Spaces of Production - European Kunsthalle
Spaces of Production - European Kunsthalle
Spaces of Production - European Kunsthalle
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121 Stabiles Modell<br />
122<br />
Aufgrund der in «Under Construction» und «Modelle für Morgen: Köln» gesammelten<br />
Erfahrungen hinsichtlich der Potenziale und Grenzen des instabilen Institutionsmodells<br />
stellt sich die substanzielle Frage, ob ein strategischer Bruch mit der bisherigen Arbeitsweise<br />
ein neues Kapitel der <strong>European</strong> <strong>Kunsthalle</strong> aufschlagen soll: den Übergang vom<br />
experimentellen Gründungsprovisorium in die «stabile» Phase, d. h. die Etablierung einer<br />
sichtbaren, fest verankerten neuen Kunstinstitution mit permanent nutzbaren Ausstellungsräumen.<br />
Das Ziel wäre hier ein festes, architektonisch markantes «Haus» als Identifikationspunkt<br />
der Stadt. Nicht unerheblich ist hierbei die Erwartung, dass sich der vielfach erprobte<br />
und auch <strong>of</strong>t erfolgreiche Bilbao-Effekt einstellen könnte: ein neues ikonenhaftes Gebäude,<br />
platziert auf städtischem Grund, erbaut in der markanten Handschrift eines bekannten<br />
Architekten. Das Modell «Bilbao» ist jedoch nicht beliebig wiederholbar. Mittlerweile ist das<br />
Branding durch Stararchitekten austauschbar. Der Fokus auf die äußere Hülle führt dabei<br />
nicht zwangsläufig zu einem erfolgreicheren Programm. Nicht selten resultiert die finanzielle<br />
(Über-)Anstrengung am Äußeren in einer ausgedünnten Programmgestaltung. Ein extremer<br />
Fall derlei fehlgeleiteter Proportionierung zwischen Architektur und Inhalt ist das elf Millionen<br />
Pfund teure Pop-Museum in Sheffield, ein mit nationalen Geldern ausgestattetes<br />
spektakuläres Gebäude, das nur sieben Monate nach seiner Eröffnung wegen fehlender<br />
Programmgelder schließen musste.<br />
100-Jahres-Zyklus<br />
Die über 100-jährige Entwicklung<br />
der Tate Gallery in London ist beispielhaft<br />
für die Prioritätenverschiebung<br />
von Kunstinstitutionen. Der Vergleich der<br />
Nutzungsprogramme unterschiedlicher<br />
Entwicklungsetappen zeigt: Der<br />
prozentuale Anteil von Ausstellungsflächen<br />
verringert sich von 80% auf<br />
30%. Anstelle dessen treten komplexe<br />
Kunstvermittlungsprogramme und<br />
Serviceangebote. Viele <strong>Kunsthalle</strong>n<br />
entwickelten sich ähnlich: von öffentlichen,<br />
auf Ausstellungen fokussierten<br />
Institutionen zu komplexen teilprivatisierten<br />
Programmclustern.<br />
Café&<br />
Restaurant<br />
Service Area<br />
Members Area<br />
Multiuse Area<br />
Toilet<br />
Retail<br />
Reading Area<br />
Education<br />
Auditorium<br />
Information<br />
Vertical Circulation<br />
Public Space<br />
Members Area<br />
Reading Area<br />
Service Area<br />
Gallery Space<br />
Retail Café&Restaurant<br />
Toilet<br />
Auditorium Vertical Circulation<br />
Information<br />
Public Space<br />
11,0%<br />
2,1%<br />
0,5%<br />
0,6%<br />
0,6%<br />
1,2%<br />
1,1%<br />
0,3%<br />
0,6%<br />
0,6%<br />
8,1%<br />
8,8%<br />
33,4%<br />
0,2%<br />
1,3%<br />
2,5%<br />
3,4%<br />
1,6%<br />
3,2%<br />
1,9%<br />
1,9%<br />
3,5%<br />
5,3%<br />
4,0%<br />
3,0%<br />
1,8 %<br />
1,8 %<br />
2,3%<br />
0,5%<br />
1,7%<br />
13,0%<br />
7,8%<br />
7,8%<br />
1,6%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,8%<br />
0,5%<br />
0,5%<br />
1,5%<br />
1,9%<br />
4,2%<br />
1,55%<br />
0,9%<br />
0,4%<br />
0,3%<br />
0,3%<br />
0,4%<br />
0,6%<br />
0,3%<br />
16,9%<br />
9,5%<br />
4,5%<br />
5,9%<br />
5,9%<br />
18,0%<br />
30,2%<br />
10,0%<br />
81,5%<br />
89,7%<br />
75,1%<br />
81,0%<br />
79,9%<br />
60,3%<br />
46,1%<br />
29,8%<br />
1901 1910–1926 1937–1940 1945–1979 1980<br />
1987–2000 2001 2001<br />
Gallery Space<br />
97 m² 173.3 m² 232.1 m² 558.4 m² 558.4 m² 737.2 m² 826.3 m² 4,173.0 m²