Handbuch gesundheitliche Eignung - Bundesministerium für ...
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1.2 Ziele des <strong>Handbuch</strong>s<br />
Allgemeiner Teil<br />
Der juristische Teil dieses Buches liefert Hintergrundinformationen <strong>für</strong> die ärztliche<br />
Untersuchung im Zusammenhang mit der Lenkberechtigung. So wird zB erklärt, was rechtlich<br />
unter einer ärztlichen Untersuchung im Zusammenhang mit der Erlangung der Lenkberechtigung<br />
zu verstehen ist, wann <strong>für</strong> den Führerscheinwerber bzw -besitzer eine Untersuchung<br />
durch den sachverständigen Arzt <strong>für</strong> Allgemeinmedizin bzw Amtsarzt verpflichtend ist,<br />
nach welchen Kriterien der Arzt die Untersuchung vorzunehmen hat, wann es zu einer Entziehung<br />
bzw Einschränkung der Lenkberechtigung kommen kann, welche verschiedenen Arten<br />
von Führerscheineinschränkungen es gibt oder wie ein Entziehungsverfahren abläuft.<br />
Der medizinische Teil soll insbesondere dem untersuchenden Arzt als Anregung und<br />
Hilfestellung bei der Gutachtenserstellung dienen. In einzelne Fachgebiete untergliedert, wird<br />
– in Anlehnung an die europäische 2 und österreichische Praxis sowie die Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes<br />
– die Vorgehensweise bei jenen Krankheiten gemäß Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung<br />
(FSG-GV) erläutert, die den Einzelnen in seiner Fahrtauglichkeit<br />
beschränken können und ob und unter welchen Voraussetzungen die <strong>gesundheitliche</strong> <strong>Eignung</strong><br />
nicht mehr vorliegt; zum entsprechenden Nachweis im Einzelfall wurden die zu erhebenden<br />
Mindestbefunde aufgelistet.<br />
Bei den nunmehr vorliegenden Beurteilungsgrundsätzen wurde versucht, sowohl die<br />
Bedürfnisse des Einzelnen zur Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr als auch das Interesse<br />
der Allgemeinheit an der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen. Ein Betroffener ist<br />
dann nicht geeignet ein Kfz zu lenken, wenn aufgrund des individuellen körperlichen und<br />
geistigen Zustandes beim Lenken eines Kraftfahrzeugs eine Eigen- oder Fremdgefährdung zu<br />
erwarten ist. Die Grenze zwischen den Bereichen positiv (auch beschränkt, befristet bzw unter<br />
Auflagen) bzw negativ zu beurteilender Fälle ist nur unter Beachtung des Einzelfalles zu ziehen.<br />
Die nunmehr vorliegenden Leitlinien sollen – sofern möglich – nachvollziehbar darlegen,<br />
welches Ausmaß einer <strong>gesundheitliche</strong>n Beeinträchtigung tatsächlich zu einer Befristung oder<br />
zu einer Nichterteilung bzw Entziehung der Lenkberechtigung führt.<br />
Ziel ist, Schritt <strong>für</strong> Schritt die Einzelfallgerechtigkeit zu verbessern und gleichzeitig einen<br />
Beitrag zu mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen zu leisten.<br />
2 Als Grundlage dienten insbesondere die deutschen und britischen Richtlinien: Schubert/ Schneider/Eisenmenger/Stephan<br />
(Hrsg) Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung – Kommentar (2005) 2 ;<br />
Drivers Medical Group DVLA, Swansea, At a glance – Guide to the current Medical Standards of Fitness to<br />
Drive (2004), http://www.dvla.gov.uk/at_a_glance/content.htm.<br />
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