Personenrettung und Brandbekämpfung<br />

im Krankenhaus. Im ZOM II<br />

wird daher flächendeckend eine Brandmeldeanlage,<br />

bestehend aus automatischen<br />

und nichtautomatischen Meldern,<br />

installiert. Die Brandmeldeanlage leitet<br />

den Alarm direkt an die Leitstelle der Düsseldorfer<br />

Feuerwehr weiter, wodurch<br />

diese unverzüglich alarmiert ist.<br />

Die Auslösung der Brandmeldeanlage<br />

führt brandabschnitts- und ebenenweise<br />

zur Ansteuerung einer Alarmierungsanlage.<br />

Um Panik zu vermeiden, ist in den<br />

Patientenbereichen ein stiller Alarm vorgesehen.<br />

Die Mitarbeiter werden über Rufempfänger,<br />

»Pieper«, mit Klartextanzeige<br />

benachrichtigt. Zusätzlich zur »Pieper«-<br />

Alarmierung werden alle Telefone innerhalb<br />

der Stützpunkte über eine vordefinierte<br />

Ansage und außerdem über eine<br />

den Klingelruf ergänzende optische<br />

Anzeige verständigt.<br />

[Umrisse]


Fazit<br />

[Umrisse]<br />

Offene Leitstellen<br />

© hhpberlin<br />

In Krankenhäusern besteht im Brandfall<br />

eine erhöhte Personengefahr, denn ein<br />

Großteil der anwesenden Personen kann<br />

sich nicht selbständig in Sicherheit bringen,<br />

sondern ist teilweise oder vollständig<br />

auf fremde Hilfe angewiesen. Aus diesem<br />

Grund ist es oberste Priorität, einen Brand<br />

frühzeitig zu erkennen sowie das Personal<br />

und die Feuerwehr unverzüglich zu alarmieren.<br />

Um Personenschäden zu vermeiden, müssen<br />

die Patienten in kurzer Zeit aus den<br />

gefährdeten Bereichen in andere Brandund<br />

Rauchabschnitte verlegt werden können.<br />

Das Brandschutzkonzept hat die entsprechenden<br />

Voraussetzungen hierfür zu<br />

schaffen.<br />

Die Krankenhausbauverordnung (KhBauV)<br />

stellt eine Verordnung dar, die den Anforderungen<br />

an moderne Krankenhäuser<br />

nicht mehr gerecht wird. Beim ZOM II ist<br />

es durch einen schutzzielorientierten<br />

Ansatz und die Anwendung wissenschaftlich<br />

basierter Ingenieurmethoden gelungen,<br />

ein Brandschutzkonzept zu entwikkeln,<br />

das einerseits ein ausreichendes<br />

Fenster zur Rauchableitung<br />

ins Freie<br />

Offene Leitstelle<br />

mit Wassernebellöschanlage<br />

Sicherheitsniveau gewährleistet und andererseits<br />

die Aufenthaltsqualität mit einbezieht<br />

und eine angenehme Atmosphäre für<br />

die Patienten schafft.<br />

Dennoch wäre ein überarbeitetes und<br />

bundesweit einheitliches Regelwerk wünschenswert,<br />

das dem aktuellen Stand der<br />

Technik angepaßt ist und die heutigen nutzungstechnischen<br />

Anforderungen an Krankenhäuser<br />

berücksichtigt. Außerdem sollten<br />

auch der Bau und der Betrieb von Pflegeheimen<br />

eine rechtliche Regelung erfahren,<br />

indem sie beispielsweise den Krankenhausbauvorschriften<br />

zugeordnet werden.<br />

Eine Krankenhaus- und Pflegeheimbauverordnung<br />

(BbgKPBauV) ist erstmalig<br />

im Jahr 2003 in Brandenburg eingeführt<br />

worden, in den übrigen Bundesländern<br />

werden Kliniken weiterhin auf der Grundlage<br />

der inzwischen veralteten KhBauV<br />

geplant.<br />

Dipl.-Ing. Petra Winkler<br />

hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />

für Brandschutz mbH,<br />

Berlin<br />

Bauherr:<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf AöR,<br />

Düsseldorf<br />

Architekten:<br />

Heinle, Wischer und Partner,<br />

Köln<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro Gehlen,<br />

Düsseldorf<br />

Ingenieurbüro<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Neth,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Bauphysik:<br />

Dr. rer. nat. Peter Jandl<br />

Beratungsbüro für Bauphysik,<br />

Wermelskirchen<br />

Gebäudetechnik:<br />

Brandi IGH Ingenieure GmbH,<br />

Köln<br />

Brandschutzgutachten:<br />

hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />

für Brandschutz mbH,<br />

Berlin<br />

Lichtplanung:<br />

Ulrike Brandi Licht,<br />

Hamburg<br />

Medizintechnik:<br />

HT-Hospitaltechnik,<br />

Krefeld<br />

Fördertechnik:<br />

Fördertechnik Helmut Müller,<br />

Dortmund<br />

Vermessung:<br />

Ingenieurbüro Kiep,<br />

Wuppertal<br />

Bodengutachten:<br />

Grüning Consulting GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

Landschaftsplanung:<br />

EGL Entwicklung + Gestaltung<br />

von Landschaft,<br />

Düsseldorf<br />

[31


32]<br />

Das Institut<br />

Neue Perspektiven für das Arbeitsleben<br />

Das Institut für medizinisch-berufliche Rehabilitation in Wuppertal<br />

Das Institut für medizinisch-berufliche<br />

Rehabilitation (IMBR) ist hervorgegangen<br />

aus der Abteilung für funktionelle Rehabilitation<br />

der Klinik Bergisch-Land in Wuppertal-Ronsdorf.<br />

Historisch gesehen, findet es<br />

seine Wurzeln jedoch noch früher: Bereits<br />

seit 1960 existierte im Sanatorium Bergisch-Land<br />

(»Mottenburg«) ein Institut für<br />

Arbeitsphysiologie. Hier herrschte bereits<br />

der Anspruch, unter Einbeziehung von<br />

Medizin und beruflicher Erprobung Perspektiven<br />

mit Rehabilitanden zu entwikkeln.<br />

Die Maßnahmen der sogenannten medizinisch-beruflichen<br />

Rehabilitation bedingen<br />

nun einen Ansatz, der weit über das Erkennen,<br />

Behandeln und Heilen von Krankheiten<br />

hinausgeht. – Gefordert ist eine ganzheitliche<br />

Methode. Unter Einbeziehung der<br />

ortsansässigen Unternehmen arbeitet das<br />

IMBR daher mit einem multidisziplinären<br />

Team, dessen Mitglieder gemeinsam das<br />

Ziel der erfolgreichen Integration des<br />

Rehabilitanden verfolgen; Mitglieder sind<br />

Fachärzte, Psychologen, Case-Manager<br />

und Pädagogen ebenso wie Physiotherapeuten,<br />

Pflegekräfte und medizinisch-technische<br />

Assistenten, inklusive Verwaltung<br />

insgesamt 30 Mitarbeiter.<br />

Nordfassade<br />

© Heiner Leiska<br />

Das Entwurfskonzept<br />

Die Reha-Klinik Bergisch-Land in Wuppertal-Ronsdorf,<br />

ein Gebäudekomplex der<br />

1970er Jahre, liegt auf einem parkähnlichen<br />

Hanggrundstück am Rande des Bergischen<br />

Landes. Das vorhandene Institut<br />

für medizinische und berufliche Rehabilitation<br />

sollte nun aus dem Klinikbetrieb herausgelöst<br />

und in einem Neubau selbständig<br />

weitergeführt werden, der Diagnostikund<br />

Erprobungsplätze für 90 Rehabilitanden<br />

bereitstellt und 60 Internatsplätze mit<br />

Mensa und Aufenthaltsräumen, Räume für<br />

die medizinisch-therapeutische Betreuung<br />

sowie Räume für die Verwaltung bietet.<br />

Die Situation erinnerte an den »Zauberberg«:<br />

In der Abgeschiedenheit oben auf<br />

dem Berg sollten Menschen in Gemeinschaft<br />

wieder fit werden für das Leben.<br />

Das Entwurfskonzept haben wir aus Klosteranlagen<br />

abgeleitet: Es gibt den zentralen<br />

Innenhof, um den ringsum wie ein<br />

Kreuzgang die Flure angeordnet sind. Die<br />

Gesamtkomplex<br />

© Heiner Leiska<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Flure wiederum erschließen die drei Bauteile<br />

Internat, Medizin und Diagnostik, zwischen<br />

denen gläserne Treppenhäuser als<br />

Gelenkpunkte dienen.<br />

So, wie jene drei Funktionen für das Institut<br />

zusammengehören, so bilden auch die drei<br />

Bauteile miteinander eine Einheit. Deren<br />

unterschiedliche Nutzung findet ihren<br />

äußeren Ausdruck in den drei Fassadenmaterialien<br />

mit ihrer spezifischen Farbigkeit:<br />

Medizin–Ziegelstein, Internat–Holz<br />

und Diagnostik bzw. Erprobung–Glas. Wir<br />

haben diese jeweils schwerpunktmäßig<br />

eingesetzt, um damit eine innen- und<br />

außenräumliche Gesamtkomposition für<br />

die Anlage zu schaffen.<br />

Für die Innenräume haben wir die Farbe<br />

Grün in verschiedenen Abstufungen dazu<br />

genommen: Das Logo des IMBR ist grün,<br />

Grün ist zudem typisch für die traditionelle<br />

Architektur im Bergischen Land, und die<br />

Farbpsychologie schreibt Grün eine schützende<br />

und beruhigende Wirkung zu.<br />

Zentrale Anlaufpunkte wie Empfang,<br />

Mensa und Freizeiträume liegen auf Platzniveau<br />

und öffnen sich dorthin, ebenso wie<br />

die Pausenbereiche der großen Erprobungsräume.<br />

In zwei Obergeschossen und<br />

einem Sockelgeschoß sind nach Süden<br />

jeweils 20 Internatszimmer untergebracht,<br />

sechs von ihnen verfügen über eine rollstuhlgerechte<br />

Ausgestaltung. Und wegen<br />

des wunderbaren Ausblickes haben wir<br />

die Fensterbänke als Sitzplätze geplant.<br />

Westfassade<br />

© Heiner Leiska<br />

Im Sockelgeschoß des Medizintraktes,<br />

nach Westen orientiert, finden sich Physiotherapie-<br />

und Gymnastikräume, in den<br />

Obergeschossen arbeiten Mediziner und<br />

Psychologen. Der Diagnostiktrakt im Norden<br />

der Anlage beherbergt darüber hinaus<br />

ein Ergos-Gerät, Funktionslabors und eine<br />

Rückenstraße, technische und kaufmänni-<br />

Innenhof<br />

© Heiner Leiska<br />

sche Erprobungsräume sowie einen großen<br />

Schulungsraum.<br />

Der Innenhof ist im Kontrast zur umgebenden<br />

freien Natur künstlich gestaltet: mit<br />

Platten- und Kiesbelag, mit Gehölzen in<br />

überdimensionalen Töpfen und Sofas, die<br />

seit 2005 zum Verweilen einladen.<br />

[33


34]<br />

Die Fassade<br />

Das bestimmende bzw. beherrschende<br />

Fassadenmaterial ist Holz: Seine freundliche<br />

Farbigkeit zieht sich, vom Internat ausgehend,<br />

als Attikablende auch um den<br />

Bauteil Diagnostik, der sonst wesentlich<br />

durch Glas geprägt ist. Das Internat selbst<br />

ruht auf einem Sockel aus schwarzem Verblender<br />

mit schwarzen Fugen – dieses<br />

Material umkleidet den gesamten Bauteil<br />

Medizin. Die schwarzen Mauerwerksflächen<br />

stehen dabei in farblichem und haptischem<br />

Kontrast zum Holz, Verblend- und<br />

Schnittperspektive<br />

© Pook Leiska Partner<br />

Holzfassade sind bündig in eine Ebene<br />

integriert.<br />

Insgesamt wurden 1.470 m 2 Holzvorhangfassade<br />

in konventioneller Bauweise<br />

errichtet: Wir haben die Platten auf acht<br />

Breiten mit möglichst wenig Verschnitt<br />

systematisiert, bei einer spielerischen Verteilung<br />

der Formate.<br />

Südfassade<br />

© Heiner Leiska<br />

Die Entscheidung für großformatige Tafeln<br />

aus dem Naturstoff Holz anstelle von<br />

Kunststoffimitationen bedeutet bei der Planung,<br />

konstruktive Notwendigkeiten wie<br />

Eingangsgeschoß<br />

© Pook Leiska Partner<br />

Alterungsprozesse und Pflege sorgfältig zu<br />

bedenken. Die Oberfläche haben wir mit<br />

Typ 04/15 und hellen Schäftungsfugen sehr<br />

hochwertig gewählt, die Imprägnierung zur<br />

Verstärkung des Holzfarbtons ist UV-beständig<br />

und bewußt hell. Der spezielle<br />

Decklack und Kantenschutz mittels Hirnholzsiegel<br />

wurden im Detail konstruktiv<br />

ergänzt: Alle Kanten sind abgerundet,<br />

untere horizontale Kanten wurden um 15°<br />

angeschrägt und zur Tropfkantenausbildung<br />

angefast sowie Aluminium-Z-Profile<br />

zusätzlich in allen horizontalen Fugen montiert,<br />

so daß die oberen Kanten optimal<br />

geschützt bleiben. Die Unterkonstruktion<br />

Erstes Obergeschoß<br />

© Pook Leiska Partner<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

bildet eine Kombination aus Vollholz zwischen<br />

140 mm starker Mineralwolldämmung<br />

und Metallprofilen mit Luftzwischenraum.<br />

Christiane Leiska<br />

Internatszimmer<br />

© Heiner Leiska<br />

Bauherr:<br />

Nordrhein-Westfälische<br />

Berufsförderungswerke e.V.,<br />

Dortmund<br />

Eigentümer:<br />

Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz,<br />

Düsseldorf<br />

Nutzer:<br />

Berufsförderungswerk Oberhausen,<br />

Oberhausen<br />

Mensa<br />

© Heiner Leiska<br />

Erprobungsraum<br />

© Heiner Leiska<br />

Generalplanung:<br />

Pook Leiska Partner<br />

Dipl.-Ing. Architekten<br />

Olaf Pook<br />

Christiane Leiska<br />

Richard Hühn,<br />

Hamburg, Braunschweig<br />

Projektleitung:<br />

Thorsten Bremer<br />

Mitarbeiter:<br />

Nel Bertram, Michael Pätz<br />

Bauleitung:<br />

Klaus Laabs<br />

Dipl.-Ing. Architekt,<br />

Braunschweig<br />

Tragwerksplanung:<br />

Schlicht & Hünteler<br />

Beratende Ingenieure für Bauwesen,<br />

Münster<br />

Gebäudetechnik:<br />

Fröhling + Köddermann<br />

Beratende Ingenieure,<br />

Münster<br />

INS Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

Münster<br />

Brandschutz:<br />

Ingenieurbüro Corall,<br />

Meerbusch<br />

Bodengutachten:<br />

Dr. Leischner und Partner,<br />

Bonn<br />

[35


36]<br />

Leben und Lernen in lichten Raumeinheiten<br />

Ein Wohnheim für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche in Leipzig<br />

Erfreuliche Entdeckung<br />

Wer in oder durch eine Vorstadt fährt, also<br />

einen der heute üblichen Randbezirke von<br />

kleineren und größeren Kommunen durchquert,<br />

wird wohl nicht unbedingt an<br />

irgendwelche kulinarischen Höhepunkte<br />

denken oder gar erwarten, ein Bauwerk<br />

vorzufinden, das ihn in Gestalt und Konstruktion<br />

zu begeistern vermag. Und dennoch<br />

sollte man nicht ohne jede Hoffnung<br />

bleiben, schließlich gab und gibt es immer<br />

wieder erfreuliche Ausnahmen – und lassen<br />

sich manche Endeckungen einfach<br />

nicht vermeiden.<br />

Standort<br />

© Weis & Volkmann<br />

Die Dahlienstraße in Leipzig-Grünau bietet<br />

nun eine solche Überraschung, konfrontiert<br />

sie einen doch mit einem Gebäude,<br />

dessen Konturen bereits aus einiger Entfernung<br />

Anspruch und Qualität signalisieren:<br />

Inmitten typischer Plattenbauten der<br />

ersten Generation, gewerblicher Baracken<br />

Längsseite<br />

© Weis & Volkmann<br />

wechselnder Provenienz und diverser<br />

Reklametafeln anzutreffen, wirkt es fast<br />

unweigerlich wie eine heitere, ja eine<br />

nachgerade einladende Oase, die ihr ziemlich<br />

profilloses Umfeld anscheinend konterkarieren<br />

oder ihm womöglich auch nur<br />

sagen will, daß mit Können und Konsequenz<br />

selbst an diesem Ort, in dieser Siedlung<br />

»Veränderungen« durchaus machbar<br />

sind.<br />

Auf den zweiten Blick verstärkt sich dann<br />

der Eindruck eines behaglichen, auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse seiner Nutzer<br />

abgestimmten Zuhauses, das zugleich<br />

aber einen gewissen Rahmen abstecken<br />

muß. Während nämlich an und bei integrativen<br />

Einrichtungen sonst oft und gerne<br />

bunte Bemalungen und fließende Formen<br />

als vermeintlich adäquate Stil- oder Pädagogikelemente<br />

zur Ausführung kommen,<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

addieren sich hier vertikal angeordnete,<br />

unbehandelte Holzbretter zu einer ebenso<br />

robusten wie sinnlich anmutenden Hülle,<br />

die zum Heran- und Entlangtasten animiert<br />

und dabei für Halt und Orientierung sorgt.<br />

Rechteckige, in den zweistöckigen Haupttrakt<br />

geschoßübergreifend eingeschnittene<br />

Fenster, deren leicht vorspringende<br />

Zargen aus ochsenblutfarbenem Blech<br />

bestehen, gliedern und akzentuieren darüber<br />

hinaus die Verkleidung, betonen folglich<br />

eine feine Linienstruktur, die sich dank<br />

Eingangsbereich<br />

© Weis & Volkmann<br />

Fassadenstruktur<br />

© Weis & Volkmann<br />

graphischer, die Maserung der Holzlatten<br />

quasi fortsetzender Folien bis in die gläsernen<br />

Verblendungen und Brüstungen erstreckt.<br />

Und so zeigen sich an der Fassade<br />

unterschiedliche Bilder, die ihr eine wahrlich<br />

vielseitige, der Welt letztlich zugewandte<br />

Ausstrahlung verleihen – und<br />

damit Aus- und Ansehen eines Wohnheims<br />

[37


38]<br />

Leitsystem<br />

© Weis & Volkmann<br />

charakterisieren, das seit gut einem Jahr<br />

40 schwerst- und mehrfachbehinderten<br />

Kindern und Jugendlichen die Chance zur<br />

ungestörten Entfaltung, zum Leben,<br />

Lernen, Spielen und vor allem Geborgenfühlen<br />

eröffnet.<br />

Obergeschoß<br />

© Weis & Volkmann<br />

Erdgeschoß<br />

© Weis & Volkmann<br />

Zwangloses Grundprinzip<br />

Trotz der unverzichtbaren Forderung nach<br />

einem »Schutzschild« für Menschen, die in<br />

Zentraler Gang<br />

© Weis & Volkmann<br />

Längsschnitt<br />

© Weis & Volkmann<br />

einer sich als aufgeklärt und tolerant definierenden<br />

Gesellschaft zumeist auf Ablehnung<br />

und Ausgrenzung stoßen, beruht<br />

seine Konzeption nicht auf der Idee einer<br />

umfassenden Abschottung, sondern weit<br />

eher auf dem Grundprinzip überschaubarer<br />

Funktionseinheiten, die eine individuelle<br />

Betreuung erlauben, den Wunsch<br />

nach Rückzugsalternativen erfüllen und<br />

insofern eine stets angemessene Kommunikation<br />

im Innern wie nach außen begünstigen.<br />

Durch einen Gang miteinander verknüpft,<br />

gruppieren sich daher ein zweigeschossiges<br />

Kopf- und drei pavillonartig<br />

angefügte, einstöckige Gebäude um drei<br />

halboffene, lediglich durch Pergolen abgeschirmte<br />

Themenhöfe, die als Freizeitanlagen<br />

fungieren und keinerlei Zäune aufweisen.<br />

Einem ganz ähnlichen Schema ist<br />

zudem die Verteilung der Wohn- und Therapieräume<br />

verpflichtet, die sich um eine<br />

Konstruktionsprinzip<br />

© Weis & Volkmann<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

zentrale, alle und alles verbindende Gemeinschaftszone<br />

auffächern, was die relativ<br />

problemlose Erreichbarkeit der einzelnen<br />

Zimmer sicherstellt.<br />

Zur Ausstattung des als Holzrahmenkonstruktion<br />

realisierten Bauwerks gehören<br />

im übrigen begrünte Dachflächen und<br />

große Oberlichter sowie ein eigens entwickeltes<br />

optisch-haptisches Leitsystem,<br />

das den Kindern und Jugendlichen als<br />

genauso einprägsame wie diskrete Informationshilfe<br />

dient – und das in bemerkens-<br />

Ansichten<br />

© Weis & Volkmann<br />

Themenhof<br />

© Weis & Volkmann<br />

wert unauffälliger Weise eine helle<br />

und freundliche Gesamtkomposition von<br />

nahezu exemplarischer Bedeutung<br />

abrundet.<br />

Michael Wiederspahn<br />

Bauherr:<br />

Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe,<br />

Leipzig<br />

Architekten:<br />

Weis & Volkmann Architektur,<br />

Leipzig<br />

mit<br />

Auspurg, Borchowitz + Partner,<br />

Leipzig<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro Hennecker,<br />

Leipzig<br />

Leitsystem:<br />

MindSpring Katja Fliedner,<br />

Leipzig<br />

Außenanlagen:<br />

Dr. Borrmann + Partner,<br />

Leipzig<br />

[39


40]<br />

Uferseite<br />

© Willi Filz<br />

Lage und Anspruch<br />

Der See in Echternach steht einerseits für<br />

ein attraktives, vielfältiges Freizeiterlebnis<br />

und diverse Aktivitäten, zum anderen bietet<br />

er aber allen Besuchern auch Ruhe und<br />

Erholung in der Natur. Die Architektur<br />

sollte diese Atmosphäre nicht stören – im<br />

Gegenteil, sie sollte als eine Bereicherung<br />

des Ortes empfunden werden können.<br />

So fügt sich der Neubau zurückhaltend in<br />

seine Umgebung ein und respektiert die<br />

Uferzone und den für den See von Echternach<br />

typischen Eindruck des durchgängigen<br />

Grünwalls: Ein leichter Holzriegel<br />

schiebt sich zwischen der Baumeinfassung<br />

hindurch, weckt einerseits die Neugierde<br />

des Spaziergängers und erlaubt<br />

andererseits den Blick von den Zimmern<br />

auf den See. Das Volumen der Sporthalle<br />

ist hingegen in das Gelände versenkt eingegraben<br />

und erhielt eine Fassade aus<br />

Beton, die in Farbe und Oberfläche an Felsen<br />

erinnert. Diese Materialität erscheint<br />

ebenfalls bei der Fassade der hohen Kletterwand<br />

– ein Spiel mit Materialien und<br />

Ausgezeichnetes Angebot zur Erholung<br />

Die Jugendherberge in Echternach<br />

Inhalten. Die Felsen in der Umgebung von<br />

Echternach und das Klettern in dieser<br />

atemberaubenden Landschaft waren ein<br />

Thema bei der Entwicklung der neuen<br />

Jugendherberge.<br />

Das Gebäude nimmt sich durch seine<br />

äußere Gestalt also zurück und bezieht so<br />

ganz selbstverständlich seinen Platz am<br />

Ufer. Wichtig war uns auch das Wechselspiel<br />

von Ein- und Ausblicken. Durch die<br />

großen Glasflächen wirkt die Landschaft<br />

direkt in den Neubau. Und von außen läßt<br />

sich wiederum erahnen, daß dort ganz viel<br />

passiert …<br />

Sporthalle<br />

© Willi Filz<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Funktion und Gestaltung<br />

Es sind ganz unterschiedliche Gäste jeden<br />

Alters, die Jugendherbergen als Unterkunft<br />

wählen – für kurze Zwischenstops<br />

auf Reisen oder auch, um den gesamten<br />

Urlaub an einem Ort zu verbringen. Wichtig<br />

war uns, ein Gebäude zu entwerfen,<br />

dessen Architektur sowohl jungen als<br />

auch älteren Menschen, Gruppen wie einzelnen<br />

Reisenden auf unkomplizierte Art<br />

und Weise ein angemessenes Heim auf<br />

kurze Zeit zu bieten vermag. Es strahlt eine<br />

einladende, freundliche Atmosphäre aus,<br />

die sich jedoch nicht aufdrängt.<br />

Eine Jugendherberge ist für uns eine<br />

»Begegnungsstätte«, in der die Gäste<br />

vielleicht mehr Flexibilität und Offenheit<br />

füreinander mitbringen als in anderen<br />

Unterkünften; ein Ort, wo sie Kontakte<br />

knüpfen und sich kennenlernen können,<br />

ohne auf persönliche Ansprüche verzichten<br />

zu müssen. Für ganz unterschiedliche<br />

Bedürfnisse gilt es Raum zu schaffen: zum<br />

Spielen, für die individuelle Beschäftigung<br />

oder das gesellige Beisammensein. Und<br />

bei alldem muß die Ausstattung dem<br />

Wechsel der Gäste in einer beständigen<br />

Qualität standhalten.<br />

Unser Anspruch an die Architektur ist, diesen<br />

Nutzungsbedingungen gerecht zu werden,<br />

das Gebäude spiegelt folglich »Offenheit«<br />

und Flexibilität wider. Die Verwendung<br />

von Farbe und Materialien sorgt für<br />

eine angenehme Atmosphäre, ist modern,<br />

ohne kühl zu wirken. Die Materialien sind<br />

robust und dennoch mit Liebe zum Detail<br />

entwickelt. Transparente Fassaden laden<br />

ein, sich mit dem Ort zu beschäftigen und<br />

die gewünschte Betätigung zu wählen –<br />

innerhalb der Jugendherberge und draußen<br />

am See.<br />

Die Achse der Freizeitbeschäftigungen,<br />

bestehend aus Sport- und Kletterhalle<br />

sowie Fahrradverleih, soll sich später in<br />

den Außenanlagen parallel zur Straße und<br />

zum Wall entlang dem See fortsetzen in<br />

Form von Tennisplätzen etc. Bereits heute<br />

ist der Neubau ein Ausgangspunkt für<br />

weitere Aktivitäten in der Umgebung wie<br />

Walking, Mountainbiking und Wandern.<br />

Die 14 m hohe Kletterwand wurde von<br />

Beginn an mit erfahrenen Spezialisten entwickelt<br />

und so konzipiert, daß sie auf der<br />

einen Seite für Anfänger interessant ist,<br />

andererseits auch für Profikletterer attraktiv<br />

bleibt, zum Beispiel durch die sogenannte<br />

Boulderwand. Die Einfeldsporthalle<br />

Erdgeschoß<br />

© Witry & Witry<br />

Kletterhalle<br />

© Willi Filz<br />

steht den örtlichen Vereinen sowie den<br />

Besuchern der Jugendherberge zur Verfügung,<br />

sportliche Schwerpunkte sind hier<br />

Basketball und Tischtennis.<br />

Erstes Obergeschoß<br />

© Witry & Witry<br />

[41


42]<br />

Ressourcen und Bauweise<br />

Grundsätzlich haben wir auf einen sparsamen<br />

Umgang mit den Ressourcen Bauland<br />

und Baustoff geachtet sowie darauf, daß<br />

möglichst lokal vorhandene Materialien<br />

zur Ausführung kommen: Auch wurde eine<br />

Priorität gesetzt, und zwar auf nicht gesundheitsschädliche<br />

Baustoffe und solche<br />

mit einem niedrigen Primärenergiegehalt.<br />

Kletterwand<br />

© Patrick Müller<br />

So wurde auf die Verwendung von Kunststoffen<br />

wie PVC weitestgehend verzichtet<br />

und der Einsatz von umweltverträglichen<br />

Stoffen bevorzugt: Für die Holzfassade<br />

haben wir uns zum Beispiel für eine unbehandelte<br />

Lattung aus Lärchenholz entschieden.<br />

Unterrichtsraum<br />

© Willi Filz<br />

Durch eine hochgedämmte Gebäudehülle<br />

und eine kompakte Bauweise wird zudem<br />

ein niedriger Energieverbrauch erreicht.<br />

Längsschnitt<br />

© Witry & Witry<br />

Die Warmwasserbereitung erfolgt mit Hilfe<br />

von Sonnenkollektoren, und es gibt eine<br />

mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />

Die versiegelten Flächen schließlich wurden<br />

minimiert – als eine Konsequenz aus<br />

der sensiblen Einbindung des Gebäudes in<br />

die Landschaft, auf die wir insgesamt<br />

größten Wert gelegt haben.<br />

Wirkung und Würdigung<br />

Im Wettbewerb um die sogenannten<br />

IOC/IAKS Awards wurde der im Dezember<br />

2005 fertiggestellten Jugendherberge in<br />

Echternach eine Auszeichnung zuerkannt,<br />

was die Jury folgendermaßen begründet<br />

hat: »Offenheit und Kommunikation sind<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

wichtige Aspekte für erfolgreiche Jugendherbergen.<br />

Bei der Gestaltung der Sportgebäude<br />

für die Jugendherberge in Echternach<br />

haben die Planer dieses Konzept<br />

konsequent und erfolgreich umgesetzt. Die<br />

anregende Atmosphäre im Innern macht<br />

sportliche Aktivitäten zu einem zentralen<br />

und integralen Bestandteil im Jugendherbergsalltag.<br />

Besonders die anspruchsvoll<br />

ausgewählten Materialien und die farbenfrohe<br />

Gestaltung hinterließen einen positiven<br />

Eindruck bei der Jury. Nach außen hin<br />

wirkt das Gebäude mit seinen strukturierten<br />

Fassaden aus Holz und Beton als eine<br />

Bereicherung der Landschaft am Seeufer.«<br />

Ursula Witry<br />

Bauherr:<br />

Administration communale<br />

de la Ville d’Echternach,<br />

Luxemburg<br />

Betreiber:<br />

Centrale des Auberges<br />

de Jeunesse<br />

Luxembourgeoises,<br />

Luxemburg<br />

Lounge<br />

© Willi Filz<br />

Architekten:<br />

Witry & Witry<br />

Architecture Urbanisme,<br />

Echternach, Luxemburg<br />

Tragwerksplanung:<br />

SGI Ingénieurie S.A.,<br />

Junglister, Luxemburg<br />

Gesamtanlage<br />

© Willi Filz<br />

Gebäudetechnik:<br />

Goblet Lanvandier & Associés<br />

Ingénieurs-Conseils S.A.,<br />

Luxemburg<br />

[43


44]<br />

Einleitung<br />

Gekrümmte Pfeilerscheiben als Analogie<br />

Die neue Autobahnbrücke über die Saale bei Jena-Göschwitz<br />

Neue und alte Brücke<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Die Bundesautobahn A 4 überquert das<br />

etwa 800 m breite Saaletal südlich von<br />

Jena auf einer langen Bogenbrücke mit je<br />

zwei Richtungsfahrbahnen, die noch aus<br />

der Zeit des Reichsautobahnbaus 1938–<br />

1941 stammt und als in technischer und<br />

ästhetischer Hinsicht außergewöhnliches<br />

Bauwerk unter Denkmalschutz steht.<br />

Im Rahmen der Verkehrsprojekte Deutsche<br />

Einheit, sechsstreifiger Ausbau eben jener<br />

A 4, ist sie die letzte Großbrücke in diesem<br />

Autobahnabschnitt. Gemäß dem Beschluß<br />

der Bundesregierung zum sechsstreifigen<br />

Ausbau der Autobahn von Eisenach bis<br />

Dresden soll das vorhandene Bauwerk zur<br />

Aufnahme der Richtungsfahrbahn Dresden–Eisenach<br />

mit drei Fahrspuren und<br />

einer Standspur ertüchtigt und parallel zur<br />

bestehenden Brücke südlich mit einem<br />

lichten Abstand von 5 m eine neue für die<br />

Richtungsfahrbahn Eisenach–Dresden<br />

errichtet werden. Da eine solche Aufgabe<br />

sowohl unter gestalterischen als auch<br />

unter konstruktiven Aspekten hohe Anforderungen<br />

an die Entwurfsplaner stellt,<br />

wollte man die Kreativität mehrerer Ingenieurbüros<br />

nutzen.<br />

Daher wurde von der Straßenbauverwaltung<br />

Thüringen, vertreten durch das Thüringer<br />

Landesamt für Straßenbau, ein<br />

beschränkter Realisierungswettbewerb mit<br />

sechs Teilnehmern ausgelobt. Ziel des Entwurfes<br />

der neuen Saalebrücke war es, ein<br />

eigenständiges, aber dennoch korrespondierendes<br />

Bauwerk zu realisieren, das<br />

sich gemeinsam mit der alten Brücke harmonisch<br />

in die Landschaft einfügt, jedoch<br />

»Alter« Querschnitt<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

den Charakter der denkmalgeschützten<br />

Tragstruktur und deren Ansicht weitestgehend<br />

erhält. Seit dem Baubeginn der alten<br />

Brücke sind beinahe 70 Jahre vergangen,<br />

so sollte die neue – wie seinerzeit die alte<br />

– auch ein Zeugnis des aktuellen Wissens<br />

und Könnens in Formgebung, Material und<br />

Bauweise sein. Gewinner des Wettbewerbs<br />

war das Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

aus Erfurt, dem entsprechend den Auslobungsbedingungen<br />

die Planungsleistungen<br />

bis zur Ausschreibungsreife übertragen<br />

wurden.<br />

… Baujahr 1938–1941<br />

© Ingenieurbüro<br />

Kleb GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Alte Saaletalbrücke<br />

Die alte Saaletalbrücke wurde am 18.<br />

August 1939 nach über zweijähriger Bauzeit<br />

für den Verkehr freigegeben, die letzten<br />

Arbeiten waren jedoch erst 1941 vollständig<br />

abgeschlossen. Die Gewölbereihe<br />

aus Quadermauerwerk, eine der längsten<br />

und markantesten Deutschlands, ist 794 m<br />

lang, hat eine Nutzbreite von 19,70 m und<br />

verläuft maximal 20 m hoch über dem Talgrund.<br />

Sie gliedert sich in eine 648 m<br />

lange Hauptbrücke, eine Vorlandbrücke<br />

West mit 117 m und eine Vorlandbrücke<br />

Ost mit 29 m. Die Hauptbrücke besteht aus<br />

17 halbkreisförmigen Gewölbebögen,<br />

wobei es sich um Klinker-Spargewölbe<br />

handelt, die mit Muschelkalkquadern verblendet<br />

sind. Ihre Stützweite wächst entsprechend<br />

der zunehmenden Pfeilerhöhe<br />

geringfügig an. Jeder behauene Stein hat<br />

eine eigene Nummer, mit der seine Position<br />

im Bauwerk bestimmt werden kann.<br />

Die Unterführung der vierstreifigen Bundesstraße<br />

88 am Ende der Vorlandbrücke<br />

West ist zudem mit einem flachen Gewölbe<br />

versehen, unterhalb der Hauptbrücke verlaufen<br />

auf der Westseite die Saalebahn<br />

und die Saale, in Talmitte einige Feldwege,<br />

weiter im Osten die Roda und nahe dem<br />

östlichen Widerlager die Holzlandbahn<br />

Gera–Jena. Während des Zweiten Weltkrieges<br />

wurden zwei Bögen über der<br />

Saale zerstört, nach dessen Ende aber<br />

detailgetreu wiedererrichtet. Die alte<br />

Brücke ist seit den 1940er Jahren Heimstatt<br />

von Turmfalken und Brutplatz der mit<br />

49 Brutpaaren größten Dohlenkolonie Thüringens.<br />

»Scheibenwirkung«<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Nach der Fertigstellung der neuen und<br />

