Ausgezeichnete Dissertationen - Johannes Gutenberg-Universität ...
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Inhalt der Dissertation<br />
Mexiko - kaum ein Land, kaum eine Kultur fasziniert mehr.<br />
Im Mittelpunkt dieser Faszination steht eine koloniale Vergangenheit, die<br />
in Erinnerungen immer wieder heraufbeschworen und dargestellt wird.<br />
Als Schauplatz Europas erster Begegnung mit dem absolut Anderen<br />
verspricht Mexiko in der Wahrnehmung der Conquista auch noch im<br />
20. Jahrhundert ein Ort zu sein, der inkommensurable Entdeckungen<br />
bereit hält - und Bedrohungen. Die Conquista wird in<br />
Erinnerungspraktiken zur Denkfigur eines interkulturellen Konflikts um<br />
Grenzüberschreitungen, der bis heute andauert. Als Denkfigur umfasst die<br />
Conquista den atlantischen Raum und reicht über einseitige Fremdheitsdiskurse<br />
weit hinaus. Denn sie bedeutet eine Herausforderung an<br />
repräsentative Verfahren und ist damit Ausgangspunkt medialer<br />
Auseinandersetzungen, die sich auf Debatten über die Möglichkeit<br />
kultureller und nationaler Identität auswirken.<br />
Ihre Aktualität beweist die Denkfigur Conquista im Kontext von<br />
Immigration und Identität in den USA, wie zuletzt Samuel Huntingtons<br />
neueste und umstrittene Studie Who are we? deutlich machte. In<br />
Performing Conquista beschreibt Conrad Solloch systematisch die<br />
Verbindung von Geschichte, Inszenierung und Erinnerung und verbindet<br />
Theoriebildung und historische Perspektiven mit detaillierten<br />
Einzelanalysen, die sich u.a. Sergej Eisenstein, Wolfgang Rihm, Luis<br />
Valdez, Cherríe Moraga und Robert Rodríguez widmen.<br />
Erschienen im Erich Schmidt Verlag, Berlin, 2004.<br />
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