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Magazin Ausgabe 02-2002 - Funwithmusic

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34 Oldie Markt <strong>02</strong>/<strong>02</strong> Plattenkritiken VI<br />

Jools Holland<br />

Rhythm & Blues<br />

WSM 0927426562<br />

Da hat der ehemalige Keyboarder<br />

von Squeeze eine<br />

richtig gute Idee gehabt: Zu<br />

jedem der Titel suchte er<br />

sich einen anderen Vokalisten.<br />

Das hat nicht nur den<br />

Reiz, dass seine Schwachstelle<br />

ausgemerzt wird, sondern<br />

holt darüber hinaus die<br />

Fans der jeweiligen Stars ins<br />

Boot. Und das hat die CD<br />

absolut verdient, denn mit<br />

seiner Big Band legt er einen<br />

mitreißenden Groove<br />

vor, der dank der Arrangements<br />

einen Sog entwickelt,<br />

dem man sich als Hörer nur<br />

schwer entziehen kann .<br />

Doc Holliday<br />

A Better Road<br />

Halycon Music 4042588<br />

00005<br />

Das ist die passende Zugabe<br />

zu den beiden Reissues<br />

weiter vorne. Zwar besteht<br />

das Album nicht nur aus<br />

neuen Songs – wieder einmal<br />

wird die bei der Industrie<br />

beliebte Mischung aus<br />

neu eingespielten alten<br />

Songs und neuen Titeln exerziert<br />

– aber dennoch ist<br />

das Southern Rock der alten<br />

Art auf einem hohen Niveau,<br />

da die neuen Stücke<br />

von Brookshire & Co. die<br />

Klasse der Hits von damals<br />

besitzen und die Band ihren<br />

Boss zu jeder Zeit kongenial<br />

unterstützt.<br />

Tom Waits<br />

The Dime Store Novels<br />

Vol. 1<br />

Pilot/EFA 88582-2<br />

1974 war es, als sich der<br />

bekannteste Säufer der<br />

Rockmusik bei seinen Fans<br />

in Ebbets Field im Staat<br />

Colorado und den Hörern<br />

im Radio - wo das Konzert<br />

übertragen wurde – vorstellte.<br />

Was man von ihm zu hören<br />

bekam, war der geschickt<br />

in Szene gesetzte<br />

Eindruck eines Beat-Poeten<br />

auf Reisen, der Gedichte<br />

und Stories ebenso auf Lager<br />

hatte wie seine Songs,<br />

die er solo auf Gitarre und<br />

Klavier vortrug. Folglich ist<br />

das ein wirkliches Zeitdokument.<br />

The Blues Band<br />

Stepping Out<br />

Hypertension 2213 HYP /<br />

Edel Contraire<br />

Es ist eine hohe Kunst, Musik<br />

herzustellen, die sich so<br />

anhört, als hätte man sie<br />

schon gehört, obwohl es<br />

sich tatsächlich um neue<br />

Kompositionen handelt.<br />

Diesen Trick beherrscht die<br />

Riege um Paul Jones in Perfektion<br />

und führt ihn auf ihrem<br />

14. Album wieder in<br />

einer Qualität vor, die die<br />

ganze Lockerheit und die<br />

Freude am Musizieren für<br />

die Zuhörer transparent werden<br />

lässt. Außerdem gibt es<br />

in 60 Minuten einen Durchzug<br />

durch die Geschichte<br />

des Blues.<br />

John Kay<br />

Heretics & Privateers<br />

Cross Cut CCD 12004 /<br />

Edel Contraire<br />

Immer, wenn er als Solist<br />

arbeitete, kehrte der Kopf<br />

von Steppenwolf zu seiner<br />

ersten Liebe zurück: Dem<br />

Blues. Doch noch auf keinem<br />

Album hat er das so<br />

konsequent gemacht wie<br />

hier. Oft ganz pur-akustisch,<br />

meistens nur mit sparsamer<br />

Begleitung, stehen sein Gesang<br />

und seine Botschaften<br />

im Mittelpunkt und tragen<br />

sie. Größtenteils klappt das<br />

sehr gut, auch dank der sensiblen<br />

Begleitung von Gitarristen<br />