Instandsetzung der alten Saaletalbrücke<br />

wird diese für die Aufnahme der Richtungsfahrbahn<br />

Dresden–Eisenach umgebaut.<br />

Entwicklung eines Pfeilers<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Geometrie<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Neue Saaletalbrücke<br />

Das Hauptgestaltungselement der neuen<br />

Saalebrücke bilden die weit ausladenden<br />

Stahlbetonpfeilerscheiben, die in Anpassung<br />

an die alte Überführung jeweils einen<br />

anderen Krümmungsradius aufweisen. Die<br />

Scheibendicke beträgt 1,50 m und nimmt<br />

damit die sichtbare Dicke der gemauerten<br />

Kalksteinbögen der vorhandenen Brücke<br />

auf. Jeder Pfeiler besteht aus zwei gekrümmten<br />

Scheiben, die am Kopf durch<br />

zwei Zugbänder miteinander verbunden<br />

sind. Ursprünglich waren diese Zugbänder<br />

als vorgespannte Stahlbetonfertigteile<br />

geplant, wurden dann aber aufgrund eines<br />

Sondervorschlages aus Stahlrohr gefertigt<br />

und befinden sich nun im nicht sichtbaren<br />

Bereich zwischen den Balken des Überbaus.<br />

Die gekrümmten Scheiben laufen an<br />

den Pfeilerfüßen zusammen und münden<br />

dort in (sichtbare) Betonsockel, die, analog<br />

der alten Brücke, mit Muschelkalkquadern<br />

verblendet sind. Die maximale Pfeilerhöhe<br />

richtet sich nach der Ausladung<br />

der Scheiben und beträgt 20 m, wobei ihre<br />

Köpfe über festinstallierte Leitern auf den<br />

Bogenrücken zu erreichen sind; links und<br />

rechts des Lagersockels ist zudem Raum<br />

für Hubpressen vorgesehen. Mit dieser<br />

Pfeilerform gelang es, die Stützweiten zu<br />

verkleinern, indem auf jedem Pfeiler zwei<br />

Achsen angeordnet wurden, um den Über-<br />

[45


46]<br />

Widerlager …<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

bau äußerst schlank zu halten, damit er<br />

möglichst wenig von der alten Brücke verdeckt.<br />

Die Pfeiler der Hauptbrücke wurden mit<br />

Großbohrpfählen (d = 1,50 m) im tieferliegenden<br />

Sandstein gegründet, die kleinen<br />

auf der westlichen Hochebene hingegen<br />

im anstehenden Festgestein mit einer<br />

Flachgründung versehen.<br />

Südansicht<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Widerlager:<br />

Die Vorderkanten der Widerlager auf beiden<br />

Seiten entsprechen der Bogenform,<br />

die von der alten Saalebrücke übernommen<br />

wurde. Und so handelt es sich in beiden<br />

Fällen um Ortbeton-Kastenwiderlager<br />

mit Flachgründung, die durch einen Wartungsgang<br />

begehbar sind. Bei dem östlichen<br />

Widerlager gibt es durch die Übernahme<br />

der alten Brückenproportionen<br />

aber eine Besonderheit: Es gelangt mit sei-<br />

ner Gründung fast auf das Niveau des Saaletales,<br />

so daß eine ca.13 m tiefe Baugrube<br />

im Fels entstand. Die Flügel des Widerlagers<br />

sind 20,27 m lang und werden durch<br />

ein Stahlbeton-Zugband miteinander verbunden,<br />

das hier gleichzeitig als Gewölbedurchgang<br />

für Fußgänger und Radfahrer<br />

durch das Widerlager dient. Dessen Größe<br />

und Form korrespondieren wiederum mit<br />

denen des Widerlagerdurchgangs der<br />

alten Brücke.<br />

Überbau:<br />

Für den Überbau wurde der Regelquerschnitt<br />

RQ 35,5 zugrunde gelegt, wobei<br />

sich alle vier Streifen als Fahrspuren für<br />

beide Richtungsfahrbahnen nutzen lassen,<br />

zum Beispiel, während die alte Saaletalbrücke<br />

saniert wird. – Ein 1,50 m schlanker,<br />

zweistegiger Spannbetonplattenbalken-<br />

Querschnitt mit 0,50% Gefälle in Richtung<br />

Ost wurde im Taktschiebeverfahren von<br />

West nach Ost über das Saaletal gescho-<br />

ben. Diese Bauweise hat man gewählt,<br />

weil sie die Umwelt schonte und die Dohlenkolonie<br />

in der alten Brücke nur wenig<br />

beeinflußte. Die Stützweiten ändern sich<br />

ständig geringfügig und erreichen maximal<br />

28,85 m. Damit die Unterbauscheiben nicht<br />

zu massig werden, kamen außerdem große<br />

Überbaukragarme zur Ausführung, die eine<br />

Quervorspannung erfordern. Herstellungsbedingt<br />

hat der Überbau keine Stützenquerträger,<br />

so daß die Torsion über die<br />

»Zwischenraum«<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Fahrbahnplatte und die Endquerträger<br />

begrenzt werden mußte. Die torsionssteifen<br />

Hauptträger sind 2,90 m breit, ihr Vorspannungsgrad<br />

ist aufgrund der Bauzustände<br />

relativ hoch.<br />

Lager und Übergangskonstruktionen:<br />

Da durch die Verkehrsbelastung eine hohe<br />

dynamische Beanspruchung entsteht,<br />

wurde der Überbau mit speziellen Verformungsgleitlagern<br />

versehen, die zur Abtragung<br />

der Windlasten in Querrichtung<br />

gehalten sind. Die feste Achse befindet<br />

sich etwa in Brückenmitte, der Dehnweg<br />

der beidseitigen, mehrfaltigen, wasserdichten<br />

Übergangskonstruktionen beträgt<br />

jeweils 524 mm.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Brückenausstattung:<br />

Die Entwässerungsleitung verläuft zwischen<br />

den Balken des Überbaus und über<br />

den Pfeilern in Längsrichtung zwischen<br />

den Zugbändern, ist von außen also nicht<br />

erkennbar. Im Durchgang im Widerlager<br />

Ost wurde eine Beleuchtung nach RiZ des<br />

BMV Licht 1 installiert, und auf der Brücke<br />

befinden sich Signaleinrichtungen für den<br />

Betrieb des anschließenden Tunnels. Die<br />

Stahlrohrleitern auf den Rücken der Pfeilerscheiben<br />

sind mit einer parallellaufenden<br />

Stange versehen, die zum Einhängen<br />

eines Sicherheitsgurtes dient, während<br />

der Zugang zum Wartungsgang des Widerlagers<br />

West über ein Gitterrostpodest<br />

sichergestellt ist.<br />

Die neue Brücke hat eine ganz eigene Formensprache,<br />

die sich jedoch an die der<br />

Lichte Weite zwischen den Widerlagern 726,02 m<br />

Breite zwischen den Geländern 19,50 m<br />

Lichte Höhe 5,00–21,00 m<br />

Stützweiten 10,82–29,14 m<br />

Konstruktionshöhe 1,50 m<br />

… Richtung Dresden<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

alten anpaßt. Auf die besondere Gestaltung<br />

von Kappen und Geländer wurde<br />

daher verzichtet und statt dessen auf einfache,<br />

standardisierte Lösungen zurückgegriffen.<br />

Anzahl der Felder 17 Hauptöffnungen, 2 Vorlandöffnungen<br />

Statisches System des Überbaus Mehrfelddurchlaufträger<br />

Überbau Spannbetonplattenbalken<br />

Unterbau Stahlbetonpfeiler und -widerlager<br />

Gründung Großbohrpfähle<br />

Herstellung Überbau: Taktschiebeverfahren<br />

Unterbau: Örtliche Schalung<br />

Besonderheiten Gekrümmte Pfeilerscheiben mit Kopfzugbändern<br />

Bauzeit 36 Monate<br />

Fertigstellung 2006 (Abnahme 2007)<br />

Baukosten 17,03 Millionen Euro<br />

Technische Daten<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Auszeichnung<br />

Das Ingenieurbüro Kleb, das zunächst den<br />

Wettbewerb gewonnen hatte und dann<br />

auch für die Ausführungsplanung verantwortlich<br />

zeichnete, wurde von der Ingenieurkammer<br />

Thüringen mit dem Großen<br />

Thüringer Ingenieurpreis 2006 ausgezeichnet.<br />

In der Begründung der Jury heißt es:<br />

»Die neue Saaletalbrücke ist ein spektakulärer<br />

Brückenbau, bei dem die Gestalt sehr<br />

wesentlich von der vorhandenen, alten<br />

Saaletalbrücke bestimmt wird. Die Konstruktion<br />

entspricht jedoch modernen<br />

ingenieurmäßigen Ansprüchen und setzt<br />

die Vorgaben vollständig und zugleich auf<br />

schönste Weise um. Als Innovation sind<br />

die gespreizten Pfeiler aus bogenförmigen<br />

Scheiben mit Zugbändern anzusehen. Sehr<br />

beachtlich sind die Länge des Bauwerkes<br />

mit den daraus resultierenden Dehnungsproblemen,<br />

die schlanke Fahrbahnplatte<br />

und vor allem die technisch-ästhetischen<br />

Überlegungen, die zur Herstellung der<br />

Brücke in dieser gelungenen Form führten.<br />

[47


48]<br />

Das ingenieurtechnische Gewicht dieser<br />

Brücke ist hoch, sie ist ein markantes Bauwerk<br />

für Thüringen geworden.«<br />

An dieser Einschätzung wird wohl niemand<br />

zweifeln wollen.<br />

Zwei Brücken<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Ausblick<br />

Unmittelbar im Anschluß an die Realisierung<br />

der neuen wurde mit der Renovierung<br />

der alten Saaletalbrücke begonnen, die<br />

voraussichtlich bis 2009 dauern dürfte. Die<br />

Dohlen aber, die sich als echte »Landstreicher«<br />

bisher weder von den mit der Zeit<br />

immer lauter werdenden Autobahngeräuschen<br />

noch von dem Baulärm der neuen<br />

Brücke, die ja in nur 5 m Entfernung errichtet<br />

wurde, von »ihrer« Brücke haben verjagen<br />

lassen, werden sich wohl während<br />

der Instandsetzungsarbeiten mit den in<br />

… mit Graffiti<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

der näheren Umgebung vorbereiteten Nistkästen<br />

zufriedengeben oder artgerecht<br />

selber Nester bauen müssen. Es bleibt<br />

spannend, wie sie sich im kommenden<br />

Frühjahr verhalten und ob sie nach der<br />

Wiederinbetriebnahme der alten Brücke<br />

unter diese zurückkehren werden. Mit der<br />

Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus<br />

der Bundesautobahn A 4 wird freilich in<br />

jedem Fall eine wichtige Lücke im europäischen<br />

Ost-West-Verkehr geschlossen.<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Walochnik,<br />

Perching, Österreich<br />

Literatur<br />

– Müller, H.; Roschig, J.: Der Ingenieurwettbewerb<br />

für die Autobahnbrücke über die Saale<br />

bei Jena-Göschwitz; in: Bautechnik 77, Heft 8,<br />

2000, S. 536–560.<br />

– Ingenieurkammer Thüringen (Hrsg.): Großer<br />

Thüringer Ingenieurpreis 2006. Erfurt 2007.<br />

– Autobahnamt Thüringen (Hrsg.): Der Bauwerksentwurf<br />

der neuen Saalebrücke im Zuge der<br />

BAB A 4 bei Jena-Göschwitz; in: Bürgerinformation<br />

Nr. 6. Erfurt 2002.<br />

– Kleb, T.: Von der Vision zur Wirklichkeit. Erläuterungen<br />

zum Bauwerk; in: Großer Thüringer<br />

Ingenieurpreis 2006. Erfurt 2007.<br />

Bauherr:<br />

Bundesrepublik Deutschland,<br />

vertreten durch:<br />

Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Wohnungswesen,<br />

Bonn<br />

Thüringer Landesamt für Straßenbau,<br />

Erfurt<br />

Entwurf und Planung:<br />

Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kleb,<br />

Erfurt<br />

Architektonische Beratung:<br />

Heinz Hömmrich,<br />

Weimar<br />

Ausführungsplanung:<br />

Kinkel + Partner,<br />

Neu-Isenburg<br />

Prüfingenieur:<br />

Leonhardt, Andrä und Partner,<br />

Stuttgart<br />

Ausführung:<br />

Gerdum u. Breuer<br />

Bauunternehmen GmbH,<br />

Kassel<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Eine erste Seilkonstruktion im Allgäu<br />

Die Rosenaubrücke über die Iller in Kempten<br />

Einleitung<br />

Die Rosenaubrücke befindet sich im Bereich<br />

der Kemptener Altstadt und ist Teil<br />

eines Ensembles von insgesamt fünf Brükken,<br />

das seinesgleichen sucht. Neben den<br />

größten Stampfbetonbrücken der Welt,<br />

1906 errichtet, sind hier auch eine alte<br />

Holzgitterfachwerkbrücke aus dem Jahr<br />

1847 und eine Stahlbogenbrücke von 1889<br />

in unmittelbarer Nähe als besondere,<br />

denkmalgeschützte Bauwerke zu nennen.<br />

Dazu kommt, daß sie in der Baulast von<br />

Investoren liegt, die das Areal der ehemaligen<br />

Spinnerei und Weberei zu einer<br />

Wohnsiedlung umnutzen wollen. – Die<br />

Stadt Kempten hatte im Bebauungsplan<br />

zunächst eine Sanierung der vorhandenen<br />

Brücke zur Auflage gemacht. Aufgrund<br />

ihres schlechten baulichen Zustandes,<br />

gekennzeichnet durch alters- und witterungsbedingte<br />

Schäden sowie Auflösungserscheinungen,<br />

und einer außergewöhnlichen<br />

Hochwasserproblematik – die alte<br />

Werksbrücke aus dem Jahr 1886 wurde<br />

bei den Hochwassern 1999 und 2005 ange-<br />

Bauwerk von 1886<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

strömt und verursachte einen für die<br />

Kemptener Altstadt gefährlichen Aufstau –<br />

wurde der Überbau der unter Denkmal stehenden<br />

»Eisernen Brücke« im Januar 2006<br />

rückgebaut.<br />

Brückenensemble<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Ihre Neukonstruktion ersetzt die frühere<br />

Werksbrücke und dient nun der Verbindung<br />

des innerörtlichen und des übergeordneten<br />

Fußgänger- und Radwegverkehrs.<br />

Entwurf<br />

Im Rahmen der Vorentwurfsplanung wurden<br />

drei Varianten unter statisch-konstruktiven<br />

Aspekten hinsichtlich Gestaltung und<br />

des Städtebaus, Gesamtkosten und Unterhalt<br />

sowie Abflußquerschnitt untersucht<br />

und beurteilt:<br />

– Variante 1: Überbau als Stahlfachwerk,<br />

zweifeldrig mit Mittelpfeiler<br />

– Variante 2: Überbau als Stahlfachwerk,<br />

einfeldrig<br />

– Variante 3: Überbau als abgespannte<br />

Konstruktion, einfeldrig<br />

Als einzig richtige Lösung wurde eine stützenfreie<br />

Brücke mit ca. 54 m Stützweite<br />

erachtet.<br />

[49


50]<br />

Um aus der Perspektive des Denkmalschutzes<br />

und des Städtebaus herauszuarbeiten,<br />

welcher verbleibende Typ, Fachwerk-<br />

oder Hängebrücke, der »passendere«<br />

an dieser Stelle ist, wurde eine<br />

Visualisierung der beiden Varianten 2 und<br />

3 durchgeführt. – Der Bauherr, die Stadt<br />

Kempten und das Landesamt für Denkmalpflege<br />

entschieden sich für die Hängeseilbrücke,<br />

also Variante 3.<br />

Querschnitt<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Durch die hohe Transparenz der Seilkonstruktion<br />

bleibt der umliegende denkmalgeschützte<br />

Bereich optisch nahezu unberührt:<br />

Die Pylonen wurden bewußt in Fortsetzung<br />

der Baumreihe auf der Westseite<br />

angeordnet, während sich die Gestalt der<br />

Brücke auf der Ostseite, wo der zukünftige<br />

Platz entsteht, als ein weiches Auslaufen<br />

oder Anlanden darstellt. Gleichzeitig erhält<br />

ihr Benutzer die Möglichkeit, den Kräfteverlauf<br />

zu erleben. Hinzu kommt ferner,<br />

daß das vorhandene Ensemble derart<br />

durch eine moderne und elegante »eiserne«<br />

Brücke ergänzt wird.<br />

Um die Hochwassersituation zu entschärfen,<br />

wurde die Geländeroberkante der<br />

anschließenden Geh- und Radwege<br />

außerdem um ca. 1,00 m an den Auflagern<br />

und 1,39 m in Brückenmitte angehoben.<br />

Ansicht<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Tragkonstruktion<br />

Als Querschnitt wurde eine robuste und<br />

dauerhafte Betonfahrbahn mit seitlichen<br />

Stahlhohlkästen gewählt. Der Vorteil ist,<br />

daß trotz stützenfreier Überspannung der<br />

Iller nur eine sehr geringe Fahrbahnplattendicke<br />

benötigt wird, was einen maximalen<br />

Durchflußquerschnitt ermöglicht. Der<br />

als selbstverankerte Hängeseilbrücke ausgeführte<br />

Überbau weist eine Stützweite<br />

von ca. 54,00 m auf, die Breite zwischen<br />

den Geländern mißt 3,50 m. In Längsrichtung<br />

handelt es sich um einen Verbundträger,<br />

bestehend aus den Stahlhohlkästen<br />

und der Betonfahrbahnplatte, im Querschnitt<br />

umfaßt er eine Stahlbetonplatte<br />

aus Fertigteilen mit Ortbetonergänzung<br />

und seitlichen Stahlhohlkästen. Zusätzlich<br />

wurden Stahlquerträger alle ca. 5,70 m<br />

angeordnet, um im Bauzustand über einen<br />

stabilen Trägerrost zu verfügen und im<br />

Endzustand die Fahrbahnplatte im Bereich<br />

der Hänger zu verstärken. Die Konstruktionshöhe<br />

der Fahrbahnplatte beträgt<br />

25 cm aus 10 cm Fertigteil mit 15 cm Ortbetonergänzung,<br />

die dichtgeschweißten<br />

Stahlhohlkästen haben eine Höhe von<br />

45 cm.<br />

Die 85 mm starken Hauptseile werden<br />

jeweils an einen geneigten Pylon angeschlossen<br />

und über eine Abspannung verankert.<br />

Bei einer Pylonhöhe über Gelände<br />

von ca. 22,00 m erfolgt die Aufhängung der<br />

Fahrbahntafel über geneigte Hängerseile<br />

mit einem Durchmesser von 21 mm und<br />

einem Abstand von 5,70 m.<br />

Längsschnitt<br />

© Gerhard Pahl/<br />

Dr. Schütz Ingenieure<br />

Grundriß<br />

© Gerhard Pahl/<br />

Dr. Schütz Ingenieure<br />

[Umrisse]


»Unterseite«<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

[Umrisse]<br />

Die technischen Daten dieses Überführungsbauwerks<br />

sind:<br />

– Brückenklasse: 3,50 kN/m 2 gemäß<br />

DIN-Fachbericht 101 oder ein Einzelfahrzeug<br />

mit einem zulässigen Gesamtgewicht<br />

von 5 t<br />

– Statisches System: selbstverankerte<br />

Hängebrücke<br />

– Stützweiten: 53,86 m<br />

– Lichte Weite: 53,04 m<br />

– Lichte Höhe: ca. 4,00 m (Normalwasserstand)<br />

– Kreuzungswinkel: 100,00 gon<br />

– Unterkante der Brücke: 665,92 m NN<br />

im Auflagerbereich und 666,31 m NN in<br />

Feldmitte<br />

– Breite: 3,50 m zwischen den Geländern<br />

– Gesamtlänge: ca. 55,00 m<br />

– Brückenfläche: 188,50 m 2<br />

Westliches Widerlager<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Statische Berechnung<br />

Der Stahlüberbau wurde als ein räumlicher<br />

Trägerrost (Stabwerk) modelliert, die<br />

Betonfahrbahnplatte dabei als Finite-Element-Platte<br />

über Kopplungen an die Hohlkästen<br />

und die Querträger angeschlossen.<br />

Das heißt, alle Stäbe sind entsprechend<br />

ihrer tatsächlichen Geometrie abgebildet<br />

worden, und zwar unter Berücksichtigung<br />

des Versatzes zwischen Fahrbahnplatte<br />

und Stahlhohlkasten.<br />

Um die Steifigkeit der Abspannung realistisch<br />

anzusetzen, wurden auch die<br />

Druckbalken vom Abspannseil zum westlichen<br />

Widerlager als Stäbe begriffen:<br />

Über diese Druckbalken ist die Normalkraft<br />

im Überbau mit den horizontalen<br />

Komponenten der Abspannseile kurzgeschlossen.<br />

Damit müssen die Verpreßpfähle<br />

im wesentlichen Vertikalkräfte in<br />

den Boden ableiten.<br />

Der gesamte Bauablauf wurde zudem<br />

durch ein sukzessives Aktivieren der<br />

jeweiligen Tragelemente dargestellt: Im<br />

ersten Bauabschnitt wirkt das Eigenge-<br />

Östliches Widerlager<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Seilverankerung<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

wicht der Stahlhohlkästen mit dem Eigengewicht<br />

der Fertigteilelementplatten des<br />

Frischbetongewichtes und der Verkehrslast<br />

infolge Betonierens auf den reinen<br />

Stahlträgerrost. Die Spannungen aus dem<br />

Eigengewicht der Stahlhohlkästen und der<br />

gesamten Fahrbahnplatte werden in den<br />

Stahlträgern eingefroren. Durch Abheben<br />

der Konstruktion von den Zwischenstützungen<br />

erfolgt dann eine Umlagerung auf<br />

den Verbundquerschnitt, was dadurch<br />

erfaßt wurde, daß das Eigengewicht der<br />

Stahlhohlkästen und der gesamten Fahrbahnplatte<br />

durch Ansatz der Auflagerkräfte<br />

in den Auflagerpunkten Berücksichtigung<br />

findet. Die so ermittelten Schnittgrößen<br />

sind für alle Tragwerksteile, die<br />

erst während des Anhebvorgangs aktiviert<br />

werden, maßgebend. Dies betrifft die<br />

Betonfahrbahnplatte, die Pylonen, die Seilkonstruktion<br />

und die Abspannung inklusive<br />

Druckbalken. – Für die Stahlhohlkästen<br />

waren die Spannungen aus dieser Belastung<br />

mit jenen aus dem Bauzustand<br />

»Betonieren« zu überlagern.<br />

[51


52]<br />

Dynamische Untersuchung<br />

Die Brücke ist aufgrund ihrer Bauweise<br />

als leichte und weiche Tragkonstruktion<br />

schwingungsanfällig. Deshalb wurde<br />

zunächst ein Schwingungstilger optional<br />

für den Endzustand vorgesehen.<br />

Um allerdings möglichst auf seine Anordnung<br />

verzichten zu können, wurden zunächst<br />

eine dynamische Berechnung und<br />

im Anschluß an die ersten Ergebnisse<br />

dann eine Optimierung des Tragwerks<br />

durchgeführt: Die ermittelten Beschleunigungen<br />

und Verschiebungen für die dynamische<br />

Anregung durch Fußgänger oder<br />

Läufer lagen dadurch innerhalb der in der<br />

relevanten Fachliteratur angegebenen<br />

Grenzen; die mit den Programmen ase und<br />

dyna errechneten Werte sind hier in einer<br />

Tabelle aufgelistet.<br />

Die rechnerisch ermittelten Werte wurden<br />

später durch eine Messung am fertigen<br />

Bauwerk überprüft, wobei sich eine sehr<br />

gute Übereinstimmung der gemessenen<br />

mit den errechneten feststellen ließ. Auch<br />

weil das Dämpfungsverhalten des Bauwerks<br />

dem rechnerischen Ansatz entsprach,<br />

konnte schließlich auf den Einbau<br />

eines teuren und zudem unterhaltsaufwendigen<br />

Schwingungsdämpfers verzichtet<br />

werden.<br />

Maßgebende Eigenfrequenz<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Anspannen der Abspannseile<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Anregung f [Hz] m max u z [mm] max v z [m/s] max a z [m/s 2 ]<br />

Gehen außermittig 2,329 1 1,07 0,01 0,10<br />

Gehen außermittig 2,329 6 6,42 0,06 0,60<br />

Laufen außermittig 2,329 1 1,84 0,02 0,34<br />

Laufen außermittig 2,329 3 5,52 0,06 1,02<br />

Montage …<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

Fertigung und Montage<br />

Die Errichtung des Überbaus bedurfte als<br />

Besonderheit keines Traggerüsts, denn die<br />

bestehenden Pfeiler der alten Brücke<br />

ließen sich hier sehr kostengünstig als<br />

temporäre Hilfsstützung verwenden.<br />

Maßgebende Eigenfrequenz<br />

© Dr. Schütz Ingenieure<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Die Stahlhohlkästen wurden daher werkseitig<br />

in zwei Teilen mit Überhöhung hergestellt<br />

und angeliefert, der Trägerrost hinter<br />

dem östlichen Widerlager montiert und<br />

dann auf die zwei vorhandenen Pfeiler der<br />

alten Brücke eingehoben. Danach erfolgte<br />

das Verlegen der 10 cm dicken und bis zu<br />

2,20 t schweren Fertigteilelementplatten,<br />

so daß die Ortbetonergänzung ohne aufwendige<br />

Schalung aufgebracht werden<br />

konnte.<br />

Nach dem Aushärten der Fahrbahnplatte<br />

schlossen sich die Montage der Seilkonstruktion<br />

auf der bauseitigen Dreifeldbrücke<br />

und das Aufrichten der Pylonen an.<br />

Die Vorspannung der Hauptseile, an den<br />

Abspannpunkten vorgenommen, wurde<br />

nun so gewählt, daß sich unter den ständigen<br />

Lasten die gewünschte Form des<br />

Überbaus einstellte – und der Überbau<br />

sich von der provisorischen Lagerung auf<br />

den alten Pfeilern abhob. Die alten Pfeiler<br />

konnten dann rückgebaut und die Brücke<br />

mit Geländer und Belag versehen werden.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Pahl<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dr. Schütz Ingenieure,<br />

Kempten<br />

Bauherr:<br />

Eptagon Immobilienholding GmbH & Co. KG<br />

c/o Anterra AG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Fünfte Eptagon Immobilien GmbH & Co. KG,<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Entwurf und Gesamtplanung:<br />

Dr. Schütz Ingenieure<br />

Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH<br />

Gerhard Pahl, Stefan Wilfer,<br />

Kempten<br />

Prüfingenieur:<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Albrecht,<br />

München<br />

Ausführung:<br />

Matthäus Schmid Bauunternehmen<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Baltringen<br />

STS Stahltechnik GmbH,<br />

Regensburg<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH,<br />

Memmingen<br />

Fertiggestelltes Bauwerk<br />

© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />

StahlbauBrücken2_02_2007_90x127_Page 1 15.02.2008 15:09:00<br />

[53


54]<br />

Faszination Brückenbau als Herausforderung<br />

Das achte Symposium Brückenbau der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />

Neue Hochbrücke Freimann<br />

© Autobahndirektion Südbayern<br />

Brücken und Betreibermodelle<br />

Innovative Entwürfe sowie neue Verfahren<br />

und Bauweisen standen am 12. und 13.<br />

Februar 2008 ebenso auf der Agenda des<br />

achten Symposiums Brückenbau der<br />

VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN wie Fragen<br />

der Finanzierung und des Unterhalts<br />

von Straßen- und Schienenwegen. Rund<br />

150 Teilnehmer und mehr als 30 Referenten<br />

aus dem In- und Ausland tagten im Renaissance<br />

Hotel in Leipzig, das schon in den<br />

vorangegangenen Jahren den angenehmen<br />

Rahmen für das etablierte Dialogforum<br />

von Bauherren, Brückenplanern und<br />

bauausführenden Firmen bot.<br />

Nach der Begrüßung durch Dipl.-Ing.<br />

Michael Wiederspahn, dem die Moderation<br />

der Veranstaltung oblag, erläuterte<br />

Ministerialrat Dipl.-Ing. Joachim Naumann<br />

vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung, Bonn, in seinem<br />

Eingangsreferat Erfahrungen und Perspektiven<br />

mit verschiedenen Public-Private-<br />

Partnership-Modellen für Straßenprojekte.<br />

Dabei skizzierte er zu Anfang den prinzipiellen<br />

Unterschied zwischen A- und F-<br />

Modellen, zeigte dann deren Vorteile wie<br />

Risiken auf und widmete sich schließlich<br />

den im Zuge solcher Vorhaben zu realisierenden<br />

Großbrücken und Tunnelbauwerken,<br />

um deren technische Besonderheiten<br />

ebenfalls zu veranschaulichen.<br />

In den nächsten drei Vorträgen wurden<br />

Einzelprojekte aus Bayern vorgestellt:<br />

Nach einer kurzen Einleitung von Ministerialrat<br />

Prof. Dipl.-Ing. Hans Pfisterer, Oberste<br />

Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern, München, informierten<br />

Ltd. Baudirektor Dr.-Ing. Uwe Willberg,<br />

Autobahndirektion Südbayern, München,<br />

und Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton Obholzer,<br />

Ingenieurbüro Baumann + Obholzer, München<br />

und Innsbruck, über das Konzept, die<br />

technischen Details und den Stand der Ar-<br />

Sinntal-Brücke<br />

© Autobahndirektion Nordbayern<br />

Brücke über die Moskva<br />

© NPO Mostowik<br />

beiten bei der Tragwerkstrennung und Erneuerung<br />

der Hochbrücke Freimann, die im<br />

Norden von München die Autobahn A 9<br />

Nürnberg–München mit den äußeren<br />

Stadtringen verknüpft. Da die Aufrechterhaltung<br />

des Verkehrs während des Abbruchs<br />

und Neubaus generell gewährleistet<br />

sein muß, an der vorhandenen Konstruktion<br />

aber in einem ersten Schritt umfangreiche<br />

Änderungen des statischen<br />

Systems erfolgen, wird hier ein detailliertes<br />

Monotoringverfahren durchgeführt,<br />

dessen Struktur und Ablauf Dr.-Ing. Markus<br />

Hennecke, Zilch + Müller Ingenieure, München,<br />

zu beschreiben wußte.<br />

Anhand eindrucksvoller Visualisierungen<br />

demonstrierte danach Baudirektor Dipl.-<br />

Ing. Bernd Jedelhauser, Autobahndirektion<br />

Südbayern, München, die Schwierigkeiten<br />

bei der Neuerrichtung der Bahnbrücke<br />

Bernau, die das sogenannte Chiemseebecken<br />

quert. Während andere große Bauwerke<br />

in unmittelbarer Nähe, wie zum Beispiel<br />

Schloß Herrenchiemsee, auf Fels gegründet<br />

worden sind, wurde die Autobahn<br />

in den 1930er Jahren »schwimmend«<br />

durch dieses verlandete Becken gelegt,<br />

was ungleichmäßige Setzungen von 1,00–<br />

1,80 m sowie Verkippungen der Brücke zur<br />

Konsequenz hatte. Bei ihrer Erneuerung<br />

entschied man sich daher für eine Tiefgründung<br />

mit 18 bis zu 60 m langen Bohrpfählen,<br />

die bis in den Felsuntergrund reichen<br />

– im einzelnen eine technische Meisterleistung<br />

und ein seltenes Ereignis im<br />

Brückenbau.<br />

Im Anschluß daran schilderte Dipl.-Ing.<br />

Peter Radl, SSF Schmitt, Stumpf, Frühauf<br />

und Partner Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

München, die Planung und Besonderheiten<br />

einer Stahlverbundkonstruktion beim<br />

Bau der neuen Autobahnbrücke über das<br />

Sinntal, wobei er deren schmale Stahlkästen<br />

mit beidseitig strebenförmiger Abstüt-<br />

Freudenauer Hafenbrücke<br />

© Atelier Wimmer<br />

zung der Fahrbahnplatte durch Rohr-Diagonalenfachwerke<br />

als Charakteristika<br />

benannte.<br />

Internationale Großprojekte<br />

Direkt nach dem Mittagessen thematisierte<br />

Baudirektor Dipl.-Ing. Günther Kleiner von<br />

der Autobahndirektion Nordbayern, Nürnberg,<br />

den Entwurf der Kauppenbrücke,<br />

einer Taktschiebebrücke an der A 3, die<br />

Teil des 8 km langen planfestgestellten<br />

Abschnitts von der Anschlußstelle Hösbach<br />

bis eben zu genau jener Kauppenbrücke<br />

ist und zudem unmittelbar an die<br />

Einhausung Hösbach angrenzt. Und so<br />

erörterte er unter anderem, welche Anstrengungen<br />

notwendig werden, um die<br />

Immissionswerte bzw. den Lärmpegel an<br />

einer solch hochbelasteten Fernverkehrsverbindung<br />

zu senken.<br />

Den Blick weiter nach Süden lenkend, vertiefte<br />

nun Baudirektor Dr.-Ing. Michael<br />

Fuchs, wiederum Autobahndirektion Nordbayern,<br />

die schwierigen Randbedingungen<br />

bei der Konzeption und Realisierung der<br />

vielen größeren und kleineren Über- und<br />

Unterführungen beim Neubau der A 6 zwischen<br />

Amberg-Ost und dem Autobahnkreuz<br />

Oberpfälzer Wald, die innerhalb kürzester<br />

Zeit errichtet werden mußten, um<br />

die parallel erfolgenden Erdarbeiten nicht<br />

zu beeinträchtigen, was erhebliche Anforderungen<br />

an die Ablaufplanung für die immerhin<br />

20 km umfassende Strecke stellte.<br />

Aus dem hohen Norden Deutschlands<br />

stammten hingegen die beiden Diplomingenieure<br />

Uwe Heiland, Eiffel Deutschland<br />

Stahltechnologie GmbH, Hannover, und<br />

Udo Weißel, Tiefbauamt der Stadt Kiel, die<br />

ein innerstädtisches Projekt präsentierten:<br />

die Gablenzbrücke am Kieler Hauptbahnhof,<br />

einen Großbrückenzug, dessen Verwirklichung<br />

den Abbruch der alten wie den<br />

Querverschub einer neuen Bogenstruktur<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

um ca. 13,40 m im September 2008 beinhaltet,<br />

wobei der Verkehr zunächst »einbahnig«<br />

über die Rampenbrücke abgewickelt<br />

wird.<br />

Warum für den Entwurf der Brücke Gottleuba<br />

in Pirna ein Wettbewerb ausgelobt<br />

wurde, erklärte nach der Kaffeepause<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Reintjes, Deges<br />

