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Ausgezeichnete Dissertationen - Johannes Gutenberg-Universität ...

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In der ersten Hälfte (Kapitel 2) der Arbeit wird die Einzelmolekül-<br />

Zustandsgleichung (Kraftdehnungsrelation) der DNS mit Selbstkontakt mit<br />

Pfadintegralmethoden hergeleitet. Wir zeigen in diesem Zusammenhang,<br />

dass elastische Teilstrukturen wie Schleifen sowie Winkelrandbedingungen<br />

bei der Molekülverankerung (wie bei AFM Experimenten) eine starke<br />

Reduktion der scheinbaren Persistenzlänge induzieren und erklären damit<br />

rätselhafte Funde in Einzelmolekülexperimenten.<br />

Im Kapitel 3 wird das thermisch induzierte Wandern des Nukleosoms<br />

(der grundlegendsten Verpackungsstruktur unseres Genoms) entlag der<br />

DNS untersucht. Nach eingehender Betrachtung der Experimente und<br />

theoretischer Modellierung der möglichen Mechanismen schließen wir,<br />

dass der "Korkenziehermechanismus" die wahrscheinlichste Ursache für<br />

diesen biologisch wichtigen Prozess sein muss.<br />

Das Kapitel 4 zeigt, dass "DNS-Rollen" - Strukturen, die aus zylindrisch<br />

oder toroidal gewundener DNA bestehen - eine bemerkenswerte<br />

kinetische Trägheit gegenüber kraftinduzierter Zerstörung aufweisen. Wir<br />

schlagen damit eine Verbindung zwischen verschiedenen Streckungsexperimenten<br />

an Nukleosomen und DNS-Toroiden sowie verschieden<br />

Simulationen und zeigen, dass die auftretenden "Kraftpeaks" in<br />

Kraftdehnungsexperimenten vom gleichen Ursprung sind.<br />

Im Kapitel 5 schließlich zeigen wir, dass eine toroidal gewundene DNS<br />

(wie z. B. in Viren, DNS-Kondensaten oder in Spermiengenom) einen<br />

bemerkenswerten Verdrillungsübergang durchmacht, sobald der zugrundeliegende<br />

Torus ein kritisches Verhältnis zwischen Querschnitt und<br />

(äußerem) Radius überschreitet. Der vorgestellte Mechanismus rationalisiert<br />

und verbindet verschiedene experimentelle Funde aus den letzten<br />

25 Jahren und eröffnet die Möglichkeit einer "topologischen Einkapselung"<br />

der DNS mit potenziellen Anwendungen in der Gentechnologie.<br />

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