Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 02.11.2014 (Vorschau)
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XVI SPORT Sonntag, 2.November 2014<br />
Bleibt Alonso<br />
doch bei Ferrari?<br />
Nach Vettel-Wechsel: Idee vonFormel-1-BossEcclestoneneue Chancefür den Spanier<br />
Drei-<br />
Autos-<br />
Plan<br />
VonOLIVER REUTER<br />
Texas steht für Poker, und in<br />
Austin läuft gerade der größte<br />
Pokerder Formel-1-Geschichte.<br />
Am Tisch duellieren sich Fernando<br />
Alonso (33) und Ferrari-<br />
Boss Sergio Marchionne (62)<br />
um 50 Millionen Euro, Sebastian<br />
Vettel (27) hat seine Millionen<br />
schon im Sack, und die Karten<br />
gibt Formel-1-Boss Bernie<br />
Ecclestone (84).<br />
Vordem Hintergrund des Team-<br />
Sterbens (Caterham und Marussia<br />
sind pleite und fehlen in<br />
Austin) will der greise Zampano<br />
endlich sein großes Drei-Autos-<br />
Stück inszenieren.<br />
Hintergrund: Muss für 2015<br />
noch eins der ebenfalls klammen<br />
Teams Sauber, Force India<br />
und Lotus die Segel streichen<br />
und fällt die Anzahl der Autos<br />
damit unter die den Strecken-<br />
Betreibern und TV-Stationen<br />
Drei Weltmeister im Ferrari-Overall:<br />
Geht es nach Bernie Ecclestone,<br />
fahren 2015 Kimi Räikkönen,<br />
Sebastian Vettel und<br />
Fernando Alonso für<br />
die Scuderia.<br />
zugesicherte Zahl von 18, müssen<br />
die drei Top-Teams Ferrari,<br />
als sicher.Doch es gibt eine Hintertür:<br />
Alonsos vor Suzuka von<br />
Red Bull und McLaren je drei Marchionne ausgearbeiteter<br />
Boliden einsetzen. Ecclestone Auflösungsvertrag soll juristisch<br />
findet: „Ich denke, wir sollten es<br />
sowieso machen.“<br />
Wegen dieses Szenarios sieht<br />
Alonso seine große Chance auf<br />
Extra-Geld oder -Ruhm und pokert.<br />
„Ich habe seit drei Monaten<br />
einen festen Plan und keine Eile“,<br />
sagt der Spanier.<br />
Bisher galt sein Wechsel zu<br />
McLaren-Honda nach der fest-<br />
stehenden, aber noch nicht ver-<br />
nicht wasserdicht sein.<br />
Undnun bietet sich die Chance,<br />
um eine Abfindung zu pokern<br />
(zwei Jahresgehälter wären 50<br />
Millionen Euro) oder bei Einführung<br />
des dritten Autos den<br />
ungeliebten Vettelzuschlagen.<br />
Ein Dream Team mit Alonso,<br />
Vettel und Kimi Räikkönen ist<br />
viel eher nach Ecclestones Ge-<br />
schmack als die unzuverlässigen<br />
kündeten Vettel-Verpflichtung Hungerleider-Teams. Seine<br />
Geduld mit Sauber und Co., die<br />
immer wieder obskure Investorenpräsentieren,<br />
die dann doch<br />
nicht zahlen, ist vorbei. Sein<br />
Motto: „Wersich die Formel 1<br />
nicht leisten kann, soll gehen.“<br />
Wie lange der Poker dauert<br />
und ob die Drei-Autos-Lösung<br />
kommt, ist unklar. Sicher ist<br />
aber, dass Weltmeister Mercedes<br />
