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Spaces of Production - European Kunsthalle

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107 nicht selten überfordert. Dagegen positionieren sich temporäre, in der Tradition des Situatio-<br />

108<br />

nismus stehende Strategien, die sich bestehende Territorien und räumliche Leerstellen in<br />

der Stadt vorübergehend aneignen, dabei jedoch Gefahr laufen, einer Festivalisierung unter<br />

den Prämissen neoliberaler Deregulierung in die Falle zu gehen. Die Flucht aus der bürgerlichen<br />

Institution war in den 1970er Jahren ein Ausdruck politisch-künstlerischer Opposition.<br />

Seit Herbst 2005 wurde dem Gründungsteam<br />

der <strong>European</strong> <strong>Kunsthalle</strong><br />

Büroräume im Kulturdezernat der Stadt<br />

Köln zur kostenlosen Nutzung zur<br />

Verfügung gestellt: zwei möblierte<br />

Arbeitsräume inklusive Telekommunikationsinfrastruktur<br />

im vierten<br />

Geschoss des Verwaltungsbaus in<br />

der Kölner Innenstadt; Sanitäranlagen<br />

und Kopierer des Kulturdezernats<br />

standen zur Mitnutzung zur Verfügung.<br />

Lediglich Computer und laufende<br />

Telefonkosten mussten aus eigenem<br />

Budget finanziert werden.<br />

Die so entstandene Konstellation eines<br />

«Produktionsbüros» ohne permanente<br />

öffentliche Ausstellungsflächen lässt<br />

sich als instabiles Modell charakterisieren.<br />

Die minimale Infrastruktur erlaubte<br />

eine Kunstproduktion ohne «schweres<br />

Gepäck».<br />

Heute jedoch sind diese Strategien Teil des Mainstream. Stabile und instabile Denkansätze<br />

und ihre diametral entgegengesetzten räumlichen Konsequenzen sind für Künstler und<br />

Kuratoren somit gleichzeitig verfügbar. Die Angemessenheit einer Strategie wird meist von<br />

Projekt zu Projekt neu verhandelt.<br />

Der von «<strong>Spaces</strong> <strong>of</strong> <strong>Production</strong>» entwickelte Ansatz versucht, «Stabilität» und<br />

«Instabilität» konstruktiv zusammen zu denken und damit eine Strategie für die Zukunft der<br />

<strong>European</strong> <strong>Kunsthalle</strong> zu entwickeln, welche die <strong>Kunsthalle</strong> kommunal, regional, national<br />

und international im zeitgenössischen Diskurs positioniert. Angewandt auf die spezifische<br />

Situation in Köln entwerfen wir im Folgenden drei unterschiedliche räumliche Strategien:<br />

erstens eine instabile Konfiguration, zweitens eine stabile Strategie und drittens ein Modell,<br />

das die Vorteile beider Varianten zusammenführt.

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