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Herzzentrum Jahresbericht 2011 - Universitätsspital Basel

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05<br />

Herzchirurgie<br />

41<br />

5.2<br />

der absteigenden Hauptschlagader verbunden.<br />

So wird der Blutstrom vom Herzen zum Körper<br />

verzweigt und zum großen Teil über den Bypass<br />

theter Aortic Valve Implantation). Dabei kommt<br />

ein transfemoraler oder transapikaler Zugangsweg<br />

in Betracht. Seit Oktober <strong>2011</strong> ist nun eine<br />

• Deutliche Preisunterschiede gegenüber den<br />

bisher verfügbaren Transkatheterklappen<br />

reduzieren den Kostendruck auf das Gesund-<br />

im Kreislaufstillstand bei anderweitigen Herzoperationen<br />

wie beispielsweise Aortenklappenersatz,<br />

Bypassoperation u.a. Mortalität und Morbidität<br />

5.2<br />

umgeleitet. Der Widerstand, gegen den der Herz-<br />

interventionelle Herzklappe der 2. Generation<br />

heitssystem.<br />

des Eingriffes nicht erhöht. Die 30-Tage-Morta-<br />

muskel durch die Verengung der alten Klappe<br />

erhältlich und wurde kurz nach der Zulassung<br />

lität von elektiven Aortenoperationen lag in un-<br />

anpumpen muss, wird reduziert. Die klinischen<br />

schweizweit zum ersten Mal in der Klinik für<br />

Im Jahre <strong>2011</strong> konnten fünf Patienten von der er-<br />

serer Klinik bei 2% (im Vergleich hierzu hatten<br />

Symptome der Klappenverengung, wie belas-<br />

Herzchirurgie am <strong>Universitätsspital</strong> <strong>Basel</strong> erfolg-<br />

folgreichen Implantation dieser Klappe profitieren.<br />

diese Patienten einen präoperativen logistischen<br />

tungsabhängige Atemnot oder Schwindelanfälle,<br />

reich implantiert.<br />

Bei nahezu allen Patienten konnte eine unmittel-<br />

Euroscore von 17%). Dies galt auch für ältere Pa-<br />

gehen zurück.<br />

Die JenaValve besteht aus einer porcinen<br />

bare Verbesserung der Pumpleistung gemessen<br />

tienten > 75 Jahre; die 30-Tage Mortalität dieser<br />

Der Aortenklappen-Bypass wird in der Regel scho-<br />

(Schweine) Klappe, die auf ein Gerüst aus einer<br />

werden. Das geringgradige Ausmass paravalvu-<br />

Patientengruppe betrug 0%.<br />

nend ohne Einsatz der Herz-Lungenmaschine am<br />

Nitinol-Legierung montiert ist. Über eine kurze,<br />

lärer Lecks war überzeugend. Keinem Patienten<br />

Zusätzlich zum Ersatz der Aorta Ascendens wur-<br />

schlagenden Herzen angelegt. Implantiert wird<br />

anterolaterale Thorakotomie wird diese Klappe<br />

musste ein Herzschrittmacher zur Stabilisierung<br />

den Aortenwurzeloperationen durchgeführt. Dies<br />

die Rohrprothese über einen Schnitt zwischen<br />

transapikal anstelle der verkalkten und durch<br />

des Rhythmus eingebaut werden.<br />

falls immer möglich als Aortenwurzelrekonstruk-<br />

den Rippen ohne das Brustbein durchtrennen zu<br />

eine vorausgegangene Ballon-Sprengung (Ballon-<br />

tion (Technik nach David), ansonsten als biologi-<br />

müssen. Während des Eingriffes wird die verengte<br />

Valvuloplastie) geöffnete Klappe am schlagenden<br />

• Aortenchirurgie<br />

scher oder mechanischer Composite Graft (modi-<br />

und oft stark verkalkte Klappe des Patienten nicht<br />

Herzen platziert.<br />

fizierter Bentall).<br />

manipuliert. So wird das Ablösen von Verkalkun-<br />

Gegenüber den etablierten Klappen der 1. Gene-<br />

Die Aortenchirurgie ist ein klinischer Schwerpunkt<br />

Etabliert hat sich die Aortensprechstunde, in<br />

gen vermieden.<br />

ration bietet dieses Implantat folgende Vorteile:<br />

der Klinik für Herzchirurgie. Dazu gehört der Er-<br />

welcher im <strong>2011</strong> über 100 Patienten nachkon-<br />

Die Expertise des <strong>Universitätsspital</strong>s <strong>Basel</strong> bei der<br />