GmbH, Berlin, indem er das gesamte Verfahren,<br />

alle eingereichten Arbeiten und<br />

den letztlich prämierten Vorschlag näher<br />

beleuchtete. Daran anknüpfend, konkretisierte<br />

Dipl.-Ing. Gregor Gebert aus dem<br />

Hause Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft<br />

mbH, Berlin, die Details »seines«<br />

ersten Preises, eines parallelgurtigen<br />

Stahlverbundüberbaus auf schlanken Stützen,<br />

der im Bereich der Talpfeiler durch<br />

massive Betonvouten verstärkt wird und<br />

sich derart als harmonische Lösung mit<br />

abgestimmten Proportionen in den sensiblen<br />

Landschaftsraum einpassen soll.<br />

Am Spätnachmittag rückten indessen internationale<br />

Beispiele aus Russland, den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten und dem<br />

Nachbarland Österreich ins Zentrum der<br />

Aufmerksamkeit. In ausgezeichnetem<br />

Deutsch skizzierte Natalia Schwertfirm von<br />

NPO Mostovik, Omsk, zunächst das Tragsystem<br />

der Brücke in Serebrjany Bor und die<br />

zu ihrer Realisierung untersuchten möglichen<br />

Dämpfungsmethoden, während Dipl.-<br />

Ing. V. Seliverstov, Giprotransmost J. S.<br />

Co., Moskau, über das Design und die Konstruktionselemente<br />

der Schrägseilbrücke<br />

über die Moskva sprach, die als Krönung<br />

im Scheitel ihres bogenförmigen Pylonen<br />

ein Restaurant beherbergen wird. Mit<br />

einem kühnen Brückenschlag zur »Insel<br />

des Glücks« beeindruckten danach die<br />

Diplomingenieure Holger Hauser und Nico<br />

Schmidt von der K + S Ingenieur-Consult<br />

GmbH & Co. KG, Nürnberg, das sogenannte<br />

Saadiyat Bridge Project in Abu Dhabi als<br />

einen Verkehrsweg definierend, der 2009<br />

die etwa 500 m vor der Küste liegende<br />

2.700 ha große Touristeninsel Saadiyat mit<br />

dem Hauptland verbinden soll. Das Bauwerk<br />

hat in summa eine Länge von 1.455 m<br />

und ist in sechs einzelne Spannbetonbrükken<br />

gegliedert, die als Resultat von zwei<br />

unabhängigen Bodengutachten auf Bohrpfählen<br />

gegründet wurden. »Faszination<br />

Brückenbau« – unter dieses Motto stellte<br />

Dipl.-Ing. Architekt Albert Wimmer, Wien,<br />

seinen Vortrag über die Freudenauer Hafenbrücke<br />

in Wien, die er als filigrane, den<br />

Stadt- und Landschaftsraum prägende<br />

Stahlkonstruktion gezielt in zwei unterschiedlich<br />

anmutende, ihren jeweiligen<br />

Kontext akzentuierende Tragwerkshälften<br />

zu differenzieren vermochte. Das Atelier<br />

Wimmer hatte den von den Österreichischen<br />

Bundesbahnen ausgeschriebenen<br />

Gestaltungswettbewerb »Eisenbahnbrücke<br />

über den Donaukanal und den Winterhafen<br />

in Wien« gewonnen; Albert Wimmer zeichnet<br />

darüber hinaus für die Fußballstadien<br />

in Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt, den<br />

Westbahnhof in Wien und das Kraftwerk in<br />

Freudenau verantwortlich und wird auch<br />

die Planung von Arenen für die Fußballeuropameisterschaft<br />

2012 übernehmen.<br />

Für Straße und Schiene …<br />

Der zweite Symposiumstag stand zunächst<br />

ganz im Zeichen konkreter Public-Private-<br />

Partnership-Vorhaben, denn als erster<br />

informierte Dipl.-Ing. Bernd Rothe, Deges<br />

GmbH, Berlin, aus Sicht des Bauherrn über<br />

das A-Modell Hörselberge. Die Umfahrung<br />

der Hörselberge bei Eisenach im Zuge des<br />

sechsstreifigen Ausbaus der A 4 erfordert<br />

neben den drei Talbrücken über die Böber,<br />

Nesse und Hörsel weitere 18 kleine Überbzw.<br />

Unterquerungen sowie ca. 4 km Lärmschutzanlagen,<br />

und zwar auf einer Strecke<br />

von insgesamt 45 km, weshalb hier auch<br />

ca. 3.000.000 m3 Erdmassen zu bewegen<br />

sein werden. An Alexander Hofmann, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung Mautstraßen<br />

Deutschland, Hochtief PPP Solutions<br />

GmbH, Essen, war es nun, diese Aspekte<br />

um die Perspektive des Bieters und späteren<br />

Betreibers zu komplettieren. Fragen<br />

der Vertragsausgestaltung aus dem Blickwinkel<br />

des beauftragten Konsortiums diskutierend,<br />

erhellte er darüber hinaus Kriterien<br />

des »Binnenverhältnisses« gegenüber<br />

den Sub- bzw. Nachunternehmern, Planungsbüros<br />

etc. – nicht ohne zu betonen,<br />

daß solche Pilotprojekte des partnerschaftlichen<br />

Miteinanders auf allen Seiten<br />

bedürfen.<br />

Einen deutlich anderen Schwerpunkt hatte<br />

das Referat von Dipl.-Ing. Siegmar Lies,<br />

DB Netz AG, Ressort Produktion, Großprojekte<br />

Nord, der die »Ingenieurbauwerke im<br />

Verlauf des Verkehrsprojektes Deutsche<br />

Einheit 8« vorstellte: Der Neu- und Ausbau<br />

der Schnellverbindung Nürnberg–Erfurt–<br />

Halle/Leipzig–Berlin auf einer Länge von<br />

ca. 520 km bedingen die Realisierung von<br />

rund 40 Talbrücken und diversen Tunneln<br />

unterschiedlicher Ausdehnung, die Anordnung<br />

oder Ertüchtigung unzähliger Bahnübergänge<br />

sowie die Sanierung und Erweiterung<br />

bzw. Errichtung mehrerer Bahnhöfe.<br />

Nach der Kaffeepause folgten zum Abschluß<br />

vier Brücken »in« drei Vorträgen,<br />

die von dem fast lückenlos anwesenden<br />

Auditorium konzentriert gewürdigt wurden<br />

und die komplexe Themenvielfalt des achten<br />

Brückenbausymposiums bestmöglich<br />

abrundeten. Dipl.-Ing. Robert Jung, Leonhardt,<br />

Andrä und Partner, Beratende Ingenieure<br />

VBI GmbH, Dresden, und Dr.-Ing.<br />

Jens U. Neuser, Kinkel & Partner, Gesellschaft<br />

beratender Ingenieure mbH, Neu-<br />

Isenburg, zeigten die Problemlösungen und<br />

insofern technischen Errungenschaften,<br />

die als Ausführungsparameter die Verwirklichung<br />

der 8.614 m messenden Saale-<br />

Elster-Talbrücke bei Halle bestimmen; nach<br />

ihrer Vollendung im Jahr 2012 wird sie<br />

Deutschlands längstes Brückenbauwerk<br />

sein. Für den passenden Ausklang sorgte<br />

hinterher Dipl.-Ing. Victor Schmitt, SSF<br />

Ingenieure mbH, München, indem er den<br />

Kreisring in Berchtesgaden als eine ebenso<br />

ästhetische wie konstruktiv überzeugende<br />

Struktur einschätzte.<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im<br />

Renaissance Hotel, das wiederum keine<br />

Wünsche offenließ, wurde zudem eine<br />

kurzfristig ins Programm integrierte Besichtigungstour<br />

des Leipziger Citytunnels<br />

angeboten. Ausgestattet mit Helm und<br />

Weste, begaben sich daher rund 40 Teilnehmer<br />

unter der kompetenten Führung<br />

von Dipl.-Ing. Winfried Glitsch und Dr.-Ing.<br />

Stefan Franz, beide Deges GmbH, Berlin, in<br />

den örtlichen Untergrund, wo sie wahrlich<br />

vertiefende Erkenntnisse gewannen.<br />

Teilnehmer und Referenten waren von der<br />

exzellent vorbereiteten und informativen<br />

Tagung begeistert und verabschiedeten<br />

sich mit Verabredungen zum neunten Symposium<br />

Brückenbau der VERLAGSGRUPPE<br />

WIEDERSPAHN im Februar 2009 in Leipzig.<br />

Und so endete eine abermals rundum<br />

gelungene Veranstaltung, die mit dem beinahe<br />

schon legendären Begrüßungsabend<br />

für die bereits am Vortag angereisten<br />

Gäste begann, auserlesene kulinarische<br />

Höhepunkte, zum Beispiel ein japanisches<br />

Buffet im 29. Stockwerk des Panorama<br />

Restaurants, umfaßte und durch die konzentrierte<br />

Präsentation von Fachvorträgen<br />

wie die Zeit für den intensiven Gedankenaustausch<br />

seit Jahren zum festen Termin<br />

von Bauherren, Brückenplanern und den<br />

Baufirmen gehört.<br />

Alle Beiträge des Symposiums sind wie<br />

immer in einem umfangreichen, vierfarbig<br />

bebilderten Tagungsband enthalten, der<br />

über MixedMedia Konzepts in Wiesbaden<br />

(info@mixedmedia-konzepts.de) zu beziehen<br />

ist.<br />

Angelika Beyreuther<br />

Stefan Teufel<br />

[55


56]<br />

Anspruch und Ausrichtung<br />

Am 18. Januar führte die 2007 gegründete<br />

Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges<br />

Bauen e.V. (DGNB) ihre Auftaktveranstaltung<br />

»Lebensräume zukunftsfähig gestalten«<br />

durch: Im Audimax der Fachhochschule<br />

für Technik und Wirtschaft in Berlin<br />

präsentierten Mitglieder der DGNB aus<br />

Bauwirtschaft und -wissenschaft sowie<br />

Vertreter aus der Politik vor 230 Teilnehmern,<br />

wie sie eine ganzheitliche, am gesamten<br />

Lebenszyklus von Immobilien<br />

orientierte Betrachtung etablieren wollen.<br />

Die DGNB versteht sich als zentrale Organisation,<br />

die deutschlandweit eine umfassende<br />

Informations- und Weiterbildungsplattform<br />

für nachhaltige Planung, Realisierung<br />

und Nutzung von Gebäuden bietet.<br />

Den Mittelpunkt ihrer Arbeit soll die Vergabe<br />

eines Zertifikats bilden, das ökologische,<br />

ökonomische und soziokulturelle<br />

Aspekte des Bauens hinsichtlich ihrer<br />

Nachhaltigkeit bewertet.<br />

Für das Zertifizierungssystem existiert aber<br />

noch kein definitiver Kriterienkatalog.<br />

Sobald dieser vorliegt, möchte die DGNB<br />

seine Umsetzung ab der Planung mit Vorzertifikat<br />

bis hin zum endgültigen Zertifikat<br />

nach Baufertigstellung sichern, wobei<br />

Zusatzausbildungen von Architekten und<br />

Ingenieuren, ein Handbuch und speziell<br />

zugelassene Gutachter helfen sollen, die<br />

Zielvorgaben zu erfüllen. Ein Ausschuß der<br />

DGNB kontrolliert abschließend den ordnungsgemäßen<br />

Ablauf des gesamten Verfahrens<br />

und vergibt nach positiver Prüfung<br />

ein Zertifikat und eine Gebäudeplakette. Im<br />

Juni beabsichtigt man, die ersten Bauten<br />

mit einem solchen Zertifikat auf der »Consense«,<br />

einem Kongreß mit Fachausstellung,<br />

der 2008 erstmals in der Messe Stuttgart<br />

stattfindet, vorzuzeigen.<br />

Die DGNB begreift das Zertifikat als Instrument,<br />

durch das die deutsche und europäische<br />

Bauwirtschaft ihre Umweltkompetenz<br />

international unterstreichen kann.<br />

Erfahrungen mit bereits im Ausland praktizierten<br />

Bewertungssystemen sollen dabei<br />

Nachhaltigkeit im Bauwesen zertifizieren?<br />

Ein Angebot zur ganzheitlichen Immobilienbewertung<br />

ebenso einfließen wie die Resultate des<br />

Runden Tisches Nachhaltiges Bauen des<br />

Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung, aktuelle Qualitätsstandards<br />

zur Nachhaltigkeit, Qualitäts- und<br />

Gütezertifizierungen für Bauprodukte<br />

sowie zu Umweltdeklarationen wie beispielsweise<br />

ISO 14026; agieren möchte die<br />

DGNB unter dem Dach des World Green<br />

Building Council.<br />

Bedarf und Bedeutung<br />

Die Ziele sind hochgesteckt. Allerdings<br />

läßt die von der DGNB angestrebte Zertifizierung<br />

– abgesehen davon, wie hoch der<br />

Bedarf an einem solchen Nachweis von<br />

Investoren, Käufern und Mietern tatsächlich<br />

ist – bisher viele Fragen offen. So zum<br />

Beispiel, ob das DGNB-Zertifikat als das<br />

alleinige Gütesiegel für nachhaltiges<br />

Bauen in Deutschland eingeführt wird:<br />

Weder die Bundesarchitekten- und die<br />

Bundesingenieurkammer noch die Deutsche<br />

Energie-Agentur GmbH (dena) engagieren<br />

sich in der DGNB. Die dena fungierte<br />

aber zwischen 2005 und 2006, also<br />

während der Pilotphase des europäischen<br />

Green-Building-Programms, als nationaler<br />

Ansprechpartner.<br />

Außerdem bleibt unklar, welchen Stellenwert<br />

das DGNB-Zertifikat neben dem ab<br />

Juli 2008 gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Energieausweis einnehmen wird; dieser ist<br />

eine Umsetzung einer EU-Richtlinie und<br />

zehn Jahre gültig. Benötigt ein Bauherr<br />

künftig einen Ausweis und/oder ein Zertifikat?<br />

Wie lange gilt ein DGNB-Zertifikat?<br />

Wie hoch sind die Kosten für das mehrgliedrige<br />

Verfahren? Und inwieweit finden,<br />

wie bei anderen Klassifizierungen üblich,<br />

zum Beispiel nach ISO 9000 ff., regelmäßige<br />

Überprüfungen der Zertifizierungen<br />

statt?<br />

Das Qualitätszeichen »Made in Germany«<br />

gibt es in Deutschland bereits durch die<br />

gesetzlichen und technischen Mindestanforderungen,<br />

darüber hinausgehende freiwillige<br />

Einstufungen existieren ebenfalls<br />

schon, nicht zuletzt in Form diverser<br />

Gebäudeenergiestandards. Auch diese<br />

können einem Bauherrn als Marketinginstrument<br />

dienen.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit wird zur Zeit<br />

von vielen Akteuren angegangen, und<br />

dementsprechend unterschiedlich und<br />

wenig gebündelt fallen die Lösungswege<br />

aus. Vor dem Hintergrund von Klimaschutz<br />

und Ressourcenverknappung gewinnt eine<br />

ganzheitliche Betrachtung von Immobilien<br />

und deren Werterhaltung natürlich an<br />

Bedeutung. Hier wäre jedoch ein Konsens<br />

aller Beteiligten aus Baubranche und<br />

öffentlicher Hand wünschenswert.<br />

Bettina Gehbauer-Schumacher,<br />

Griesheim<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Ein Weg zur Kunstkultur Europas<br />

Die Ausstellung »Sizilien« in Bonn<br />

Erstmalig und einmalig<br />

Einer der wichtigsten Wege zur Kunstkultur<br />

Europas führt über Sizilien. Das deutlich<br />

und nachvollziehbar zu machen, dient<br />

eine Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland in Bonn bis 25. Mai 2008, und<br />

zwar in ganz besonderer Weise:<br />

Erstmalig haben an die dreißig Museen<br />

Siziliens ihre schönsten Stücke zu einer<br />

gemeinsamen Schau zusammengetragen.<br />

Einmalig ist dieses Geschehen, da sie<br />

eigens für Deutschland positioniert wurde<br />

und keine weiteren Veranstaltungsorte in<br />

der Welt vorgesehen sind.<br />

»Sizilien« be- und »Von Odysseus bis<br />

Garibaldi« untertitelt, präsentiert sie sich<br />

authentisch vor einer perfekt auf- bzw.<br />

nachgebauten, mittelmeerisch herrlichen<br />

Natur-, Kultur- und Kunstkulisse Siziliens.<br />

Die Ausstellung bietet sich an für zweierlei<br />

Arten von Spaziergang: Entweder man<br />

beginnt den Rundlauf bei den Zeugen prähistorischer<br />

Kunst und widmet sich dann<br />

der Entwicklung bis in jüngere Zeit, oder<br />

man geht archäologisch vor und genießt<br />

den Weg vom 19. Jahrhundert in immer<br />

fernere Epochen des Landes.<br />

Insgesamt gliedert sie sich in sieben sogenannte<br />

historische Schichten:<br />

1. die vorgeschichtlichen einheimischen<br />

Kulturen der Sikaner und Sikuler und<br />

die ersten griechischen Siedler in Sizilien:<br />

Mythen und Topographie<br />

2. die archaische und klassische Kultur<br />

der Griechen und Punier auf Sizilien:<br />

Kunst und Städtebau<br />

3. Sizilien als erste römische Provinz und<br />

als Teil des römischen Kaiserreichs:<br />

Kornkammer und Imperium<br />

4. die Herausbildung der christlichen Kultur<br />

in der Spätantike und die Spuren<br />

der byzantinischen Dominanz: die Heiligen<br />

Siziliens<br />

5. Sizilien im Mittelalter seit der Ankunft<br />

der Araber; die Normannen, Staufer<br />

und Spanier in Sizilien: Architektur und<br />

Wissenschaft<br />

… in Bonn<br />

© Kunst- und Ausstellungshalle<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

6. Renaissance und Barock in Skulptur,<br />

Malerei und Kunstgewerbe Siziliens:<br />

Verwandlung der Vorbilder<br />

7. das 19. Jahrhundert bis zur Landung<br />

Garibaldis<br />

Wer der Einladung zu dieser Zusammenstellung<br />

folgt, dem werden also mehr als<br />

zehn Jahrtausende Geschichte Siziliens<br />

erkennbar und nacherlebbar erscheinen.<br />

Urbevölkerung, Griechen, Römer, Byzantiner,<br />

Araber, Normannen, Hohenstaufen<br />

und Anjou, Aragonesen, Habsburger und<br />

Bourbonen reichen sich hier, chronologisch<br />

betrachtet, die Hand. Spürbar wird<br />

dabei, wie jede Periode die nachkommende<br />

befruchtet und stets weitergewirkt<br />

hat in Handwerk, Zivilisation, Kultur und<br />

Kunst.<br />

Geradezu aufregend neu sind die Einbeziehung<br />

und noch provisorische Anordnung<br />

eines aktuellen archäologischen Fundstükkes,<br />

der Aphrodite Kallipygos, entdeckt<br />

bei San Giovanni, Capo Boeo, dem Westkap<br />

Siziliens. Ausstellungsdramatisch<br />

ebenso bemerkenswert ist die gelungene<br />

Berücksichtigung von Caravaggios Anbetung<br />

der Hirten, um 1609 geschaffen, als<br />

Hochaltarbild der untergegangenen Kapuzinerkirche<br />

Santa Maria della Concezione<br />

in Messina, welches erst in der Nacht vor<br />

dem Pressetermin in Bonn eintraf und<br />

trotzdem seinen gebührenden Platz erhielt.<br />

Ein Besuch dieser Schau empfiehlt sich –<br />

als erfreuendes Wiedersehen mit Sizilien,<br />

als erlesene Vorbereitung für einen Sizilienbesuch<br />

oder als umfassende Lernstunde<br />

in Sachen europäischer Kultur,<br />

Kunst und Kunsthandwerk.<br />

Dr.-Ing. Manfred Stollenwerk,<br />

Mainz<br />

[57


Brandschutz ]<br />

58]<br />

Ungeschützte elektrische Kabel können<br />

durch ihre brennbaren Kunststoffisolierungen<br />

das Feuer vom Brandherd in andere,<br />

weit abgelegene Abschnitte übertragen: In<br />

derartigen Fällen entstehen für Menschen<br />

und Tiere stark toxische und korrosive<br />

Rauchgase, die auch zu hohen Sekundärschäden<br />

an Gebäudeteilen und Einrichtungen<br />

führen.<br />

Die neue allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-19.22-1835 des Systems BC-<br />

Brandschutz ® -Kabelvollbandage vom<br />

4. Juni 2007 ermöglicht nun einen neuen<br />

Einsatzbereich mit einer Schutzzeit über<br />

mindestens 90 min zwischen raumabschließenden<br />

Bauteilen. Das schwer entflammbare<br />

Brandschutzgewebe – Baustoffklasse<br />

DIN 4102-B1 – mit der Produktbezeichnung<br />

BC-Brandschutz ® -Bandage<br />

KVB ist in der Anwendung im System BC-<br />

Brandschutz-Kabelvollbandage eine Vorkehrung<br />

zur Behinderung der Brandentstehung<br />

und Verhinderung der Brandweiterleitung<br />

durch elektrische Leitungen oder<br />

-anlagen. Die Kabelvollbandagen verhindern,<br />

insbesondere aufgrund der Wirkungsweise<br />

des dämmschichtbildenden<br />

Baustoffes, im Falle der Selbstentzündung<br />

von elektrischen Leitungen und -anlagen<br />

durch Kurzschluß oder Überhitzung die<br />

Brandausbreitung über die mit der Brandschutzumhüllung<br />

versehenen elektrischen<br />

Leitungen und -anlagen über mindestens<br />

90 min; die Größe der Kabel oder Kabelbündel<br />

bzw. deren Gesamtleiterquerschnitt<br />

sowie die Größe der Kabeltragekonstruktionen<br />

sind dabei nicht beschränkt.<br />

Kabelvollbandagen werden bei Neubauten<br />

sowie im Bestand häufig in Verbindung mit<br />

zugelassenen Abschottungssystemen<br />

durch die Nennung in einem Brandschutzkonzept<br />

als vergleichbare Lösung zu<br />

I-Kanälen oder mitunter auch statt brandschutztechnisch<br />

klassifizierter Unterdekken<br />

eingesetzt, wenn die örtlichen Randbedingungen<br />

brandschutztechnisch nicht<br />

realisierbar sind: Die zusätzlichen Abschottungen<br />

verhindern die mögliche Ausbreitung<br />

von Feuer und Rauch in andere<br />

Brandabschnitte. Gemäß der gutachtlichen<br />

Stellungnahme IBMB-3331/1071 stellt<br />

das System Kabelvollbandage unter der<br />

Voraussetzung, daß die nach der MLAR<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen aufgrund<br />

vorhandener Installationen nicht möglich<br />

sind, ein Schutzsystem dar, das annähernd<br />

gleiche Ziele, wie sie in der MBO in Verbindung<br />

mit der MLAR vorgegeben sind,<br />

erfüllt.<br />

Die Montage erfolgt staub- und lärmfrei,<br />

dabei werden die Bandagen der Brandschutz<br />

GmbH, Egelsbach, mit normalen<br />

Scheren zugeschnitten und mit metallischen<br />

Bändern oder Draht fest fixiert,<br />

wobei durch eine spezielle Verlegetechnik<br />

ein späteres Nachbelegen leicht durchführbar<br />

ist. Die Bandagierung der Kabel<br />

läßt sich innerhalb oder außen um die<br />

Kabeltrasse vornehmen.<br />

www.brandchemie.de<br />

Kabelbrandschutz für Krankenhäuser<br />

Hocheffiziente Bandagen von Brandchemie<br />

Brandversuch<br />

© Brandchemie GmbH<br />

Kabellagen mit Bandagierung<br />

© Brandchemie GmbH<br />

Äußere Bandagierung<br />

© Brandchemie GmbH<br />

Zwischen raumabschließenden Bauteilen<br />

© Brandchemie GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Umfassende Sicherheit in Krankenhäusern<br />

System mit integriertem Fingerschutz von MBB<br />

Die MBB Systeme GmbH, Willich, ist Spezialist<br />

für den vorbeugenden, verglasten<br />

Brand- und Rauchschutz und bietet mehrere<br />

Systeme für Türen und Verglasungen,<br />

die multifunktionale Sicherheit in öffentlichen<br />

Gebäuden garantieren. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

im Markt hat das Unternehmen<br />

mit seiner einzigartigen Komplettlösung<br />

für den Brandschutz, Rauchschutz<br />

und integrierten Fingerschutz, MBB<br />

System 2000 Fingerschutztür genannt.<br />

In zahlreichen Krankenhäusern kommt es<br />

inzwischen zum Einsatz – gerade weil hier,<br />

wie es DIN 18650 fordert, Verletzungen im<br />

Schließkantenbereich schwerer Türen aus<br />

Betreiber- und Planersicht frühzeitig auszuschalten<br />

bzw. zu minimieren sind: Um<br />

den Fingerschutz zum MBB System 2000<br />

FST erweitert, gewährleistet es eine derzeit<br />

konkurrenzlose Sicherheit in den relevanten<br />

Bereichen. Seine große Stärke und<br />

Flexibilität beruhen darüber hinaus auf<br />

einer modularen Bauweise, denn nahezu<br />

jede architektonische Idee und Materialkombination<br />

lassen sich funktional umsetzen.<br />

Aber auch wirtschaftlich hat es deutliche<br />

Vorteile, kann man doch zum Beispiel<br />

häufig beschädigte Teile der Türen, wie<br />

Deckschalen oder Anschläge, dank eines<br />

Clip-Systems einfach austauschen und erneuern.<br />

»Das Gesamtbild wird sowohl<br />

funktionell als auch ästhetisch schnell und<br />

unkompliziert wiederhergestellt. Das ist ein<br />

hochinteressantes, weil langfristig sehr<br />

kostengünstiges System«, so Peter Kirchhausen,<br />

Geschäftsführer der MBB Systeme<br />

GmbH.<br />

MBB-Systeme finden sich auch in anderen<br />

nationalen und internationalen Projekten,<br />

wie in Flughäfen, im Reichstag und Bundesrat<br />

in Berlin, in der Pinakothek der Moderne<br />

und dem BMW Vierzylinder in München,<br />

der Zollverein School sowie zahlreichen<br />

weiteren Gebäuden weltweit.<br />

www.mbb-systeme.de<br />

Verglaste Tür<br />

© MBB Systeme GmbH<br />

… Komplettlösung<br />

© MBB Systeme GmbH<br />

BRANDSCHUTZ<br />

Produkte + Systeme<br />

System BC-Brandschutz ® -Kabelvollbandage<br />

mit neuer DIBt-Zulassung und einer Schutzzeit<br />

von mind. 90 Minuten gem Z-19.22-1835<br />

Bandagierte Kabeltrassen<br />

zwischen raumabschließenden<br />

Bauteilen<br />

mit S 90 Kombi<br />

Kabelabschottung BC-Brandschutz ® -Schott S 90/UNO<br />

Brandchemie GmbH<br />

Auf der Trift 8;D-63329 Egelsbach<br />

Tel.: +49(0)6103/9446-0 Fax: -17<br />

Nähere Informationen zum System unter<br />

www.brandchemie.de<br />

[ Brandschutz<br />

[59


Brandschutz ]<br />

60]<br />

»Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu<br />

errichten, zu ändern und instandzuhalten,<br />

daß der Entstehung eines Brandes und der<br />

Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung)<br />

vorgebeugt wird und bei<br />

einem Brand die Rettung von Menschen<br />

und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten<br />

möglich sind.« Diese Forderung stammt<br />

aus § 14 der Musterbauordnung und<br />

wurde gleichlautend von allen Landesbauordnungen<br />

übernommen. – Schon sehr<br />

früh hat man erkannt, daß die räumliche<br />

Eingrenzung von Feuer und Rauch die<br />

effektivste Möglichkeit darstellt, um die<br />

Schäden so gering wie möglich zu halten.<br />

Bauliche Veränderungen in Form von funktionellen<br />

Wänden, Decken und Dächern<br />

prägten fortan den vorbeugenden Brandschutz<br />

in Gebäuden, deren Nutzung solche<br />

Maßnahmen aber nicht immer zuläßt:<br />

Wände werden durch Türen und Fenster<br />

geschwächt, Decken durch Installationsoder<br />

Nutzungsschächte und Dächer durch<br />

lichtdurchlässige und öffenbare Elemente.<br />

Seit einigen Jahren erfreuen sich deshalb<br />

auch textile Vorhangsysteme zur Rauchund<br />

Brandabschottung der Simon RWA<br />

Systeme ® GmbH, Passau, immer größerer<br />

Beliebtheit. Sie bieten gegenüber den<br />

bekannten Lösungen eine viel höhere<br />

Gestaltungsfreiheit: Wände können mit<br />

öffenbaren Fenstern ausgerüstet werden,<br />

obwohl sie Brandschutzaufgaben erfüllen<br />

müssen, platzraubende Tore in Tiefgaragen<br />

werden durch filigrane Vorhangsysteme<br />

an der Decke ersetzt und denkmalgeschützter<br />

Brandschutz ist enorm viel schonender<br />

zu realisieren als bisher. Dazu verwendet<br />

man Glasfasergewebe mit entsprechender<br />

Beschichtung, die in einem<br />

Kasten, ähnlich einer Markise, aufgerollt<br />

werden, wenn sie nicht gebraucht werden,<br />

und damit meist unsichtbar bleiben. Bei<br />

Alarm fallen diese Vorhänge kontrolliert, in<br />

der Regel durch Schwerkraft angetrieben<br />

und insofern absolut ausfallsicher, automatisch<br />

in ihre Alarmposition.<br />

Die fortschreitende europäisch geprägte<br />

Normung bietet sicherlich mehr Chancen<br />

als Risiken, während die nationale Baugesetzgebung<br />

mit manchen Entwicklungen<br />

nicht standhalten kann. Hierin liegt eines<br />

der Kernprobleme beim Einsatz von textilen<br />

Rauch- und Brandabschottungssystemen:<br />

Die Industrie liefert längst Vorhänge zur<br />

Trennung von Brandabschnitten, die bauaufsichtlich<br />

allerdings noch nicht ausreichend<br />

geregelt sind. Die europäische<br />

Norm DIN EN 1634-1 sieht zum Beispiel<br />

einen Brandversuch ähnlich der DIN 4102<br />

vor. Als Ergebnis kann ein Vorhangsystem<br />

die Klassifizierung E30 nach DIN EN<br />

13501-2 erzielen, das heißt, daß für 30 min<br />

nach Einheitstemperaturkurve ein Flammenüberschlag<br />

von einer Seite des Vorhangs<br />

zur anderen verhindert wird.<br />

Bis dato fehlt jedoch leider ein festgelegtes<br />

Prüfverfahren, das eine bauaufsichtliche<br />

Zulassung für E30-Vorhänge ermöglichen<br />

würde. Somit gibt es zwei in<br />

Deutschland eingeführte europäische Normen<br />

sowie die zugehörigen Produkte, aber<br />

keine abschließende Regelung für deren<br />

Verwendbarkeit; für 2008 wird freilich eine<br />

Lösung in Aussicht gestellt.<br />

Obwohl die bauaufsichtliche Zustimmung<br />

momentan oft nur auf dem Wege einer<br />

Zustimmung im Einzelfall zu erreichen ist,<br />

zahlt sich der Aufwand aus. So können mit<br />

Vorhängen wesentlich filigranere und bauphysikalisch<br />

einfachere Lösungen zum<br />

Erreichen der geforderten Schutzziele<br />

gewählt werden, als das mit schweren<br />

Toren oder Festverglasungen der Fall ist.<br />

Eine wesentlich klarere Regelung existiert<br />

für Rauchschutzvorhänge, vor allem, wenn<br />

sie als Rauchschürzen Anwendung finden.<br />

Die ebenso eingeführte europäische Norm,<br />

DIN EN 12101-1, gilt auch in Deutschland,<br />

und die Anforderungen, die an solche<br />

Realisierte Lösung<br />

© Simon RWA Systeme ® GmbH<br />

Textile Rauch- und Brandabschottung<br />

Schutz und Gestaltungsfreiheit dank Simon RWA<br />

Schürzen gestellt werden, sind deutlich<br />

geringer. Zwar ist hier eine Temperaturbeständigkeitsklasse<br />

bis 120 min möglich,<br />

allerdings auf einem niedrigeren Niveau;<br />

600 °C dienen als Prüftemperatur. Diese<br />

Art der Vorhänge läßt sich nun gezielt zur<br />

Kanalisierung von Brandrauch einsetzen<br />

und zudem als Rauchschürze im Deckenbereich<br />

ohne seitliche Anbindung an das<br />

Gebäude wie als dichtschließende Konstruktion,<br />

etwa in Tiefgaragen, ausführen.<br />

Textile Rauch- und Brandabschottung eröffnen<br />

also ein hohes Maß an gestalterischen<br />

Freiheiten bei gleichzeitiger Einhaltung<br />

der behördlichen Forderungen. Darüber<br />

hinaus bieten sie dem Nutzer von Gebäuden<br />

umfangreiche Vorteile gegenüber<br />

starren Toren und Schotts, da sie absolut<br />

platzsparend untergebracht werden können.<br />

Und nicht zuletzt sind sie meist günstiger<br />

als herkömmliche Lösungen.<br />

www.simon-rwa.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Für (fast) alle Bauwerke geeignet<br />

