Bedeutung von Ritualen in der Selbsthilfegruppe - Frauenselbsthilfe ...
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Anspruch und Wirklichkeit<br />
än<strong>der</strong>ung im Jahre 2009 s<strong>in</strong>d die Patienten<br />
<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Eigenbeitrag befreit, allerd<strong>in</strong>gs<br />
müssen die hospize selbst zehn Prozent <strong>der</strong> anfallenden<br />
Kosten (K<strong>in</strong><strong>der</strong>hospize fünf Prozent)<br />
durch Spenden aufbr<strong>in</strong>gen.<br />
In etwa 230 Krankenhäusern bundesweit<br />
gibt es heute Palliativstationen, <strong>in</strong> denen<br />
schwerstkranke Menschen ganzheitlich<br />
betreut werden, bei denen heilung nicht mehr<br />
möglich und e<strong>in</strong>e Krankenhausbehandlung<br />
erfor<strong>der</strong>lich ist. Das s<strong>in</strong>d spezialisierte kle<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> vergleichbarer Größenordnung<br />
wie stationäre hospize. auch hier erfolgt<br />
die Versorgung multiprofessionell; neben den<br />
Ärzten und Pflegekräften stehen Seelsorger,<br />
Sozialarbeiter, Psychologen u.a. zur Verfügung.<br />
Viele Menschen, die e<strong>in</strong>er Palliativversorgung<br />
bedürfen, werden auch künftig <strong>in</strong> den<br />
all geme<strong>in</strong>en stationären E<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong><br />
Krankenhäusern und stationären Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />
versorgt werden. Es ist wichtig,<br />
dass vor allem hospizkultur und Palliativkompetenz,<br />
d.h. die hospizliche haltung und<br />
das Konzept, aber auch das Wissen über e<strong>in</strong>e<br />
gute Palliativversorgung noch mehr als bisher<br />
auch <strong>in</strong> diese E<strong>in</strong>richtungen E<strong>in</strong>gang f<strong>in</strong>den.<br />
Große Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Unsere Gesellschaft steht vor großen herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Mit <strong>der</strong> alterung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
und <strong>der</strong> Zunahme chronischer Erkrankungen<br />
wird <strong>der</strong> palliative Versorgungsbedarf weiter<br />
wachsen. Wir haben daher vielfältige For<strong>der</strong>ungen<br />
an die Politik und das Gesundheitssystem,<br />
bezogen auf den weiteren aus und<br />
aufbau <strong>der</strong> Versorgungsstrukturen, auch im<br />
h<strong>in</strong>blick auf beson<strong>der</strong>s bedürftige Gruppen<br />
<strong>in</strong> unserer Gesellschaft, die aus, Weiter und<br />
Fortbildung <strong>der</strong> verschiedenen Berufsgruppen<br />
o<strong>der</strong> den ausbau <strong>von</strong> lehre und Forschung.<br />
aber vor allem auch die Gesellschaft selbst<br />
ist gefor<strong>der</strong>t, sie muss sich stärker mit den<br />
themen Sterben und tod ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />
und sie muss Verantwortung übernehmen<br />
– auch im S<strong>in</strong>ne des bürgerschaftlichen<br />
Engagements. Darüber h<strong>in</strong>aus muss sie sich<br />
den herausfor<strong>der</strong>nden ethischen Fragen am<br />
lebensende stellen. Denn „Sterben gehört<br />
(…) zum leben, es ist e<strong>in</strong> untrennbarer teil<br />
des lebens. Krank werden, älter werden und<br />
abschied nehmen sowie damit verbundenes<br />
leiden s<strong>in</strong>d als teil des lebens zu akzeptieren.<br />
hospizbewegung und Palliativmediz<strong>in</strong> haben<br />
bewirkt, dass dieser Zusammenhang wie<strong>der</strong><br />
neu thematisiert wird.“ (Charta 2010)<br />
Dr. Birgit Weihrauch<br />
Vorstandsvorsitzende des Deutschen<br />
Hospiz- und PalliativVerbands<br />
Dr. Birgit Weihrauch<br />
Vorstandsvorsitzende des<br />
Deutschen Hospiz- und<br />
PalliativVerbands<br />
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterben<strong>der</strong><br />
Menschen <strong>in</strong> Deutschland<br />
Im September 2010 wurde die Charta zur Betreuung schwerstkranker und<br />
sterben<strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> Deutschland veröffentlicht (Charta 2010). Mit ihr ist<br />
es gelungen, sich mit über 50 Organisationen und Institutionen aus Gesellschaft<br />
und Gesundheitssystem auf geme<strong>in</strong>same Ziele und konkrete Empfehlungen<br />
für zukünftige Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung schwerstkranker<br />
und sterben<strong>der</strong> Menschen zu verständigen. Die träger dieses Prozesses s<strong>in</strong>d<br />
die Deutsche Gesellschaft für Palliativmediz<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Deutsche hospiz und<br />
PalliativVerband und die Bundesärztekammer. Etwa 550 Organisationen<br />
und E<strong>in</strong>zelpersönlichkeiten haben die Charta bereits unterzeichnet.<br />
Die themen (leitsätze und Erläuterungen):<br />
l Gesellschaftspolitische herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
l anfor<strong>der</strong>ungen an die Versorgungsstrukturen<br />
l anfor<strong>der</strong>ungen an die aus, Weiter und Fortbildung<br />
l Entwicklungsperspektiven und Forschung<br />
l Die <strong>in</strong>ternationale Dimension<br />
www.chartazurbetreuungsterben<strong>der</strong>.de<br />
tItElthEMa<br />
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