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Jetzt geht's looooos! Sinnvolles Babyspielzeug Logopädie - Fratz

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esucht … den Pflegekinderdienst<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

Mit den „fratz besucht…“-Porträts möchten<br />

wir Sie über Einrichtungen, Organisationen<br />

oder Personen informieren, die sich besonders<br />

für die Belange von Familien, Kindern<br />

oder Frauen in der Region einsetzen.<br />

Seit mehr als dreißig Jahren arbeitet der<br />

Pflegekinderdienst als spezialisierte Abteilung<br />

des Jugendamtes im Landkreis Darmstadt-Dieburg.<br />

Das fünfköpfige Team ist mit<br />

viel Herzblut bei der Sache, wenn es darum<br />

geht, pro Jahr rund 10 bis 20 Kindern aus<br />

dem Landkreis ein neues Zuhause in einer<br />

Pflegefamilie zu bieten.<br />

Wozu braucht man eigentlich eine<br />

Pflegefamilie?<br />

Im Gespräch mit fratz erklärt Regina Bäumchen<br />

vom Pflegekinderdienst: „Nur selten<br />

gibt es noch den Irrglauben, Pflegekinder<br />

seien verwaiste Kinder. Vielmehr kommen<br />

die Kinder aus Familien, in denen die Eltern<br />

selber so große Probleme haben, dass sie sich<br />

nicht mehr ausreichend um ihre Kinder kümmern.<br />

Häufig liegen Drogen- und Suchterkrankungen<br />

oder psychische Probleme vor.<br />

Die Kinder werden dann aus ihrer Familie<br />

genommen, wenn es keine andere Möglichkeit<br />

mehr gibt, ihnen dort Sicherheit, Schutz<br />

und eine Lebensperspektive zu geben.“<br />

Überforderte Eltern –<br />

vernachlässigte Kinder<br />

„Unsere Erfahrung zeigt, dass die leiblichen<br />

Eltern der Pflegekinder oft eine ‚ähnliche<br />

Geschichte’ haben. Ihre Kindheit oder Jugend<br />

war sehr schwierig; sie selbst haben<br />

zu Hause keine Geborgenheit oder Zuwendung<br />

erlebt und können diese auch nicht an<br />

ihre eigenen Kinder weitergeben. Sehr häufig<br />

sind die Mütter alleinerziehend. Die Kinder<br />

aus diesen Familien sind verwahrlost –<br />

sowohl emotional als auch körperlich. Die<br />

fehlende Fürsorge macht sich nicht nur in ihrem<br />

Verhalten und Entwicklungsstand bemerkbar,<br />

bei den sogenannten ‚Drogenbabys’<br />

sind z.B. auch gesundheitliche Mängel<br />

festzustellen“, erklärt Regina Bäumchen.<br />

Wenn durch Nachbarn, Schule, Kindergar-<br />

ten oder Polizei darauf aufmerksam gemacht<br />

wird, dass es in einer Familie massive<br />

Probleme gibt und die Kinder darunter leiden<br />

müssen, greift das Jugendamt bzw. die<br />

Erziehungshilfe ein. Auf dem ambulanten<br />

Weg kann ein Familienhelfer die Familie zu<br />

Hause betreuen und versuchen, die Probleme<br />

zu lösen. Manchmal kann es auch entlasten,<br />

wenn die Kinder in Tagesgruppen einen<br />

geregelten, betreuten Tagesablauf<br />

erfahren. Wenn diese Maßnahmen nicht<br />

greifen, wird die Herausnahme des Kindes<br />

thematisiert.<br />

Bereitschafts- oder Dauerpflege?<br />

Eine Bereitschaftspflegefamilie nimmt ein<br />

Kind in besonderen Notfällen auf. Wenn<br />

die Situation bei der leiblichen Familie soweit<br />

eskaliert, dass man zum Schutz und<br />

Wohle des Kindes dieses von den Eltern<br />

trennt, kann es für einen kurzen Zeitraum<br />

(möglichst nicht länger als drei Monate) bei<br />