Effizientes Fugensystem von Felix Schuh<br />

Das Brandschutz-Fugensystem Pyrodom<br />

der Felix Schuh + Co. GmbH, Essen,<br />

ursprünglich für den Einsatz in Kraftwerken<br />

entwickelt, kommt nun vermehrt auch im<br />

Bestand und im Hochbau zur Anwendung,<br />

denn es bietet eine flexible, sichere und<br />

zeitsparende Lösung: Das bisher notwendige<br />

und aufwendige Ausräumen der<br />

Fugen vor der Montage kann dabei völlig<br />

entfallen, und das Brandschott schützt<br />

sogar sehr breite Fugen bis 200 mm und<br />

vermag zusätzlich große Dehnbewegungen<br />

auszugleichen.<br />

Derzeit wird Pyrodom im Hauptgebäude<br />

der Berliner Bank eingebaut, das einer<br />

Renovierung bedurfte. »In diesem Zusammenhang<br />

finden umfangreiche Brandschutzsanierungen<br />

statt«, sagt Dr. Heinz<br />

Korth, Brandschutzexperte bei Felix Schuh.<br />

»Bisher haben wir bereits 600 m Fugenmaterial<br />

geliefert.« Ein renommierter Automobilhersteller<br />

setzt ebenfalls auf Pyrodom:<br />

In der Konzernzentrale des Unternehmens<br />

wurden im Dezember 2007 innerhalb<br />

von nur vier Tagen 76 m Fugen gefüllt. Da<br />

selbst konventionelle Häuser Dehnbewegungen<br />

unterliegen, ist Pyrodom von großem<br />

Nutzen, kann das System doch wiederkehrende<br />

Fugenverschiebungen ausgleichen.<br />

Es ist zudem für den Einsatz an<br />

Fugen zugelassen, in denen sich noch Verschmutzungen,<br />

Reste von Altmaterial oder<br />

aber brennbare Stoffe befinden, also<br />

gerade für Maßnahmen im Bestand<br />

bestens geeignet.<br />

Pyrodom besteht aus einem speziellen<br />

Brandschutzgewebe sowie einer metallischen<br />

Außenabdeckung zum Schutz vor<br />

mechanischer Einwirkung. Sollte ein Brand<br />

ausbrechen, schäumt das Gewebe in den<br />

Fugen auf und bildet derart eine undurchlässige<br />

Barriere gegen Feuer und Rauch;<br />

ein Übergreifen auf andere Räume wird<br />

somit wirkungsvoll verhindert. Zugelassen<br />

ist die Lösung in der Feuerwiderstandsklasse<br />

F120. Pyrodom läßt sich an Wänden<br />

aus Mauerwerk, Beton oder Porenbeton<br />

mit einer Mindestdicke von 150 mm einsetzen<br />

und die Abdeckung auf Wunsch als<br />

staub- und gaslöschanlagendichte Fugenabdichtung<br />

ausführen.<br />

www.felix-schuh.de<br />

Undurchlässige Barriere<br />

© Felix Schuh + Co. GmbH<br />

Unsichtbare Brandabschottung - ohne Tür und Tor<br />

+++ Textile Feuerschutzabschlüsse<br />

+++<br />

Weitere Informationen unter:<br />

®<br />

SIMON RWA Systeme GmbH I Tel: 0851/988700 Iwww.simon-rwa.de<br />

[ Brandschutz<br />

[61


Brandschutz ]<br />

62]<br />

Es steht außer Frage, daß die Atmosphäre<br />

und die Stimmung eines Krankenhauses<br />

viel zur raschen Genesung der Patienten<br />

beitragen können. Bei der neuen Albklinik<br />

in Münsingen hat es nun eine Architektengemeinschaft<br />

aus den drei Büros Planfabrik<br />

SPS, Ettlingen, und Scholderer, Reutlingen,<br />

sowie Keppler, Münsingen, geschafft,<br />

Gestaltung, Funktion und »Klima«<br />

auf hohem Niveau in Einklang zu bringen.<br />

Am Rande der schwäbischen Kleinstadt<br />

errichtet, gewährt sie einen ungetrübten<br />

Blick auf die umgebende malerische Landschaft<br />

und sorgt dank der sensibel ausgewählten<br />

Materialien und Farben im Inneren<br />

für eine angenehme, entspannte Ausstrahlung.<br />

Die verschiedenen Bereiche des<br />

dreigeschossigen Komplexes spiegeln sich<br />

in zwei Baukörpern wider: dem kubischen<br />

Funktionstrakt, einem Stahlbetonriegel mit<br />

aufgesetztem Technikgeschoß, in dem die<br />

medizinischen Abteilungen Chirurgie, Innere<br />

Medizin, Anästhesie und Geburtshilfe<br />

untergebracht sind, sowie dem Pflegebau<br />

für insgesamt 105 Patienten. Transparenz<br />

war den Architekten sehr wichtig, weshalb<br />

nicht nur die Fassade, sondern ebenso die<br />

Glaswände zum Innenhof, dem sogenannten<br />

Grünhaus, und die Türabschlüsse den<br />

Lichteinfall und die Aussicht auf die Albhöhen<br />

möglichst wenig beeinträchtigen<br />

durften.<br />

Diesem Anspruch widersprachen aber die<br />

Belange des Brandschutzes, die gerade<br />

bei einem Krankenhaus einen außerordentlich<br />

hohen Stellenwert haben. An den<br />

Schnittstellen der einzelnen Brandabschnitte<br />

waren daher Türelemente und<br />

Verglasungen mit unterschiedlichen Klassifizierungen<br />

gefordert: Zweiflügelige F-90bzw.<br />

T-30-Glasabschlüsse trennen die Stationen<br />

und Funktionszonen vom dreigeschossigen<br />

Grünhaus, innerhalb der Stationen<br />

sind die Abschlüsse in T 90 ausgeführt.<br />

Das Treppenhaus, an der südöstlichen<br />

Ecke des Innenhofes situiert, ist mit<br />

großflächigen F-90-Verglasungen bestückt,<br />

um den Durchblick von dort auf die umgebende<br />

Landschaft zu bewahren. Ursprünglich<br />

waren für alle Abschlüsse und Glaselemente<br />

Stahlprofile ausgeschrieben,<br />

jedoch entschieden sich die Planer aus<br />

optischen Gründen und wegen der gleichen<br />

Ansichtsbreiten auch für Aluminiumtüren<br />

aus dem umfangreichen Programm<br />

der Hörmann KG, Steinhagen. Für jede<br />

Situation hatte der Spezialist für Brandschutzabschlüsse<br />

das passende Produkt<br />

mit Zulassung parat: Die zweiflügeligen,<br />

motorisch betriebenen Stationseingangstüren<br />

HE 921 halten 90 min dem Feuer<br />

stand, sind zudem rauchdicht und bieten<br />

einen guten Schallschutz ab 34 dB. An den<br />

Durchgängen vom Funktionsbereich zum<br />

Grünhaus erfüllen zum Beispiel zweiflügelige<br />

Feuerschutztüren HE 320 die Anforderungen<br />

des Brandschutzes. Die T-30-Türanlagen<br />

können mit entsprechend verglasten<br />

Seitenteilen und Oberlichtern zu<br />

beliebig breiten und bis zu 4,50 m hohen<br />

Koppel- oder Kämpferkonstruktionen ausgebaut<br />

werden.<br />

www.hoermann.com<br />

Kreiskrankenhaus in Münsingen<br />

Multifunktionale Türanlagen von Hörmann<br />

Gesamtkomplex<br />

© Hörmann KG<br />

Lichtspiele im Innern<br />

© Hörmann KG<br />

Verglastes Treppenhaus<br />

© Hörmann KG<br />

Elegante Türelemente<br />

© Hörmann KG<br />

»Transparenter« Brandabschnitt<br />

© Hörmann KG<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Herzzentrum Köln und Klinikum Minden<br />

Kabel- und Rohrabschottungen von svt<br />

Im neuen Herzzentrum der Kölner Universitätsklinik<br />

sind Kardiologie, Herzchirurgie,<br />

Anästhesiologie sowie Kinderkardiologie<br />

unter einem Dach vereint – ein Ort der<br />

Spitzenmedizin, dessen gläserne Gänge<br />

mit dem Bestand verbunden sind. Die Eingangshalle<br />

hat dank großzügiger Glasfronten<br />

einen Foyercharakter und bildet hier<br />

den zentralen Raum, während Panoramaaufzüge<br />

der Erschließung dienen: Das fünfgeschossige<br />

Gebäude umfaßt eine Bruttogeschoßfläche<br />

von etwa 30.000 m 2 , verfügt<br />

über 176 Betten, davon je 24 für die Intensivmedizin<br />

und Kinderkardiologie. – In<br />

Krankenhäusern ist der Brandschutz ein<br />

sehr sensibles Thema, da die Flucht für<br />

Patienten oft schwer oder gar ohne Hilfe<br />

unmöglich ist. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Elektrotechnik Starkstrom beauftragte nun<br />

die svt-Unternehmensgruppe mit dem<br />

Brandschutz, die auf mehr als 35 Jahre<br />

Erfahrung zurückgreifen kann. Und so bauten<br />

bis zu vier Monteure brandschutztechnische<br />

Kabel- und Rohrabschottungen in<br />

Wände und Decken ein, die als Abschottungen<br />

über mindestens 90 min feuer- und<br />

rauchdicht sind. Wirksame Unterstützungsmaßnahmen<br />

waren ein weiterer<br />

Bestandteil des Projektes, denn sie schützen<br />

die Befestigungsschellen von Kabelleitungen<br />

mit integriertem elektrischem Funktionserhalt.<br />

Ferner wurden zur Kapselung<br />

von Kabelbrandlasten I90-Installationskanäle<br />

integriert sowie E90-Kabelkanäle<br />

verwendet, um die Funktion von Kabelleitungen<br />

im Brandfall zu gewährleisten.<br />

Das Klinikum Minden schaffte mit einem<br />

Neubau in landschaftlich reizvoller Lage<br />

am Fuße des Wiehengebirges die Voraussetzungen,<br />

um auch in Zukunft eine optimale<br />

medizinische Versorgung der Bevölkerung<br />

im Mühlenkreis und weit darüber<br />

hinaus sicherzustellen. Und hier wurden<br />

ebenfalls hohe Anforderungen an Fluchtund<br />

Rettungswege formuliert und im Rahmen<br />

eines Brandschutzkonzeptes als<br />

Schutzziele definiert und beschrieben. Den<br />

Auftrag für den baulichen Brandschutz für<br />

alle Elektrogewerke bei diesem sehr großen<br />

Krankenhausprojekt erhielt wiederum<br />

die svt Brandschutz GmbH, Hannover. Von<br />

ihr wurden daher ca. 4.000 Schottungen<br />

Pyro-Safe Universalschott Combi S90 eingebaut,<br />

600 m I30-Verkleidungen vorge-<br />

… Kabelkanäle<br />

© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />

nommen sowie 800 Pyro-Safe Mörtelschotts<br />

Combi S90 montiert. Als Ersatzmaßnahme<br />

für I30-Kanäle kamen außerdem<br />

10.000 m Pyro-Safe-KS1-Kabelbandage<br />

sowie diverse Sonderkonstruktionen<br />

zur Ausführung.<br />

www.svt.de<br />

»Leitungsführung«<br />

© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Feuer- und Rauchdichtheit<br />

© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Brandschutz vom Spezialisten<br />

Sie möchten im Brandfall die Ausbreitung des Feuers verhindern?<br />

Ob es um den Schutz von Kabeln, Rohrleitungen oder Wandfugen<br />

geht: Die G+H Isolierung GmbH ist der Spezialist für vorbeugenden<br />

Brandschutz, speziell in den Bereichen<br />

• Kraftwerke<br />

• Industrieller Anlagenbau<br />

• Haustechnik<br />

Von der Beratung und Planung über die Lieferung und Montage bis<br />

hin zur Wartung und Dokumentation bieten wir maßgeschneiderte<br />

Lösungen aus einer Hand.<br />

Kabelkanal Pyrostat-Uni KVB 2000<br />

G+H Isolierung GmbH<br />

Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 • 67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: 06 21/50 2-3 61 • Fax: 06 21/50 2-5 99<br />

E-Mail: info@guh-gruppe.de • http://www.gruppe-guh.de<br />

Unsere weiteren Aktivitäten finden Sie im Internet.<br />

G+H Isolierung G+H Brandschutz G+H Schallschutz G+H Metalltechnik<br />

[ Brandschutz<br />

[63


Brandschutz ]<br />

64]<br />

Brandschutzertüchtigung im Krankenhaus<br />

Nachrüstbare Systeme von Hapuflam<br />

Mit dem Gewebe der Hapuflam Brandschutzsysteme<br />

GmbH, Zellertal, läßt sich<br />

die bauliche Anpassung an erhöhte Richtlinien<br />

kostengünstig und zudem während<br />

des laufenden Krankenhausbetriebs realisieren.<br />

Und als eines der wenigen nachrüstbaren<br />

Systeme für den Leitungsbrandschutz<br />

besitzt das Gewebe eine allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung. Ohne<br />

größere Störungen durch Staub, Lärm<br />

oder Arbeitsgerüste können so sämtliche<br />

Kabelpritschen in Kliniken mit dem schwer<br />

entflammbaren Kabelschutz nach DIN<br />

4102-B1 umhüllt werden.<br />

Ein Beispiel: Mark Podkalicki, verantwortlich<br />

für Planung, Ausschreibung und Bauleitung<br />

einer solchen Maßnahme in Mannheim,<br />

erkundigte sich. »Für den nachträglichen<br />

Einbau vorbeugender Brandschutzmaßnahmen<br />

gibt es gar nicht so viele<br />

Lösungen am Markt«, mußte er feststellen,<br />

stieß dann aber auf Hapuflam: »Das<br />

Gewebe ›intumesziert‹ – es quillt durch<br />

Hitzeeinwirkung auf das 10–20fache seiner<br />

ursprünglichen Masse auf. Dieser Schutzschild<br />

bewahrt die Kabel für mindestens<br />

90 min vor Brandeinwirkungen oder das<br />

Da im Brandfall eine große Anzahl der<br />

Patienten bei der Flucht auf Hilfe angewiesen<br />

bleibt, ist ein möglichst hoher Zeitgewinn<br />

bei der Branddetektion essentiell.<br />

Das Erreichen dieses Zeitvorteils erfordert<br />

jedoch die Verwendung geeigneter Technik:<br />

Hochsensible Rauchansaugsysteme,<br />

ausgestattet mit speziellen Algorithmen für<br />

eine extrem große Täuschungsalarmsicherheit,<br />

gewährleisten hier eine sichere,<br />

frühestmögliche Detektion.<br />

Aufgrund ihrer Ventilationsgeräusche war<br />

der Einsatz der Rauchansaugtechnik in der<br />

Vergangenheit noch eingeschränkt. Über<br />

die konsequente Weiterentwicklung seiner<br />

Produkte hat der Technologieführer Wagner<br />

Deutschland GmbH, Langenhagen,<br />

Gebäude vor Kurzschlußbränden, die von<br />

der Kabelpritsche ausgehen!« Daß die<br />

Montage später ohne größere Beeinträchtigungen<br />

des laufenden Betriebes vonstatten<br />

ging, war ein angenehmer Nebeneffekt.<br />

Viel wichtiger für Podkalicki war freilich,<br />

daß der Einbau unabhängig von Tragstrukturen<br />

erfolgte, denn aufgrund der teilweise<br />

vorhandenen Kassettendecke aus<br />

Beton wären die Kosten für einen gleichwertigen<br />

Brandschutzschacht aus brandhemmenden<br />

Faserplatten bedeutend höher<br />

ausgefallen. Und so wurden die 1,50 m x<br />

1,00 m großen, 3 kg leichten, orangefarbenen<br />

Gewebebahnen »einfach« einzeln um<br />

die Kabelpritschen herumgelegt, straffgezogen<br />

und mit Spezialklammern zusammengeheftet<br />

– und die nächste Bahn aufgelegt.<br />

Derart schaffte ein Installateur<br />

locker bis 30 m Kabelpritsche am Tag.<br />

Nach Montage mußten also nur noch die<br />

Sichtelemente in die Zwischendecke eingehängt<br />

werden und einmal mit dem<br />

Besen durchgekehrt werden: Fertig, keine<br />

genervten Patienten oder gestreßtes Krankenhauspersonal.<br />

www.hapuflam.de<br />

jenes Manko jedoch eliminiert: Die neuen<br />

»Silent«-(SL)-Rauchansaugsysteme<br />

schließen damit endlich eine lange fällige<br />

Lücke, eignen sich als Titanus Pro-Sens ®<br />

SL und Titanus Top-Sens ® SL jetzt auch<br />

ausgezeichnet für die Sicherung von<br />

Patientenzimmern, Klinikfluren und Operationsräumen.<br />

Unauffällig und voll in die<br />

Architektur integrierbar, bieten sie noch<br />

einen weiteren entscheidenden Vorteil<br />

gegenüber konventionellen Lösungen: Zur<br />

Wartung müssen sterile Bereiche nicht<br />

mehr betreten werden.<br />

www.wagner.de<br />

… in verschiedenen Farben<br />

© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />

Umhüllte Kabelpritsche<br />

© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />

Aufbringen des Gewebes<br />

© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />

Für geräuschsensible Klinikbereiche<br />

Bestmögliche Branddetektion von Wagner<br />

»Leise« Rauchansaugtechnik<br />

© Wagner Deutschland GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Bettenhaus des Klinikums in Gütersloh<br />

Vielfältige Funktionstüren von Teckentrup<br />

Sperrige Betten, hektisches Personal,<br />

mühsam gehende Patienten: Krankenhausflure<br />

müssen viel Platz bieten, die Durchgänge<br />

zuverlässig und automatisch öffnen,<br />

in anderen Bereichen sind hingegen<br />

Zugangsschutz oder besonders hygienische<br />

Lösungen gefordert. Und in vielen<br />

Fällen kommen Brand- und Rauchschutz<br />

hinzu.<br />

Ein Beispiel ist das neue Bettenhaus des<br />

Klinikums in Gütersloh, denn der nicht<br />

mehr zeitgemäße Altbau wurde jetzt durch<br />

ein neues, viergeschossiges Gebäude<br />

ersetzt, das an den vorhandenen Komplex<br />

anschließt; die Realisierung dauerte zwei<br />

Jahre, die Kosten beliefen sich auf rund<br />

22 Millionen Euro. Und er verfügt nun über<br />

eine breite Vielfalt an Funktionstüren: Rund<br />

140 Rohrprofil- und Stahlblechtüren,<br />

außerdem konventionelle Zimmertüren und<br />

zwei Sektionaltore, was einen Auftragswert<br />

für die Metallbauelemente von ca.<br />

450.000 Euro bedeutete.<br />

Im Keller befinden sich die Archiv- und<br />

Technik-, also Funktionsräume. Deshalb<br />

wurde hier nicht zusätzlich lackiert, sondern<br />

die Grundierung des Herstellers beibehalten.<br />

»Nackte« T-30-Feuerschutztüren<br />

aus Stahl sichern folglich diese Zonen im<br />

Brandfall und sind zusätzlich rauchdicht;<br />

für ihren alltäglichen Gebrauch dienen<br />

indessen Feststellanlagen, die sie durch<br />

Haftmagnete aufhalten und im Brandfall<br />

für die automatische Schließung sorgen.<br />

Die anspruchsvollste Lösung ist aber dort<br />

zu finden, wo der Personaltrakt zugleich<br />

Fluchtweg ist, zum Beispiel die Verbindung<br />

vom Treppenhaus in die Zentralküche.<br />

»Hier setzen wir eine Zugangskontrolle mit<br />

dem Fluchtweg-Terminal ein«, sagt Peter<br />

Bergmann, technischer Berater der Tekkentrup<br />

GmbH & Co. KG, Verl. »Scharf« ist<br />

die Tür verschlossen und nur durch<br />

Schlüssel oder Chipkarte zu entsperren,<br />

während im Notfall eine Scheibe am Terminal<br />

eingeschlagen werden muß, um sie<br />

zu öffnen.<br />

In den Hauptfluren des Neubaus wurden in<br />

erster Linie Rauchschutztüren verarbeitet,<br />

wobei Sensoren an der Decke Bewegungen<br />

erkennen und das Signal zum automatischen<br />

Öffnen geben; weitere Radarmelder<br />

an den Flügeln überwachen zudem<br />

den Schwenkbereich, so daß sich niemand<br />

verletzen kann. Damit die Türen im<br />

Panikfall leicht zu öffnen bleiben, ent-<br />

Trockenbau im Inneren<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

schied sich die Architektengemeinschaft<br />

Plischke Beckmann, Aachen und Gütersloh,<br />

auch für die neuen Pushbars. Sie<br />

erstrecken sich über die gesamte Türbreite,<br />

stehen aber im Gegensatz zu den<br />

sonst üblichen Stangengriffen rund ein<br />

Drittel weniger in den Raum und sind<br />

bereits nach EN 1125 für Fluchtwege zugelassen.<br />

Die Rauchschutztüren wiederum weisen<br />

absenkbare Bodendichtungen auf, die sich<br />

lediglich dann senken, wenn der Flügel<br />

geschlossen ist, das heißt nicht verschleißen.<br />

Für die großflächig verglasten Aufenthaltsräume<br />

wählte man dagegen Türen,<br />

die in die transparenten Wände integriert<br />

sind. Und an der Anlieferungszone sorgen<br />

Sektionaltore von lediglich 1,67 m Breite<br />

für einen reibungslosen Ablauf sowie<br />

»Helligkeit«, was den integrierten Lichtbändern<br />

zu verdanken ist.<br />

www.teckentrup.biz<br />

Neues Gebäude<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Breite Brandschutztür<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Gesicherter Fluchtweg<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Tür mit Pushbar<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Fluchtweg-<br />

Terminal<br />

© Teckentrup<br />

GmbH & Co. KG<br />

[ Brandschutz<br />

[65


Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

66]<br />

Die planungsspezifischen Komponenten<br />

eines modernen Büroprojekts fordern<br />

Weitsicht und ganzheitliches Denken. Zu<br />

den schon heute überaus wichtigen energetischen<br />

Kriterien kommen zusätzliche<br />

Aspekte, die für eine zukunftsgerechte<br />

Konzeption unumgänglich sind, resultierend<br />

aus grundlegenden und kontinuierlichen<br />

Veränderungen der Organisationsstrukturen<br />

in modernen Verwaltungen<br />

sowie aus Leitlinien etwa in Form einer<br />

definierten Corporate Identity, die eine<br />

komplexe Gesamtbetrachtung aller Faktoren<br />

geradezu bedingt. Das aktuelle Regelwerk<br />

läßt nun entgegen den Vorschriften<br />

der Vergangenheit einen breitgefächerten<br />

Gestaltungsspielraum zu: Eine neue Fokussierung<br />

der Lichtnormierungen, die nicht<br />

mehr die Leistungswerte für den Raum als<br />

Ganzes, sondern speziell die Lichtqualität<br />

am Arbeitsplatz reglementiert, erlaubt,<br />

wesentlich weniger Beleuchtungsstärken<br />

zu installieren, und ermöglicht zudem<br />

deren kreative Gestaltung.<br />

Ein Beispiel für integriertes Lichtmanagement<br />

ist das neue Verwaltungs- und Technologiezentrum<br />

der Firma Schwanog in Villingen-Schwenningen-Obereschach.<br />

Helle,<br />

freundliche Arbeitsräume und eine insgesamt<br />

moderne, farbige Architektur sorgen<br />

hier schon auf den ersten Blick für positive<br />

Akzente. Entsprechend der vorausschauenden<br />

Philosophie des Unternehmens<br />

waren den Planern zukunftsweisende Kriterien<br />

für das Gebäudemanagement vorgegeben,<br />

die vor allem mit dem Einsatz der<br />

Osram-EVG-Technologie zieladäquat realisiert<br />

werden konnten. Und das umfaßte<br />

einerseits die Forderung nach einem<br />

hohen Automatisierungsgrad der Haustechnik,<br />

andererseits aber die nach ausgeprägten,<br />

individuellen Regelungs- und<br />

Steuerungsmöglichkeiten. Sinnvoll war<br />

daher die Anwendung einer Gebäudeleittechnik<br />

mit übergreifenden Vernetzungsstrukturen<br />

wie Lon, KNX/EIB und Dali als<br />

Sub-Bussystem. Für die Beleuchtung<br />

wurde zunächst eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

durchgeführt,<br />

die eine Kostenprojektion über einen Zeitraum<br />

von zehn Jahren analysierte.<br />

Neubau in Villingen-Schwenningen<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

Lichtdurchflutete Räume<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

Auf dieser Basis entschied man sich für<br />

das flexible Dali-Lichtmanagementsystem,<br />

das über ein Gateway an die übergeordnete<br />

EIB/KNX-Struktur angeschlossen<br />

wurde. In den Einzel- und Gruppenbüros<br />

wurden insgesamt 40 digital dimmbare<br />

Tycoon-Pendelleuchten der Herbert Waldmann<br />

GmbH & Co. KG, Villingen-Schwenningen,<br />

installiert, die mit 80 Osram EVGs<br />

QTI 2 x 28/54 Dali bestückt sind. Spezielle<br />

Sensoren für die Tageslichtregelung und<br />

die Präsenzsteuerung wurden überdies in<br />

die Raumdecke integriert, die Intensitätsregelung<br />

der Leuchten übernehmen zusätzliche<br />

Sensoren an der Außenfassade;<br />

die einzelnen Leuchten können über ihre<br />

Dali-Schnittstelle getrennt voneinander<br />

oder in Gruppen geschaltet bzw. gedimmt<br />

werden.<br />

Integriertes Lichtmanagement<br />

Effiziente Konzepte dank Waldmann<br />

… mit angenehmer Atmosphäre<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

Einstellbare Lichtintensität<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

[Umrisse]


Tycoon-Pendelleuchte<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

Darüber hinaus wurde dem individuell<br />

durchaus unterschiedlichen Lichtbedarf<br />

mit modernsten Cirrus-Schreibtischleuchten<br />

von Waldmann Rechnung getragen.<br />

Geschäftsführer Clemens Güntert ist sich<br />

sicher, mit der zukunftsweisenden Gesamtkonzeption<br />

der neuen Verwaltungszentrale<br />

die Motivation und die Leistungsfähigkeit<br />

Bedienpanels<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

der Mitarbeiter nachhaltig zu fördern. Und<br />

zugleich sieht man mit diesem Projekt auch<br />

die aktuellen und zukünftigen Anforderungen,<br />

zum Beispiel im Hinblick auf Gebäudepaß<br />

und Energieeffizienz, umfassend berücksichtigt.<br />

www.waldmann.com<br />

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Gebäudetechnik-Leitstand<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />

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Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

68]<br />

Mit dem Denkansatz »Tune the Light« entwickelt<br />

die Erco Leuchten GmbH, Lüdenscheid,<br />

ihr seit über 30 Jahren praktiziertes<br />

Konzept »Licht statt Leuchten« zukunftsorientiert<br />

weiter. Das 1934 gegründete<br />

Familienunternehmen positioniert<br />

sich damit konsequent als Spezialist für<br />

Soft- und Hardware zur Architekturbeleuchtung,<br />

wobei die Auffassung von Licht<br />

als der vierten Dimension der Architektur<br />

im Zentrum steht: Licht macht Interieurs,<br />

Gebäude und urbane Räume lebendig,<br />

wahrnehmbar und erlebbar. Weit über die<br />

Rolle des Leuchtenlieferanten sich als<br />

»Lichtfabrik« zu begreifend, ist für Erco ein<br />

kultureller Beitrag und Sinn der Geschäftstägigkeit.<br />

Und so beleuchtet Erco heute<br />

Museen, Universitäten, Schaufenster, Kirchen,<br />

Flughäfen, Hotels, Ladenketten,<br />

Messestände, Verwaltungsgebäude, Privathäuser<br />

und vieles andere mehr. Die<br />

Innenraum- und Außenraumleuchten<br />

sowie Lichtsteuersysteme bilden hier also<br />

ein umfassendes Programm von Werkzeugen<br />

für durchgängige, ganzheitliche<br />

Lösungen in der Architektur: Die Leuchte<br />

ist ein Lichtinstrument, ein Lichtwerkzeug<br />

für einen speziellen Anwendungszweck.<br />

Der tiefgreifende Wandel, den die Lichttechnik<br />

zur Zeit durch neue Leuchtmittel,<br />

neue Optiken, neue, digital vernetzbare<br />

Betriebsgeräte und die entsprechende<br />

Software erfährt, bedingt einen Paradigmenwechsel<br />

in der Lichtplanung hin zum<br />

szenographischen Denken: Anstatt eine<br />

spezifische Situation zu entwickeln und mit<br />

der Installation im Raum zu fixieren, werden<br />

die Leuchten, sogenannte Light<br />

Clients, mit digitaler Steuertechnik nach<br />

Dali-Standard zu Netzwerken verknüpft,<br />

um die Voraussetzung für virtuelle Lichtarchitekturen,<br />

ein szenographisches Licht<br />

unter Einbeziehung der Zeitdimension zu<br />

schaffen. Mit »Tune the Light« realisiert<br />

Erco nun die Vision der praktisch unbegrenzten,<br />

individuellen Anpaßbarkeit von<br />

Licht in anwendungsfertige, praxisgerechte<br />

Produktsysteme, läßt die neuen<br />

Technologien in alle Programmbereiche<br />

einfließen. Das perfekte Zusammenspiel<br />

von Steuerungssoftware und -hardware<br />

sowie fähigen Light Clients eröffnet derart<br />

weite Perspektiven, macht die szenogra-<br />

Badesteg in Kastrup<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

Grand Louvre in Paris<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

… 2006 in Frankfurt am Main<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

phische Lichtplanung praktikabler, wirtschaftlicher<br />

und komfortabler als je zuvor.<br />

Und im Bereich der Informationslogistik<br />

dient der Internetauftritt zudem als »Werkzeugkasten«,<br />

das Produktprogramm<br />

umfassend dokumentierend und mit interaktiven<br />

Wissensmodulen über Lichtgestaltung<br />

und Leuchtenanwendung verknüpfend.<br />

Erco stellt sich mit diesem Angebot<br />

der Herausforderung, zukünftig den Großteil<br />

aller Presales-Informations- und Planungsprozesse<br />

über Onlinemedien abzuwickeln.<br />

www.erco.com<br />

Licht statt Leuchten als Konzept<br />

Umfassender Denkansatz von Erco<br />

Restaurant mit Terrasse<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

»Leuchte«<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

Strahler<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

Wandfluter<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

Downlight<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Einstiegsmodell für die Zutrittskontrolle<br />

Neue ausbaufähige Software von Bosch<br />

Die »Access Personal Edition« (APE) der<br />

Bosch GmbH ist eine benutzerfreundliche<br />

modulare Software für die Zutrittskontrolle<br />

bei kleinen und mittelgroßen Gebäuden,<br />

wie Verkaufsräumen, Büros, Produktionsstätten<br />

oder militärischen Einrichtungen.<br />

Als ideales Einstiegsmodell für Anwendungen,<br />

die einen hohen Grad an Sicherheit<br />

erfordern, jedoch kein großes, komplexes<br />

Zutrittskontrollsystem benötigen, basiert<br />

APE auf der intelligenten Zutrittskontroll-<br />

Hardwareplattform von Bosch, die über<br />

die Protokolle TCP/IP und RS485 kommuniziert:<br />

Dies erlaubt den einfachen Umstieg<br />

auf eine Access Control Engine (ACE) des<br />

Building Integration System (BIS) von<br />

Bosch, beispielsweise wenn aufgrund von<br />

Erweiterungen die Funktionalität der ACE<br />

verlangt wird; die vorhandene Zutrittskontrollhardware<br />

muß dabei nicht ausgetauscht<br />

werden. Das Building Integration<br />

System ist ein innovatives Paket aus Softwareanwendungen,<br />

das sowohl die Überwachung<br />

von Gebäuden als auch die<br />

Steuerung von Sicherheitssystemen übernimmt<br />

und mehrere Anwendungen auf<br />

einer gemeinsamen, flexiblen und konfigurierbaren<br />

Oberfläche anzeigt.<br />

Ihre optimale Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und Erweiterungsfähigkeit werden durch<br />

eine dreischichtige Struktur ermöglicht:<br />

Die obere Ebene stellt ein Datenverwaltungssystem<br />

(DMS) dar, das alle administrativen<br />

Aufgaben wie die Verwaltung von<br />

Personaldaten, Berechtigungsprofilen,<br />

Zeitplänen und Besucherdaten erledigt;<br />

die mittlere umfaßt bis zu 64 intelligente<br />

Access Modular Controller (AMC), von<br />

denen jeder eine Reihe von Türen und Eingängen<br />

steuert und im Offlinemodus<br />

Zutrittsentscheidungen treffen kann; die<br />

untere besteht aus Codierschlüssel-<br />

Lesern, die in zahlreichen Ausführungen<br />

und mit unterschiedlichen Funktionsumfängen<br />

erhältlich sind.<br />

Die Benutzerfreundlichkeit der Access<br />

Personal Edition wird durch die Windowsbasierte<br />

graphische Oberfläche unterstützt,<br />

die klar und logisch aufgebaut ist<br />

und intuitiv bedient werden kann; Zutrittsberechtigungen,<br />

Zeitmodelle und Türparameter<br />

lassen sich individuell festlegen. Ein<br />

Datenverlust beim Ausfall des Servers<br />

wird zudem durch einen intelligenten AMC<br />

verhindert. Bei einem Systemausfall werden<br />

alle Daten gespeichert und automatisch<br />

abgeglichen, sobald es wieder online<br />

ist. Zusätzlich lassen sich die AMCs per<br />

Softwaredownload aktualisieren, was den<br />

Wartungsaufwand reduziert.<br />

Modulares Vordach-System XL<br />

250 mm<br />

250 mm<br />

1.437 mm<br />

250 mm<br />

1.420 mm<br />

1.420 mm<br />

Basismodul<br />

1.218 mm<br />

2.874 mm<br />

1.218 mm 1.218 mm<br />

Erweiterungsmodul<br />

250 mm<br />

1.437 mm<br />

Beispiel<br />

der Erweiterungsmöglichkeiten:<br />

Basismodu<br />

Basismodul (A und B) plus ein Erweiterungsmodul* = 4.092 mm Breite<br />

Basismodu<br />

Basismodul (A und B) plus zwei Erweiterungsmodule = 5.310 mm Breite<br />

Basismodu<br />

Basismodul (A und B) plus drei Erweiterungsmodule = 6.528 mm Breite usw., usw...<br />

