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Jahresrückblick - Mallorca Zeitung

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16 September Jahresrückblick<br />

<strong>Mallorca</strong> <strong>Zeitung</strong> – 31. Dezember 2013<br />

■ Zum Streik bereit: Lehrer bei einer Vollversammlung. FOTO: BOSCH<br />

■ Schüler stellen ein Gemälde des Malers Delacroix nach. FOTO: IES SON PACS<br />

Turbulenter Schulstart: Lehrerstreik und<br />

Großdemo gegen Drei-Sprachen-Modell<br />

■ „Marea verde“, die grüne Flut: Bei einer Großdemo in Palma gingen rund 100.000 Menschen auf die Straße. FOTO: RAMON<br />

2013 erlebte <strong>Mallorca</strong> den turbulentesten Schulstart der jüngeren<br />

Geschichte. Seit Monaten bereits regte sich heftiger Widerstand<br />

gegen das Drei-Sprachen-Modell TIL, mit dem die Landesregierung<br />

an den öffentlichen Schulen die Vorherrschaft von Katalanisch<br />

als Hauptunterrichtssprache brechen und mehr Spanisch und<br />

Englisch unterrichten lassen will. Kurz vor Schuljahresbeginn am<br />

13. September stoppte der Oberste Gerichtshof der Balearen<br />

den TIL wegen Verfahrensfehlern. Doch die Regierung drückte<br />

ihn kurzerhand per Eildekret durch. Mit der Einführung des<br />

dreisprachigen Unterrichts wurde es dennoch vorerst nichts: Die<br />

Lehrergewerkschaften riefen ab 16. September zum unbefristeten<br />

Streik auf – ihre Hauptforderung: die Rücknahme des TIL. Der<br />

Protest erreichte seinen Höhepunkt am 29. September mit einer<br />

Großdemonstration in Palma, bei der rund 100.000 Personen,<br />

großteils mit grünen T-Shirts der Initiative Crida gekleidet, gegen<br />

das neue Bildungsmodell demonstrierten. Nach dreiwöchigem<br />

Streik begann im Oktober endlich der Unterricht, die Verhandlungen<br />

zwischen Bildungsministerium und Lehrergewerkschaften blieben<br />

jedoch weiter ergebnislos. Das Drei-Sprachen-Modell wird bisher<br />

laut Lehrervollversammlung nur an etwa der Hälfte der Schulen<br />

umgesetzt, vielerorts fehlen ausreichend qualifizierte Englischlehrer.<br />

■ Hier fährt kein Zug mehr: Entwurf für den Wander- und Fahrradweg. FOTO: GOVERN<br />

■ 1-2-FlyClub Vell Marí in Can Picafort: Im Becken und am Strand wurde es eng. FOTO: TUI<br />

Grüner Korridor: Wander-Idylle statt Zugstrecke<br />

Nach dem Regierungswechsel 2011 hatte die Volkspartei (PP) den Ausbau der Strecke<br />

für die Zugtrasse Manacor-Artà gestoppt – wegen Geldmangels und Zweifeln an der<br />

Rentabilität des Projekts. Im September 2013 schließlich stellte die Landesregierung ihr<br />

Alternativprojekt vor, bei dem Züge keine Rolle mehr spielen. Der nun für Fußgänger<br />

und Fahrradfahrer gedachte Weg führt laut den Plänen auf einer Strecke von<br />

28,6 Kilometern von Manacor über Sant Llorenç und Son Servera bis nach Artà und soll<br />

mit neun Erholungsbereichen versehen werden. Kosten: 5,5 Millionen Euro. Bis zum Juni<br />

2014 sollen alle nötigen Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Saisonbilanzen: Auf den Jubel folgt die Trübsal<br />

Nachdem bereits im Juli erstmals die Zwei-Millionen-Urlauber-Marke geknackt wurde,<br />

war den ganzen Sommer über ein Rekord nach dem anderen gebrochen worden. Vor<br />

allem bei den deutschen und britischen Urlaubern legten die Inseln noch einmal zu.<br />

Palmas Flughafen Son Sant Joan platzte aus allen Nähten, und die Hoteliers freuten<br />

sich sowohl über die gestiegene Zahl der Übernachtungen als auch über eine höhere<br />

Rentabilität. Doch so gut die Zahlen für die Hochsaison ausfielen, so ernüchternd waren<br />

diejenigen der Nebensaison: Noch nie hatten so viele Hotels geschlossen, noch nie<br />

waren die Winterflugpläne so kräftig ausgedünnt worden.

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