einer Pflegefamilie untergebracht werden.<br />

Diese Entscheidung, das Kind aus der Familie<br />

herauszunehmen, fällt ein Familienrichter.<br />

In den meisten Fällen gehen die Kinder<br />

anschließend in ihre Familien zurück, werden<br />

aber selbstverständlich weiter vom Jugendamt<br />

betreut. Wenn abzusehen ist, dass<br />

die leiblichen Eltern dem Kind kein stabiles<br />

Umfeld bieten können, wird das Kind auf<br />

Dauer in einer Pflegefamilie untergebracht.<br />

Was leistet der Pflegekinderdienst?<br />

„In erster Linie vermitteln wir Kinder in<br />

Pflegefamilien und betreuen diese mit ihrer<br />

Aufgabe. Neben Beratungsgesprächen führen<br />

wir regelmäßig Seminare und Gruppenangebote<br />

durch. Das sind zum einen die<br />

Vorbereitungsseminare für die Pflegeeltern-Bewerber,<br />

Veranstaltungen zu speziellen<br />

Themenbereichen aber auch das Vernetzen<br />

bestehender Pflegefamilien<br />

untereinander. Diese Angebote für Kontakte<br />

und Austausch sind sehr wichtig und<br />

werden gerne angenommen, denn die Situation<br />

einer Pflegefamilie lässt sich mit einer<br />

‚normalen’ nicht vergleichen.<br />

Wer ein Kind vorübergehend oder auf Dau-<br />

Ruth Bothe, Christiane Bittner-Roth, Regina Bäumchen,<br />

Petra Erb-Schröder und Sylvia Baumann<br />

setzen sich im Landkreis für Pflegekinder ein.<br />

er in Pflege aufnimmt, muss sich im vorhinein<br />

intensiv mit dem Thema beschäftigen.<br />

Jedes Pflegekind hat sein eigenes ‚Päckchen’<br />

zu tragen, die Lebensgeschichte spiegelt<br />

sich natürlich im Verhalten des Kindes<br />

wider. Dass das Zusammenleben nicht ohne<br />

Reibereien und Probleme ablaufen kann,<br />

ist klar. Für ihre ‘Arbeit’ erhalten Pflegeeltern<br />

eine finanzielle Unterstützung. Doch<br />

wer selbst einmal erlebt, wie man einem<br />

Kind Vertrauen, Stabilität und Glücklichsein<br />

Stück für Stück zurückgeben kann, für den<br />

stellt sich die Frage nach dem Pro oder<br />

Kontra gar nicht. Einen schöneren ‚Lohn’ als<br />

die Liebe und Zuneigung eines Kindes gibt<br />

es wohl kaum...“, so Bäumchen.<br />

Kontakt zur ‚leiblichen’ Familie<br />

„Für ein Pflegekind ist der Kontakt zu seinen<br />

leiblichen Eltern sehr wichtig“, erzählt Regina<br />

Bäumchen. „Eine Bindung oder Zuneigung<br />

zu den eigenen Eltern ist immer vorhanden,<br />

auch wenn das Kind gegenüber<br />

seinen Pflegeltern mittlerweile viel mehr<br />

empfindet. Als Pflegeeltern sollte man sich<br />

darüber im klaren sein, dass die leiblichen Eltern<br />

im Leben des Kindes immer eine Rolle<br />

spielen, auch wenn es keine regelmäßigen<br />

Kontakte gibt. Die Pflegeeltern sollten deshalb<br />

die Besuchstreffen positiv begleiten“,<br />

ergänzt sie abschließend.<br />

Pflegeeltern werden immer gesucht!<br />

Wer sich für eine Pflegeelternschaft interessiert,<br />

kann sich ganz unverbindlich beim<br />

Pflegekinderdienst informieren.<br />

Einen Infoflyer hierzu finden Sie auch als<br />

download auf der fratz Homepage unter<br />

www.fratz-magazin.de<br />

PFLEGEKINDERDIENST<br />

Kreisverwaltung Darmstadt-<br />

Dieburg · Jugendamt,<br />

Abt. Pflegekinderdienst<br />

Jägertorstraße 207 · 64289 Darmstadt<br />

Tel. 06151/881-1452 /-1453 / -1454 / -1495<br />

www.ladadi.de

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