Polymer Kunststoff e GmbH • Lustgartenstr.107 • D-79576 Weil am Rhein<br />

Telefon: 0 76 21 / 66 04 46 • Telefax: 0 76 21 / 66 04 47<br />

E-Mail: info@polymergmbh.de • Internet: www.polymergmbh.de<br />

Benutzerfreundliche Oberfläche<br />

© Robert Bosch GmbH<br />

Obwohl die Access Personal Edition für<br />

Anwendungen bei kleinen bis mittelgroßen<br />

Unternehmen ausgelegt ist, erlaubt sie die<br />

effiziente Verwaltung von bis zu 2.000 Karteninhabern,<br />

64 Ausweislesern und 16<br />

Clients. Zu ihren Funktionen gehören<br />

außerdem eine Zutrittswiederholsperre zur<br />

Verhinderung unbefugter Kartenbenutzung,<br />

eine automatische Kartensperrung<br />

nach Ablauf der Gültigkeit oder bei temporärer<br />

Nutzung, eine optionale Identifizierung<br />

über PIN-Code sowie Tages- und<br />

Zeitmodule. Die Verwaltung wird darüber<br />

hinaus durch das Mehrbenutzermodul<br />

vereinfacht, das den Systemzugriff von<br />

mehreren Bedienplätzen aus ermöglicht.<br />

www.bosch.com<br />

Das Basispaket des Modularen Vordach-System<br />

XL stellt das Grundmodell dar. Das Vordach kann<br />

durch die Erweiterungsmodule auf Ihren speziellen<br />

Anwendungszweck angepasst werden.<br />

Mit seiner individuellen Breite ist das Modulare<br />

Vordach-System XL ideal geeignet für: Schaufensterfassaden,<br />

große Eingänge, Autohäuser und<br />

für viele weitere Anwendungsbereiche.<br />

In vier Acrylglas-Farbtönen separat erhältlich:<br />

klar, satiniert weiß, satiniert blau, satiniert grün.<br />

*Das Erweiterungsmodul ist nur in Verbindung<br />

mit dem Basismodul verwendbar.<br />

Anzeige_XL Modular_185x62mm.indd 1 19.12.2007 09:12:58<br />

[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />

[69


Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

70]<br />

Zahlreiche Studien belegen, daß bei der<br />

Gebäudeklimatisierung ein großes Potential<br />

zur Energieeinsparung besteht. Evonik<br />

Röhm zeigt nun, wie es genutzt werden<br />

kann: Dachverglasungen mit Hitzeschutz<br />

aus Plexiglas Heatstop ® lassen die Innenräume<br />

angenehm kühl bleiben, ohne daß<br />

auf Tageslicht verzichtet werden muß.<br />

»Unternehmen reduzieren so ihre Stromkosten<br />

für Klimaanlagen und senken den<br />

CO 2-Ausstoß. Das fördert ein gutes Klima –<br />

im kleinen wie im globalen Maßstab«, sagt<br />

Michael Träxler, Leiter des Geschäftsgebiets<br />

Acrylic Sheet der Evonik Röhm<br />

GmbH, Darmstadt.<br />

Lichtkuppeln bieten den Vorteil, für ausreichendes<br />

Tageslicht zu sorgen. In herkömmlicher<br />

Ausführung sind sie bei starkem<br />

Sonnenschein jedoch ein Problem,<br />

Mit der Leuchtenserie Torch bietet Luxmundi<br />

eine speziell für das gehobene<br />

Wohn- und Bürosegment entworfene Kollektion,<br />

eine besondere Faszination der<br />

Wand- und Pendelleuchten liegt in der<br />

Symbiose kraftvollen und geradlinigen<br />

Designs und spielerischer, diffuser Lichteffekte.<br />

Viereckige oder runde Stahlelemente in<br />

Schachtelbauweise, nach unten bzw. oben<br />

hin verengend, bilden hier den gestalterischen<br />

Kern, der sechs Wand- und eine<br />

Pendelleuchte umfaßt. Die Oberflächen<br />

aller Ausführungen gibt es wahlweise in<br />

Stahl glänzend oder satiniert, Messing<br />

satiniert oder Bronze satiniert.<br />

Die Wandausführungen sind mit einem<br />

extrahellen, sandgestrahlten Diffusor ausgestattet,<br />

der das Licht durch Gehäuseöffnungen<br />

als Streifen seitlich hinauslenkt<br />

Tageslicht und Hitzeschutz mit Garantie<br />

Beständige Dachverglasungen von Evonik Röhm<br />

denn durch das ungefilterte Sonnenlicht<br />

heizt sich das Hausinnere übermäßig auf<br />

und müßte klimatisiert werden. Dagegen<br />

verfügen Lichtkuppeln aus Plexiglas Heatstop<br />

® über einen effektiven Hitzeschutz –<br />

die Infrarotreflexion. Laut einer Studie der<br />

Fachhochschule Köln erhöht sich durch<br />

eine übliche Acrylverglasung die solare<br />

Aufheizung um 40% im Vergleich zu Lichtkuppeln<br />

aus Plexiglas Heatstop ® .<br />

»Mit Plexiglas ® bauen heißt auch nachhaltig<br />

bauen«, sagt Träxler. Wegen der hohen<br />

Witterungsbeständigkeit des Produkts gibt<br />

es auf die Reflexion der Sonnenenergie<br />

daher zehn Jahre Garantie. »Unternehmen<br />

sparen so dauerhaft Energie und CO 2.<br />

Gleichzeitig schonen sie die Ressourcen«,<br />

so Träxler.<br />

www.evonik.com<br />

und dadurch für dekorative Effekte sorgt;<br />

sie stehen als Einzel- und Doppelversionen<br />

in unterschiedlichen Abmessungen zur<br />

Verfügung. Große Räumlichkeiten und<br />

Platz zur freien Entfaltung braucht hingegen<br />

die Pendelversion mit ihrer Höhe von<br />

1.500 mm. Ihr kreisrunder Aufbau verjüngt<br />

sich nach unten hin, Gehäuseöffnungen<br />

bewirken wiederholt geführte Lichtstreifen<br />

zu allen Seiten; die Abpendelung erfolgt<br />

über ein Stahlseil, die Zuleitung ist freilaufend<br />

und transparent.<br />

www.luxmundi-collection.de<br />

Lichtkuppel<br />

© Evonik Röhm GmbH<br />

… aus Plexiglas<br />

© Evonik Röhm GmbH<br />

Verschachteltes Licht im Innern<br />

Stählerne Leuchten von Luxmundi<br />

Satinierter Stahl<br />

© Luxmundi Collection<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Energiemanagement und …<br />

Lichtdurchlässigkeit dank EControl-Glas<br />

Der Durchbruch bei der Entwicklung von schaltbaren Gläsern<br />

gelang jetzt der EControl-Glas GmbH & Co. KG, Furth im Wald:<br />

Lichtdurchlässigkeit und Wärmeeintrag lassen sich je nach<br />

Wetterlage und Jahreszeit durch eine Einfärbung des Glases<br />

steuern.<br />

Die Neuheit besteht aus einer »Sandwichscheibe«, welche<br />

den sogenannten elektrochromen Effekt nutzt. Das heißt,<br />

durch eine nanostrukturierte Beschichtung vermag sich das so<br />

veredelte Glas bei Sonnenschein nach Bedarf blau einzufärben,<br />

wenn eine elektrische Spannung angelegt wird. Viel<br />

Strom braucht es dazu nicht; wird der Zustand geändert, reichen<br />

schon 3 V aus, um den Ionenaustausch zu aktivieren.<br />

Sein Grundaufbau entspricht überdies dem herkömmlicher Isoliergläser,<br />

das elektrochrome Sandwichpaket kann also auch<br />

mit einer hochwertigen Wärmeschutzbeschichtung und sogar<br />

als Dreifachisolierglas kombiniert werden.<br />

Elektronisch gesteuert …<br />

© EControl-Glas GmbH & Co. KG<br />

Über ein Steuergerät lassen sich bis zu 30 Scheiben mit einem<br />

Knopfdruck in fünf Stufen nach den jeweiligen Lichtverhältnissen<br />

und persönlichen Bedürfnissen regeln. Wird die Elektronik<br />

aber an das Bussystem der Gebäudeleittechnik angeschlossen,<br />

ist selbst eine stufenlose Steuerung möglich – mit einem<br />

variablen Lichttransmissionsgrad von 15–20% bei Standardisolierglas.<br />

Der Prozeß der Einfärbung verläuft zudem lautlos und<br />

fließend, entzieht sich so der Aufmerksamkeit der Raumnutzer.<br />

Das Produkt EControl eignet sich damit für vertikale sowie<br />

besonders für Dachverglasungen, etwa in Atrien oder Wintergärten.<br />

Der Gesamtenergiedurchlaß (g) variiert zwischen 12% und<br />

36% nach EN 410, der Wärmedämmwert erfüllt mit Ug = 1,1<br />

W/m2K den Standard heutiger Wärmeschutzverglasungen, mit<br />

Dreifachisolierglas sind sogar Ug-Werte bis 0,5 und g-Werte<br />

zwischen 10% und 35% möglich.<br />

www-econtrol-glas.de<br />

ANKÜNDIGUNG<br />

Deutscher<br />

Stahlbautag 2008<br />

»Werte bewahren –<br />

mit Stahl bauen«<br />

9. und 10. Oktober<br />

Congress Centrum Mainz<br />

Wir freuen uns auf Sie !<br />

Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/67078-00<br />

Fax: 0211/67078-20<br />

dstv@deutscherstahlbau.de<br />

www.deutscherstahlbau.de


Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

72]<br />

Seit gut 340 Jahren ist die Handelskammer<br />

Hamburg ebenso Börsenplatz und Mittelpunkt<br />

des wirtschaftlichen Lebens der<br />

Stadt wie von großer gesellschaftlicher<br />

Bedeutung. Diese Stellung verdeutlicht<br />

unter anderem ihr Domizil im ehemaligen<br />

Börsengebäude, einem spätklassizistischen<br />

Bau. Um ihrer Funktion auch zukünftig<br />

gerecht werden zu können, war nun<br />

dessen teilweise Neuordnung gefragt.<br />

In die ehemalige Börsenhalle wurde daher<br />

unter Beachtung des Denkmalschutzes ein<br />

»Haus im Haus« eingefügt, das spiegelnde<br />

und durchscheinende Materialien prägen.<br />

Über fünf Etagen verteilt, beherbergt es<br />

auf rund 1.100 m 2 die geforderten Nutzungen:<br />

Im Erdgeschoß ist das Gründerzentrum<br />

untergebracht, die zweite Ebene<br />

dient als Erweiterung bei Empfängen oder<br />

anderen Veranstaltungen, und in der dritten<br />

findet sich die Dauerausstellung »Wir<br />

handeln für Hamburg«, während die beiden<br />

obersten Geschosse unter dem Dach dem<br />

»Börsenclub der Handelskammer« mit<br />

gehobener Gastronomie vorbehalten bleiben.<br />

– Die Wahrnehmung der traditionsreichen<br />

Börsenhalle nicht zu beeinträchtigen<br />

war das Ziel des mit dem ersten Preis ausgezeichneten<br />

Wettbewerbsentwurfs der<br />

Stuttgarter Architekten Behnisch & Partner.<br />

Die fünfgeschossige Konstruktion mit<br />

ihrem filigranen Erscheinungsbild weist<br />

daher eine minimierte Grundfläche auf,<br />

erstreckt sich aber über die gesamte<br />

Raumhöhe.<br />

Die ganz eigene immaterielle Charakteristik<br />

des Baukörpers sollte durch die<br />

Beleuchtungslösung betont werden, weshalb<br />

man ein gleichmäßiges Raster entwickelte,<br />

das auch die Basis für einzelne<br />

modulare, ca. 1 m 2 große, leuchtende<br />

Paneele bildet; als Lichtquelle für die Elemente<br />

wurden Leuchtdioden ausgewählt.<br />

Bei der gemeinsamen Entwicklung mit<br />

dem Stuttgarter Leuchtenhersteller Nimbus<br />

Group GmbH wurden dann die Möglichkeiten<br />

der innovativen Halbleiterlichtquelle<br />

ausgereizt. Das Ergebnis sind<br />

äußerst flache Deckenleuchten, deren<br />

Dicke durch die LEDs bestimmt ist.<br />

Jeweils 400 Leuchtdioden mit 4.000 K Farbtemperatur<br />

sind blendfrei mit 90° Abstrahlwinkel<br />

in den patentierten Kegelsenkungen<br />

der transluzenten, beidseitig satinierten<br />

Diffusorfläche angeordnet. In jene nur<br />

8 mm dünne Acrylglasplatte werden etwa<br />

20% des LED-Lichts eingekoppelt, so daß<br />

alle Ebenen indirekt und diffus erhellt werden,<br />

während über das Lochblech als<br />

obere Gehäuseschale ca. 5% des Lichts<br />

nach oben abgestrahlt werden: So werden<br />

die Glasböden gleichzeitig von unten hinter-<br />

und von oben beleuchtet. Insgesamt<br />

370 dieser 990 mm x 990 mm großen Dekkenelemente<br />

sind auf den fünf Ebenen verteilt,<br />

die mit ihrem neutralweißen LED-<br />

Licht das in die Börsenhalle einfallende<br />

Tageslicht zu einer angenehmen Raumatmosphäre<br />

ergänzen. Darüber hinaus eröffnen<br />

sie die Möglichkeit für eine spezielle<br />

Inszenierung des Baukörpers. Intelligent<br />

angesteuert über den Szenen-Controller<br />

DXG-144-DIN-230, lassen sich mit den acht<br />

Reihen zu je 18 Modulen nicht nur Lichtstimmungen<br />

einheitlicher Beleuchtungsstärke,<br />

sondern ebeno dynamische »Bilder«<br />

programmieren. Das Spektrum reicht<br />

von durchlaufenden über vom Zentrum<br />

ausstrahlende Lichtwellen und ziehende<br />

Integraler Bestandteil von Architektur<br />

Differenzierte Lichtlösung von Nimbus<br />

Haus im Haus<br />

© Roland Halbe<br />

»Immaterielle« Deckenleuchten<br />

© Roland Halbe<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Spezielle Inszenierung<br />

© Roland Halbe<br />

-wolken bis hin zum »Aufglühen«, das<br />

heißt, bei einem allgemeinen Dimmwert<br />

von 20% Lichtstrom blitzen einzelne<br />

Module in voller Helligkeit auf und »verglühen«<br />

dann über eine Zeitspanne von 6 s<br />

wieder.<br />

Leuchtdioden lassen überdies die modernen<br />

Kronleuchter in den Kabinetten<br />

erstrahlen. Bei den sechs Sonderanfertigungen<br />

der Nimbus Group sind beidseitig<br />

mit je 60 LED bestückte Platinen im Dekor<br />

»Weinranken« zwischen matten Diffusorscheiben<br />

angeordnet und im Winkel von<br />

60° an einem verchromten Pendelstab<br />

befestigt. Dank der gewählten Farbtemperatur<br />

der LEDs von 3.000 K erscheinen die<br />

gelben Tapeten in einem warmen Licht;<br />

der Konverter ist unsichtbar im Deckenbaldachin<br />

untergebracht.<br />

Prädestiniert als Leuchtmittel der Zukunft,<br />

das kreatives Potential bei Lichtlösungen<br />

freisetzt, sind LEDs aber durch weiteren<br />

technischen Fortschritt noch kontinuierlich<br />

auch hinsichtlich Energieeffizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit ernsthafte Konkurrenten<br />

zu herkömmlichen Lampen. Inzwischen<br />

erreichen sie eine Ausbeute von 60 lm/W<br />

und vermögen so Kompakt-Leuchtstofflampen<br />

zu substituieren; für 2009 werden<br />

sogar über 100 lm/W erwartet. Aufgrund<br />

ihres gerichteten Lichts mit einem Abstrahlwinkel<br />

von 120° zeichnen sich LED-<br />

Leuchten durch einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />

aus und sind damit als Gesamtsystem<br />

schon heute effizienter. Ihre lange<br />

Lebensdauer von 50.000 h spielt in dem<br />

Zusammenhang natürlich ebenfalls eine<br />

gewichtige Rolle. – Nimbus hat Deckenleuchten<br />

als Serienprodukt in unterschiedlichen<br />

Varianten im Programm: Das 990 mm<br />

x 990 mm große Modul Q400 gibt es mit<br />

110 W oder 40 W Anschlußleistung, mit<br />

der 6.000 lm bzw. 2.200 lm Lichtstrom<br />

Warmweißes LED-Licht<br />

© Roland Halbe<br />

erreicht werden. Die etwas kleinere Ausführung<br />

Modul Q144 weist 144 einzelne<br />

Leuchtdioden auf bei Anschlußleistungen<br />

von 39,80 W oder 14,50 W, dies führt zu<br />

Lichtströmen von 2.160 lm bzw. 792 lm.<br />

Damit können Beleuchtungsaufgaben<br />

anwendungsspezifisch und energieeffizient<br />

gelöst werden, denn aufgrund der<br />

geringen Anschlußleistung reduziert sich<br />

die erzeugte Wärme, was zusätzlich die<br />

Klimatisierung von Gebäuden entlastet. Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt ist die lange<br />

Lebensdauer der Leuchtdioden, die zur<br />

Ressourcenschonung beiträgt und nochmals<br />

die Betriebskosten verringert.<br />

Der Vergleich von konventionellen mit<br />

LED-Deckenleuchten zeigt, wie zukunftsträchtig<br />

diese Technologie bereits heute<br />

ist: Dem Q400-Modul wurde eine handelsübliche<br />

Deckenleuchte mit opalweißer Diffusorabdeckung<br />

gegenübergestellt. Die<br />

Bestückung besteht aus vier an einem<br />

elektronischen Vorschaltgerät betriebenen<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen Dulux L 36 W,<br />

die eine mittlere Lebensdauer von 12.000 h<br />

haben und ca. 2.900 lm Lichtstrom abstrahlen.<br />

Bei einem Leuchtenbetriebswirkungsgrad<br />

von 54% steht ein Lichtstrom von insgesamt<br />

6.264 lm zur Verfügung, und zwar<br />

bei einer primärseitigen Anschlußleistung<br />

von rund 160 W. Die smd-LED-Leuchte von<br />

Nimbus mit einem Leuchtenbetriebswirkungsgrad<br />

von 90% bietet dagegen schon<br />

jetzt einen vergleichbaren Lichtstrom von<br />

6.000 lm, allerdings bei deutlich geringerer<br />

Anschlußleistung von primärseitig 122 W.<br />

Bei Dauerbetrieb und einem Strompreis<br />

von 0,20 €/kWh ergeben sich Betriebskosten<br />

von 213,74 €/a für die LED-Variante<br />

und 326,03 €/a für jene mit Kompakt-<br />

Leuchtstofflampen. Darin sind auch die<br />

Kosten für den Leuchtmitteltausch enthalten,<br />

der bei dem Q400-Modul ja entfällt. –<br />

Transluzente LED-Elemente<br />

© Roland Halbe<br />

Dieser Vergleich zeigt, daß die Leuchtdioden<br />

das Potential haben, nicht nur im<br />

einzelnen Objekt, sondern auch global eingesetzt<br />

zu werden, zumal kurz- und mittelfristig<br />

große Entwicklungssprünge zu<br />

erwarten sind, die in noch höherem Maß<br />

zu leistungsfähigen und energieeffizienten<br />

LED-Leuchten führen werden.<br />

www.nimbus-group.com<br />

[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />

[73


Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

74]<br />

Das viergeschossige Gebäude auf dem<br />

Dreispitzareal in Basel diente der Regent<br />

Beleuchtungskörper AG seit 1955 als<br />

Showroom und Verwaltungsbau, bedurfte<br />

also »irgendwann« einer Sanierung. Dieser<br />

Auftrag ging nun an die Architekten<br />

Staehelin, Gisin + Partner AG, Basel, und<br />

umfaßte die Neugestaltung der Ausstellung,<br />

der Büroräume und der Fassade,<br />

während Betonstützen, Decken und der<br />

Liftturm erhalten bleiben sollten. Das<br />

Besondere jener Maßnahme resultierte<br />

aber aus der gewählten Fassadenlösung,<br />

so Dieter Staehelin: »Die Transluzidität der<br />

Fassadenhülle schafft vielfältige Ausdrucksformen.<br />

Es entsteht ein Wechselspiel,<br />

ein Dialog von innen nach außen,<br />

von Licht und Raum, der erlebt werden<br />

kann. Die Fassade ist als klassisch hinterlüftete<br />

Fassade konzipiert. Ihre Eigenheit<br />

besteht darin, daß der Wetterschutz wie<br />

auch die Dämmung aus transluziden<br />

Kunststoffmaterialien bestehen, die das<br />

Licht von außen und innen durchscheinen<br />

lassen. Die Materialien verkörpern eine<br />

anspruchsvolle Einfachheit.«<br />

Mit dem Einsatz von GFK-Platten betraten<br />

die Planer des Regent Lighting Center<br />

Neuland, denn das Material war bis dahin<br />

noch nie mit einer derart strengen Forderung<br />

nach Licht- und Farbgebung konfrontiert<br />

worden. »Es sollte ein abgedunkelter<br />

Raum erzeugt werden, in dem man Kunstlicht<br />

zeigen kann, ohne aber eine Blackbox<br />

zu bauen. Dazu wollte ich in der Fassade<br />

mit einem transparenten Material arbeiten,<br />

das, trotz Außenlichtreduzierung, das<br />

Tageslicht erlebbar macht, ohne die Kunstlichtpräsentation<br />

im Innern zu stören«,<br />

erläutert Staehelin, der sich für eine blau<br />

eingefärbte, transluzente innere Hülle entschied.<br />

Und so kamen 10 cm starke Scobatherm-Elemente<br />

aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff zur Anwendung, die dank ihrer<br />

Füllung aus transparenter Zellulose gleichzeitig<br />

als Dämmung fungieren: Trotz<br />

Abmessungen von 224 cm x 84 cm ein sehr<br />

geringes Gewicht aufweisend und mit Nut<br />

und Feder ausgestattet, wurden sie hier<br />

mit Kompriband und einem Klemmprofil<br />

befestigt – und vermitteln jetzt ein weiches<br />

und gestreutes Licht, das sich mit fort-<br />

schreitender Tageszeit verändert. Die<br />

außenliegenden Platten sind hingegen in<br />

Weiß gehalten, um die Wärme in den 30 cm<br />

tiefen, mit Filtern versehenen Luftraum zu<br />

reflektieren, von wo sie dann über das<br />

Dach abgeführt wird. Den äußeren Schutz<br />

gewährleisten dabei weiße Scobalit-Wellplatten,<br />

wiederum aus GFK, die auf ein<br />

Aluminiumprofil aufgeschraubt und deren<br />

Stöße abgedichtet wurden, während man<br />

die Eckverbindung über abgedichtete<br />

Blechschwerter realisiert hat, schließlich<br />

wird die Fassade nachts von Punktstrahlern<br />

hinterleuchtet.<br />

Entstanden ist also ein Gebäude von<br />

hohem gestalterischem Anspruch, aber<br />

nur geringen Errichtungskosten, bei dem<br />

die Identität des Bauherrn einen zeitgerechten<br />

Ausdruck gefunden hat. – Der<br />

Winterthurer Hersteller Scobalit AG bietet<br />

hochfeste und dauerhafte Wellplatten in<br />

vielen Farben an sowie die Doppelsteg-<br />

Gebäudehülle als Firmenphilosophie<br />

Durchscheinende Fassade von Scobalit<br />

Weiße Wellplatten<br />

© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/Jörg Pfäffinger<br />

… Licht- und Farbgebung<br />

© Regent Beleuchtungskörper AG/<br />

Scobalit AG/Jörg Pfäffinger<br />

Kunst- und Tageslicht<br />

© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/<br />

Jörg Pfäffinger<br />

Eckverbindung und Stoßfuge<br />

© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/<br />

Jörg Pfäffinger<br />

platten Scobatherm ® , die mit NanogelTM- Füllung in 5 cm Stärke einen U-Wert von<br />

0,48 W/m2K und einen g-Wert von 25%<br />

sowie 25% Lichtdurchlässigkeit aufweisen.<br />

Das Material ist wesentlich leichter und<br />

unempfindlicher als Glas und ist auch in<br />

großen Maßen lieferbar.<br />

www.scobalit.ch<br />

www.regent.ch<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Farbenspiel vor historischer Kulisse<br />

Neue Medienfassade von GKD – Gebr. Kufferath<br />

Die Gemeinde Vitré im französischen Illeet-Vilaine<br />

in der Bretagne blickt auf eine<br />

langjährige Geschichte zurück: Seit über<br />

500 Jahren verschönern historische und<br />

kulturelle Schätze wie das Chateau de<br />

Vitré, imposante Stadtmauern oder die Altstadt<br />

mit der Kirche Notre-Dame das<br />

Stadtbild und lassen Besucher ins<br />

Schwärmen geraten. Lediglich 5 km entfernt,<br />

hat sich seit kurzem ein zur Gemeinde<br />

zählender Parc d’activité etabliert,<br />

in dem sich nun unter anderem das<br />

moderne Gebäude mit Produktionshalle<br />

und Verwaltungstrakt eines renommierten<br />

Käseproduzenten findet. Und an dessen<br />

Fassade leuchten inzwischen 167 m2 des<br />

Mediengewebes Illumesh ® aus Edelstahl<br />

mit integrierter LED-Technologie – die<br />

weltweit erste Anwendung dieses Medienfassadentyps<br />

stellt einen leuchtenden<br />

Attraktionspunkt dar, der weithin sichtbar<br />

verschiedene Videosequenzen zeigt. Wie<br />

riesige Monitore ziehen zwei Illumesh ® -<br />

Flächen die Betrachter in ihren Bann:<br />

Während die rechte, 67 m2 große, mit nur<br />

je einer LED-Zeile oben und unten versehen<br />

ist, bietet die linke 100 m2 mit insgesamt<br />

zehn LED-Zeilen. Bespielt wird sie<br />

nachts mit stimmungsvollen Farbwelten,<br />

wobei die Projektion auf die runden Edelstahldrähte<br />

einen besonderen, dreidimensionalen<br />

Effekt erzielt. Tagsüber bleibt der<br />

Blick aus den dahinterliegenden Büros hingegen<br />

frei und der Gebäudeblock präsentiert<br />

sich als metallisch schimmernder Bau.<br />

Entwickelt von der GKD – Gebr. Kufferath<br />

AG, Düren, in Zusammenarbeit mit der Kölner<br />

ag4 media facade GmbH ist Illumesh ®<br />

^<br />

ein weltweit einzigartiges Metallgewebe<br />

mit vorgesetzten LED-Profilen. So wird das<br />

Material auf Basis des Seilgewebes Tigris<br />

direkt angeleuchtet, und Bilder werden auf<br />

das Gewebe projiziert. Je nach Beleuchtungswinkel<br />

erscheint die angestrahlte<br />

Fläche größer oder kleiner, denn die<br />

Dichte der Illumination resultiert aus dem<br />

vertikalen und horizontalen Abstand der<br />

Pixel. Dadurch ergibt sich ein breites<br />

Spektrum an Optionen von wechselnder<br />

Farbigkeit aus rund 16 Millionen Farben bis<br />

hin zu komplexen Animationen der Fassade.<br />

Anordnung von LED-Profilen und Verkabelung<br />

© GKD – Gebr. Kufferath AG/ag 4 media facade GmbH<br />

Zur Installation: Im Abstand von üblicherweise<br />

rund 50–70 cm wird lediglich ein<br />

gebogener Trägerdraht eingewebt, an dessen<br />

Auskragungen die Befestigung des<br />

LED-Profils mit Hilfe von Halterplatten<br />

erfolgt. Eine hinter dem Gewebe fast<br />

unsichtbar angebrachte Verkabelung versorgt<br />

alle LED-Profile mit Strom und den<br />

notwendigen Bilddaten, während die<br />

Steuereinheit im Gebäudeinneren unter<br />

einer abgehängten Decke verschwindet.<br />

Sobald die Steuereinheit mit den verkabelten<br />

Gewebeeinheiten und dem zentralen<br />

Server im Gebäude verbunden ist, kann die<br />

Medienfassade bespielt werden – auch<br />

über das Internet. Genauso einfach ist die<br />

Wartung: Einzelne LED-Profile lassen sich<br />

ebenso leicht austauschen wie die Steuereinheiten.<br />

www.creativeweave.de<br />

Dreidimensionaler Effekt<br />

© GKD – Gebr. Kufferath AG/<br />

ag 4 media facade GmbH<br />

Transparente Gebäudehülle<br />

© GKD – Gebr. Kufferath AG/<br />

ag 4 media facade GmbH<br />

[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />

[75


Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />

76]<br />

Bei immer mehr Bauaufgaben entscheiden<br />

sich die Architekten und Ingenieure heute<br />

für das Flachdachkonzept, bietet es doch<br />

besondere konstruktive Vorteile, wie die<br />

optimale Raumausnutzung, einen ökonomischen<br />

Materialeinsatz und die Erfüllung<br />

ästhetischer Ansprüche. Wichtige Funktionselemente<br />

für die optimierte Belichtung,<br />

Be- und Entlüftung sowie die gezielte<br />

Entrauchung im Brandfall rücken es zudem<br />

verstärkt in den Mittelpunkt zeitgemäßer<br />

Lösungen. Darüber hinaus sind die praktisch<br />

unbegrenzte Lebensdauer, geringes<br />

Gewicht, wartungsfreundliche, problemlose<br />

Blitzableitung und die wetterunabhängige<br />

Montage weitere wirtschaftliche<br />

Gründe dieser Dachbauweise.<br />

Seit beinahe fünf Jahrzehnten setzt die<br />

Essmann GmbH aus Bad Salzuflen hier<br />

Maßstäbe, was ganzheitliche Vorschläge<br />

beinhaltet: Essmann-Fachingenieure erarbeiten<br />

zum Beispiel Detailpläne für Flachdächer<br />

mit Lichtkuppeln oder Lichtbändern<br />

inklusive der entsprechenden Lichtberechnungen,<br />

projektieren Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

nach den strengen Vorgaben<br />

der Brandschutzbehörden und beantworten<br />

alle Fragen in bezug auf Be- und<br />

Entlüftung unter Berücksichtigung ökonomischer<br />

Prinzipien.<br />

Für das unter Flachdächern gewünschte<br />

Licht sorgen nun Lichtkuppeln aus Aufsetzkranz,<br />

Einfaßrahmen und Kunststoffverglasung<br />

oder aber Lichtbänder aus Zargen,<br />

Sprossenkonstruktion und Kunststoffverglasung,<br />

die durchsturzsicher sind und<br />

zudem Sonnen- und Hagelschlagschutz,<br />

UV-Schutz und Schutz vor Vandalismus<br />

oder Einbruch bieten.<br />

Das ausgereifte Multisicherheitssystem<br />

für Neubau und Dachsanierung besteht<br />

wiederum aus den drei Produktinnovationen<br />

HDS-Schutzsystem, Personen-Absturz-Sicherungskonsole<br />

und Durchsturzsicherungssystem:<br />

Das HDS-Schutzsystem<br />

wurde speziell für die harte Bedachung,<br />

Durchsturzsicherheit und Sonnenschutz<br />

entwickelt und läßt sich auf allen marktüblichen<br />

Lichtbändern und Lichtkuppeln<br />

einsetzen, sogar auf bereits eingebauten<br />

des Typs 810. Die Personen-Absturz-Sicherungskonsole<br />

(PAS) aus Edelstahl wie-<br />

derum ist als Einzelanschlagpunkt für die<br />

Sicherung gegen den Absturz und als<br />

Rückhaltesystem für Personen an Lichtkuppel-<br />

und -bandsystemen konzipiert und<br />

erfüllt die Anforderungen der Klasse A<br />

nach DIN EN 795 und DIN EN 362. Und das<br />

Durchsturzsicherungssystem gewährleistet<br />

schließlich bei geöffneten Klappen<br />

den entsprechenden Schutz.<br />

Ein anderer Aspekt ist der Brand- bzw.<br />

Rauchschutz: Gerade Rauchschäden werden<br />

in ihrer Wirkung oft unterschätzt,<br />

obwohl mehr als 80% aller Brandopfer<br />

nicht durch Verbrennungen sterben, sondern<br />

an den giftigen Rauchgasen erstikken.<br />

Natürliche und maschinelle Rauchund<br />

Wärmeabzugsanlagen (RWA) leiten im<br />

Brandfall deshalb die heißen und giftigen<br />

Rauch- und Brandgase aus dem Gebäude<br />

ab. Sie unterstützen also die Selbst- und<br />

Fremdrettung von Personen und verbessern<br />

die Löschmaßnahmen der Feuerwehr.<br />

Dank der gezielten Zuführung von Frischluft<br />

über entsprechende Fassadenlösungen<br />

vermögen die RWA ihre Wirksamkeit<br />

voll zu entfalten, um beispielsweise ein<br />

Verqualmen des unteren Raumbereiches<br />

zu verringern, so daß sich Menschen selbständig<br />

in Sicherheit bringen können. – In<br />

Verbindung mit umfassenden, globalen<br />

Rauchschutzkonzepten deckt Essmann alle<br />

Anforderungen für den sensiblen Bereich<br />

des vorbeugenden Brandschutzes optimal<br />

ab.<br />

www.essmann.de<br />

Vom Flachdach zum Systemdach<br />

Licht, Belüftung und Sicherheit dank Essmann<br />

Obi-Markt in Gießen<br />

© Roland Halbe<br />

Siemens-Gebäude in Krefeld<br />

© Roland Halbe<br />

Tetra-Haus in Melle<br />

© Roland Halbe<br />

»Seidel« in Fronhausen<br />

© Essmann GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Energiesparende Beleuchtungssysteme<br />

Bewährte Lösungen von Richard Chambers<br />

Unabhängig davon, wie viel Sonnenstrahlen durch die Fenster einfallen,<br />

brennen in manchen Lager- und Produktionsräumen rund<br />

um die Uhr die Lichter; mitunter stehen bis knapp unter die Lampen<br />

diverse Gitterboxen. In solchen und anderen Fällen können moderne<br />

Beleuchtungssysteme dabei helfen, den Stromverbrauch und<br />

damit die Energiekosten zu reduzieren.<br />

Besonders empfehlenswerte Lösungen stammen aus Irland, und<br />

zwar von Patina Lighting Limited, deren patentierte Systeme AS455<br />

und Lido sich einfach und individuell über eine kleine Fernsteuerung<br />

programmieren lassen, zum Beispiel »auf« einen Mindestluxwert,<br />

der an einem Arbeitsplatz gelten soll: Wird er übertroffen,<br />

weil Sonnenlicht in die Halle fällt, dimmt das System die Lampen<br />

automatisch oder schaltet sie aus. Auch ein Bewegungsmelder ist<br />

in den Gehäusen integriert, der dafür sorgt, daß sie zunächst automatisch<br />

weniger Licht abstrahlen, sobald sich kein Mitarbeiter in<br />

einem Raum aufhält. Registriert der Sensor aber längere Zeit keine<br />

Bewegung, schalten sich die Lampen ganz aus.<br />

In der Praxis haben sich diese Systeme bereits mehrfach bewährt,<br />

Anwender schätzen zudem ihre Langlebigkeit auf bis zu 48.000 h.<br />

Zwei Beispiele: In einem Baumarkt, in dem herkömmliche Natriumdampflampen<br />

durch sie ersetzt wurden, sank der Stromverbrauch<br />

eines Jahres von 292.500 kWh auf 61.425 kWh, also um 79%: Bei<br />

einem Strompreis von 0,09 €/kWh konnte das Unternehmen rund<br />

21.000 Euro sparen. In einem Logistikzentrum wurden die bisherigen<br />

Leuchtkörper durch 260 AS455-Einheiten ausgetauscht, und<br />

der Stromverbrauch ging von 819.000 kWh/a auf 262.000 kWh/a<br />

zurück – bereits in den ersten zwölf Monaten eine Verringerung<br />

um 50.130 Euro. Hinzu kamen 8.000 Euro, weil die Klimaanlage nicht<br />

eingeschaltet werden mußte.<br />

www.chambers.shop.t-online.de<br />

»Lido« im Baumarkt<br />

© Richard Chambers<br />

GmbH<br />

Robustes System<br />

© Richard Chambers<br />

GmbH<br />

ESSMANN Tageslichtsysteme:<br />

Und der Tag wird erfolgreich.<br />

Weg vom Kunstlicht, hin zum natürlichen<br />

Tageslicht mit ESSMANN Lichtkuppeln<br />

und Lichtbändern. Ausgereifte Technik,<br />

hohe Qualität und die einfache Installation<br />

machen die Entscheidung leicht.<br />

Profitieren auch Sie von der jahrzehntelangen<br />

ESSMANN Erfahrung und sehen Sie<br />

Ihre Räume im neuen Licht. Besser für die<br />

Augen, besser für die Seele. Denn nichts<br />

geht über natürliches Tageslicht!<br />

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Im Weingarten 2<br />

D-32107 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0) 5222.791-0<br />

Telefax +49 (0) 5222.791-236<br />

E-Mail info@essmann.de<br />

www.essmann.de<br />

Ein Unternehmen der ESSMANN GROUP.


