Spaces of Production - European Kunsthalle

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auf Basis des kuratorischen Konzepts des «nach-öffentlichen Raums» ein umfangreiches räumliches Inventar von alltäglichen Orten der Kölner Innenstadt angelegt und in Bezug auf ihre Organisationsstrukturen, Öffnungs- 115 Für «Modelle für Morgen: Köln» wurde zeiten und Logik von Inklusion und 116 Exklusion kategorisiert. In der Annahme, dass «Zugang» ein wesentliches Kriterium jeglicher zukünftiger Kunstinstitution ist, wurde der Grad der Zugänglichkeit zum räumlichen Kategorisierungswerkzeug. nicht zugänglich authorisierter/selektiver Zugang freier Zugang, zeitlich begrenzt freier Zugang Inventar-Nr. 011–Verwaltungsgebäude Inventar-Nr. 023–Bank Inventar-Nr. 003–Callshop Inventar-Nr. 014–Tankstelle Inventar-Nr. 029–Polizeipräsidium Inventar-Nr. 039–Kindergarten Inventar-Nr. 017–Einkaufspassage Inventar-Nr. 065–Unterführung Neumarkt Inventar-Nr. 060–Parteizentrale SPD Inventar-Nr. 061–Glaubensgemeinschaft Inventar-Nr. 031–Hotel Intercontinental Inventar-Nr. 045–Passbildautomat
117 Die räumliche Strategie war darauf angelegt, Kohärenz innerhalb eines temporären und 118 fragmentarischen Konzepts zu schaffen. Wir wollten deutlich machen, dass eine dezentrale Ausstellung keine situationistische Figur ist, sondern eine geplante Struktur, die eine Architektur im großen, urbanen Maßstab darstellt und als Modell für eine Kunsthalle ohne eigenes Gebäude funktioniert. Die urbane Figur, welche die ausgewählten Räume in ihrer Gesamtheit bildeten, schuf kein zufälliges oder improvisiertes Muster, sondern eine spezifische Form und insistierte damit auf dem formalen Charakter jeglicher Institution. Um einer zeitlich und räumlich ausufernden Konfiguration vorzubeugen, wurden Tests in Realzeit unternommen und der Maßstab der Ausstellung so geplant, dass sich ein zwei- bis dreistündiger Ausstellungsrundgang ergab. In Referenz an den Parcours als einer charakteristischen Logik des Museums wurde ein Loop geschaffen, ein kreisförmiger Rundgang mit einem Durchmesser von exakt einem Kilometer. Rückkopplung Als angewandte Untersuchung von Parametern, die grundlegend für eine zeitgenössische Kunsthalle sind – Zugänglichkeit, Öffnungszeiten, Sichtbarkeit –, zeigen sich in der kritischen Evaluation der Formate «Under Construction» und «Modelle für Morgen: Köln» sowohl die Potenziale als auch die Grenzen des instabilen Modells. Es sprechen einige Faktoren für die Fortführung dieser Arbeitspraxis, also für die Verstetigung der Raumstrategie von «Modelle für Morgen:Köln» als Ergänzung zu bestehenden Kunstinstitutionen und etablierten Arbeitsformaten im regionalen Kontext. Nomadisches Szenario Nach der zweijährigen Gründungsphase ist die European Kunsthalle international positioniert, so dass es denkbar erscheint, spezifische Formate wie Ausstellungen, Vortragsreihen, Workshops und angewandte Projekte von der Kernzelle Köln aus an andere Die exemplarische Auswahl von privatwirtschaftlich betriebenen Gebäuden in Köln zeigt die Vielfalt von möglichen Kontexten für künstlerische Interventi- onen. Es entstehen instabile oder dynamische Szenarien von im Stadtraum verteilten temporären Interventionen und Besetzungen. Die Fortführung einer instabilen Arbeitsweise ermöglicht auch neue Formen der Kooperation im europäischen Maßstab. Partnerschaften mit namhaften europäischen Kunstinstitutionen führen zu gemeinsamen Ausstellungsprojekten («Gastspielen»). Im Extremfall entwickelt sich die European Kunsthalle zu einer nomadischen Institution, verankert mit dem Projektbüro in Köln. 2009 2011 2008 2007 2010
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