• Die JenaValve kann am schlagenden Herzen<br />

satz der Aorta Ascendens, welcher meist im mo-<br />

trolliert wurden. Alle Patienten nach Aortenersatz<br />

Anwendung der neuen Herzklappen-Technik wird<br />

implantiert werden. Daher entfällt zur Platzie-<br />

deraten hypothermen Kreislaufstillstand (bei 25º<br />

erhalten 6 Monate postoperativ eine Bildgebung<br />

inzwischen auch international wahrgenommen.<br />

rung das hämodynamisch sehr kritische „rapid<br />

Celsius tympanal beidseits sowie mit antegrader<br />

(Angio-CT, Angio-MRI), welche anschliessend<br />

Das Spital trainiert Chirurgen aus ganz Europa in<br />

pacing“, ein hochfrequentes Stimulieren des<br />

cerebraler Perfusion) als sogenannter Hemiarch-<br />

in der Sprechstunde mit dem Patienten bespro-<br />

der Anwendung der Technik und wird seine Er-<br />

Herzens zur Verminderung des Blutauswurfes.<br />

Ersatz durchgeführt wird.<br />

chen wird. Patienten mit elektivem Aortenersatz<br />

gebnisse mit der neuen Technik wissenschaftlich<br />

• Die JenaValve kann bis zu einem gewissen<br />

Neueste Guidelines (der American Heart Associa-<br />

werden im Allgemeinen danach aus der Aorten-<br />

auswerten.<br />

Grad vor der Verankerung im Aortenanulus<br />

tion) empfehlen ein differenziertes Vorgehen bei<br />

sprechstunde entlassen. Patienten nach Aorten-<br />

replatziert werden. Dadurch kann die anato-<br />

der Beurteilung von Aortenerweiterungen, insbe-<br />

dissektion Typ A werden längerfristig nachkon-<br />

• Transapikale Aortenklappenimplantation<br />

mische Ausrichtung unter Durchleuchtung<br />

sondere die Berücksichtigung der Aetiologie des<br />

trolliert. Diese Nachkontrollen können auch vom<br />

2. Generation<br />

oder echokardiographischer Kontrolle exakt<br />

Aortenaneurysmas. Verschiedene Forschungspro-<br />

zuweisenden Kardiologen durchgeführt werden.<br />

erfolgen und somit Fehlplatzierungen, die<br />

jekte in unserer Klinik beschäftigen sich mit die-<br />

Wichtig ist hierbei, dass eine bildgebende Kon-<br />

Interventionelle Herzklappe der 2. Generation:<br />

nicht oder nur mit erheblichem Aufwand rück-<br />

sen Fragestellungen.<br />

trolle stattfindet, und wir diese Bilder beurteilen<br />

Schweizweit die ersten Implantationen am<br />

gängig zu machen sind, vermieden werden.<br />

In den vergangenen 3,5 Jahren wurden in der Kli-<br />

können. Zusätzlich werden in der Aortensprech-<br />

<strong>Universitätsspital</strong> <strong>Basel</strong><br />

• Durch die Bauform und die Art der Veranke-<br />

nik für Herzchirurgie knapp 200 Aortenoperatio-<br />

stunde Patienten zur Beurteilung der Aortensitu-<br />

Seit nunmehr 10 Jahren ist es möglich, Patienten<br />

rung kann die Gefahr des Verschlusses eines<br />

nen im hypothermen Kreislauf durchgeführt. In<br />

ation gesehen um eine mögliche OP-Indikation<br />

mit Aortenklappenstenose interventionell eine<br />

Koronarostiums durch Kalk oder Teile der<br />

einer klinischen Studie konnten wir nachweisen,<br />

mit ihnen ausführlich zu besprechen.<br />

neue Herzklappe zu implantieren (TAVI, Transca-<br />

Klappe weiter reduziert werden ("ostial<br />

dass der zusätzliche Ersatz der Aorta Ascendens<br />

encroachment").

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