Immobilienmarkt ]<br />

78]<br />

In direkter Nachbarschaft zur zukünftigen<br />

Europäischen Zentralbank entsteht das<br />

letzte große Bauvorhaben im prosperierenden<br />

Ostend von Frankfurt am Main: das<br />

sechsstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude<br />

Oskar-von-Miller-Straße 51. Grundlage<br />

für das Projekt ist das gemeinsame<br />

Konzept von NH ProjektStadt unter Leitung<br />

von Professor Thomas Dilger, Geschäftsführer<br />

der Unternehmensgruppe Nassauische<br />

Heimstätte/Wohnstadt, Frankfurt<br />

am Main, und dem Architekturbüro Dietz<br />

Joppien, das den städtischen Gestaltungsund<br />

Investoren-Wettbewerb gewonnen<br />

hatte: Die Partner entwickelten einen ausgefallenen<br />

Komplex in Blockrandlage mit<br />

umfangreichen Wohn- und Gewerbeflächen,<br />

das heißt, im Erdgeschoß sind<br />

Laden- und Gastronomieflächen, in den<br />

oberen Stockwerken hingegen 50 Wohneinheiten<br />

vorgesehen. Jede der Ein- bis<br />

Fünfzimmereinheiten verfügt über Balkon<br />

und Loggia gen Westen und Osten, hat<br />

künftig also einen Blick auf das EZB-<br />

Seit kurzem bietet die RIB Software AG<br />

gemeinsam mit der Bremen Online Services<br />

GmbH & Co. KG die neueste Version<br />

von Govesta an, die beiden Schnittstellen<br />

zwischen der Stand-Alone-Software<br />

Govesta und den RIB-Programmen Offerte-<br />

L und Arriba ® planen beinhaltend. Ausschreibungen<br />

der Wohnungswirtschaft<br />

lassen sich damit vollelektronisch und<br />

signaturgesetzkonform durchführen – ein<br />

komfortabler Weg, um bares Geld zu sparen.<br />

Govesta unterstützt den Workflow elektronischer<br />

Ausschreibungen, wobei Leistungsverzeichnisse<br />

nach ihrer Bearbeitung<br />

mittels Offerte-L per Mausklick an<br />

den Govesta-Vergabeclient in Form von<br />

d84-Dateien als Angebotsabgabe übergeben,<br />

qualifiziert signiert und online über-<br />

Dünen und Backstein im Frankfurter Ostend<br />

Ein Projekt der Nassauischen Heimstätte<br />

Gelände; das Gros bilden indessen familienfreundliche<br />

Drei- bis Vierzimmerwohnungen.<br />

Ungewöhnliche Freiflächen in<br />

Form einer Dünenlandschaft ergänzen die<br />

Bebauung und bieten hier einen Mehrwert,<br />

zumal eine Tiefgarage mit 70 Stellplätzen<br />

unter ihnen angeordnet werden<br />

soll.<br />

Das gesamte Projekt fügt sich harmonisch<br />

in die vorhandene Struktur der Umgebung<br />

ein und orientiert sich dabei insbesondere<br />

Grundkonzept von Dietz<br />

Joppien Architekten<br />

© Nassauische Heimstätte<br />

Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

an den Charakteristika der denkmalgeschützten<br />

Großmarkthalle in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft: Als eine Hommage an<br />

deren Architekten Martin Elsässer werden<br />

verschiedene Aspekte aufgegriffen und<br />

zeitgemäß bis Ende 2009 realisiert – von<br />

der Gebäudeanordnung über die rote<br />

Backsteinfassade bis hin zu den signifikanten<br />

Fensteröffnungen.<br />

www.naheimst.de<br />

Ausschreibungen in der Wohnungswirtschaft<br />

Komfortables Verfahren dank RIB und Bremen Online<br />

tragen werden können; ein Zeitschloß verhindert<br />

die Abholung der auf diesem Weg<br />

eingegangenen Angebote vor dem Submissionstermin.<br />

Der Transport der Daten erfolgt auf der<br />

nach Signaturgesetz bestätigten Software<br />

Governikus, die von den öffentlichen Verwaltungen<br />

und der Justiz in ganz Deutschland<br />

verwendet wird – auch im Rahmen<br />

von Vergabeverfahren. Neue Karten und<br />

Geräte werden hier kontinuierlich eingebunden,<br />

was die Akzeptanz bei den Bietern<br />

und dadurch die Einsparungen bei<br />

den Wohnungsbauunternehmen erhöht;<br />

Governikus wird im Govesta-Bundle als<br />

kostengünstige ASP-Leistung angeboten.<br />

www.rib-software.com<br />

www.govesta.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Reduzierte Leerstandsquote in Berlin<br />

Neuer Vermietungserfolg der Gewobag<br />

»Bis Jahresende 2007 wollen wir die<br />

Anzahl unserer leerstehenden Wohnungen<br />

von 1.280 Einheiten auf deutlich unter 1.000<br />

minimieren«, so das im April 2007 gemeinsam<br />

gesteckte Ziel von Hendrik Jellema,<br />

Vorstand im Gewobag-Konzern, und den<br />

vier Leitern der regionalen Vermietungsabteilungen,<br />

den Geschäftsstellen; die<br />

geplante Reduzierung des Gesamtbestandes<br />

an vermietbaren Wohnungen um 300<br />

Einheiten entspricht 23% der Leerwohnungen.<br />

Zum Jahreswechsel war es dann soweit:<br />

Familie Torgonskiy hat den Mietvertrag<br />

über eine Dreizimmerwohnung in Charlottenburg<br />

unterschrieben, und damit war der<br />

Stand an vermietbaren Wohnungen auf<br />

einen dreistelligen Wert gesunken, einem<br />

vermarktungsbedingten Leerstand von<br />

2,1% entsprechend.<br />

Der Gewobag-Konzern bewirtschaftet insgesamt<br />

rund 52.000 eigene Wohnungen. –<br />

Dieser Erfolg basierte nicht zuletzt auf dem<br />

überdurchschnittlichen Einsatz der Kun-<br />

Rendite-Wohnungen als weitere Produktlinie<br />

Detaillierte Zielgruppenerschließung durch Vivacon<br />

Mit einer weiteren Produktlinie erschließt<br />

die Vivacon AG, Köln, neue Marktsegmente<br />

für wachsende Zielgruppen: Künftig bietet<br />

das Unternehmen besonders renditestarke<br />

Eigentumswohnungen an, die eine Bruttomietrendite<br />

von ca. 6% für Investoren<br />

erwirtschaften sollen. Sie sind stets komplett<br />

ausgestattet, darüber hinaus können<br />

Bewohner auf Wunsch verschiedene Serviceleistungen<br />

wählen. »Weil sich diese<br />

Wohnungen an Zielgruppen mit nach<br />

übereinstimmender Expertenmeinung<br />

zukünftig besonders starker Nachfrage<br />

wenden, erhalten Käufer dieser Objekte<br />

neben der hohen Verzinsung auch langfristige<br />

Einnahmesicherheit«, erläutert<br />

Michael Jung, Sprecher des Vorstandes<br />

der Vivacon AG.<br />

Einkaufs-Center mit Naturstrom<br />

Bundesweite Initiative von ECE<br />

Die Hamburger ECE geht beim Klimaschutz<br />

mit gutem Beispiel voran: Seit dem 1. Januar<br />

versorgt Europas Marktführerin im<br />

Shopping-Center-Bereich 48 ihrer Einkaufsgalerien<br />

sowie die ECE-Europazentrale<br />

in Hamburg mit Naturstrom aus<br />

skandinavischen Wasserkraftwerken von<br />

Vattenfall, der mit dem anerkannten Gütesiegel<br />

»ok-power« vom Verein »Energie-<br />

Vision« zertifiziert ist. Alexander Otto, Vorsitzender<br />

der ECE-Geschäftsführung: »Wir<br />

wollen zeigen, daß Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit, Einkaufsvergnügen und<br />

Unter der Marke »MyStudio« werden künftig<br />

an allen wichtigen Hochschulstandorten<br />

in Deutschland vollständig möblierte<br />

Apartments für Studenten verfügbar sein.<br />

Das erste Haus entsteht derzeit in Bonn-<br />

Duisdorf, und zwar durch Revitalisierung<br />

eines vorhandenen Gebäudes, auf einer<br />

Wohnfläche von ca. 1.580 m 2 und drei Etagen<br />

60 Komfort-Apartments, Community<br />

Lounges sowie einen Sauna- und Fitnessbereich<br />

umfassend.<br />

Topmanager wiederum dürften die neuartigen<br />

»Service-Wohnungen« ansprechen:<br />

Nach dem Vorbild des »Living106« in der<br />

Berliner Chausseestraße will Vivacon in<br />

der Hauptstadt sowie in Frankfurt am Main,<br />

München, Stuttgart und Düsseldorf Apartments<br />

realisieren, die sich durch höchsten<br />

Umweltbewußtsein keine Gegensätze sind.<br />

Langfristiges Denken war schon immer<br />

eine Kernkompetenz der ECE. Wir haben<br />

daher bereits in der Vergangenheit den<br />

Energieverbrauch unserer Shopping-Center<br />

etwa durch Wärmetauscher und Energiesparlampen<br />

optimiert. Jetzt geht es uns<br />

darum, den unvermeidbaren Energiebedarf<br />

möglichst umwelt- und klimaschonend zu<br />

decken.«<br />

Pro Jahr werden die 48 beteiligten ECE-<br />

Center insgesamt ca. 155.000.000 kWh des<br />

mit dem »ok-power«-Label zertifizierten<br />

denberater zusammen mit dem Vermietungs-Service<br />

vor Ort, ein spezielles Projekt<br />

zum Leerstandsabbau unterstützte<br />

zudem das Vorhaben: Vermietungsprozesse<br />

wurden optimiert und Marketingstrategien<br />

auf besondere Gebiete konzentriert,<br />

zusätzliche Investitionsmittel zugleich<br />

zielgerichtet und erfolgsorientiert<br />

eingesetzt, um die Wohnungen den Interessentenansprüchen<br />

anzupassen.<br />

www.gewobag-verbund.de<br />

Wohnkomfort, Wellnesszonen und optional<br />

wählbare Services auszeichnen.<br />

»Rendite-Wohnungen« als dritte Produktlinie<br />

schließlich beinhalten Offerten, die<br />

speziell an den Bedürfnissen von Senioren<br />

ausgerichtet sind. So vermögen Bewohner<br />

dieser Apartments Dienstleistungen, die<br />

bis zur Pflegestufe 3 reichen, in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

»Wir liegen mit allen drei Bereichen der<br />

neuen Produktlinie ›Vivacon Rendite‹ in<br />

Segmenten des Wohnraummarktes, die<br />

langfristig überproportional steigende<br />

Nachfrage versprechen«, resümiert<br />

Michael Ries, Vertriebsvorstand der Vivacon<br />

AG.<br />

www.vivacon.de<br />

Ökostroms aus Wasserkraft beziehen.<br />

Damit wird nach vorsichtigen Berechnungen<br />

der CO2-Ausstoß um insgesamt<br />

37.200 t/a reduziert – das entspricht dem<br />

CO2-Jahresausstoß von 1.100 Dreipersonenhaushalten.<br />

»Unsere übrigen Center<br />

sind zur Zeit noch bei Stadtwerken unter<br />

Vertrag. In den kommenden Jahren werden<br />

wir aber auch hier den Anteil an Ökostrom<br />

deutlich erhöhen«, so Otto.<br />

www.ece.de<br />

[ Immobilienmarkt<br />

[79


Projekte und Konzepte ]<br />

80]<br />

»Solas Croi« oder »erleuchtetes Herz«<br />

nennt sich ein neues Luxus-Wellness-Center<br />

des Brandon House Hotel im sonnigen<br />

Südosten Irlands, denn allabendlich entfaltet<br />

die 14-m-Kuppel auf der grünen Insel<br />

eine brillante Lichtershow. Dieses Farbenspiel<br />

hat die Gebäudekugel einer Außenhaut<br />

aus ETFE-Folie zu verdanken, welche<br />

die Hightex GmbH aus Rimsting geplant,<br />

konfektioniert und montiert hat.<br />

Auftraggeber für das Dachprojekt war der<br />

Hightex-Kooperationspartner LiteHouse-<br />

One, ein Spezialist für Bauskulpturen und<br />

Lifestylearchitektur mit Sitz in München,<br />

der für das Brandon House Hotel tätig war:<br />

Eigentümer Paddy Quinn wollte für sein<br />

idyllisch gelegenes Gästehaus ein Wellness-Gebäude<br />

der Extraklasse schaffen.<br />

Ein sinnliches Erlebnis soll der Besuch für<br />

die Gäste werden, sie in eine andere Welt<br />

entführen. Am Herzen lag Quinn außerdem<br />

der Einsatz natürlicher Materialien und<br />

regenerativer Energiequellen. Das Resultat<br />

In eine Hangkante gestemmt, begrenzt der<br />

Neubau einer Schule in Blauen bei Basel<br />

das dementsprechend modellierte Gelände:<br />

Der kompakte, energiesparende und<br />

ökonomisch gestaltete Kubus präsentiert<br />

sich als Solitär im üblichen Siedlungskonglomerat<br />

einer rund 700 Einwohner zählenden<br />

Landgemeinde. Aus einem Architektenwettbewerb<br />

hervorgegangen, ist er<br />

nicht zuletzt wegen des großen vorgelagerten<br />

Spiel- und Parkplatzes eindeutig als<br />

schulisches Bauwerk erkennbar. Haupteingang,<br />

Vordach und Fahrradständer markieren<br />

hier die öffentliche Funktion, während<br />

eine großzügige Freitreppe die Verknüpfung<br />

mit dem Bestand betont; zur Bergseite<br />

hin zeigt er sich zudem in einer für<br />

Kinder sympathischen Zweigeschossigkeit.<br />

Das Konzept dieses Gebäudes basiert auf<br />

dem Grundsatz der Eigenmaterialität und<br />

Farbigkeit, wobei die Fassade von Rathscheck<br />

Schiefer es von außen prägt. »Wie<br />

ein Chamäleon verändert diese Fassade<br />

ist nun ein »Oasis« betitelter Kuppelbau,<br />

der sich über eine Gangway an das Hotel<br />

anschließt. Auf vier Ebenen beherbergt er<br />

Wellnessangebote von der Sauna bis zum<br />

Dampfbad, vom Fußreflexzonen-Parcour<br />

bis zum Cleopatrabad; den Bogen zur<br />

Geschichte der Urlaubsregion schlagen<br />

ein keltisches Tor und ein keltischer Garten.<br />

Ein geschickt eingesetztes Beleuchtungskonzept<br />

verstärkt das außergewöhnliche<br />

Erlebnis: Die durchsichtige ETFE-Hülle von<br />

Hightex bildet den Projektionsschirm für<br />

bewegte Lichtspiele in den Farben des<br />

Regenbogens, die wiederum durch den<br />

Einsatz modernster, im Dach integrierter<br />

LED-Bühnentechnik möglich werden. So<br />

erleuchtet die Kuppel dank innovativer<br />

Membrantechnologie im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die Herzen der staunenden<br />

Hotelgäste und Touristen.<br />

www.hightexworld.com<br />

ihre Erscheinung. Je nach Licht und Witterung,<br />

mal seidig glänzend in der Sonne,<br />

mal Blaugrau im Schatten und Schwarz<br />

bei Regen«, so Heinz L. Jeker von Zwimpfer<br />

Architekten, Basel. Die realisierte<br />

Gebäudehülle, als sogenannte geklammerte<br />

waagerechte Deckung ausgeführt,<br />

gilt als solide und kostengünstig – erfüllt<br />

aber zugleich hohe Anforderungen an den<br />

Wärmeschutz: Mit 16 cm dicken, druckfesten<br />

Mineralwolledämmungen an den<br />

Wänden sind U-Werte unter 0,2 W/m 2 K<br />

erreichbar. Eine Unterkonstruktion aus<br />

senkrechten Holztragwerken, weitgehend<br />

wärmebrückenfrei aufgehängt an speziellen<br />

Schrauben, sorgt dabei für ein Minimum<br />

an Heizkosten.<br />

Wie bei der Schieferfassade praktiziert,<br />

sind auch alle anderen in Blauen eingesetzten<br />

Baustoffe unter gestalterischen<br />

und technischen ebenso wie unter ökolo-<br />

Luxuriöses Wellness-Center in Irland<br />

»Erleuchtendes« Membrandach von Hightex<br />

Gebäudekugel »Oasis«<br />

© LitehouseOne GmbH<br />

Bewegte Lichtspiele<br />

© LitehouseOne GmbH<br />

Ökologischer Schulneubau bei Basel<br />

Prägende Fassade von Rathscheck Schiefer<br />

Großzügige Freitreppe<br />

© Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme KG<br />

gischen Aspekten ausgewählt worden. www.rathscheck.de<br />

www.schiefer.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Farbenfrohes Fußballstadion in Südafrika<br />

High-Tech-Fassade aus Glasfaserbeton von Rieder<br />

Die Soccer City in Johannesburg entspricht<br />

nicht nur bautechnisch den höchsten<br />

Anforderungen an einen modernen<br />

»Hexenkessel«, auch optisch wird die vom<br />

südafrikanischen Architekturbüro Boogertman<br />

Urban Edge & Partner geplante Arena<br />

zu einem Wahrzeichen Südafrikas und der<br />

Fußballweltmeisterschaft 2010 – ein Stadion<br />

für ca. 95.000 Fans wie ein »African<br />

Pot«, das in typisch afrikanischen Farben<br />

leuchtet. Die Realisierung dieses unkonventionellen<br />

Designs ermöglichen zwei<br />

europäische Unternehmen: Von Rieder<br />

Smart Elements GmbH, Maishofen, Österreich,<br />

stammen 30.000 m 2 FibreC-Elemente,<br />

aus denen sich die Hülle zusammensetzt.<br />

Die Otto Valenta GmbH & Co. KG, Fieberbrunn,<br />

Österreich, entwickelt und liefert<br />

über 100.000 speziell gefertigte Stahlelemente<br />

für die Unterkonstruktion der insgesamt<br />

43.000 m 2 umfassenden Außenhaut.<br />

Hergestellt werden die Betonelemente im<br />

Rieder-Werk in Kolbermoor bei Rosenheim,<br />

die neue Fassade wird dann vor Ort in Südafrika<br />

auf die Unterkonstruktion montiert,<br />

wofür Rieder und Valenta eine eigene Feldfabrik<br />

in Südafrika errichten.<br />

Die imposante Gebäudehülle ist unterteilt<br />

in das Dach aus transparenten Polycarbonatplatten<br />

und die Fassade aus FibreC-<br />

Glasfaserbeton-Elementen, deren Kantenlängen<br />

1,20 m x 1,80 m betragen; insgesamt<br />

2.100 Module zu je 16 FibreC-Platten<br />

werden in der Feldfabrik vorgefertigt. Die<br />

13 mm starken Fassadenelemente halten<br />

Wind und Wetter stand, darüber hinaus<br />

erfüllen sie hohe Anforderungen bezüglich<br />

Brandschutz und Beständigkeit. »Mit<br />

einem äußerst intelligenten und innovativen<br />

Fassadenkonzept haben wir es<br />

geschafft, uns gegen eine Vielzahl internationaler<br />

Mitbewerber durchzusetzen«,<br />

freuen sich Wolfgang Rieder und Josef<br />

Valenta. Neben der technischen und<br />

ästhetischen Lösung überzeugte die Architekten<br />

vor allem der ökologische Vorteil<br />

von FibreC, denn durch das ausgezeichnete<br />

Ökoprofil liegt deren Energieverbrauch<br />

deutlich unter dem alternativer<br />

Produkte: Die Herstellung von FibreC<br />

benötigt 40% weniger Primärenergie als<br />

Alumimiumfassaden oder Faserzementplatten,<br />

HPL-Fassaden verbrauchen sogar<br />

fünfmal soviel Energie, verglichen mit<br />

»Bunte« Stadionhülle<br />

© Boogertman Urban Edge & Partners<br />

Elemente aus FibreC<br />

© Faistauer & Co. KG<br />

FibreC. Für die Umsetzung der gesamten<br />

Gebäudehülle sind zwölf Monate geplant,<br />

in der Zeitspanne werden alle Teilaufgaben<br />

wie Zuschnitt, Konfektionierung, Herstellen<br />

der Befestigungsprofile, Abdichtungen etc.<br />

realisiert und die Montage der Bauteile<br />

durchgeführt. Das Soccer-City-Projekt<br />

beschäftigt derzeit täglich bis zu 3.000 Mitarbeiter<br />

und gilt als die größte Stadion-<br />

Baustelle der Welt, im Januar 2009 soll die<br />

Übergabe erfolgen.<br />

www.rieder.cc<br />

[ Projekte und Konzepte<br />

[81


Projekte und Konzepte ]<br />

82]<br />

Für KS-Original ist die Nachhaltigkeit von<br />

Gebäuden Verpflichtung – und dabei insbesondere<br />

der umweltschonende Umgang<br />

mit Energie, von der Herstellung der Steine<br />

bis zum Verbrauch des fertigen Hauses,<br />

und anderen Ressourcen: Schon seit Jahrzehnten<br />

ist Kalksandstein Vor- und Wegbereiter<br />

des Passivhauses. So wurde vor<br />

mehr als 15 Jahren das erste massive in<br />

Deutschland, und zwar in Darmstadt-Kranichstein,<br />

mit dem Wandmaterial Kalksandstein<br />

errichtet; hunderte sind es<br />

heute. Kaum eine andere Bauweise erzielt<br />

Primärenergieeinsparungen und CO 2-<br />

Reduktionen mit einem derart günstigen<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis und solch einer<br />

nachhaltigen Wertbeständigkeit der Immobilie,<br />

deren Energiebedarf hier auf nur<br />

1,50 l Öl pro Quadratmeter Wohnfläche<br />

und Jahr verringert wird; selbst Gebäude,<br />

die nach derzeitiger EnEV realisiert worden<br />

sind, benötigen demgegenüber noch<br />

5–10 l.<br />

KS-Funktionswände sind eine maßgebliche<br />

Komponente jener Passivhäuser, denn<br />

sie tragen entscheidend zum positiven<br />

Ergebnis einer ganzheitlichen Betrachtung<br />

bei. Ein gutes, aktuelles Beispiel, wie sich<br />

Gestaltung, Funktionalität und Nachhaltigkeit<br />

optimal vereinen, ist das Doppelhaus-<br />

Das langgestreckte Bestandsgebäude<br />

prägte die Planung der Arztpraxis Dr.<br />

Nemeth und Dr. Kirchberger in Frankfurt<br />

am Main, wobei sich Ausdehnung und<br />

Zuschnitt des Grundrisses für das geforderte<br />

Raumprogramm als wenig komfortabel<br />

erwiesen haben – ebenso das verfügbare<br />

Budget. Ian Shaw Architekten haben<br />

daher ein Konzept entwickelt, das dennoch<br />

Weite suggeriert und die geforderten Funktionen<br />

Empfang, Warten, Untersuchen und<br />

Behandeln entlang einem Hauptflur klar<br />

strukturiert. Eine offen gestaltete Eingangs-<br />

und Empfangszone durchbricht<br />

zudem diese lineare Gliederung, so daß<br />

sich dort der Eindruck von Großzügigkeit<br />

einstellt. Die ausgewogene Gestaltung der<br />

öffentlichen Bereiche hatte für die Architekten<br />

Priorität. Eine frei im Raum schwebende,<br />

indirekt beleuchtete Decke, die an<br />

Passivhaus in Rheine. Dem ortsansässigen<br />

Architekten Wolfgang Hofschröer ist es<br />

gelungen, mit präzisen Linien sowie rechtwinkligen<br />

Formen eine klare und ansprechende<br />

Kubatur zu schaffen, die gleichzeitig<br />

innovative und umweltgerechte Energiesparmaßnahmen<br />

gekonnt integriert. Um<br />

den Passivhausstandard zu erreichen,<br />

setzte Hofschröer auf bewährte Techniken<br />

und Konstruktionen. Dazu gehören unter<br />

anderem<br />

– Luftdichtheit, Wärmebrückenfreiheit<br />

und Wärmeschutz durch die KS-Funktionswand<br />

aus 15 cm Plansteinen und<br />

einem 24 cm Wärmedämmverbundsystem<br />

mit einem U-Wert von 0,16<br />

W/m 2 K,<br />

beiden Stirnseiten des Flures senkrecht<br />

nach unten klappt, ist bestimmendes Element.<br />

Mit Knauf-Systemen für Wand und Decke<br />

wurde die puristische Ästhetik, die auf<br />

exakter Geometrie und absolut ebenen<br />

Oberflächen basiert, wirtschaftlich realisiert<br />

– bis hin zu den wandgleich integrierten<br />

Fußleisten in Weiß: Die Grunddecke ist<br />

als Knauf System D 112 mit zweilagiger<br />

Beplankung ausgeführt, während die Montage<br />

des Deckenelements über eine quer<br />

ausgesteifte Unterkonstruktion erfolgte,<br />

die ebenfalls doppelt beplankt ist. Aufkantungen<br />

im Randfeld gewährleisten, daß die<br />

auf der Oberseite der Konstruktion angebrachten<br />

Warmzonen-Leuchtstoffröhren<br />

nicht sichtbar sind, ergänzt durch eine vollflächige<br />

Spachtelung der Oberflächen in<br />

Q3-Qualität, die höchstmögliche Streiflicht-<br />

Überzeugendes Passivhaus in Rheine<br />

Bewährte Bauweise mit Kalksandsteinen<br />

Energiesparendes Gebäude<br />

© Wolfgang Hofschröer/<br />

KS-Original GmbH<br />

– eine Solaranlage auf dem Dach,<br />

– große Fenster nach Süden mit einem<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten einschließlich<br />

Rahmen und Randverbund<br />

von U = 0,8 W/m 2 K sowie<br />

– das Minimieren der Lüftungswärmeverluste<br />

durch die mechanische Lüftungsanlage<br />

und den Einbau eines<br />

Wärmetauschers.<br />

Nach Angaben des Architekten liegt der<br />

Jahresheizwärmebedarf bei nur rund 2.000<br />

kWh/m 2 a. Bei dem Passivhaus in Rheine<br />

mit einer Wohnfläche von 120 m 2 bedeutet<br />

das Kosten für Heizung und Warmwasser<br />

von nur 16,24 €/Monat.<br />

www.ks-original.de<br />

Arztpraxis in Frankfurt am Main<br />

Wirtschaftliche Realisierung dank Knauf<br />

Spiel von Licht und Schatten<br />

© Thomas Ott/Knauf Gips KG<br />

freiheit und somit eine optimale Reflexion<br />

des Lichtes garantiert.<br />

www.knauf.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

»Gläsernes« Logistikzentrum in Bremen<br />

Qualitätvolle Errichtung durch Hammersen<br />

Für den Entwurf des neuen Logistikzentrums<br />

der Brauerei Beck & Co. wurde ein<br />

mit der Bremer Baubehörde abgestimmter<br />

Architektenwettbewerb ausgelobt, den<br />

das Bremer Büro Schulze-Schulze-Pampus<br />

gewann. Die Aufgabe war klar definiert,<br />

denn es galt einerseits ein Gebäude<br />

zu konzipieren, das sich in seiner »gewerblichen«<br />

Nachbarschaft behaupten<br />

und andererseits den angrenzenden<br />

Wohnzeilen ein angemessenes Gegenüber<br />

bieten kann, und es sollte zum Mitwachsen<br />

ausgelegt sein: Im ersten Bauabschnitt<br />

wünschte man sich lediglich eine<br />

eingeschossige Lagerhalle, in einem zweiten<br />

mußte dann eine Aufstockung auf 18 m<br />

folgen, der Gebäudeanschluß dabei technisch<br />

wie ästhetisch problemlos möglich<br />

sein.<br />

Die Realisierung der Fassaden mit Stahlleichtbauelementen,<br />

der Türen und Tore<br />

sowie Fenster übernahm die Hammersen<br />

Elementbau GmbH & Co., Osnabrück, die<br />

als versierter Fachbetrieb in ganz Europa<br />

Logistikstandorte mitgestaltet. Die Tragstruktur<br />

des Baus besteht letztlich aus<br />

Stahlbetonfertigteilstützen mit dazwischenliegender<br />

Stahlriegelkonstruktion –<br />

umgeben aber von einer Hülle aus Trimo-<br />

Mineralfaser-Sandwichelementen, vertikal<br />

gespannten Stahlkassetten, Z-Profilen,<br />

horizontal verlegten Stahlwellen und ca.<br />

1,20 m x 2,00 m großen gekanteten und<br />

pulverbeschichteten Aluminiumglattblechkassetten<br />

sowie grün eingefärbten<br />

Alpha-Glasbausteinen, die das Corporate<br />

Design der Brauerei wirkungsvoll unterstreichen.<br />

Die Fassade wurde aus Fertigteilen<br />

hergestellt, gegliedert in je drei Felder<br />

zu 8 x 8 Steinen in einer Größe von<br />

b x h = 6,00 m x 2,00 m, die in einen Rahmen<br />

aus Stahlbeton eingefaßt sind und<br />

deren »Dicke« 8 cm mißt.<br />

Diese Glassteinfassade legt sich nun wie<br />

eine Schale um das Gebäude, wobei ein<br />

Rücksprung am Bestand sowie ihre einfache<br />

Gestaltung mit Stahlleichtbauelementen<br />

hinter dem Kathmann-Haus die repräsentative<br />

Wirkung des neuen Logistikzentrums<br />

verstärken. Die transluzenten, rückseitig<br />

satinierten Steine bieten zudem die<br />

Möglichkeit, bauphysikalische Funktionen<br />

Nächtliche Perspektive<br />

© InBev Deutschland<br />

Rückwärtige Hülle<br />

© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />

und natürlichen Lichteinfall mit ästhetischen<br />

Anforderungen harmonisch zu verbinden,<br />

und zwar mit dem Effekt, sowohl<br />

Unregelmäßigkeiten hinter der Hülle<br />

optisch zu kaschieren als auch eine<br />

gleichmäßige Streuung ihrer farbigen Hinterleuchtung<br />

zu gewährleisten. Und so<br />

strahlt die Halle wie ein großer, grüner<br />

Smaragd schon von ferne.<br />

www.hammersen.de<br />

Glassteine und Leichtbauelemente<br />

© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />

»Grüne« Straßenfront<br />

© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />

[ Projekte und Konzepte<br />

[83


Produkte und Verfahren ]<br />

84]<br />

Die Architekten Regine Leibinger und<br />

Frank Barkow aus Berlin greifen bionische<br />

Prinzipien für das Design des Trennwandsystems<br />

Cell ® auf: Vorbild aus der Natur<br />

für diese neue Lösung von Kemmlit sind<br />

weiche und wabenartige Zellstrukturen.<br />

Die Vor- und Rücksprünge hier entstehen<br />

durch asymmetrische Faltungen oder<br />

alternativ durch gerundete »Ecken« in der<br />

Vorderfront. Durch die kurz- und langarmigen<br />

Verzweigungen der Vorderwandteile<br />

erhält Cell ® also seine unverwechselbare<br />

Optik, wobei die polygonale Kabinenform<br />

Architekten und Planern die unterschiedlichsten<br />

Grundrisse und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

eröffnet. Und so bringt Cell ®<br />

durch seine an natürliche Vorbilder angelehnte<br />

Formgebung eine markante räumliche<br />

Qualität in den öffentlichen Sanitärraum.<br />

Dieser Ort, an dem sich der Blick<br />

üblicherweise zwischen immer gleichen<br />

glatten Wänden verliert, wird zu einem<br />

gestalteten Ort.<br />

Das Auto ist, angeblich, des Deutschen<br />

liebstes Kind. Daß dazu häufig das »Kinderzimmer«,<br />

die Garage, mit dem in die<br />

Jahre gekommenen Tor so gar nicht paßt,<br />

liegt nicht zuletzt an der irrigen Annahme,<br />

der Umbau sei mit einem erheblichen<br />

Kosten- und Montageaufwand verbunden.<br />

Warum dem nicht so ist, zeigt einmal mehr<br />

der Markenhersteller Novoferm GmbH,<br />

Isselburg, mit seinem neuesten Antrieb.<br />

NovoPort ist ein vollautomatisches System<br />

mit individuell anpaßbarer »Füllung« für<br />

das Sektionaltor, platzsparendem Komfortantrieb<br />

und einfacher Montage, kann also<br />

wahlweise in die linke oder rechte Torlaufschiene<br />

integriert werden, wobei die vorgefertigten<br />

Elemente der Torantriebskombination<br />

und die vorgestanzten Befestigungspunkte<br />

ein zeitaufwendiges Ausmessen<br />

und Bohren erübrigen. Die Steuereinheit<br />

läßt sich zudem frei an der Wand<br />

plazieren und ist nur noch durch das Übertragungskabel<br />

mit dem Antrieb zu verbinden.<br />

Bedient wird sie bequem per Funk<br />

Gerundete »Ecken«<br />

© Kemmlit-Bauelemente GmbH<br />

Die technischen Elemente der Konstruktion<br />

wie Füße oder Querstabilisator sind<br />

verdeckt installiert und ordnen sich damit<br />

der Idee der Optik unter. Das Erscheinungsbild<br />

von Cell ® läßt sich durch eine<br />

Auswahl von Metallblechen aber auch<br />

weiter individualisieren. Von speziellen<br />

… Systemvariante<br />

© Novoferm GmbH<br />

Bionische Prinzipien im Sanitärraum<br />

Markante Trennwandstruktur von Kemmlit<br />

Asymmetrische Faltungen<br />

© Kemmlit-Bauelemente GmbH<br />

Aluminiumoberflächen über beschichtetes<br />

Stahlblech bis hin zu unterschiedlich<br />

gegliederten Edelstahlanmutungen reichen<br />

die Wahlmöglichkeiten bei der Kemmlit-<br />

Bauelemente GmbH, Dusslingen.<br />

www.kemmlit.de<br />

Sektionaltorantrieb für Alt- und Neubauten<br />

Vollautomatisches System von Novoferm<br />

über einen digitalen Zwei-Kanal-Wechselcode-Handsender,<br />

ergänzend hierzu gibt<br />

es Druck-, Schlüssel- oder Codetaster zur<br />

Auswahl.<br />

Im Standardbetrieb sorgen hohe Laufruhe,<br />

die materialschonende Sanftanlauf- und<br />

-stopfunktion sowie der leise und verschleißarme<br />

Zahnriemenantrieb, der<br />

Wartungsfreie Zahnriemen<br />

© Novoferm GmbH<br />

geschützt in einer der Schienen liegt, für<br />

eine lange Lebensdauer des NovoPort-<br />

Systems mit Abschaltautomatik.<br />

www.novoferm.com<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Oberfläche mit Photokatalyseeffekt<br />