einen harten Kampf erwartet.<br />
„Im Baseball sagt man: Der<br />
Homerun von gestern gewinnt<br />
nicht das heutige Spiel“, sagt<br />
Sportchef Toto Wolff –und fügt<br />
doppeldeutig an: „Vettelist<br />
Vierfach-Weltmeister.<br />
In Kombination<br />
mit Ferrari, die alle<br />
Ressourcen<br />
haben,<br />
die man braucht,<br />
mussman ihn ernst<br />
nehmen. Ob er<br />
besser<br />
oder<br />
schlechter<br />
als<br />
Alonso ist, werden<br />
wir nächstes Jahr<br />
sehen.“<br />
STARTAUFSTELLUNG<br />
➤ 1. Startreihe<br />
1. Nico Rosberg (Wiesbaden)<br />
Mercedes 1:36,067 Minuten<br />
2. Lewis Hamilton (England)<br />
Mercedes 1:36,443<br />
➤ 2. Startreihe<br />
3. Valtteri Bottas (Finnland)<br />
Williams-Mercedes 1:36,906<br />
4. Felipe Massa (Brasilien)<br />
Williams-Mercedes 1:37,205<br />
➤ 3. Startreihe<br />
5. Daniel Ricciardo (Australien)<br />
Red-Bull-Renault1:37,244<br />
6. Fernando Alonso (Spanien)<br />
Ferrari 1:37,610<br />
➤ 4. Startreihe<br />
7. Kevin Magnussen(Dänemark)<br />
McLaren-Mercedes 1:37,706<br />
8. Kimi Räikkönen (Finnland)<br />
Ferrari 1:37,804<br />
➤ 5. Startreihe<br />
9. Adrian Sutil (Gräfelfing)<br />
Sauber-Ferrari 1:38,810<br />
10. Pastor Maldonado (Venezuela)<br />
Lotus-Renault1:38,467<br />
➤ 6. Startreihe<br />
11. SergioPerez (Mexiko)<br />
Force-India-Mercedes 1:38,554<br />
12. Jenson Button (England)<br />
McLaren-Mercedes 1:37,655 (wegenGetriebewechsel<br />
fünf Plätze<br />
zurückversetzt)<br />
➤ 7. Startreihe<br />
13. Nico Hülkenberg (Emmerich)<br />
Force-India-Mercedes 1:38,699<br />
14. Jean-EricVergne(Frankreich)<br />
Toro-Rosso-Renault1:39,250<br />
➤ 8. Startreihe<br />
15. Esteban Gutierrez (Mexiko)<br />
Sauber-Ferrari 1:39,555<br />
16. Romain Grosjean (Frankreich)<br />
Lotus-Renault1:39,679<br />
➤ 9. Startreihe<br />
17. Daniil Kvjat (Russland)<br />
Toro-Rosso-Renault1:39,277 (wegenAustausch<br />
vonTeilen der Antriebseinheit<br />
zehn Plätzezurückversetzt)<br />
➤ Sebastian Vettel (Heppenheim)<br />
Red-Bull-Renaultstartet nach<br />
Motoren- und Getriebewechsel aus<br />
der Boxengasse<br />
Fotos: hfr<br />
Rosbergschnappt<br />
Hamiltondie<br />
Pole-Position weg<br />
Nico Rosberghat sich die Pole-Position<br />
zum Großen Preis<br />
der USAgesichert. Der Wiesbadener<br />
verwies im Qualifying<br />
seinen Mercedes-Stallrivalen<br />
und WM-Spitzenreiter<br />
Lewis Hamilton auf Rang<br />
zwei. Für Rosberg war es die<br />
neunte Pole in diesem Jahr<br />
und die 13. seiner Karriere.<br />
Dritter wurde Williams-Pilot<br />
Valtteri Bottas aus Finnland.<br />
„Das warein großartiger Tag,<br />
ich bin sehr zufrieden. Unser<br />
Plan ist voll aufgegangen“,<br />
sagteRosberg, „aber ich muss<br />
auf das Rennen fokussiert<br />
bleiben, das wirdsicher hart.“<br />
Hamilton beklagte Bremsprobleme.