wie Larry Byrom, Steve<br />

Cropper oder Danny<br />

Johnson.<br />

Supermax<br />

Terminal 20<strong>02</strong><br />

Point Music 4018996<br />

101898<br />

Dass ein Künstler, der seine<br />

Inspiration immer vom Dancefloor<br />

holte, das 2001 fortsetzt,<br />

ist nur angemessen.<br />

Deswegen stützt sich der<br />

Wiener Kurt Hauenstein<br />

heute auf die elektronischen<br />

Mittel, um seine Ideen in<br />

Szene zu setzen. So weit, so<br />

gut. Nur gibt es hier leider<br />

kaum Songs. Im Vordergrund<br />

stehen die elektronischen<br />

Sounds, die Melodien<br />

wurden zugunsten der<br />

Grooves vernachlässigt und<br />

das führt zu keinem Resultat,<br />

das man unbedingt weiterempfehlen<br />

müsste.<br />

Mike Harrison &<br />

Hamburg Blues Band<br />

Touch<br />

Ruf/in-akustik 061 1077<br />

War die Reunion von Spooky<br />

Tooth zumindest im Studio<br />

eine traurige Sache, so<br />

beweist die Stimme der<br />

Band, dass er solo nach wie<br />

vor genau das drauf hat, was<br />

ihn in den 60er und 70er<br />

Jahren zu einem der Sänger<br />

der Rockmusik machte. Mit<br />

den Bluesrockern aus Hamburg<br />

– inklusive Alex Conti<br />

– hat er außerdem eine Band<br />

im Rücken, die ihm absolut<br />

stilecht zur Seite steht und<br />

dazu noch Songs beisteuerte,<br />

die oft genau auf den<br />

Punkt treffen. Danke für diese<br />

toll abgehende CD.<br />

Motörhead<br />

25 & Alive<br />

SPV 555-72799<br />

Was aussieht wie ein Doppelpack,<br />

ist tatsächlich eine<br />

DVD (siehe nächstes Heft<br />

für eine ausführliche Würdigung)<br />

mit einer CD, die<br />

den Inhalt der DVD akustisch<br />

aufbereitet. Für alle<br />

Fans des guten, wahren und<br />

reinen Heavy Metal ist das<br />

ein Genuß: Lemmy und seine<br />

Freunde feierten ihr 25jähriges<br />

Bestehen mit einer<br />

Show an der Brixton Academy,<br />

und das heißt nicht nur,<br />

dass sie die versammelten<br />

Kracher brachten, sondern<br />

auch, dass etliche alte Kollegen<br />

mitfeierten.<br />

Royal Hunt<br />

The Watchers<br />

Frontier FR CD 107 / Point<br />

Music<br />

Was macht man, wenn das<br />

neue Album nicht so angenommen<br />

wird, wie man sich<br />

das erhofft hat? Man schiebt<br />

eine CD nach, die eine nur<br />

in Japan erschienene EP,<br />

Livetracks und neu eingespielte<br />

Klassiker der Band<br />

enthält. Tatsächlich wirkt<br />

dieses Opus viel straffer als<br />

Mission, das einen Roman<br />

von Ray Bradbury vertonte.<br />

Waren die Dänen da oft<br />

nicht ganz präsent, sind sie<br />

das hier stets und beweisen,<br />

dass sie nach wie vor vor<br />

allem eine Hardrockband<br />

darstellen.<br />

Supertramp<br />

Is Everybody Listening?<br />

Pilot/EFA 88762-2<br />

Manchmal tut ein Blick auf<br />

eine vergangene Zeit ganz<br />

gut, um die richtige Perspektive<br />

zu erhalten. Dieser<br />

Gig ging 1976 in Cleveland<br />

über die Bühne, als die Briten<br />

auf dem Sprung zu Weltstars<br />

standen. Das Material<br />

ist von den Alben Crime Of<br />

The Century und Crisis?<br />

What’s Crisis? und das bedeutet,<br />

dass man hier einige<br />

der schönsten Songs der<br />

70er Jahre in sowohl soundtechnischer<br />

als auch musikalischer<br />

Hinsicht präzisen<br />

und gekonnten Fassungen<br />

erhält. Danke.

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