Neuentwicklung der Dachziegelwerke Nelskamp<br />

Vor kurzem präsentierten die Dachziegelwerke<br />

Nelskamp GmbH, Schermbeck, den<br />

ersten industriell gefertigten, umweltaktiven<br />

Dachstein: Seine Oberfläche ist mit<br />

Mikrobeton verarbeitet, der ein Titandioxid<br />

enthält. Und das wiederum wandelt<br />

gesundheitsschädliche Stickoxide in ungefährliche<br />

Substanzen um.<br />

»Jedes Jahr werden bis zu 30.000.000 m 2<br />

Dachfläche in Deutschland mit Dachsteinen<br />

aus Beton neu eingedeckt – auf die<br />

neue Oberfläche ClimaLife wartet ein riesiges<br />

Potential für saubere Luft in smoggefährdeten<br />

Städten und Gemeinden«, stellt<br />

Geschäftsführer Heiner Nelskamp fest.<br />

Speziell im urbanen Raum, wo die meisten<br />

Schadstoffe aus der Verbrennung von Öl<br />

und Gas aus Heizungen, Kraftwerken und<br />

Fahrzeugen entstehen, sei eine Verringerung<br />

von Stickoxiden über die Dachflächen<br />

besonders wirksam. Bei maximaler<br />

Sonneneinstrahlung läßt sich in wenigen<br />

Stunden eine NOx-Reduzierung bis zu 90%<br />

erzielen, bei schlechtem Wetter sind es<br />

immer noch rund 70%. Als Reaktionsprodukt<br />

bildet sich in kleinen Mengen wasserlösliches<br />

Nitrat, das vom Regen abgespült<br />

wird und im natürlichen Stoffkreislauf<br />

Pflanzen als Nährstoff dient. – In Verbindung<br />

mit der Longlifetechnologie sieht das<br />

Dach also auch nach vielen Jahren wie<br />

frisch gedeckt aus.<br />

Nelskamp bietet den neuen Dachstein<br />

zunächst in zwei Modellen, der Finkenberger<br />

Pfanne und der S-Pfanne, sowie in<br />

den vier Farbnuancen Ziegelrot, Braun,<br />

Zementgrau und Granit an. Unter dem Siegel<br />

TXActive hat sich das Unternehmen<br />

ferner zur kontinuierlichen Kontrolle der<br />

ClimaLife-Oberfläche verpflichtet.<br />

www.nelskamp.de<br />

Für ästhetische und ökonomische Konstruktionen<br />

Innovative Lochstegträger von ArcelorMittal<br />

Attraktives Design, große Spannweiten,<br />

Optimierung der lichten Höhe, ausgereifte<br />

Details und Funktionalität: Das sind die<br />

Vorteile, die die ACB ® -Lochstegträger für<br />

Decken- und Dachträger bieten.<br />

ACB ® -Lochstegträger erlauben den Entwurf<br />

von ästhetischen, filigranen und ökonomischen<br />

Konstruktionen, bei denen der<br />

Phantasie keine konzeptionellen Grenzen<br />

gesetzt sind. Darüber hinaus ermöglichen<br />

sie geringere Bauhöhen, eine geringere<br />

Anzahl von Trägern, weniger große Unterkonstruktionen<br />

und verringern so die<br />

Anzahl der physikalischen Einschränkungen,<br />

wodurch sehr viel leichtere Strukturen<br />

erreicht werden können. Die Einsparungen<br />

im Hinblick auf Gewicht und Bauhöhe,<br />

die maßgeschneiderte Vorfertigung,<br />

durch die weniger Stegdurchdringungen<br />

auf der Baustelle erforderlich sind, die<br />

kontrollierbare Montagezeit und die<br />

schnelle Errichtung des Traggerüstes stellen<br />

echte Pluspunkte dar, durch die die<br />

Realisierungskosten deutlich gesenkt werden<br />

können; die Just-in-time-Anlieferung<br />

der ACB ® -Lochstegträger sowie die<br />

schnelle und sichere Montage sind weitere<br />

erhebliche Vorteile. – Entsprechend<br />

den gewünschten Anforderungen, Trägheitsmoment<br />

und Widerstandsfähigkeit bei<br />

sehr großen Lasten, und je nach Anwendungsfall<br />

stehen zudem unendlich viele<br />

Kombinationsmöglichkeiten offen.<br />

ACB ® -Lochstegträger werden aus warmgewalzten<br />

Trägern gefertigt, durch Auftrennen<br />

am Steg und versetztes Wiederzusammensetzen<br />

der beiden Elemente entweder<br />

direkt an den Schnittstellen oder<br />

nach dem Einfügen von Zwischenstücken:<br />

Umweltaktive Eindeckung<br />

© Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />

Bürogebäude in Luxemburg<br />

© ArcelorMittal Commercial Sections<br />

Deutschland GmbH<br />

Diese Herstellungsmethode ist patentiert.<br />

Die ACB ® -Software wiederum wurde als<br />

Konzeptions- und Berechnungstool entwickelt,<br />

um das vielseitige Potential dieser<br />

Träger optimal nutzen zu können.<br />

ArcelorMittal-Ingenieure beantworten<br />

außerdem alle Fragen zur Auslegung von<br />

Tragwerkselementen, zu Konstruktionsdetails,<br />

Oberflächenbehandlung, Brandschutz,<br />

Metallurgie und Schweißen und<br />

helfen, den Einbau in neue und bestehende<br />

Gebäude zu realisieren.<br />

www.arcelormittal.com<br />

[ Produkte und Verfahren<br />

[85


Produkte und Verfahren ]<br />

86]<br />

Auf der neuen Leitmesse Dach + Holz<br />

International vom 5.–8. März 2008 in Stuttgart<br />

ist auch die Paul Stephan GmbH + Co.<br />

KG vertreten:<br />

Als Neuigkeit und Fortentwicklung der<br />

Bauelemente-Generation Flexrib ® , Flexplan<br />

® und Flextee hat man Ende letzten<br />

Jahres die erfolgreiche Linie Flexsysteme<br />

um das Produkt Flexcross erweitert. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Massivholzplatte,<br />

die aus kreuzweise geschichteten<br />

und flächig verleimten Holzlamellen hergestellt<br />

wird. Der Vorteil dieses Produktes<br />

liegt in der hohen Formstabilität durch<br />

minimales Quell- und Schwindverhalten,<br />

einfacher Bearbeitung und dem günstigen<br />

Eigengewicht im Verhältnis zu seiner<br />

Festigkeit. Die Verklebung der einzelnen<br />

Holzlagen erfolgt hier mit lösungsmittelund<br />

formaldehydfreiem PU-Kleber, die<br />

Plattendicken bewegen sich von 60–360<br />

mm, jeweils im Raster von 20 mm anstei-<br />

Seit 25 Jahren entwickelt und produziert<br />

das Bissendorfer Unternehmen Solarlux<br />

Aluminium Systeme GmbH moderne Verglasungslösungen,<br />

die für Qualität und<br />

Designanspruch stehen. Auf der diesjährigen<br />

Leitmesse für die Fensterbranche, der<br />

Fensterbau Frontale in Nürnberg, zeigt<br />

man daher so viele Produkte, Neuheiten<br />

und Anwendungsbereiche für Glasfaltwände<br />

wie auf keiner Fachausstellung<br />

zuvor.<br />

So ist zum Beispiel die Glasfaltwand SL<br />

70e in XXL-Ausführung mit einer Höhe von<br />

3,25 m ein beeindruckender Blickfang,<br />

wird sie doch als auffaltbare Glasfront im<br />

Verbund mit dem Design-Wintergartendachsystem<br />

SDL Nobiles präsentiert: Insgesamt<br />

acht Wandsysteme können hier<br />

zudem ausgiebig auf Funktion und Anwendung<br />

getestet werden. Zeitgemäße Konzepte<br />

für den Wohnungsbau veranschaulicht<br />

Solarlux überdies mit einem zweistök-<br />

Erweiterte Holzbauelemente-Generation<br />

Umfassende Präsentation von Paul Stephan<br />

gend. Ganz bewußt hat man sich auf<br />

gerade Plattenstärken festgelegt, um dem<br />

Planer handliche Werte vorzugeben. Mit<br />

der CNC-gesteuerten Abbundbrücke ist<br />

zudem jede beliebige Formatierung paß-<br />

kigen Balkonturm, eine Offerte, die sich<br />

insbesondere an Architekten und Planer<br />

richtet, zwei Alternativen der Modulkonstruktion<br />

umfassend: die wärmegedämmte<br />

Version SL Modular mit der Glasfaltwand<br />

SL 60 sowie eine ungedämmte mit einer<br />

variablen Schieb-Dreh-Verglasung.<br />

www.solarlux.de<br />

Messestand in Stuttgart<br />

© Paul Stephan<br />

GmbH + Co. KG<br />

genau gewährleistet, in kürzester Zeit können<br />

so die montagefertigen Bauteile zu<br />

einem Ganzen zusammengesetzt werden.<br />

www.stephan-holz.de<br />

Glasfaltwände als Blickfang<br />

Einladender Auftritt von Solarlux<br />

Messestand in Nürnberg<br />

© Solarlux Aluminium Systeme GmbH<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Tunnelbeschichtung auf Epoxidharzbasis<br />

Erprobte Versiegelung von StoCretec<br />

Helle, nicht spiegelnde Oberflächen,<br />

geringe Verschmutzungsneigung, hohe<br />

Kratzfestigkeit, schwer entflammbar: Tunnelwände<br />

müssen besondere Anforderungen<br />

erfüllen, wobei eine dauerhaft gute<br />

Sicht und der zuverlässige Witterungsschutz<br />

des Betons immer im Vordergrund<br />

stehen. StoPox WL 50, eine wäßrige, zweikomponentige<br />

Epoxidharzversiegelung,<br />

bietet nun genau diese Eigenschaften.<br />

Wegen seines Leistungsspektrums und<br />

des breiten Farbangebots wird das aufzutragende<br />

oder eben einfach zu spritzende<br />

System seit Jahren eingesetzt, vor allem in<br />

Österreich und der Schweiz, jetzt vermehrt<br />

aber auch in Deutschland.<br />

Zur Verarbeitung: Direkt nach Fertigstellung<br />

der Innenschale beginnen die<br />

Beschichtungsmaßnahmen. Das heißt, in<br />

getrennten »Kammern« wird die Innen-<br />

schale zunächst bestrahlt, anschließend<br />

mit StoPox WS 50 als Kratz- und Lunkerspachtelung<br />

versehen, danach StoPox<br />

WB 50 als Feinspachtelung aufgespritzt,<br />

geglättet und nach deren Trocknung<br />

geschliffen. Und nach dem Aushärten folgt<br />

schließlich die Deckschicht, sie ist nach<br />

dem Trocknen sehr hart und sorgt so für<br />

Schallschutzwände für Straße und Schiene<br />

»Unsichtbare« Alternativen von R. Kohlhauer<br />

Die R. Kohlhauer GmbH aus Gaggenau entwickelt<br />

und baut seit über 15 Jahren effiziente<br />

Lärmschutzsysteme. Mit ihrem<br />

Clearwall ® HS und einer Lamellen-Variante<br />

stehen neben dem bekannten Produkt<br />

als vertikal strukturierte Lösung nun noch<br />

zwei weitere transparente Alternativen zur<br />

Verfügung: Serienmäßig absorbiert es den<br />

Lärm um vordefinierte Werte. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen opaken Schutzwänden<br />

fällt ein Clearwall-HS-Element im<br />

Stadtbild wenig auf, denn es ist fast<br />

unsichtbar. Sein Kernstück ist nämlich eine<br />

transparente Einlage aus Acryl, Silikatglas<br />

oder Soundgard Top in Scheibendicken<br />

von 12–20 mm, bündig umfaßt von einer<br />

Gummidichtung; ein hochabsorbierender<br />

Rahmen mit mindestens 4 dB Schallabsorption<br />

umgibt zudem die transparente<br />

Einlage. Keinerlei störende Verstrebungen<br />

unterbrechen also die Sichtfläche, Clearwall<br />

HS gibt es in Größen von ca. 3,96 m x<br />

1,00 m. Als Rahmenmaterial dient seewasserbeständiges<br />

Aluminium, wobei der<br />

Lochflächenanteil von 61% bewirkt, daß<br />

die Schallwellen bis ins Absorptionsmaterial<br />

eindringen können und dort absorbiert<br />

Realisiertes System<br />

© R. Kohlhauer GmbH<br />

werden. Laut Prüfverfahren hat das Clearwall-HS-Element<br />

ein Schalldämm-Maß von<br />

mindestens 30 dB und eine Schallabsorption<br />

von mindestens 4 dB. Nach DIN EN<br />

1793-1 ist die Wand daher in die Gruppe A2<br />

einzuordnen; mit einem absorbierenden<br />

Sockelteil oder anderen Maßnahmen kann<br />

die Absorption erhöht werden, bis zur<br />

Erreichung der Gruppe A3.<br />

Aber nicht nur längs den Straßen, sondern<br />

speziell auch an Schienenwegen oder in<br />

Bahnhofsbereichen ist sie erste Wahl und<br />

Hell, verkehrssicher, pflegeleicht<br />

© StoCretec GmbH<br />

einfaches und schnelles Reinigen der<br />

Wände.<br />

Für das abgestimmte Produktsystem der<br />

StoCretec GmbH, Kriftel, sprechen zudem<br />

zahlreiche Prüfberichte und die langjährigen<br />

Erfahrungen mit wäßrigen Epoxidharzen<br />

im Tunnelbau.<br />

www.stocretec.de<br />

… Lamellentechnologie<br />

© R. Kohlhauer GmbH<br />

erfüllt alle Anforderungen für Lärmschutzwände<br />

der ZTV-LSW und die Normen der<br />

Deutschen Bahn AG. Ihr modularer Aufbau<br />

erlaubt darüber hinaus die Kombination<br />

mit allen gängigen transparenten Materialien<br />

wie Acryl, Glas und Polycarbonat<br />

sowie die mit Holz, Beton oder Aluminium.<br />

Spezielle Oberflächenbeschichtungen<br />

gewährleisten dabei Antigraffitischutz,<br />

Not- und Servicetüren lassen sich ebenso<br />

integrieren wie Photovoltaikelemente.<br />

www.kohlhauer.com<br />

[ Produkte und Verfahren<br />

[87


Software und IT ]<br />

88]<br />

Mit RTec und RTec Expert führt die RIB<br />

Software AG zwei neue, erweiterte Paketversionen<br />

für konstruktive Ingenieuraufgaben<br />

im Hochbau in den Markt ein: Beide<br />

sind bereits mit den aktuellen Normen für<br />

den Holz- und Grundbau ausgestattet, enthalten<br />

die neuen Lastannahmen nach DIN<br />

1055-100 sowie Nachweise für den konstruktiven<br />

Brandschutz im Holzbau; zusätzlich<br />

wurde mit RTbalken die neue Generation<br />

für den Durchlaufträger im Stahlbeton<br />

implementiert. »Mit diesen ›Hochbaupaketen‹<br />

bietet die RIB Software AG ihren Kunden<br />

umfassende Komplettlösungen für alle<br />

Aufgaben eines Tragwerksplaners im<br />

Hochbau. Die RIB-Lösungen rechnen zudem<br />

mit den aktuellen Normen«, erklärt der<br />

Geschäftsbereichsleiter Tragwerksplanung,<br />

Wilfried Zmyslony.<br />

»Zeitgleiche« Ansichten<br />

© Dicad Systeme GmbH<br />

Ein Anwendungsbeispiel<br />

© RIB Software AG<br />

Komplettlösungen für Tragwerksplaner<br />

Neue »Hochbaupakete« von RIB<br />

Der neukonzipierte Durchlaufträger ist in<br />

der Version RTbalken Expert durch die<br />

mehrfeldrige Vorspannung mit wahlweise<br />

sofortigem bzw. nachträglichem Verbund<br />

bzw. ohne Verbund führend am Markt. Das<br />

Programm bietet eine beliebige graphische<br />

Anordnung der Spanngliedführung, wobei<br />

die Berechnung der Durchbiegung im<br />

Zustand II inklusive Kriechen und Schwinden<br />

für t = 7d, t = 28d und t = 3.650d (kein<br />

Zeta-Verfahren) erfolgt; die Zugversteifung<br />

wird nach Professor Quast durch rechnerische<br />

Zugspannungen berücksichtigt.<br />

Das RTec-Paket wiederum setzt sich folgendermaßen<br />

zusammen: Neben RTbalken<br />

sind die bewährten »Klassiker« Best-Stahlbetonstütze<br />

nach Theorie II. Ordnung<br />

sowie das rechteckige Stahlbetonfundament<br />

Funda enthalten, dazu kommen<br />

RTslab, die FE-Hochbauplatte für polygonale<br />

Decken- und Bodenplatten sowie<br />

RTool als Nachweissammlung Statik, den<br />

Durchstanznachweis inklusive Bewehrungsvorschlag<br />

für Deha- und Halfen-<br />

Dübelleisten sowie die Aussparung in<br />

Stahlbetonträgern mit Bewehrungsvorschlägen<br />

und außerdem Nachweise für<br />

ausgeklinkte Auflager und Konsolen<br />

umfassend.<br />

www.rib-software.com<br />

Zur Erstellung von Schal- und Bewehrungsplänen<br />

Vista-fähiges Programm von Dicad<br />

Ab sofort ist die neue Version von Strakon<br />

bei der Kölner Dicad-Systeme GmbH<br />

erhältlich: Die auf die Erstellung von Konstruktions-,<br />

Schal- und Bewehrungsplänen<br />

spezialisierte Software läuft jetzt auch<br />

unter Microsoft Vista in der 32- und 64-Bit-<br />

Ausführung, ermöglicht einen leichten Einstieg<br />

ins Programm und bietet weitere<br />

Funktionalitäten, unter anderem in der<br />

Planverwaltung, der Bewehrung, im dwg-<br />

Datenaustausch, bei Referenzsichten etc.<br />

Vorteilhaft beim Arbeiten mit Strakon ist,<br />

daß die Bewehrung an die Schalkante<br />

angebunden bleibt; das Programm aktualisiert<br />

bei Änderungen Bewehrung, Bemaßung,<br />

Beschriftung, Auszüge und Listen<br />

automatisch.<br />

Außerdem ist hier berücksichtigt, daß die<br />

deutschen Hersteller von Betonstahlmatten<br />

ab dem 1. Januar 2008 nur noch das<br />

neue Lagermattenprogramm gemäß der<br />

Tabelle 1 produzieren und daß die neuen<br />

Schweizer und belgischen Lagermattenprogramme<br />

ebenfalls einer Aktualisierung<br />

im System bedurften. Darüber hinaus<br />

berechnet das CAD-Programm die unterschiedlichen<br />

Übergreifungslängen aufgrund<br />

der gewählten Betongüte automatisch.<br />

In der neuen Planverwaltung markiert und<br />

öffnet der Anwender nun direkt mehrere<br />

Zeichnungen, die mit oder ohne Speicherung<br />

gleichzeitig zu schließen sind, sogar<br />

ein schreibgeschütztes Öffnen der Dateien<br />

unterstützend – gesperrte Pläne lassen<br />

sich damit öffnen, drucken oder unter<br />

einem anderen Namen speichern.<br />

www.dicad.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

ERP-Einführung bei SAF<br />

Geschäftsprozesse sind keine Inseln<br />

In nur vier Monaten gelang es<br />

dem Schweizer Prognoseexperten<br />

SAF, seine komplexen<br />

Geschäftsprozesse auf Basis<br />

der SAP-Branchenlösung All for<br />

Service abzubilden. Damit endete<br />

auch das Schnittstellenchaos.<br />

von Claus Graßl<br />

Das Geschäft der SAF Simulation,<br />

Analysis and Forecasting AG ist<br />

einzigartig. Das Unternehmen setzt<br />

neuartige mathematisch-statistische<br />

Verfahren in Software um, welche die<br />

Kosten der Warendisposition im<br />

Handel reduziert.<br />

Doch der Experte im Bereich automatischer<br />

Bestell- und Prognose-<br />

Software für Handel und Industrie<br />

stand vor einer Herausforderung an<br />

die eigene IT. Im Laufe der Zeit war<br />

bei SAF eine Insellösungslandschaft<br />

entstanden. Mit Excel, selbst programmierten<br />

Lösungen und Standardtools<br />

fürs Leistungsmanagement<br />

konnte SAF die Prozesse lange Zeit<br />

vollständig abbilden. Durch Wachstum<br />

des Unternehmens und erfolgreichen<br />

Börsengang mit weiterem<br />

Ausbau der Geschäftstätigkeit stießen<br />

die eigenen Lösungen jedoch an<br />

Grenzen. Redundante Datenhaltung,<br />

Mehrfacherfassungen und diverse<br />

Schnittstellen waren nicht mehr ausreichend.<br />

Teilweise mussten Rechnungen<br />

in Word geschrieben und die<br />

Werte später erneut in die Finanzbuchhaltung<br />

eingebucht werden, um<br />

die Erlösliste zu erhalten, welche wiederum<br />

in die Software zur Vorausplanung<br />

übernommen werden musste.<br />

Mit seinen 80 Mitarbeitern weist SAF<br />

eine Großunternehmensstruktur mit<br />

Niederlassungen in Deutschland, der<br />

Slowakei und den USA auf. Die internationale<br />

Präsenz erforderte einen<br />

schnelleren und präziseren Überblick<br />

zu den Wechselkursen. Weil der Prognoseexperte<br />

an die Börse ging,<br />

benötigte er eine stets verfügbare,<br />

revisionssichere und integrierte ERP-<br />

Lösung.<br />

SAP macht das Rennen<br />

Zunächst prüfte SAF verschiedene<br />

ERP-Anbieter. Doch mit jeder überprüften<br />

Software hätten zusätzliche<br />

Tools angeschafft und über Schnittstellen<br />

mit der ERP-Lösung verbunden<br />

werden müssen – sei es im<br />

Bereich Servicemanagement, CRM<br />

oder der FiBu. Schließlich legte SAF<br />

sein umfassendes Lastenheft auch<br />

dem SAP-Partner All for One Midmarket<br />

Solutions & Services GmbH<br />

vor. Eine Systemdemonstration zeigte,<br />

dass die auf SAP All-in-One basierende<br />

Branchenlösung für Dienstleistungsunternehmen<br />

namens „All for<br />

Service“ alle Prozesse der SAF abbilden<br />

konnte. Nach dem Start des Einführungsprojekts<br />

konfigurierte der<br />

Dienstleister binnen vier Wochen<br />

einen Prototyp, der bereits 80 Prozent<br />

aller Tätigkeiten abdeckte. Dann<br />

folgte die Optimierung aller Prozesse<br />

und nur vier Monate später wurde<br />

komplett auf das neue System umgestellt.<br />

Es umfasst die Prozesse des<br />

Vertriebs, die Angebots- und Leis-<br />

tungserfassung, die Finanzbuchhaltung<br />

und das Controlling. Zudem<br />

enthält es das Reisekostenmanagement,<br />

ein komplettes<br />

Kundenbeziehungsmanagement, das<br />

Servicemanagement und das Projektmanagement.<br />

Ein Teil der betriebswirtschaftlichen<br />

Abläufe ist wie früher<br />

geblieben, wird aber jetzt durch<br />

das voll integrierte System wesentlich<br />

effizienter unterstützt. Auswertungen<br />

der Kundensituation wie beispielsweise<br />

realisierter Umsatz im<br />

Vorjahr, Stundenaufwand etc.<br />

bekommt SAF heute auf Knopfdruck.<br />

„Wir sind voll und ganz überzeugt<br />

von der heutigen Lösung. Unsere<br />

Mitarbeiter sind motiviert und nehmen<br />

aktiv an den Unternehmensprozessen<br />

teil – nicht zuletzt deshalb,<br />

weil ihnen jetzt alle notwendigen<br />

Informationen und Werkzeuge für ein<br />

effizientes Arbeiten zur Verfügung<br />

stehen“, freut sich Oliver Drehmann,<br />

Chief Operation Officer bei SAF.<br />

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Peter Willems, SAP, Leiter Branchenmanagement Dienstleistung<br />

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Oliver Drehmann ist Chief Operation Officer<br />

beim Prognoseexperten SAF.<br />

[89


Software und IT ]<br />

90]<br />

Vodafone sorgt jetzt dafür, daß Mobilfunkund<br />

Internetkommunikation noch weiter<br />

zusammenwachsen: PC-Clients ermöglichen<br />

es Privat- und Geschäftskunden,<br />

Vodafone-Services weltweit über ihre<br />

bekannte Handynummer sowohl am PC<br />

über das Internet als auch über das Handy<br />

zu nutzen. Das heißt, wird ein Teilnehmer<br />

auf seiner Mobilfunknummer angerufen,<br />

klingelt es am PC und auf seinem Handy,<br />

der Kunde kann also ganz flexibel entscheiden,<br />

mit welchem Endgerät er den<br />

Anruf entgegennimmt; die reine Kommunikation<br />

von PC zu PC ist außerdem für<br />

Flexibilität und Sicherheit bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Kosten gehören heute zu<br />

den wichtigsten Faktoren. Toplink bietet<br />

deshalb eine weltweite Kommunikationslösung<br />

an, für die ein Breitbandinternetzugang<br />

die einzige Voraussetzung ist. Die<br />

Teilnehmer können so von jedem Standort<br />

aus die Vorzüge der günstigen Internettelefonie,<br />

gekoppelt mit jenen einer modernen<br />

Telefonanlage, nutzen; eingerichtet<br />

wird sie problemfrei über ein Web-Interface.<br />

Jedes SIP-fähige Telefon kann hier herstellerunabhängig<br />

angeschlossen werden,<br />

wobei die virtuelle Telefonanlage den vollen<br />

Komfort und Leistungsumfang stationärer<br />

Geräte aufweist und zudem Ansprüche<br />

Zusammenwirken von Mobilfunk und Internet<br />

PC mit Handyfunktionen dank Vodafone<br />

jeden Internetnutzer kostenlos. Darüber<br />

hinaus läßt sich die Videotelefonie nun<br />

bequem am PC realisieren und bleibt<br />

zudem als weltweite Telefonie in gewohnter<br />

Handyqualität über das Internet erhalten.<br />

Für Privatkunden lautet dieser Service<br />

»Messenger PC« und für Geschäftskunden<br />

»IP-Phone Pro«.<br />

Die neuen Produkte verbinden somit die<br />

Vorteile des klassischen Mobilfunks mit<br />

jenen des PC und der Internettelefonie, so<br />

werden Handyfunktionalitäten erstmals am<br />

PC verfügbar: Die Identifizierung der Teilnehmer<br />

erfolgt immer über die Vodafone-<br />

Mobilfunknummer, und es gibt nur eine<br />

Mailbox für PC und Handy, die alle nicht<br />

angenommenen Anrufe zentral aufzeichnet;<br />

SMS-Nachrichten gehen ebenfalls<br />

auf dem Handy und am PC ein. Und natürlich<br />

sind auch die Funktionen klassischer<br />

PC-Clients, etwa IP-Telefonie, Chat oder<br />

Anwesenheitsanzeige verfügbar. Bestehende<br />

Kontakte verschiedener Messenger<br />

werden dabei einfach mit dem Vodafone-<br />

Client synchronisiert, so daß die Abwicklung<br />

über eine Plattform erfolgt.<br />

www.vodafone.de<br />

Virtuelle Telefonanlage statt üblicher Systeme<br />

Weltweite Kommunikationslösung von Toplink<br />

erfüllt, wie sie bislang nur bei teuren Topmodellen<br />

mit Vor-Ort-Hardware gegeben<br />

waren. Ihre hohe Flexibilität, verbunden mit<br />

einem gerechten Abrechnungssystem, bei<br />

dem nur jede aktivierte Nebenstelle<br />

berechnet wird, prädestiniert diese Technologie<br />

beispielsweise auch für den Einsatz<br />

bei Betrieben, die dynamisch wachsen<br />

und schnell auf neue Anforderungen<br />

reagieren müssen.<br />

Darüber hinaus wird sie rund um die Uhr<br />

im Toplink-Hochleistungsrechenzentrum<br />

betreut, was ein Maximum an Erreichbarkeit<br />

garantiert.<br />

www.toplink.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Dual-SIM-Handy als echte Innovation<br />

Exklusivangebot von HSWcom und General Mobile<br />

HSWCOM Telecommunications, exklusiver<br />

Distributor von General Mobile in Europa,<br />

präsentiert das erste Dual-SIM-Handy auf<br />

dem deutschen Markt jetzt auch in Weiß.<br />

Das DST11 White Hill ist die perfekte<br />

Mischung aus einzigartiger Funktionalität,<br />

fortschrittlichster Technik und edlem<br />

Design in puristischem Weiß. Ein Handy –<br />

zwei SIM-Karten! Es ermöglicht, mit lediglich<br />

einem Gerät über zwei verschiedene<br />

Netzbetreiber zu telefonieren, seinem Nutzer<br />

Wahlfreiheit und größtmögliche Flexibilität<br />

bietend. Wer bisher mit zwei<br />

Handys, einem für geschäftliche und einem<br />

für private Zwecke, unterwegs war,<br />

braucht mit dem DST11 Black Hill also nur<br />

noch eines. Oder aber Geschäftsreisende:<br />

Sie können mit diesem avantgardistischen<br />

Accessoire eine SIM-Karte für nationale,<br />

die andere für internationale Gespräche<br />

verwenden – je nachdem, welcher Tarif<br />

gerade günstiger ist; die beiden SIM-Karten<br />

sind simultan aktiv.<br />

Ein Gerät, zwei Karten<br />

© HSWcom Telecommunications<br />

Abgerundet wird das Paket des perfekten<br />

Begleiters mit vielen tollen Features. Mit<br />

dem DST11 lassen sich daher Musik<br />

hören, Bilder machen und bearbeiten,<br />

E-Mails versenden, Spiele spielen, der<br />

Body-Mass-Index kontrollieren etc.: Es<br />

verfügt über eine 1,30-Megapixel-Kamera<br />

mit Video-Funktion, ein 2,40”-TFT-Display,<br />

einen Musik-Player und Dualband<br />

900/1800, im Lieferumfang enthalten sind<br />

zudem Ersatzakku, ein Kfz-Ladegerät, ein<br />

1-GB-MicroSD-Kartenspeicher sowie ein<br />

Tischladegerät und zwei USB-Datenkabel.<br />

Das Handy verspricht eine Gesprächszeit<br />

bis zu 120 min und den Betrieb im Stand-by<br />

bis zu 100 h.<br />

www.hswcom.de<br />

www.generalmobile.de<br />

[ Software und IT<br />

[91


Nachrichten ]<br />

92]<br />

Die Light + Building, Internationale Fachmesse<br />

für Architektur und Technik, präsentiert<br />

sich vom 6.–11. April 2008 in Frankfurt<br />

am Main als weltgrößte Innovationsplattform<br />

ihrer Branche. Gerechnet wird<br />

mit ca. 2.100 Ausstellern, die ein umfassendes<br />

Spektrum bereithalten für Architekten,<br />

Innenarchitekten, Designer und<br />

Ingenieure ebenso wie für Handwerk,<br />

Handel und Industrie. Auf dem nahezu<br />

ausgebuchten Frankfurter Messegelände<br />

mit immerhin 230.000 m 2 Bruttofläche werden<br />

die nationalen und internationalen<br />

Marktführer aus den drei gewerkeübergreifenden<br />

Bereichen Licht, Elektrotechnik<br />

sowie Haus- und Gebäudeautomation vertreten<br />

sein. Wichtige Anbieter, die an der<br />

Planung, dem Bau oder der Bewirtschaftung<br />

eines Gebäudes beteiligt sind, werden<br />

auf dem Frankfurter Messegelände<br />

auf insgesamt 18 Hallenebenen »gebündelt«,<br />

so daß die ca. 135.000 erwarteten<br />

Fachbesucher an sechs Tagen das Neueste<br />

über Licht, Elektrotechnik und Hausund<br />

Gebäudeautomation zu sehen bekommen<br />

dürften.<br />

Mit etwa 1.500 teilnehmenden Firmen im<br />

Lichtbereich verkörpert die Light + Building<br />

Das PFI Private Finance Institute der European<br />

Business School (EBS) International<br />

University Schloß Reichartshausen legt ein<br />

hohes Tempo vor. Nur ein halbes Jahr<br />

nach seiner Gründung und der Einrichtung<br />

des Stiftungslehrstuhls Private Finance<br />

and Wealth Management baut es seine<br />

Aktivitäten in der »Königsklasse« des Vermögensmanagements,<br />

im Bereich Family<br />

Office, aus: Mit dem CFFO Center for<br />

Family Office wird erstmals in Deutschland<br />

ein Kompetenzzentrum etabliert, das sich<br />

auf die spezifischen Bedürfnisse des<br />

Managements sehr großer und komplexer<br />

Privatvermögen konzentriert; Direktor wird<br />

Dr. Peter Schaubach.<br />

Family Offices richten ihren Fokus nicht<br />

nur auf monetär meßbares Vermögen, son-<br />

Light + Building 2008 in Frankfurt am Main<br />

Weltgrößte Innovationsplattform<br />

die weltgrößte Bühne für den Lichtmarkt.<br />

Für die Elektrotechnikbranche ist die<br />

Messe zudem die wichtigste Plattform der<br />

intelligenten Gebäudetechnik; auch hier<br />

wird mit rund 450 Ausstellern die komplette<br />

Produktpalette anwesend sein. Bei der<br />

Haus- und Gebäudeautomation wiederum<br />

rechnet die Messe Frankfurt mit rund 150<br />

Ausstellern, die Zukunftslösungen für<br />

Haus- und Gebäudeautomation, Facility<br />

Management und Contracting zeigen.<br />

Diese besitzt eine Schlüsselfunktion, denn<br />

Meß-, Steuer- und Regelverfahren sind ein<br />

maßgeblicher Bestandteil der integralen<br />

Systemtechnik.<br />

Die beiden Fachschauen ACS Computersysteme<br />

im Bauwesen sowie Fireprotec<br />

ergänzen das Messeangebot: Auf der ACS<br />

vom 9.–11. April erhalten Architekten und<br />

Ingenieure einen Überblick über Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

dieser Branche, komplettiert durch ein<br />

umfangreiches Seminarprogramm unter<br />

dem Namen ACS-Forum im Congress Center.<br />

Eine Premiere innerhalb der Light +<br />

Building feiern die zweitägige Fireprotec<br />

zum Thema vorbeugender Brandschutz<br />

und das Baurecht-und-Brandschutz-Sym-<br />

»Keyvisual«<br />

© Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

posium. Fachausstellung und Symposium<br />

richten sich an Behörden, Brandschutzbeauftragte,<br />

Planer und Architekten; letzteres<br />

gliedert sich in zwei Veranstaltungen, die<br />

am 9. und 10. April stattfinden.<br />

www.messefrankfurt.com<br />

www.light-building.messefrankfurt.com<br />

Königsklasse des Vermögensmanagements<br />

Kompetenzzentrum der European Business School<br />

dern auch auf den Bereich des Humanund<br />

Sozialvermögens einer Familie. »Die<br />

Aktivitäten der CFFO liegen auf der gezielten<br />

wissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />

praxisbezogener Fragestellungen<br />

rund um das Thema Family Office, der spezifischen<br />

Weiterbildung von Mitarbeitern<br />

im Family Office sowie der Unterstützung<br />

von Familien beim Aufbau eines eigenen<br />

bzw. der Nutzung externer Family Offices«,<br />

faßt Professor Dr. Rolf Tilmes, Wissenschaftlicher<br />

Leiter des PFI Private Finance<br />

Institute und Inhaber des Stiftungslehrstuhls<br />

Private Finance and Wealth<br />

Management, diese Aktivitäten zusammen.<br />

»Mit der Einführung des CFFO Center for<br />

Family Office wird dem in der Praxis seit<br />

einiger Zeit bereits vorhandenen Phäno-<br />

men des Family Office endlich eine wissenschaftlich<br />

fundierte Auseinandersetzung<br />

zuteil und damit den Besonderheiten<br />

sehr vermögender Familien beim Vermögensmanagement<br />

Rechnung getragen. Mit<br />

der Etablierung des CFFO soll einerseits<br />

den Family Offices eine Anlaufstelle für<br />

strategische, organisatorische und personelle<br />

Fragen gegeben und andererseits<br />

den Vermögensinhabern eine Informations-<br />

und Anlaufstelle für ihre individuellen<br />

Fragen angeboten werden«, ergänzt Dr.<br />

Schaubach.<br />

www.ebs.edu<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Create.NRW als Wettbewerb<br />

Anerkennung für Koschany + Zimmer<br />

Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand<br />

und Energie des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen suchte die besten Ideen und<br />

