Jetzt geht's looooos! Sinnvolles Babyspielzeug Logopädie - Fratz
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Vorlesegeschichte<br />
› Wir sind dicke Freunde‹<br />
Mama«, ruft Jenny. »Wann fahren<br />
wir zu Maja?« »In ungefähr zwei<br />
Stunden«, antwortet Mama. Jenny<br />
kommt ins Wohnzimmer gerannt und<br />
hüpft neben Mama aufs Sofa. »Machst du<br />
mir einen Zopf? Ich will jetzt sofort zu Maja.«<br />
Maja ist Jennys Freundin aus dem Kindergarten,<br />
und Jenny schläft heute zum ersten<br />
Mal bei ihr. »Du musst noch etwas Geduld<br />
haben. Wir müssen noch deine Tasche pakken«,<br />
meint Mama. »Und wir warten auf<br />
Papa, der will dich doch auch mit zu Maja<br />
bringen.« Jenny geht in ihr Zimmer und<br />
legt alle Sachen, die sie mitnehmen möchte,<br />
auf das Bett. Als Erstes ihre Puppe Frieda,<br />
dann ihr Kuschelkissen, ihr Pferdenachthemd,<br />
zwei Bilderbücher, ihren<br />
Kassettenkoffer mit den Pippi-Langstrumpf-<br />
Kassetten und vieles mehr. »Oje!«, ruft Mama,<br />
als sie den großen Haufen auf Jennys<br />
Bett sieht. »Wie soll das bloß alles in deine<br />
Tasche passen?«<br />
»Bitte, bitte«, bettelt Jenny. »Es muss alles<br />
mit.« »Komm, ich helfe dir«, meint Mama<br />
und fängt an, die Sachen in Jennys Tasche<br />
zu stopfen. Ein paar Sachen muss Jenny<br />
zwar zu Hause lassen, aber dann geht die<br />
Tasche mit Ach und Krach gerade so zu.<br />
»Hast du deine Zahnbürste eingepackt?«,<br />
fragt Mama. »Nein«, antwortet Jenny. »Die<br />
passt auch nicht mehr rein.«<br />
»Dann steck sie einfach in deine Jackentasche«,<br />
meint Mama. »Bist du eigentlich aufgeregt?«<br />
»Wieso aufgeregt?«, fragt Jenny.<br />
»Warum soll ich denn aufgeregt sein?« Mama<br />
nimmt Jenny auf den Schoß und legt<br />
den Arm um sie. »Weil du heute das erste<br />
Mal bei Maja schläfst.« Jenny befreit sich<br />
aus Mamas Armen und hüpft von ihrem<br />
Schoß. »Ich bin doch kein Baby<br />
mehr! Im<br />
Kindergarten<br />
schlafe<br />
ich mittags<br />
auch neben<br />
Maja.«<br />
»Ich wollte nur mal fragen.« Mama lacht<br />
und streichelt über Jennys Haare. »Dann<br />
muss ich mir auch keine Sorgen machen.«<br />
Nach einer Weile kommt Papa nach Hause.<br />
»Na, endlich«, freut sich Jenny. »Dann können<br />
wir gleich losfahren.«<br />
»Warte, warte«, sagt Papa. »Ich muss mich<br />
nur noch schnell umziehen.« Dann ist es<br />
endlich so weit, und sie fahren los. Maja<br />
freut sich genauso wie Jenny. »Endlich!«,<br />
ruft sie. »Ich gucke schon die ganze Zeit aus<br />
dem Fenster und warte, wann du endlich<br />
kommst.« Maja zeigt Jenny alles. »Hier neben<br />
mein Bett haben wir eine Matratze für<br />
dich hingelegt, da kannst du schlafen.«<br />
Und schon ist Maja auf die Matratze gesprungen.<br />
»Aber jetzt wollen wir ja noch<br />
nicht schlafen, komm, lass uns Trampolinkünstlerin<br />
spielen. « Im Kinderzimmer geht<br />
es zu wie im Zirkus. Die beiden Mädchen<br />
schlagen Purzelbäume, hüpfen vom Bett<br />
auf die Matratze und wieder zurück. Sie<br />
merken gar nicht, dass ihre Eltern hereinkommen,<br />
und erschrecken sich richtig, als<br />
die auf einmal anfangen zu klatschen.<br />
»Toll macht ihr das«, meint Majas Mama.<br />
»So, mein Schatz«, sagt Jennys Papa dann.<br />
»Wir wollen uns jetzt von dir verabschieden.«<br />
Auf einmal ist Jenny doch nicht mehr<br />
so wohl zumute. »<strong>Jetzt</strong> schon?«, fragt sie<br />
leise. Mama nickt und nimmt Jenny in den<br />
Arm.<br />
»Tschüss«, sagt<br />
Jenny tapfer.<br />
Papa gibt ihr<br />
einen Kuss.<br />
»Wir holen dich<br />
morgen Vormittagwieder<br />
ab«,<br />
sagt er. »Viel<br />
Spaß mit Maja.« Dann sind sie auch schon<br />
weg. Jenny hat einen Kloß im Hals, und<br />
zwar einen ganz großen. Sie will etwas sagen,<br />
aber es kommt kein Ton heraus. Maja<br />
tippt ihr vorsichtig auf die Schulter. »Jenny«,<br />
sagt sie leise. »Als ich das erste Mal bei<br />
meiner Oma geschlafen habe, da ging es<br />
mir auch schlecht. Ich glaube, ich weiß, wie<br />
du dich fühlst. «Erleichtert atmet Jenny auf.<br />
Irgendwie ist es ihr peinlich, dass sie traurig<br />
ist und Angst hat. Aber jetzt merkt sie, dass<br />
sie sich vor Maja gar nicht schämen<br />
braucht. Gute Freunde verstehen so etwas.<br />
»Komm«, sagt Maja. »Wir malen was Schönes.<br />
Das kannst du dann morgen deinen Eltern<br />
schenken.«<br />
»Super«, freut sich Jenny. »Und dabei hören<br />
wir eine von meinen Pippi-Langstrumpf-Kassetten.«<br />
Elisabeth Zöller / Brigitte<br />
Kolloch / Sandra Reckers<br />
„Wir sind dicke Freunde.<br />
Geschichten zum Vorlesen“<br />
2008. 32 S mit farb. Illustr.,<br />
geb. Heinrich Ellermann<br />
Verlag, Hamburg. Ab 3 J.<br />
ISBN 3-7707-5965-6 8,50 €