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Magazin Ausgabe 02-2002 - Funwithmusic

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24 Oldie Markt <strong>02</strong>/<strong>02</strong> Ricky Nelson<br />

Teenage Idol<br />

Die 6 CD-Box An American Dream von<br />

Bear Family behandelt die frühen Jahre<br />

von Ricky Nelson.<br />

Songs, die sich auf den amerikanischen<br />

Traum beziehen, gibt es viele. Doch worin<br />

er in der Realität besteht, ist nicht so ganz<br />

klar. Da der American Dream (Bear Family<br />

BCD 16196 FL) der Titel einer 6 CD-.Box<br />

ist, die Ricky Nelson durch die ersten Jahre<br />

als junger Rock & Roller begleitet, darf<br />

Die Box<br />

man wohl annehmen, dass seine Karriere die<br />

Inspiration für diesen Titel lieferte. Und zumindest<br />

äußerlich ist das leicht nachvollziehbar:<br />

Schon als Kind geriet der am 8. Mai<br />

1940 in Teaneck, New Jersey geborene Eric<br />

Hilliard Nelson ins Showbiz, da seine beiden<br />

Eltern Ozzie und Harriet ihre Familie<br />

zum Thema ihrer enorm populären Radioshow<br />

machten, die dann auch zu einer Fernsehserie<br />

wurde. Als achtjähriger begann<br />

Ricky seine Rolle in der Serie und behielt<br />

sie bis zum Schluß in den 60er Jahren. Das<br />

mag für ein Kind nicht gerade die ideale<br />

Szenerie gewesen sein, um darin aufzuwachsen<br />

– für einen Rock’n’Roller hätte sie<br />

kaum idealer sein können, denn so war Rikky<br />

in der Lage, nachdem er den Entschluß<br />

gefasst hatte, sich in der neuen Musik zu<br />

versuchen (was darauf zurückging, dass ein<br />

Mädchen, das er treffen wollte, für<br />

Rock’n’Roll schwärmte), seinen ersten Versuch<br />

vor einem Millionenpublikum zu präsentieren,<br />

das noch dazu hauptsächlich aus<br />

Teenagern bestand, so dass I’m Walkin’ zu<br />

seiner ersten Single und umgehend auch zu<br />

dem ersten Hit machte. Und so unspektakulär<br />

eigentlich seine Version des Fats Domino-Hits<br />

war – die Kombination seines Aussehens<br />

und der unbezahlbaren Bühne einer<br />

an der Spitze stehenden Fernsehshow machten<br />

ihn beinahe automatisch zu einem Star,<br />

Das Booklet<br />

obwohl er in den ersten Aufnahmen gewiss<br />

nicht der Vokalist war, der er später werden<br />

sollte. Und so war die eigentliche Überraschung<br />

seiner Karriere auch die Tatsache,<br />

dass er sich im Laufe der Jahre von einem<br />

Teenie-Star zu einem absolut ernstzunehmenden<br />

Musiker wandelte, der es in den den<br />

späten 60er Jahren sogar schaffte, sich musikalisch<br />

neu zu orientieren, und damit wieder<br />

in den Charts zu landen. Doch das ist<br />

nicht das Thema dieser CD-Box. Sie beakkert<br />

seine frühen Jahre, als er zuerst für Verve<br />

und dann für Imperial eine Vielzahl von<br />

Material einspielte, das ihn je länger desto<br />

deutlicher als einen der unmittelbar erkennbaren<br />

Stilisten der neuen Musik präsentierte.<br />

Dafür gaben, wie es sich auch hier zeigt,<br />

letztlich drei Faktoren den Ausschlag: Zum<br />

einen seine Entwicklung zum stets sicheren<br />

und entspannten Sänger, der stets den richtigen<br />

Ton traf. Zum zweiten die Cracks, die<br />

ihn im Studio begleiteten und die allererste<br />

Sahne im Geschäft darstellten, was angesichts<br />

der Tatsache, dass damit Los Ange-<br />

les gemeint ist, solche Kaliber wie den Gitarristen<br />

James Burton bedeutete, der auch<br />

live mit ihm spielte und dessen Licks und<br />

Soli viele der klassischen Songs krönen.<br />

Und schließlich hatten er und seine Produzenten<br />

eine gute Nase für Songs, die ihm<br />

gut zu Gesicht standen, ob sie nun für ihn<br />

geschrieben wurden oder Coverversionen<br />

bereits existierender Tracks waren. Diese<br />

drei Umstände machten die Karriere von<br />

Ricky (ab 1961 Rick) zu einer der ganz<br />

wenigen, die bis in die 60er Jahre hinein Hits<br />

produzierte, also noch über die Jahre hinaus,<br />

die dieser Set zum Thema hat, der seine<br />

gesamten Aufnahmen für Verve und Imperial<br />

behandelt, oder die Jahre 1957-1963.<br />

Doch damit ist es natürlich nicht getan. Tat-<br />

sächlich finden sich 29 Outtakes aus den<br />

Sessions dieser Zeit zusammen mit Songs,<br />

die er unter Pseudonymen wie The Fleas<br />

oder The Trophies zusammen mit Glen<br />

Campbell, Jerry Fuller und Dave Burgess<br />

einspielte. Sie ergeben zusammen mit dem<br />

schlicht exquisiten Begleitbuch das ganze<br />

Bild seiner ersten Jahre, die zu den besten<br />

des Rock’n’Roll zählen und gleichzeitig die<br />

Verwandlung zeigen, die der junge Stil in<br />

seinen ersten Jahren durchlaufen hatte, außerdem<br />

seine Metamorphose vom Teenie-<br />

Star zum Stilisten.

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