Konzepte für einen Kultur- und Kreativstandort,<br />

und zwar im Rahmen eines Wettbewerbs,<br />

»Create.NRW« betitelt.<br />

Im Dezember 2007 nun wurde die Entscheidung<br />

bekanntgegeben: Unter 117<br />

Vorschlägen auswählend, verlieh die Jury<br />

sechs Preise und sieben Anerkennungen –<br />

und eine davon ging an die Essener Architekten<br />

Koschany + Zimmer, die mit den<br />

Projekten Zunft[Viertel] Zollverein, Essen,<br />

und Zunft[Quartier] Zeche Ewald, Herten,<br />

dem Aufruf gefolgt waren.<br />

Ihr Entwurf eines Zunft[Viertel] Zollverein<br />

sieht einen gebündelten »Marktplatz der<br />

Kreativität« vor, wozu Teile des ehemaligen<br />

Industrieareals Kokerei Zollverein revitalisiert<br />

und umgebaut werden sollen zu einem<br />

von Nachhaltigkeit geprägten Marktareal<br />

von ca. 12.000 m 2 mit Ateliers, Werkstätten,<br />

Manufakturen, Geschäften und<br />

Gastronomie. Das heißt, moderne Elemente<br />

gehen hier eine ausgewogene und<br />

ansprechende Symbiose ein mit der denkmalgeschützten<br />

Industriearchitektur der<br />

1950er Jahre. Entscheidendes Alleinstel-<br />

Prämierter Entwurf<br />

© Koschany + Zimmer Architekten<br />

lungsmerkmal ist, neben einer hochwertigen<br />

und anspruchsvollen Gestaltung, die<br />

Koppelung von virtuellem und realem<br />

Marktplatz, um kreativen Kleinstunternehmern<br />

ein attraktives Forum und gleichzeitig<br />

Unterstützung in den Bereichen Vermarktung<br />

und Kommunikation bieten zu können.<br />

»Das Vorhaben ist beispielhaft für Marktplätze<br />

der Zukunft, die dem Verbraucher<br />

werthaltige, vielfach handwerkliche, regional<br />

verankerte Produkte und Dienstleistungen<br />

anbieten und kreative Unternehmen<br />

Gründung der deutschen FDS-Usergroup<br />

Internationale Kooperationsinitiative von hhpberlin<br />

In der Brandschutz-Branche gilt es bereits<br />

als renommiertes Programm: Der in den<br />

USA entwickelte Fire Dynamics Simulator<br />

(FDS) simuliert dreidimensionale Strömungen<br />

auf der Basis der Navier-Stokes-Gleichungen,<br />

den zugrundeliegenden Brandprozeß<br />

und die Ausbreitung von Feuer und<br />

Brandrauch. Auch für hhpberlin liegt der<br />

Vorteil auf der Hand, denn in kurzer Zeit<br />

können mit Hilfe von FDS auf parallelen<br />

Systemen sehr komplexe Großprojekte wie<br />

Flughäfen und Versammlungsstätten berechnet<br />

werden. Seit der Inbetriebnahme<br />

des Höchstleistungs-Linux-Cluster (18 Intel-64-Bit-Prozessoren,40-GB-Hauptspeicher),<br />

der im Juli 2007 den Großrechner<br />

Sun E10k »Starfire« ablöste, kann hhpberlin<br />

durch eine hohe Skalierbarkeit noch<br />

schneller Kundenwünsche umsetzen; 65<br />

Projekte haben die Ingenieure in Berlin<br />

schon erfolgreich durchgeführt.<br />

Mit der Gründung der deutschen FDS-<br />

Usergroup möchte hhpberlin nun ein unabhängiges<br />

Forum für die deutschsprachigen<br />

Anwender initiieren. Ziel ist es, den wissenschaftlichen<br />

Erfahrungsaustausch zu<br />

vertiefen und ein internationales Kontaktund-Kooperations-Netzwerk<br />

aufzubauen,<br />

um Einfluß auf die weitere Entwicklung<br />

von FDS nehmen zu können. Ab Beginn<br />

nächsten Jahres wird die Initiatorin Dr.<br />

Susanne Kilian zusätzlich Workshops anbieten,<br />

in denen aktiv über den Fire Dynamics<br />

Simulator diskutiert wird. Gemeinsam<br />

mit den amerikanischen Entwicklern vom<br />

National Institute of Standards and Technology<br />

forscht Dr. Kilian zur Zeit an dem<br />

FDS-Quellcode, um die Qualität und Aus-<br />

herausstellen«, faßt Prof. Dr. Claus Leggewie,<br />

Leiter des Kulturwissenschaftlichen<br />

Instituts Essen und Vorsitzender der Jury,<br />

die überzeugenden Argumente zusammen.<br />

Koschany + Zimmer Architekten gehören<br />

neben dem Lehrstuhl für interaktive<br />

Systeme und Interaktionsdesign der Universität<br />

Duisburg-Essen (zweiter Preis) zu<br />

den einzigen ausgezeichneten Vertretern<br />

des Ruhrgebietes.<br />

www.kza.de<br />

führungsgeschwindigkeit von FDS durch<br />

eine optimierte Numerik und erhöhte<br />

Rechenperformance zu verbessern. Und<br />

schon jetzt ist sicher: Die Gründung der<br />

deutschen FDS-Usergroup stößt in Expertenkreisen<br />

auf großen Zuspruch.<br />

hhpberlin ist eines der führenden deutschen<br />

Ingenieurbüros für Brandschutz mit<br />

Sitz in Berlin und München. Es entwickelt<br />

weltweit Konzepte für nationale und internationale<br />

Bauprojekte, zu den Referenzen<br />

gehören beispielsweise die Münchner<br />

Allianz Arena, das Bundeskanzleramt, die<br />

Color Line Arena in Hamburg, die Dalian<br />

Twin Towers und das Pudong Museum in<br />

China.<br />

www.hhpberlin.de<br />

www.fds-usergroup.de<br />

[ Nachrichten<br />

[93


Nachrichten ]<br />

94]<br />

Ende 2007 wurde in London das Ingenieurteam<br />

aus Schmitt Stumpf Frühauf und<br />

Partner, München, und Happold, Berlin, für<br />

die »Arbeit« am Dresdner Hauptbahnhof<br />

mit dem Structural Award for Infrastructure<br />

2007 ausgezeichnet: Die gesamte Anlage<br />

wurde nach Entwürfen des Architekten<br />

Sir Norman Foster grunderneuert und<br />

umgebaut, das heißt die aus dem Errichtungszeitraum<br />

vorhandenen Eisentragwerke<br />

der Bahnsteighallen, der Passagen<br />

und der Kuppel sowie die Mauerwerkswände<br />

des Empfangsgebäudes entkernt,<br />

saniert und ertüchtigt. In den Bahnsteighallen<br />

wurde die rund 30.000 m 2 große<br />

Dachfläche zudem unter laufendem Betrieb<br />

mit einer PTFE-beschichteten Glasfaserhaut<br />

eingedeckt, im Empfangsgebäude<br />

alle Dächer und Decken durch Neubaukonstruktionen<br />

ersetzt und die Passagenkuppel<br />

verglast. Die Erneuerung von<br />

Hallendächern, Metallfassaden und Empfangsgebäude<br />

erfolgten nach dem Grundsatz,<br />

authentische Elemente möglichst zu<br />

erhalten und zu revitalisieren. Für die<br />

Bereiche, in denen die ursprüngliche<br />

Gestaltung nicht mehr vorhanden war,<br />

wurden hingegen zeitgemäße Lösungen<br />

gewählt, die dem Charakter des Gebäudes<br />

gerecht werden und die Entwicklung der<br />

Deutschen Bahn AG ausdrücken.<br />

Hochtief wird in Südamerika und Afrika<br />

zwei Infrastrukturprojekte im Gesamtwert<br />

von 250 Millionen Euro realisieren: In Chile<br />

baut die Tochtergesellschaft Hochtief Construction<br />

in einem Joint Venture für ca. 175<br />

Millionen Euro ein Wasserkraftwerk; Auftraggeber<br />

ist eine Betreibergesellschaft,<br />

die sich aus dem australischen Versorger<br />

Pacific Hydro und der norwegischen Statkraft<br />

Norfund Power Invest AS zusammensetzt.<br />

In Südafrika erhielt das Unternehmen<br />

von Transnet Limited ebenfalls in<br />

einem Joint Venture den Auftrag, den Tiefseehafen<br />

Ngqura für ca. 77 Millionen Euro<br />

zu erweitern.<br />

Structural Award for Infrastructure 2007<br />

Auszeichnung für deutsches Ingenieurteam<br />

Eine der schwierigsten ingenieurtechnischen<br />

Aufgaben bestand darin, die Lasten<br />

des neuen Membrandaches in das historische<br />

Stahltragwerk ein- und in die Fundamente<br />

abzuleiten. Die Realisierung der<br />

raumgeometrischen und statischen Tragwerksanforderungen<br />

unter Beibehaltung<br />

der statisch-konstruktiven Gegebenheiten<br />

der linearen Bestandsstruktur bedingte<br />

hier den Einbau einer geometrisch und<br />

statisch vermittelnden Stahlunterkonstruktion<br />

sowie eine grundlegende Modifikation<br />

des Bestandstragwerkes zur Ableitung der<br />

geänderten Beanspruchungen. – Das Empfangsgebäude<br />

wurde entkernt und die im<br />

Zweiten Weltkrieg sowie durch das Hochwasser<br />

von 2002 stark geschädigten<br />

Mauerwerkswände des Empfangsgebäu-<br />

Hauptbahnhof<br />

in Dresden<br />

© Schmitt Stumpf Frühauf<br />

und Partner/Büro Happold<br />

des statisch-konstruktiv ertüchtigt und in<br />

Teilbereichen erneuert sowie die zerstörten<br />

Dachtragwerke durch weitgespannte<br />

Glasdächer mit Glasgrößen von 4,70 m x<br />

2,10 m ersetzt. Zur Sicherung einer optimalen<br />

Gebrauchstauglichkeit des Kellergeschosses<br />

als Technik- und Andienungsebene<br />

der Vermarktungseinrichtungen<br />

unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />

Geschoßhöhe wurde außerdem die Kellerdecke<br />

des Empfangsgebäudes in eine<br />

unterzugsfreie Flachdecke umgewandelt;<br />

deren Lagerung erfolgt an den Rändern<br />

linienförmig in den Natursteinwänden und<br />

punktförmig in den Mittenbereichen auf<br />

Rundstützen.<br />

www.ssf-ing.de<br />

www.burohappold.com<br />

Infrastrukturprojekte in Chile und Südafrika<br />

Wachsendes Auslandsgeschäft von Hochtief Construction<br />

Beide Projekte stärken das internationale<br />

Geschäft der Hochtief-Tochter.<br />

Das 160-MW-Wasserkraftwerk in Chile<br />

entsteht 150 km südlich von Santiago in<br />

einer Höhe von ca. 1.100 m: Hochtief Construction<br />

plant und errichtet ein schlüsselfertiges<br />

Kraftwerkhaus für zwei Turbinen,<br />

zwei Flußfassungen sowie Tunnelbauwerke<br />

mit einer Gesamtlänge von 19 km in<br />

unwegsamem Gebirge. Die Konzerntochter<br />

wird den Auftrag bis 2010 fertigstellen und<br />

hält am Joint Venture einen Anteil von<br />

70%. In Südafrika, nahe Port Elizabeth,<br />

wird Hochtief zudem den Tiefseehafen<br />

Ngqura um zwei Liegeplätze für ein Contai-<br />

nerterminal erweitern; die Gesellschaft<br />

realisierte den Hafen bereits 2006 als technischer<br />

Federführer eines Joint Venture.<br />

Der nun erteilte Folgeauftrag hat eine Bauzeit<br />

bis 2010, Hochtiefs Anteil beträgt hier<br />

50%.<br />

www.hochtief.de<br />

www.hochtief-construction.de<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Ausstellungen<br />

Neustart – Mobil ohne Öl?<br />

Ausstellung im Deutschen Technikmuseum<br />

Berlin bis 16. März; Di–Fr 9 bis 17.30 Uhr,<br />

Sa–So 10 bis 18 Uhr.<br />

Deutsches Technikmuseum Berlin<br />

Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin<br />

Tel.: 0 30/9 02 54-0<br />

Vom Hospital zum Uniklinikum.<br />

Historische<br />

Krankenhausarchitektur<br />

Ausstellung im Berliner Medizinhistorischen<br />

Museum der Charité bis 30. März;<br />

Di–Do 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 19 Uhr,<br />

Sa–So 10 bis 19 Uhr.<br />

Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité<br />

Charitéplatz 1, 10117 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 50-53 61 56<br />

Leben im Hochhaus.<br />

Werkbund-Ausstellung Paris 1930<br />

Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum<br />

für Gestaltung in Berlin bis 7. April;<br />

Mi–Mo 10 bis 17 Uhr.<br />

Bauhaus-Archiv<br />

Museum für Gestaltung<br />

Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin<br />

Tel.: 0 30/25 40 02 78<br />

Bionic Learning Network<br />

Ausstellung im Luftmuseum in Amberg bis<br />

13. April; Di–Fr 14 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis<br />

18 Uhr.<br />

Luftmuseum Amberg<br />

Eichenforstgäßchen 12, 92224 Amberg<br />

Tel.: 0 96 21/42 08 83<br />

Schrumpfende Städte.<br />

Internationale Untersuchung<br />

Ausstellung im Museum am Ostwall in<br />

Dortmund bis 27. April; Di–Fr 10 bis 17 Uhr,<br />

Sa–So 12 bis 17 Uhr.<br />

Museum am Ostwall<br />

Ostwall 7, 44135 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/50-0<br />

All-inklusive.<br />

Die Welt des Tourismus<br />

Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

bis 4. Mai; Di 10 bis 19 Uhr,<br />

Mi–Do 10 bis 22 Uhr, Fr–So 10 bis 19 Uhr.<br />

Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

Römerberg, 60311 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/29 98 82-0<br />

Wie deckt man den weltweit<br />

wachsenden Energiebedarf,<br />

ohne die Umwelt zu zerstören?<br />

Ausstellung im SiemensForum München<br />

bis 9. Mai; Mo–Fr 9 bis 17 Uhr.<br />

SiemensForum München<br />

Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/6 36-3 26 60<br />

Max Bill.<br />

Zum 100. Geburtstag<br />

Ausstellung im Gewerbe- und im Kunstmuseum<br />

Winterthur bis 12 Mai; Di–So<br />

10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur<br />

Tel.: 00 41/52/2 67 51 36<br />

Architektur im Kreis der Künste.<br />

200 Jahre<br />

Kunstakademie München<br />

Ausstellung im Architekturmuseum der<br />

Technischen Universität München in der<br />

Pinakothek der Moderne bis 18. Mai;<br />

Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />

Architekturmuseum der Technischen Universität<br />

München in der Pinakothek der Moderne<br />

Barerstraße 29, 80799 München<br />

Tel.: 0 89/2 38 05-3 79<br />

Hans Poelzig (1896–1936).<br />

Architekt, Lehrer, Künstler<br />

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt am Main bis 18. Mai;<br />

Di–So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />

Cecil Balmond.<br />

Element<br />

Ausstellung im Architekturmuseum der<br />

Technischen Universität München in der<br />

Pinakothek der Moderne bis 18. Mai;<br />

Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />

Pinakothek der Moderne<br />

Barerstraße 29, 80799 München<br />

Tel.: 0 89/2 38 05-3 79<br />

The White City of Tel Aviv<br />

Ausstellung im Architekturzentrum Wien<br />

bis 19. Mai; täglich 10 bis 19 Uhr.<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />

Sizilien!<br />

Von Odysseus bis Garibaldi<br />

Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

in Bonn bis 25. Mai; Di–Mi 10 bis<br />

21 Uhr, Do–So 10 bis 19 Uhr.<br />

Kunst- und Ausstellungshalle<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn<br />

Tel.: 02 28/91 71-2 00<br />

Kehrbaumarchitekten.<br />

Projekte 1993–2008<br />

Ausstellung im Architekturmuseum<br />

Schwaben in Augsburg vom 13. März bis<br />

25. Mai; Di–So 14 bis 18 Uhr.<br />

Architekturmuseum Schwaben<br />

Thelottstraße 11, 86150 Augsburg<br />

Tel.: 08 21/22 81 83-0<br />

Yona Friedman.<br />

Architekt, Paris<br />

Ausstellung im Arc en Rêve, Centre<br />

d’Architecture in Bordeaux bis 1. Juni;<br />

Di–So 10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr.<br />

Arc en Rêve – Centre d’Architecture<br />

7 Rue Ferrère, F-33000 Bordeaux<br />

Tel.: 00 33/5/56 52 78 36<br />

Ansichten.<br />

Frühe Photographie<br />

aus Vorarlberg<br />

Ausstellung im Vorarlberger Landesmuseum<br />

in Bregenz bis 1. Juni; Di–So<br />

10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />

Vorarlberger Landesmuseum<br />

Kornmarktplatz 1, A-6900 Bregenz<br />

Tel.: 00 43/55 74/4 60 50<br />

[ Termine<br />

[95


Termine ]<br />

96]<br />

Neo-Tokyo 3.<br />

Die Architektur<br />

im Manga und Anime<br />

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt am Main bis 8. Juni;<br />

Di–So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />

Leben unter dem Halbmond.<br />

Die Wohnkulturen<br />

der arabischen Welt<br />

Ausstellung im Vitra Design Museum in<br />

Weil am Rhein bis 31. August; Mo–So<br />

10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr.<br />

Vitra Design Museum<br />

Charles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein<br />

Tel.: 0 76 21/7 02-32 00<br />

Messen<br />

Dach + Holz International<br />

Neue Fachmesse für Holzbau und Ausbau<br />

sowie Dach und Wand in Stuttgart vom<br />

5. bis 8. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />

Willy-Brandt-Allee 1, 81829 München<br />

Tel.: 0 89/9 49 55-1 40<br />

Fensterbau/Frontale 2008<br />

Internationale Fachmesse für Fenster,<br />

Tür und Fassade in Nürnberg vom 2. bis<br />

5. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

NürnbergMesse GmbH<br />

Messezentrum, 90471 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/86 06-82 85<br />

Light + Building 2008<br />

Internationale Fachmesse für Architektur<br />

und Technik in Frankfurt am Main vom<br />

6. bis 11. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Anlage 1, 50327 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/75 75-61 44<br />

ACS 2008<br />

Fachmesse für Computersysteme im<br />

Bauwesen in Frankfurt am Main vom 6. bis<br />

11. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Anlage 1, 50327 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/75 75-64 74<br />

Passenger Terminal Expo 2008<br />

Internationale Fachmesse für Bau und<br />

Betrieb von Flughafenterminals in Amsterdam<br />

vom 15. bis 17. April; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

UKIP Media & Events<br />

Parsonage Square, Surrey RH4 1 UP<br />

Tel.: 00 44/13 06/74 37 44<br />

Hannover Messe 2008<br />

Internationale Industriemesse mit diversen<br />

Schwerpunkten in Hannover vom 21. bis<br />

25. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Deutsche Messe AG<br />

Messegelände, 30521 Hannover<br />

Tel.: 05 11/89-0<br />

Tagungen<br />

Weiterbildung für Tragwerksplaner<br />

Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten<br />

der Bemessung und Konstruktion in<br />

Kaiserslautern mit Referaten am 19. März,<br />

9. und 23. April, 10. und 24. September,<br />

8. Oktober; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion<br />

Paul-Ehrlich-Straße, 67663 Kaiserslautern<br />

Tel.: 06 31/2 05-21 57<br />

Public and Private<br />

»Antiparlando« genannte Vortragsreihe<br />

an der Universität Bozen mit Referaten am<br />

27. März, 17. April und 8. Mai; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Museion<br />

Freie Universität Bozen<br />

Sernisistraße 1, I-39100 Bozen<br />

Tel.: 00 39/04 71/98 00 01<br />

Tageslichtnutzung<br />

Sogenanntes Profiseminar in Regensburg<br />

am 17. und 18. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Otti e.V.<br />

Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg<br />

Tel.: 09 41/2 96 88-54<br />

Thermische Solarenergie<br />

Symposium in Bad Staffelstein vom 23. bis<br />

25. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Otti e.V.<br />

Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg<br />

Tel.: 09 41/2 96 88-23<br />

Fassaden zwischen<br />

High-Tech und Kunstwerk<br />

Vortragsabend mit Diskussion in Stuttgart<br />

am 30. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

aed Verein zur Förderung von Architektur,<br />

Engineering und Design in Stuttgart e.V.<br />

Motorstraße 45, 70499 Stuttgart<br />

Tel.: 07 11/7 26 95 51<br />

BIM 08<br />

Internationaler Kongreß zum Bauen mit<br />

Beton- und fertigteilen in Wien vom 7. bis<br />

10. Mai; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Verband Österreichischer<br />

Beton- und Fertigteilwerke<br />

Kinderspitalgasse 1, A-1090 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/4 03 48 00<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Veranstaltungen<br />

Vlow!08<br />

Internationale »Plattform« zur Vernetzung<br />

von Kommunikationsbranche und Architektenszene<br />

in Bregenz vom 25. bis 27. April;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

Festspielhaus Bregenz<br />

Am See, A-6900 Bregenz<br />

Tel.: 00 43/55 74/4 13-3 52<br />

Berliner Energietage<br />

Forum zur »Energieeffizienz« mit diversen<br />

Vorträgen und Ausstellungen in Berlin vom<br />

5. bis 7. Mai; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Wettbewerbe<br />

Energie- und Umwelt-<br />

Managementberatung Pöschk<br />

Körtestraße 10, 10967 Berlin<br />

Tel.: 0 30/21 75 21 07<br />

Förderpreis des<br />

Deutschen Stahlbaues 2008<br />

Preis für Lösungen und Entwürfe, die seit<br />

dem Jahr 2005 von Studenten an deutschen<br />

Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen<br />

oder eben von Studenten deutscher<br />

Staatsangehörigkeit an einer<br />

ausländischen »Einrichtung« erarbeitet<br />

worden sind, Einreichungstermin ist der<br />

8. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Bauen mit Stahl e.V.<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 02 11/67 07-5 60<br />

Gute Architektur in Hessen<br />

Diverse Auszeichnungen (Plaketten) für<br />

beispielhafte, zwischen 2003 und 2008<br />

realisierte Bauten in Hessen, Einsendeschluß<br />

ist der 27. März; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

BDA im Lande Hessen e.V.<br />

Braubachstraße 10–12, 60311 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 0 69/28 31 56<br />

Preis des<br />

Deutschen Stahlbaues 2008<br />

Auszeichnung für Bauwerke, die seit dem<br />

Jahr 2005 fertiggestellt worden sind und<br />

ihren Standort in der Bundesrepublik<br />

Deutschland bzw. einen Urheber mit deutscher<br />

Staatsbürgerschaft haben, Einreichungstermin<br />

ist der 31. März; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Bauen mit Stahl e.V.<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 02 11/67 07-5 60<br />

Deutscher Preis<br />

für Denkmalschutz 2008<br />

Auszeichnung zur Würdigung von Persönlichkeiten<br />

und Personengruppen, die sich<br />

für die Erhaltung des baulichen und<br />

archäologischen Erbes eingesetzt haben<br />

und für diesen Preis vorgeschlagen worden<br />

sind, Einreichungsschluß ist der<br />

31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz<br />

Graurheindorfer Straße 198, 53117 Bonn<br />

Tel.: 0 18 88/6 81-35 54<br />

Knauf Diamant Award 2008<br />

Auszeichnung für vorbildliche Architekturund<br />

Innenarchitekturkonzepte, die unter<br />

Verwendung von Knauf-Diamant-Gipsplatten<br />

nach dem 1. Januar 2006 realisiert worden<br />

sind, Einsendeschluß ist der<br />

31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Knauf Gips KG<br />

Am Bahnhof 7, 97346 Iphofen<br />

Tel.: 0 93 23/31-0<br />

Bauhaus Award 2008<br />

Wettbewerb zum Thema »Wohnungsnöte«,<br />

wobei die einzureichenden Vorschläge<br />

Gestaltungsentwürfe, Forschungsarbeiten,<br />

Filme, konzeptionelle Studien etc. umfassen<br />

dürfen, Einsendeschluß ist der<br />

31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Stiftung Bauhaus Dessau<br />

Gropiusallee 38, 06846 Dessau<br />

Tel.: 03 40/65 08-2 25<br />

Innovationspreis<br />

Feuerverzinken 2008<br />

Auszeichnung für neue Produkte und Forschungsleistungen<br />

rund um den Korrosionsschutz<br />

durch Feuerverzinken, Einsendeschluß<br />

ist der 15. April 2008; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Sohnstraße 66, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 02 11/69 07 65-0<br />

Deutscher Städtebaupreis 2008<br />

Preis für nachhaltige und innovative<br />

Beiträge zur Stadtbaukultur bzw. räumlichen<br />

Stadtentwicklung, Einsendeschluß ist<br />

der 30. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Deutsche Akademie<br />

für Städtebau und Landesplanung<br />

Stresemannstraße 90, 10963 Berlin<br />

Tel.: 0 30/23 08 22 31<br />

Bayerischer<br />

Denkmalpflegepreis 2008<br />

Auszeichnung für die vorbildliche Erhaltung<br />

von denkmalgeschützten privaten und<br />

öffentlichen Bauwerken in Bayern, Einsendeschluß<br />

ist der 27. Juni; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

Bayerische Ingenieurekammer-Bau<br />

Nymphenburger Straße 5, 80335 München<br />

Tel.: 0 89/41 94 34-0<br />

[ Termine<br />

[97


Bücher ]<br />

98]<br />

Brücken an der Wand<br />

Spätestens zu Anfang eines Jahres darf<br />

man sich mit der Frage beschäftigen, welche<br />

Art von Abbildungen oder Informationen<br />

in den nächsten zwölf Monaten die<br />

Wand verzieren, also vor, neben oder hinter<br />

dem Schreibtisch für einen gestalterischen<br />

Mehrwert oder wenigstens ein paar<br />

nützliche Angaben sorgen soll. Und das<br />

fällt in der Regel nicht ganz leicht, flattern<br />

einem doch immer wieder auf- und umklappbare<br />

»Werbeplakate« ins Haus, deren<br />

offenbar kaum zu stoppende Flut in Umfang<br />

und Farbigkeit lediglich von dem<br />

durchaus munter anwachsenden Angebot<br />

an sogenannten Architekturkalendern<br />

überflügelt wird.<br />

Daß die (Aus-)Wahl trotzdem keine großen<br />

Schwierigkeiten machen muß, liegt nicht<br />

zuletzt an zwei Kalendern, die sich nicht<br />

nur wohltuend von dem üblichen Einer-lei<br />

abheben, sondern auch fast zwangsläufig<br />

den Blick auf Bauwerke lenken, die zwar<br />

oft und gerne überquert, aber eher selten<br />

beachtet oder gar angemessen gewürdigt<br />

werden. Brücken aus verschiedenen Epochen<br />

darstellend, ja im besten Sinne veranschaulichend,<br />

zeigen sie nun beide eine<br />

wahrlich beeindruckende Bandbreite an<br />

Spannweiten, Formen und Konstruktionen<br />

– um quasi en passant zu beweisen, wann<br />

und warum gerade solche Geh- oder Fahrwegstrukturen<br />

einen kaum zu unterschätzenden<br />

Beitrag zur (Bau-)Kultur leisten.<br />

Wer vermag sich dieser monatlichen Anregungen<br />

jetzt (noch) zu verschließen?<br />

Stefan Teufel<br />

Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.):<br />

Brücken 2008. Verlag der Deutschen Stiftung<br />

Denkmalschutz, Bonn 2007. 12 doppelte<br />

Kalenderblätter plus Informationsseiten,<br />

23 cm x 57 cm, 13,80 Euro.<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (Hrsg.): Brücken in<br />

Deutschland. Kalender 2008. Bundesanzeiger<br />

Verlag, Köln 2007. 12 Kalenderblätter<br />

plus Deck-blatt, 42 cm x 38 cm, 19,80 Euro.<br />

Angriff auf die Stadt<br />

Trotz der heute oft und gerne übersehenen<br />

Tatsache, daß sich nicht jede Idee und<br />

jedes Projekt ökonomisch erklären oder<br />

gar aus wirtschaftlichen Gründen rechtfertigen<br />

lassen, scheint das Zepter der sogenannten<br />

finanziellen Vernunft inzwischen<br />

zum alle und alles erschlagenden Instrument<br />

avanciert zu sein, das irgendwelche<br />

Formen des Widerspruchs bereits im Keim<br />

zu ersticken droht. Und dennoch gab und<br />

gibt es immer wieder Versuche, genau das<br />

ans Tageslicht zu befördern, was zu einer<br />

»ordentlichen« Meinungsbildung gehört –<br />

nämlich die unbeliebten, die eher unbequemen<br />

Standpunkte, sorgen doch erst sie<br />

für das eigentlich unabdingbare Spektrum<br />

an Auswahlkriterien.<br />

»Angriff auf die City« ist nun eine solche<br />

Streitschrift, ein Werk, das durchaus Ablehnung<br />

hervorrufen kann und vielleicht<br />

auch will, zugleich aber – und das zählt<br />

sicherlich zu seinen größten Verdiensten –<br />

eine längst überfällige Diskussion anstößt,<br />

ja dank nicht weniger höchst bedenkenswerter<br />

Argumente und Positionen geradezu<br />

herausfordert. Planung und Bau innerstädtischer<br />

Einkaufszentren unter den unterschiedlichsten<br />

Aspekten thematisierend,<br />

rühmt dieses Buch daher nicht die<br />

vermeintlich positive Kaufkraftanhäufung<br />

an einem Ort, sondern beleuchtet primär<br />

deren negative Auswirkungen, also Veränderungen<br />

und Konsequenzen, die von der<br />

(stets) möglichen Zerstörung historischer<br />

Kerne bis hin zum (mitunter) realen Verlust<br />

an identitätsstiftenden Strukturen reichen.<br />

An klaren Worten ermangelt es den Autoren<br />

dabei nicht, wenn sie zum Beispiel die<br />

Strategien mancher Entwickler charakterisieren<br />

(sollen) …<br />

Man braucht ihnen natürlich nicht zuzustimmen,<br />

es »genügt« schon, zu erkennen,<br />

warum eine derartige Perspektivenergänzung<br />

(generell) notwendig bleibt.<br />

Michael Wiederspahn<br />

Walter Brune, Rolf Junker, Holger Pump-<br />

Uhlmann (Hrsg.): Angriff auf die City. Kritische<br />

Texte zur Konzeption, Planung und<br />

Wirkung von integrierten und nichtintegrierten<br />

Shopping-Centern in zentralen<br />

Lagen. Droste Verlag, Bonn 2007. 288 S.,<br />

zahlr. Abb., geb., 18 Euro.<br />

Neues Bauen aus Überzeugung<br />

Bei der Frage, wer das »Neue Frankfurt«<br />

de facto repräsentiert, werden die meisten<br />

wohl automatisch an Ernst May und infolgedessen<br />

an einen Baudezernenten denken,<br />

unter dessen Ägide die sogenannte<br />

Brigade May in nur fünf Jahren ganze<br />

12.000 Wohnungen und diverse andere Gebäude<br />

errichten konnte, die das Bild der<br />

Mainmetropole durchaus nachhaltig zu<br />

verändern vermochten. Was hier zwischen<br />

1925 und 1930 entstand, hat ja auch Architekturgeschichte<br />

geschrieben, ist daher<br />

vielfach dokumentiert und analysiert, gelobt<br />

oder kritisiert – und sogar versuchsweise<br />

»modern« interpretiert worden. Über<br />

einen Mangel an Literatur, an mehr oder<br />

minder schöngeistigen Veröffentlichungen<br />

läßt sich also kaum klagen, so daß sich<br />

der Wunsch nach weiteren Erörterungen<br />

oder zusätzlichen Aspekten nicht unbedingt<br />

aufdrängt.<br />

Dieser »Schwierigkeit« wissen Helen Barr<br />

und Ulrike May hingegen in höchst erfreulicher<br />

Form auszuweichen, indem sie keine<br />

trockene Abhandlung für sach- und fachkundigste<br />

Detailexperten vorlegen, sondern<br />

schlicht und einfach zu einem Spaziergang,<br />

zu einer Entdeckungsreise durch<br />

eine bewegte Zeit und deren stählerne<br />

oder steinerne Strukturen einladen. Insgesamt<br />

neun Siedlungen und sieben Einzelbauwerke<br />

umfassend, bietet ihr zusammen<br />

mit der Photographin Rahel Welsen erarbeiteter<br />

Streifzug mithin die Möglichkeit<br />

einer ebenso unverkrampften wie informativen<br />

Annäherung an den Riederwald, die<br />

Römerstadt, den Bornheimer Hang, das<br />

I.G.-Farben-Haus, die Großmarkthalle oder<br />

das Gesellschaftshaus im Palmengarten,<br />

wobei historische Aufnahmen, zum Beispiel<br />

von der »Frankfurter Küche«, für die<br />

wünschenswerte Fundierung von Kontext<br />

und Entwicklungslinien sorgen: Eine solche<br />

Aufforderung müßte man eigentlich<br />

aufgreifen.<br />

Rudolf Richter<br />

Helen Barr, Ulrike May, Rahel Welsen: Das<br />

Neue Frankfurt. Spaziergänge durch die<br />

Siedlungen Ernst Mays und die Architektur<br />

seiner Zeit. B3 Verlag, Frankfurt am Main<br />

2007. 144 S., zahlr. Abb., br., 16,90 Euro.<br />

[Umrisse]


[Umrisse]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

ISSN 1437 - 2533<br />

8. Jahrgang<br />

Ausgabe 1·2008<br />

www.umrisse.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde<br />

Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />

reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<br />

Sprache übertragen werden.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />

Herausgeber: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

Verlag:<br />

Biebricher Allee 11 b<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: 06 11/84 65 15<br />

Fax: 06 11/80 12 52<br />

www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />

Anzeigen: Stefanie Dechant<br />

Ulla Leitner<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />

vom Januar 2008.<br />

Layout: MixedMedia Konzepts<br />

Gestaltung Titel: Birgit Siegel<br />

Fotos Titel und Inhalt: Kreiskrankenhaus in Münsingen<br />

© Hörmann KG<br />

Light + Building 2006<br />

© Erco Leuchten GmbH<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

© woerner und partner<br />

Institut für medizinisch-berufliche Rehabilitation in Wuppertal<br />

© Heiner Leiska<br />

Universitätsklinikum Mainz<br />

© Johannes Vogt<br />

Brandschutzgewebe<br />

© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />

Bürogebäude in Villingen-Schwenningen<br />

© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />

Satz und Druck: Schmidt & more Drucktechnik GmbH<br />

Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />

Erscheinungsweise [Umrisse]<br />

und Bezugspreis: Zeitschrift für Baukultur<br />

erscheint 6 x pro Jahr.<br />

Einzelheft: 9,50 Euro<br />

Doppelheft: 18,00 Euro<br />

Jahresbezugspreis: 57,00 Euro<br />

Abonnement Ausland: 63,00 Euro<br />

Beilage: Die Gesamtauflage von Ausgabe 1·2008 beinhaltet eine Beilage<br />

der Teckentrup GmbH & Co. KG, Verl.<br />

[ Impressum


ACB ® :<br />

Lochstegträger<br />

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tomorrow<br />

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