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Studie Poker-Texas-Holdem[34.0][1] - Forschungsinstitut für ...

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Seite 14<br />

2012-02-27 <strong>Forschungsinstitut</strong> <strong>für</strong> Glücksspiel und Wetten<br />

2.2 (Online-)<strong>Poker</strong> als Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel?<br />

Die Frage, ob es sich beim (Online-)<strong>Poker</strong> um eine Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel<br />

handelt, ist von hoher Bedeutung <strong>für</strong> die Regulierung des<br />

Spiels.<br />

„Ob <strong>Texas</strong> Hold’em nun Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel ist, ist von zentraler<br />

Bedeutung <strong>für</strong> eine weitere rechtliche Bewertung. Sowohl § 284 StGB<br />

als auch § 3 Abs. 1 Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) gehen nämlich vom<br />

Begriff des Glücksspiels aus.“ 39<br />

Der Begriff Glücksspiel ist in § 3, Absatz 1 des Glücksspielstaatsvertrages<br />

(GlüStV) konkretisiert: 40<br />

„(1) Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels <strong>für</strong> den Erwerb<br />

einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über<br />

den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Die Entscheidung<br />

über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn da<strong>für</strong> der ungewisse<br />

Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist. Auch<br />

Wetten gegen Entgelt auf den Eintritt oder Ausgang eines zukünftigen<br />

Ereignisses sind Glücksspiele.“ 41<br />

Die rechtliche Definition benennt folglich drei Merkmale eines Glücksspiels:<br />

1. Es muss sich um ein Spiel handeln.<br />

2. Die Teilnahme an dem Spiel erfordert einen entgeltlichen Einsatz.<br />

3. Der Gewinn muss ganz und überwiegend vom Zufall abhängen.<br />

Diese Definition grenzt das Glücksspiel vom Geschicklichkeitsspiel ab. Im<br />

Fall des Geschicklichkeitsspiels hängt das Ergebnis nicht überwiegend vom<br />

Zufall (sondern vom Geschick) ab (Abb. 2.1).<br />

Begrifflich werden Glücks- und Geschicklichkeitsspiele danach unterschieden,<br />

ob die Entscheidung über Gewinn oder Verlust wesentlich von den<br />

Fähigkeiten, Kenntnissen oder dem Grad der Aufmerksamkeit der einzelnen<br />

Spieler bestimmt wird (Geschicklichkeitsspiel) oder ausschließlich bzw.<br />

überwiegend vom Zufall abhängig ist (Glücksspiel). 42<br />

38 https://poker.bwin.com/de/poker.aspx?content=texasholdem.<br />

39 Hambach, W., Hettich, M., Kruis, T. (2009): Verabschiedet sich <strong>Poker</strong> aus dem<br />

Glücksspielrecht? Eine Besprechung der aktuellen verwaltungs- und strafrechtlichen<br />

Rechtslage zur <strong>Poker</strong>variante <strong>Texas</strong> Hold´em, in: Medien und Recht –<br />

International Edition, S. 42.<br />

40 http://by.juris.de/by/gesamt/GlueStVtr_BY.htm<br />

41 Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag -<br />

GlüStV); http://by.juris.de/by/gesamt/GlueStVtr_BY.htm.<br />

42 Kretschmer, B. (2007). <strong>Poker</strong> – Ein Glücksspiel?, in: Zeitschrift <strong>für</strong> Wett- und<br />

Glücksspielrecht, April, S. 97.

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